https://www.manova.news/artikel/jenseits-des-glaubens
Ein Pädoyer für die Bejahung der lebendigen irdisch-kosmischen Welt-Ordnung und die gestirn- und schöpfungsgemäße Lenkung der Menschheitsgeschicke
Immer schon und überall träumen Menschen von echtem Frieden, selbstverständlichem und sinnvollem Wohlstand, blühendem sozialen Leben, hoher Kultur und Spiritualität, Einklang mit Natur, Kosmos und Mitwesen, Erfüllung der eigenen Berufung, kurz: von einem Paradies auf Erden, von einem Friedensreich, vom „Reich Gottes“, wie es Hölderlin, Hegel und Schelling formelhaft in ihrer Tübinger Zeit bezeichneten. Im (Seelen-)Grunde ist dieser Wunsch nach einer (lebens)gerechten Organisation des Lebens den meisten Menschen eingeschrieben, „bekannt“, wenn auch oft ins Reich der Fabel verwiesen von ihnen selbst oder von denjenigen, die den gesellschaftlichen Diskurs entlang von „Realitätssinn“ und common sense, meist ja im Sinne versteckter Herrschaftsinteressen, bestimmen. Vielleicht ist auch dieses untilgbare Bild auf dem Grunde menschlicher Seelen ein Grund dafür, dass es vielen Menschen schwerfällt sich vorzustellen, dass manche Menschen etwas ganz anderes wollen: absolute Herrschaft und Macht über andere – auch wenn es nach außen zunächst völlig anders erscheint, von ihnen selbst gut verborgen. In jedem Fall konnten Ideologien wie Faschismus und Kommunismus auf diesen Bereich zugreifen und ihn von seinem Kraftpotential her „anzapfen“ – die verheerenden Folgen dieser Missbräuche der Ursehnsucht der Menschen sind bekannt, und auch jetzt wird mit ihnen gespielt, wenn ein Solidaritätsverständnis aufgebaut und quasi abgerufen wird, das dem Recht des Individuums auf Selbstbestimmung in wesentlichen Fragen der Gesunderhaltung Hohn spricht.
Wir kennen große Teile der wechselvollen Geschichte von Regierungsformen auf der Erde. An uns ziehen die Stammesfürsten, Älteste, Pharaonen, Cäsaren, Kaiser und Könige, Päpste, Bischöfe und Fürsten, Staatspräsidenten und Kanzler, Regierungschefs vorbei, die diese Regierungsformen repräsentieren. Das zwanzigste Jahrhundert bescherte uns besonders eindrückliche Erfahrungen mit ideologisch aufgeheizten, imperialen Bestrebungen neben und in den aufstrebenden Demokratien nach der Abdankung einiger Königshäuser.
Wie sieht es heute aus nach dem Ende des Kommunismus als Weltsystem in den sogenannen Autokratien und in den Demokratien und in „Mischformen“ von Staatsverfasstheiten: Wir sehen weltweit Regierungen, Parlamente, Ministerien und Verwaltungen in offensichtlichen und nicht so offensichtlichen Agenden befangen – seien sie nun „biopolitischer“, „klimapolitischer“ oder „geo- und sicherheitspolitischer“ Natur; von wirklich guter Regierung kann aus vielen Gründen nur selten die Rede sein. Ist das Zufall? Ist das allein auf den Einfluss der transnationalen Eliten, der Lobbyarbeit von Interessengruppen oder das Programm „Young Global Leaders“ des selbst ernannten „WEF“ zurückzuführen?
Ist im Besonderen die Regierungsform – die Idee – der Demokratie (und sei sie auch von Königshäusern begleitet) nun gescheitert, wenn man die vielseitigen Verstrickungen und Gebundenheiten zur Kenntnis nimmt? Kann man das ganz pauschal sagen – oder lohnt hier wie überall differenzierter Blick auf die Realitäten?
Was haben das Aufkommen der Demokratien, Kapitalismus und Naturwissenschaft möglicherweise miteinander zu tun? Und ist Kritik an einer dieser Größen nicht auch unmittelbar Kritik an den anderen?
Dann: Ist eine Macht- und Herrschaftsform denk- und wünschbar, die nicht nur die Interessen von Menschen vermittelt, sondern die in ihrer Essenz Ausdruck des Willens der Schöpfung und kosmischer Ordnung ist? Ist so eine Form denkbar und möglich? Wovon müsste sie ausgehen? Kann man sie sozusagen philosophisch her- oder ableiten ohne in Ideologie abzugleiten? Wenigstens andeutungsweise? Oder geht es auch eine Nummer kleiner? Oder gerade nicht?
Gibt es in der Geschichte der Menschheit und ihren Kulturzeugnissen Fingerzeige auf so eine Ordnung, gar Beispiele?
Kann man auch in pervertierten, völlig misslungenen Regierungsformen noch Spiegelungen eines eigentlich vom Göttlichen gemeinten Regierens aufzeigen, wenn man davon ausgeht, dass Archetypen des Menschseins immer und überall Ausgangspunkt von Manifestationen des Menschseins und eben seiner Regierungen sind?
Und wenn es so eine Möglichkeit echter Volks- und Weltregierung jenseits der üblichen Menschen nur mehr oder minder subtil oder direkt brutal beherrschenden gäbe: Wie sollte sie Realität werden, gerade jetzt? Wer oder was sollte sie installieren und gegebenenfalls durchsetzen?
Ist alles OK, so wie es ist? Sollte es einfach so bleiben? Können wir auf eine langfristige, echte Selbstweiterentwicklung zum Guten bestehender Regierungsformen hoffen und bauen? Ist das Projekt der Demokratie, des nunmehr „umgekehrten Totalitarismus“, der Fassadendemokratie, noch rückabwickelbar, zu retten und aus sich selbst heraus heilbar?
Mir ist bewusst, dass diese oder ähnliche Fragen nach menschen- und schöpfungsgemäßer(er) Regierung oder Lenkung der Völkerschicksale viele Menschen gerade im Hinblick auf die derzeit zu durchleidende Phase desaströser gesellschaftlicher Fehlentwicklungen umtreibt; wahrscheinlich bedarf es eines gewissen Abstandnehmens vom (auch im Alternativen suchenden Spektrum der Gesellschaft) verbreiteten Denken, damit tiefere Gedanken nicht in Bausch und Bogen verdammt werden von Anwandelungen sogenannter political correctness.
Natürlich kann ein Essay die oben aufgeworfenen Fragen nur anreißen, aber immerhin.
Inmitten des Wustes an Demagogie, Manipulation, Propaganda und auch wegen des hohen Potentials an Missverständlichkeit des zu Sagenden in Bezug auf die Verfasstheit der „Menschengruppenorganisation“, wie ich staatliche Strukturen einmal verfremdend nennen möchte; und durchaus mit einem desavouierenden, entlarvenden Grundton, was den „Gruppencharakter“ betrifft. Kann diese, strukturell, überhaupt der richtige Ansatz sein, wenn es darum geht, dass Menschen das Beste aus sich machen und es einbringen?
Wir kommen um diese grundsätzlichen Dinge nicht herum, denn in der Frage der Macht, ihrer Struktur und Organisation spiegelt sich auch unser Bild vom Menschen, vom guten und gerechten Leben, von sinnvoller Existenz, vom Sinn des Ganzen. – Radikal und vielleicht ungewohnt gefragt: Gibt es eine jetzt und überhaupt nötige Regierungsform und -qualität, die die Erde als Ganzes will? Ich finde, dies ist eine völlig ernstzunehmende Frage, und sie ist mit einem sicher gutgemeinten und auch interessanten „Parlament der Bäume“ allein und dem „Exportartikel Demokratie“ schon gar nicht zu beantworten.
Meinem Empfinden nach brauchen wir hier einen tiefer verankerten Ansatz, der jedem Menschen eingehen kann, der auf nachvollziehbaren, wenn man so will einfachen, Grundannahmen beruht.
Wen können wir dazu befragen, zur Hilfe holen? Wo ansetzen?
Ich führe zunächst Gewährsleute ins Feld, deren Wirken und Aussagen einen Regenbogen von Themen abbildet, dessen es bedarf, um ernstzunehmende Antworten möglicherweise herauszuarbeiten:
Rainer Mausfeld – Zur Demokratie als Herrschaftsform des Kapitals. (01)Eine gute Analyse der versteckten, von Beginn an im Demokratieprojekt implementierten Machtmechanismen, die darauf schließen lassen, dass die Macht-Eliten im Hintergrund Mitauslöser dieser Entwicklung waren und sind.
Giorgio Agamben – Zur Philosophie des Ausnahmezustandes. (02) Der Italienische Philosoph hat wie kein anderer die eingebaute „Totalitarismusfalle“ der demokratisch verfassten Staatssysteme aufgezeigt.
Ken Wilber und Jean Gebser – Zur Philosophie der Bewusstseinsentwicklung (03, 04). Beide Autoren haben die Bewusstseinsentwicklung hin zum „Homo integralis“ durchdekliniert als offensichtlich angelegte Entwicklungsrichtung des Menschseins. (05) Ähnlich wie das auch Sri Aurobindo getan hat. (06)
Jochen Kirchhoff – Zur transzendentalen Naturphilosophie, der Neubegründung von Kosmologie und Naturwissenschaft und einem kosmischen Menschenbild (07). Der wohl tiefgründigste lebende Philosoph der Gegenwart hat in seinem opulenten und einmaligen Ouevre meinem Dafürhalten echte Grundlagen gelegt für eine Neuausrichtung des „Menschheitsschiffes“, vielfältig eine Wiedererinnerung an den ursprünglich gemeinten Menschen und an seine kosmische Verantwortung angeregt und eingefordert.
Platon – Zur Idee des Philosophenstaates. Der griechische Philosoph geht in seinen Vorstellungen davon aus, dass zur Lenkung der Geschicke von Land und Leuten sehr wohl eine philosophische Befähigung unabdingbare Grundlage ist. (08)
Thomas Morus – Utopia. (09) In der Gesellschaftsutopie des Kanzlers des englischen Königs wird deutlich, dass es ohne Gottunmitelbarkeit des Einzelnen und strenge Führung des gesellschaftlichen Ganzen nicht gehen kann.
Tommaso Campanella – Der Sonnenstaat. (10) Ganz ähnlich beim italienischen katholischen Geistlichen, der in seiner konzentrischen Anordnung des gesellschaftlichen Lebens (und seiner architektonischen Entsprechung) sich auf ein Weltenzentrum bezieht.
Helmut Krause – Zur kosmisch-galaktischen Einbettung von Erde und Sonnensystem und zum Sinn menschlicher Existenz. (11) Der wichtigste Metaphysiker und Philosoph der Neuzeit, ein profunder Kenner und Kritiker der modernen Naturwissenschaften, hat ein kosmisches Panorama mitgeteilt, das in seiner Tragweite und Logik der Menschheit nachwievor im Prinzip unbekannt ist. Eine Auseinandersetzung mit seinem Werk führt nicht nur zur Lösung grundlegender Fragen menschlicher Existenz, des Aufbaus der Schöpfung und einer Einsicht in viele Aspekte des kosmischen wie irdischen Werdens entlang der Einführung bisher unerkannter grundlegender Kausalfaktoren wie den geistig-seelischen Rhythmen der Gestirne, sondern auch zur Auseinandersetzung mit der Frage nach echter Leitung und Lenkung des Prozesse der „Erlösung der Natur“ von Regierungswegen, der gezielten Erfüllung der kosmischen Gesetze und des Gestirnplans.
Friedrich Nietzsche – Wille zur Macht (Nachgelassene Schriften) (12). Der wohl bekannteste Philosoph der Moderne in seiner unnachahmlichen Frage- und (Selbst-)Konfontierungskunst lässt uns den Blick immer wieder auch auf die Tatsache des Willens und des sinnvollen Machtwillens lenken, der dem Einzelnen erst die Möglichkeit gibt, Menschwerdung (Menschsein als Prozess verstanden) in seiner Eigentlichkeit jenseits nihilistischer Tendenzen in den Religionen und in der Wissenschaft anzunehmen und kraftvoll zu leben.
Hannes Möhring – Der Weltkaiser der Endzeit (13). Diese Darstellung von im Mittelalter verbreiteten Vorstellungen vom Auftreten eines machtvollen Welterlösers (der den Namen verdient) ist hoch interessant. Hier spielen der Messianismus der Juden mit der Wiederkehr des Messias als Weltretter, das Mahditum des Islam – Der Mahdi (der Große) als Bewerkstelliger wirklicher Befriedung und Harmonisierung eine Rolle; neben der Vorstellung eines Weltkaisers, wie sie z.B. auch auf Friedrich II. von Staufen projiziert worden ist, eine Rolle. Der Buddha Maitreya – die Vorstellung des kommenden Buddhas im Mahayana-Buddhismus (14) bildet dazu das asiatische Pendant.
Zu den hier aufgeführten Anregern zum Nachdenken über Alternativen zum Status Quo auch von Staat und Regierung seien alle Menschen hinzugedacht, die auf ganz verschiedene Weise Impulse in diesem Bereich setzen …
Wer oder was regiert eigentlich die Welt?
Gedanken, ein bisschen wie im Märchen
Wenn wir ganzen Herzens darauf antworten könnten: Der beste König, den wir uns wünschen können, aus der kosmischen Ordnung heraus. Er weiß die Geschicke der Welt derart sanft und streng zu lenken, dass es uns an nichts gebricht, die Lande blühen und gedeihen und/weil (!) ein jeder seines Weges gehen kann, um Talente und Fähigkeiten voll zu entfalten und einzubringen in das Völkergemeinschaftswerk der Erde.
Wir regieren uns selbst, gestalten selbständig und frei von Bevormundung so, wie es für unsere Gemeinden und Familien, für uns selbst am besten ist.
Der Regent behält den Kurs im Blick und das geistig-seelische Steuer fest im Griff, sich selbst orientierend an den Sternen und dem ihm bekannten nächsten Ziel auf der Reise, an echter Weisheit und den hohen Werten und Möglichkeiten des Menschseins, die er selbst beispielhaft verkörpert, lebt.
Wieviel Wahrheit steckt in so einer märchenhaften Vorstellung?
https://www.manova.news/artikel/die-grauen-herren
Zitat Lilly Gebert:
„Die Frage lautet nicht mehr: Inwieweit ist dieser Mensch Teil des Systems? Sondern: Inwieweit ist dieses System Teil des Menschen?
Anders als beispielsweise zu Zeiten des Nationalsozialismus oder der DDR habe ich nicht den Eindruck, die Menschen unterlägen einem Regime, das sie zwar dulden, nicht aber selbst delegieren; das sie zwar unterdrückt, was sie aber mittragen, um selbst zu überleben. Nein. Der Eindruck, den ich habe, ist ein anderer.
Für mich fühlt es sich mittlerweile mehr so an, als wären die Menschen selbst das System. All das Zeitsparen, die Vermüllung, der Stress, die Unfreundlichkeit, die Entfremdung und Naturvergessenheit: Das ist nicht mehr Kapitalismus, das ist auch nicht mehr Neoliberalismus. Das ist Mensch.“
Eine treffende Analyse und Wahrnehmung: Es gibt kein Ausweichen für den Einzelnen; jeder muss sich damit konfrontieren, inwieweit er seine Lebendigkeit opfert oder geopfert hat und inwieweit er sich selbst „systemisiert“ hat und verhält. Wir können der Verantwortung für uns selbst nicht entgehen. – Diese Frageweise ergänzt die Feststellung von Systemversagen und Systemwirksamkeit zu einer Ganzheit.
Lilly Gebert hat ein Gespräch mit mir zu Fragen rund um unser Verhältnis zur Natur geführt. Der Austausch war schön und intensiv. Hier das Ergebnis:
Das Bestehen auf der Revision des vorherrschenden materialistischen Menschenbildes – dem Sinn bürgerlicher Kultur
https://www.wissen-neu-gedacht.de/
Die Kritik der Virologie ist hier konsistent und nachvollziehbar vorgetragen – und mit einiger Wahrscheinlichkeit führt das zu einer vollständigen Revision der Virus-Vorstellung und der Ansteckungsthese.
Viele Indizien deuten darauf hin, dass die Grundannahmen (Krankheitserreger, Infektionen) überprüfenswert sind. Auch die metaphysische Setzung der naturwissenschaftlichen Methode, es gäbe nur eine Wirklichkeitsebene, gehört hier in den Fokus der Kritik.
Die alternativen Erklärungen für Krankheiten (als Massenphänomen wie bei der sogenannten „Grippewelle“) sind – verständlicherweise – noch eher schwach; hier gilt es ganz neue Wege zu gehen. Ganzheitliche Forschung tut Not, wie die Gesprächspartner betonen.
Ich befürworte die Orientierung auf eine Leib-seelische Resonanzvorstellung, die von Gedanken des Novalis ausgeht (Krankheit als „musikalisches Problem“ = meta-klangliche Dissonanzen verschiedener Ebenen bis in die Manifestation). Dazu kommt die Unterscheidung der Krankheiten in Bezug auf ihre Ursachensphäre (Paracelsus hat hier Ansätze geliefert).
https://www.paracelsus-magazin.ch/de/paracelsusmedizin/die-5-entien-des-paracelsus-i/
Die „Große Gesundheit“ (das spirituelle Gesunden und Wachsen in Wahrheit) bzw. ihre Negation durch falsches Denken oder Ungebildetheit ist von Belang. Die Gedanken eines Proklos von Konstantinopel über die Einheit der Welt und ihre Ursache (neuplatonische Schule) können hier hilfreich meditiert werden. Das große Ja zum LEBEN ist hier der Schlüssel (und die Auflösung der entgegenstehenden „Programme“ bzw. die Transformierung des karmischen Stromes in schöpferisches Handeln)
https://de.wikipedia.org/wiki/Proklos#Die_Struktur_der_Welt
Besonders überzeugt hat mich die Aussage der Gesprächspartner, dass jeder Mensch (in vollem Umfang) für sich selbst Verantwortung übernehmen muss in Sachen Gesundheit. Das ist auch meine Erfahrung und Überzeugung. Eine Wiedererlangung oder Herstellung der Souveränität des Kranken/Gesunden vor dem Hintergrund des durch den Glauben an das industrielle Medizinsystem ausgehöhlte Vertrauen des Menschen in sich selbst und die Volksheilkunde ist also integraler Bestandteil eines ganzheitlichen Heilungsweges.
Das Wirken der Gemeinschaft NEXT LEVEL ist beeindruckend. Die überzeugende Vorgehensweise für Gerichtsverfahren, in denen die Begründungen der Virologie unwiderlegbar angegriffen werden, ist frappierend in ihrer Durchschlagskraft.
Zusammenfassend kann man sagen:
„Krankheit als Weg“ bedarf des souveränen Heilungsgeschehens,
Eines der inspirierendsten Videos in Sachen Souveränisierung der Selbstwahrnehmung und liebevollen Zuwendung zu dem, was ist
Drei Philosophen, drei grundsätzliche Pädoyers für das philosophische Element in Zeiten von Philsosophievergessenheit, aber auch drei verschiedene Akzente: Hauke Ritz mit kulturphilosophischen Gedanken, die in eine Vorstellung von der Neubestimmung europäischen Schicksals mündet, Eugen Drewermann, der sich von Kant aus mit dem Zeitgeist auseinandersetzt und Jochen Kirchhoff, der entlang der Sinnfrage auf den großen und notwendigen Wandel hinweist und Philosophie in ihre eigentlichen Rechte und Pflichten in Bezug auf Erkenntnisannäherung an die Wirklichkeit setzt.
Eine in sich stimmige Erkenntnisresummierung, die in ihrer Authentizität und Intensität inspiriert und Freude bereitet. Wer so schreibt, muss wirkliche Schritte gegangen sein.
„Großzügigkeitsgeschehen“ – eine treffende Wortschöpfung für die ursprüngliche Fülle des Weltvorgangs und unser sich entfaltendes Wesen.
Ein philosophisches Gespräch über die Wahrheit kann letztlich nur aus der Wahrheit heraus und in Wahrheit, in einem Streben nach Wahrheit, stattfindend gedacht werden. Fast hat man beim Teilnehmen an den Erörterungen der beiden Berliner Philosophen Jochen Kirchhoff und Gwendolin Walter-Kirchhoff den Eindruck, es ginge um eine geheimnissvolle, anwesend-unanwesend, umtriebig-stille substanzlose Substanz, die nicht zu erhaschen sei, noch weniger zu greifen als die Luft. Und doch da. Hier. Dort. Überall und immer. In allem. In allen. Als alles. Und nicht. – „Oder doch?“
Eine interessante Schwebe wird zelebriert, die weder behauptet, noch leugnet, eher bejaht, denn verneint und doch auf das Zudringliche verzichtet, das einer vorschnell in die Welt gesetzten „spirituellen Erkenntnis“ als Schatten der allzu gewissen Gewissheit anhaftet, anhaften kann.
Wahrheit muss es geben, so der Tenor. Sonst wäre schlicht alles in Unwahrheit und würde sich also selbst aufheben. Wahrheit erscheint als ein letzter unerreichbarer Grund, den wir immer schon betreten haben müssen, wenn irgendetwas vor sich gehen soll und geht.
Dass Wahrheit in der Kirchhoffschen Perspektive mit Wirklichkeit fast gleichgesetzt wird, macht deutlich, wie zentral die „letzte Wahrheit“ sein muss. Sie wirkt. Sie ist nicht nur „statisch“ präsent. Man kann fast von einer Wahrheitskraft sprechen. Die kosmische Ordnung – als Bestand wie als Prozess – ist ohne Wahrheit, ohne Einheit undenkbar. Leben kann nur Ort und Sinn haben im allgegenwärtigen Fluidum der Wahrheit des Seins.
Die Lüge, eine Wahrnehmungsentscheidung für das Täuschende, ist, so die Philosophen, für den Wahrheitsprozess, für den Erkenntnisprozess unabdingbar; es gilt, sie zu erkennen und zu überwinden. Sich dem Kampf mit der Hydra der Fehlwahrnehmungen und falschen Interpretationen zu stellen, ihr – sozusagen – in der Konsequenz und im Augenblick des vorbereiten Annehmenkönnens den letzten Kopf abzuschlagen.
Wahrheit und Frieden gehen in eins. Die Wahrheit streitet nicht, sie geht ihren Weg gewaltfrei und widersteht allen Versuchen der Lüge, sie zu überdecken, mit Unerbittlichkeit und Ausharren in sich selbst. Sie ist nicht zerstörbar, sie wurde nicht erschaffen, sie wandelt sich nicht, sie bleibt ewig sie selbst. Und wir können sie anstreben und entdecken, so der Tenor des Gespräches, sie realisieren, weil wir ihr im Letzten immer auch angehören.
Ein gelungenes, pädagogisch wertvolles Videogespräch, das wie nebenbei auch Hinweise auf die Arbeit an der Willensausrichtung mitliefert und zentral die spirituelle Suche, souverän die Orientierungen der Traditionen integrierend, nach der Essenz des Seins in verständlicher Form anregt.
Wir dürfen uns glücklich schätzen, regelmäßig Beiträge von Jochen und Gwendolin Walter-Kirchhoff, Vater und Tochter, wahrzunehmen. Ein tiefere Symbolik scheint hier auf: Kommt der höhere Generationen-Vertrag gemeinsamen spirituellen Wachsens und Erkennens in Gang – und mit ihm die Kraft der tiefgreifenden Erneuerung der Welt- und Selbstauffassung des Menschen auf der Erde, die von Generation zu Generation weitergegeben und weiterentwickelt ungebrochen wirken kann?
Eines wird jedenfalls überdeutlich: Alles kann in das trübe Licht von Lüge und Halbwahrheit gestellt werden – aber ohne die Wahrheit ist alles nichts. Buchstäblich, ontologisch, wie für den Menschen auf seinem kosmischen Weg. Das Ringen um die Wahrheit in seinen so vielfältigen Formen und kulturellen Facetten macht die eigentliche Würde des Menschen aus und ist die Essenz aller Lebensvorgänge.
Wunderbare Gedanken zu einer praktischen Spiritualität, die Kultur überhaupt hervorbringt. Pflege und Hege des Seins und Urbedürfnisse und und und …
https://lillygebert.substack.com/p/die-dressur-der-seele?utm_source=substack&utm_medium=email
Eine schöne Betrachtung über die gnadenlosen Zwänge, und wie wir sie selbst aufrechterhalten, wenn wir nicht gelernt haben, sie als Selbstanpassungen zu verlernen.
Eine interessante Diskussion zu grundlegenden Fragen der Organisation des Gemeinwesens. Angenehm erscheint neben der Kultiviertheit der Diskussion auch das deutliche Gefühl aller Beteiligten für die Möglichkeit neben radikalen Rückerinnerungen und Neuentwicklungen, auch solchen, mit denen niemand rechnet, sukzessive Verfahren nicht einfach von der Hand zu weisen – ganz unabhängig von der Frage der Umsteuerbarkeit des Demokratie-Tankers.
Zum Stöbern: https://anarchistischebibliothek.org/library
Leider fehlt ein wenig eine Sinn- und Philosophieeinbettung, obwohl Namen genannt werden. Was ist der letzte Sinn von „Gesellschaft“ und ihrer Organisation?
Auch das Zusammendenken von grundsätzlicher Ordnung und Anarchie kommt noch etwas kurz, weil die Verteidigungsfronten schnell bei der Hand sind. Das ist verständlich. Hier fehlen auch Routinen und allgemeinwissenbelastbare Selbstverständlichkeiten.
Ein großes Lob an Jens Lehrich und das Team von Fair-Talk für die Präsentation eines Kardinalthemas, das nicht – mittel- und langfristig – ohne ein wirklichkeitsnahes Menschenbild zu entfalten ist.
https://www.rubikon.news/artikel/der-fehlgeleitete-vordenker
Eine wunderbare Idee von Rubikon, sich bestimmender Persönlichkeiten der vergangenen Jahrzehnte und Jahrhunderte anzunehmen und sie auf ihre nachhaltige Wirkung hin abzuklopfen. Was bleibt von Vordenkern und solchen, die als Vordenker betrachtet werden? Wie können wir einen Maßstab für eine Neubewertung überhaupt sinnvoll entwickeln?
Und: Wenn wir historische Persönlichkeiten so einer Untersuchung unterziehen – wie sieht es mit den bestimmenden Persönlichkeiten der Gegenwart aus? Welche unhinterfragte Prämissen in Wirtschaft, Politik und Gesellschaft gehen auf konkrete Persönlichkeiten zurück? Wie gehen wir mit den Prämissen und Persönlichkeiten um?
Welche Maßstäbe können und müssen wir an Führungskräfte der Zukunft anlegen (dürfen), wenn sie sicher und kraftvoll schöpferische Lösungen finden und umsetzen sollen für eine echte Transformation der Gesellschaften?
Diese Betrachtung von Tobias Regenauer ist ein Beitrag zum Verständnis der heutigen Situation und des Ganges von Geschichte überhaupt durch den Einfluss von Einzelpersonen.
Ein wirklicher Tagtraum des Friedens
Eine Hölderlin-Reminiszenz im Angesicht der kriegerischen Auseinandersetzungen dieser Tage
Zwiesprache zwischen dem Dichter und einem naturphilosophisch Denkenden von heute
beim Lesen der in der deutschen Literatur einzigartigen Dichtung „Friedensfeier“
Am Ende meines Textes kann man die Dichtung, die hier in Abschnitte gegliedert betrachtet wird, ganz ohne meine assoziativen Kommentare lesen – oder / und jetzt am Anfang, um dann meinen Betrachtungen zu folgen.
Intro
In diesen Tagen der forcierten Bedrohung alles Menschlichen und Natürlichen und der konkreten Einhiebe und Verwerfungen, nahm ich eine Hölderlin-Ausgabe zur Hand wie um mich ganz bewusst nach dem Durchdenken des Status Quo, nach Nachrichten und dem, was dafür ausgegeben wird, denen es nicht auszuweichen gilt, die aufzunehmen und zu verarbeiten Zeit und Kraft kostet, in eine andere Welt zu entführen. Diese andere Welt ist immer noch möglich, „denn wo Gefahr ist, wächst das Rettende auch“. Es sieht jedoch so aus, als ob sich diese andere Welt ihren Weg nur durch das Ausagieren der zerstörerischen Impulse und Intentionen, die letztlich der akosmischen Lebensweise der Menschheit entspringen, ihren Weg bahnen wird. Was so ein Satz bedeutet, davon haben wir schon Vorgeschmack bekommen (nicht nur) in der Corona-Krise; die nun nachgeschobenen Krisen wirken wie dramaturgisch ineinander verwoben, so als hätte jemand planvoll Schritt für Schritt den „Karren der Menschheit“ Richtung Totalkatastrophe gefahren. Die ständigen Kriege auf dem Planeten Erde sind Teil der Gegenwartsrealität, vom Krieg gegen die Natur und das Seelische ganz allgemein zu schweigen.
Hölderlins gute Tage unter den Menschen waren, wie nur zu bekannt, oft von der Distanz zur geistigen Niedrigkeit seiner Zeitgenossen bestimmt, getrübt, bei aller herzlichen Verbundenheit mit Freunden und der Familie. Auch heute fällt es vielen sensiblen Geistern schwer, sich im „Erden-Feld“ wohl und zu Hause zu fühlen bei all der Rohheit, dem Egoismus, dem kurzfristig materiellen Denken und Handeln und bei der permanenten Nicht-Achtung, die allem Seelischen entgegenschlägt: wissenschaftlich, politisch, religiös und auch im sozialen Miteinander. Die Hölderline (und Droste-Hülshoffinnen) dieser Tage haben es ähnlich schwer, wenngleich sie viele Möglichkeiten der geistig-seelischen Resilienzierung an der Hand haben, die Friedrich Hölderlin nicht gegeben waren. Die scheinbaren und realen Machtlosigkeiten allerdings übersteigen die seinen um Größenordnungen.
Wenn man das Videogespräch „Endzeit“, das ich 2019 mit Jochen Kirchhoff geführt habe (01) , zur Kenntnis nimmt, dann vermittelt es etwas von dieser Vorphase der „Friedensfeier“, vom jahrzehnte- und jahrhundertelangen Delirium des Menschheitsbewusstseins auf dem schwierigen Weg der Überwindung des destruktiv-rationalistischen Impulses, der wahrscheinlich vom Ägypten der Pharaonen und Pyramiden ausging und sich bis in die heutigen Tage entfaltet hat. Man kann das Gespräch, das den Versuch darstellt, den naturphilosophischen Zusammenhang des Themas der Endzeitvorstellungen darzustellen und die verschiedenen Auffassungen in diesem Bereich einzuordnen, als eine Art inhaltliches Pendant zur „Friedensfeier“ von Friedrich Hölderlin wahrnehmen. Die wohl großartigste und größte Dichtung des zuletzt in Tübingen dahindämmernden Sprach- und Geistesriesen beschreibt offenbar die Phase der Endzeit der Menschheitsentwicklung, die nach durchschrittener katastrophischer Endzeit möglich ist, von Menschen aller Kulturen ersehnt oder auch „gesehen“ wurde und wird.
Im Folgenden mache ich den Versuch, dieser Dichtung einige kommentierende Gedanken an die Seite zu stellen. Das hat durchaus etwas Fragwürdiges, dessen bin ich mir bewusst. Dennoch möchte ich den Versuch wagen, gerade im Angesicht der jetzigen Bewusstseinssituation. Das sollte man nicht als billige Flucht in „geistige Regionen“ missverstehen – sondern als eine diese jetzige Situation weit überspannende Hoffnung und die in ihr liegende Kraft, ihre Attraktion, die untilgbar ist, was auch jetzt und ganz konkret geschehe.
Die Dichtung „Friedensfeier“
Zum Grundverständnis dieser Dichtung ist es meinem Empfinden nach von Bedeutung, den Text vor allem als eine Darstellung von Gedanken und Bildern zu betrachten, aufzunehmen und wirken zu lassen, die in einer bestimmten Sphäre angesiedelt sind. Man könnte sie als zukünftig-gegenwärtig charakterisieren und, das ist sicher für jeden Leser wahrnehmbar, als herausragend aus dem Wahrnehmungsbereich, den wir im Alltag (bisher) gewohnt sind. Man hat fast das Gefühl, dass der Sprechende aus mehreren Sphären gleichzeitig spricht als einer, der nicht mehr völlig unkundig sein kann und der sich des ‚Überzeitlichen‘, des Tranzendenten sehr wohl bewusst ist so wie der Möglichkeit einer vollständig anderen Atmosphäre, eines Klimas des wohlwollenden Einklangs von Natur und Mensch und Geist.
Jeglicher Versuch, hier vollständige Deutung in einem rationalen Sinne und bezogen auf „gewohnte Umstände“ zu erreichen, muss scheitern. Dennoch ist ein meditativ-assoziatives Mitdenken möglich und vom Dichter ja auch intendiert.
Auch meine kurze Darstellung hier sollte nur als eine Art Brücke oder Versicherungsmöglichkeit eigener Wahrnehmung genommen werden, wo dies angezeigt ist und dazu anregen, diesen Text intensiv und unvoreingenommen wahrzunehmen. Nicht mehr und nicht weniger. Eine vollständige Interpretation ist nicht möglich und auch unsinnig – es kommt darauf an, was der Einzelne beim Lesen empfindet, wie er es mitschöpferisch gestaltet, sein Lesen und Verstehen. Ist er bereit sich auf eine Bewusstseinserweiterung einzulassen, die ihm womöglich seltsam vertraut ist?
Echte Kunst ist unauslotbar. Wenn sie sich direkt auf metaphysische Bereiche bezieht, dann umso mehr. Wenn es dann noch um das Thema geht, das den Menschen durch die Verkörperungen hindurch durchdringt, antreibt, irren und verzweifeln, hoffen und durchhalten lässt… wenn es um realisierten Frieden von Seele und Welt geht, dann umso mehr.
Die wichtigste Aufgabe des Textes ist es meinem Empfinden nach im Leser und /oder Hörer die Atmosphäre aufsteigen oder erahnbar werden zu lassen, die mit einer grundsätzlichen Änderung der irdischen Verhältnisse und deren Feier – einer Art Besiegelung – verbunden ist oder sein könnte. Dabei wird der Mensch als Ganzes erfasst, das Herz seines Daseins und Werdens angesprochen: Erinnere dich, Mensch, das ersehnst du wie die vielen. Erinnerst du dich ? Und: Wann wird es sein ? –
Man kann den Text also als eine Art Anamnesis ansehen, eine Tiefenerinnerung an das Mögliche, Geplante, schon oft auf anderen Gestirnen Geschehene und auf Erden immer noch Angestrebte und Gewollte. (Vgl. Jochen Kirchhoff „Was die Erde will“ und „Das Kosmische Band“)
Friedrich Hölderlin
Schon wie Hölderlin den Text einführt, lässt aufscheinen: Lieber Hörer, der du auch ein Leser sein kannst, hier werden Dinge gesagt werden müssen – „ich kann nicht anders“ – die nur „gutmütig“ aufgenommen werden können, vorurteilsfrei, offen für das Gesagte, in gewissem Sinne ohne jeglichen hemmenden Widerstand des Hörenden, mit Wohlwollen, vielleicht auch mit gutem Mut, mit einem Mut den es braucht, dies zu sagen, wie dies für wahr zu nehmen, was gesagt wird. Dann erhebt der Dichter seine unnachahmliche Stimme:
Der ruhigwandelnden Töne voll,
Und gelüftet ist der altgebaute,
Seliggewohnte Saal; um grüne Teppiche duftet
Die Freudenwolk und weithinglänzend stehn,
Gereiftester Früchte voll und goldbekränzter Kelche,
Wohlangeordnet, eine prächtige Reihe,
Zur Seite da und dort aufsteigend über dem
Geebneten Boden die Tische.
Denn ferne kommend haben
Hieher, zur Abendstunde,
Sich liebende Gäste beschieden.“
Die Eingangssituation ist von ruhiger, schöpferischer Fülle gekennzeichnet; alles glänzt in ruhiger Ordnung den Ankömmlingen, den „liebenden Gästen“ entgegen. Ein wenig irritiert lauscht man noch einmal nach: nicht „liebe Gäste“, nein: „liebende Gäste“. Sind es sich liebende Gäste, sind es liebende Gäste, oder doch liebe Gäste, es changiert eigenartig und bestimmt die Gemeinten als in jedem Falle hochgestimmte, der Liebesfülle Gewahrseiende. Sie kommen zur Abendstunde. Zur Abendstunde des Gestirnes, so lese ich es im naturphilosophischen Kontext, feiern das Erreichte, feiernd wohl auf einem ganz anderen Niveau des Lebens, wenn man die Situation im Innern mit den nur zu gewohnten „Nachrichten aus aller Welt“ in Vergleich zu bringen versucht.
Ach, der „altgebaute, seliggewohnte Saal“, die irdische Atmosphäre, der Lebensraum von Weltseele durchflutet, sie selbst erinnernd. Der Ort des Menschen. Hier. Auf der Erde – und doch in einem Innenraum. Dies ist unser Saal, in dem alles verhandelt wird, was uns angeht – und den betreten nun bald jene Gäste, jene besonderen Gäste, die – so scheint es – von allem und allen erwartet werden.
Es ist ein Zeitpunkt nach hoher Ernte, denn die Kelche sind gefüllt, und die Früchte liegen in großer Fülle auf den Tafeln, die auch als Tafelberge vor flacher Landschaft, geebnet-geordneter, vielleicht – ganz sicher – bewirtschafteter Landschaft vorstellbar sind. Hatte Hölderlin die Alpen vor Augen für diese Szene?
„Und dämmernden Auges denk ich schon,
Vom ernsten Tagwerk lächelnd,
Ihn selbst zu sehn, den Fürsten des Fests.
Doch wenn du schon dein Ausland gern verleugnest,
Und als vom langen Heldenzuge müd,
Dein Auge senkst, vergessen, leichtbeschattet,
Und Freundesgestalt annimmst, du Allbekannter, doch
Beugt fast die Knie das Hohe. Nichts vor dir,
Nur Eines weiß ich, Sterbliches bist du nicht.
Ein Weiser mag mir manches erhellen; wo aber
Ein Gott noch auch erscheint,
Da ist doch andere Klarheit.“
Der Fürst des Festes wird wohl auch zugegen sein. Assoziationen wallen sofort heran: Ist es eine messiasähnliche Gestalt, eine übermenschliche Gestalt, ein Gott gar, der hier angekündigt wird als Leitfigur ? Denn die letzten Zeilen sind zwar nicht unmittelbar auf den Fürsten des Festes bezogen, aber die mittelbaren Hinführungen lassen kaum einen andern Schluss zu: Der Fürst des Festes muss ein Gott sein. Anders gesagt: ein Göttlicher Mensch, einer, der selbst den Weisenstatus schon überschritten hat. Ein Nicht-(mehr-)Sterblicher, entfernt vom Menschsein wie das Tier vom Menschen, hält echte Ehrfurcht in Atem.
Beim Ausland, das jener verleugnen soll, kann nun vieles mitschwingen, und auch der Heldenzug, der lange, käme für nicht-irdische Herkunft des Gemeinten, für ein Wandeln von Gestirn zu Gestirn, wie für ein Wandern durch die Verkörperungen in je großartiger Funktion, in Frage. In jedem Fall ist er ein Nicht-Hiesiger, einer der einen langen Weg hinter sich hat, von Kämpfen umsäumt, die ihn zum Helden haben werden lassen, zum Bewältiger eines größeren Schicksals.
Allbekannt kommt da einer auf uns zu, nur zu bekannt, nur jedem zu bekannt und er bringt eine ganz andere Art geistiger Kraft mit sich, die durchdringend und überformend allem überlegen ist, was wir Wissen und Erkennen nennen im Staub unserer Alltage.
„Von heute aber nicht, nicht unverkündet ist er;
Und einer, der nicht Flut noch Flamme gescheuet,
Erstaunet, da es stille worden, umsonst nicht, jetzt,
Da Herrschaft nirgend ist zu sehn bei Geistern und Menschen.
Das ist, sie hören das Werk,
Längst vorbereitend, von Morgen nach Abend, jetzt erst,
Denn unermeßlich braust, in der Tiefe verhallend,
Des Donnerers Echo, das tausendjährige Wetter,
Zu schlafen, übertönt von Friedenslauten, hinunter.
Ihr aber, teuergewordne, o ihr Tage der Unschuld,
Ihr bringt auch heute das Fest, ihr Lieben! und es blüht
Rings abendlich der Geist in dieser Stille;
Und raten muß ich, und wäre silbergrau
Die Locke, o ihr Freunde!
Für Kränze zu sorgen und Mahl, jetzt ewigen Jünglingen ähnlich.
Und manchen möcht ich laden, aber o du,Der freundlichernst den Menschen zugetan,
Dort unter syrischer Palme,
Wo nahe lag die Stadt, am Brunnen gerne war;
Das Kornfeld rauschte rings, still atmete die Kühlung
Vom Schatten des geweiheten Gebirges,
Und die lieben Freunde, das treue Gewölk,
Umschatteten dich auch, damit der heiligkühne
Durch Wildnis mild dein Strahl zu Menschen kam, o Jüngling!
Ach! aber dunkler umschattete, mitten im Wort, dich
Furchtbarentscheidend ein tödlich Verhängnis. So ist schnell
Vergänglich alles Himmlische; aber umsonst nicht;
Denn schonend rührt des Maßes allzeit kundig
Nur einen Augenblick die Wohnungen der Menschen
Ein Gott an, unversehn, und keiner weiß es, wenn?
Auch darf alsdann das Freche drüber gehn,
Und kommen muß zum heilgen Ort das Wilde
Von Enden fern, übt rauhbetastend den Wahn,
Und trifft daran ein Schicksal, aber Dank,
Nie folgt der gleich hernach dem gottgegebnen Geschenke;
Tiefprüfend ist es zu fassen.
Auch wär uns, sparte der Gebende nicht,
Schon längst vom Segen des Herds
Uns Gipfel und Boden entzündet.“
„Denn schonend rührt des Maßes allzeit kundig“ – das erscheint als eine Beschreibung des sinnvollen Verkehrs von Menschen und Göttern, von der Vorsicht, die die geistigen Welt walten lassen muss, um Menschen nicht zu überfordern und um ihre Entscheidungsfreiheit nicht einzuschränken. Die weiteren Zeilen betreffen die Reaktionsweisen auf die „göttlichen Impulse“. –
„Des Göttlichen aber empfingen wir
Doch viel. Es ward die Flamm uns
In die Hände gegeben, und Ufer und Meersflut.
Viel mehr, denn menschlicher Weise
Sind jene mit uns, die fremden Kräfte, vertrauet.
Und es lehret Gestirn dich, das
Vor Augen dir ist, doch nimmer kannst du ihm gleichen.
Vom Allebendigen aber, von dem
Viel Freuden sind und Gesänge,
Ist einer ein Sohn, ein Ruhigmächtiger ist er,
Und nun erkennen wir ihn,
Nun, da wir kennen den Vater
Und Feiertage zu halten
Der hohe, der Geist
Der Welt sich zu Menschen geneigt hat.
Denn längst war der zum Herrn der Zeit zu groß
Und weit aus reichte sein Feld, wann hats ihn aber erschöpfet?
Einmal mag aber ein Gott auch Tagewerk erwählen,
Gleich Sterblichen und teilen alles Schicksal.
Schicksalgesetz ist dies, daß Alle sich erfahren,
Daß, wenn die Stille kehrt, auch eine Sprache sei.
Wo aber wirkt der Geist, sind wir auch mit, und streiten,
Was wohl das Beste sei. So dünkt mir jetzt das Beste,
Wenn nun vollendet sein Bild und fertig ist der Meister,
Und selbst verklärt davon aus seiner Werkstatt tritt,
Der stille Gott der Zeit und nur der Liebe Gesetz,
Das schönausgleichende gilt von hier an bis zum Himmel.“
Einmal mag aber ein Gott auch Tagewerk wählen. – Das kann sich im Grunde nur auf den Avatar-Mythos beziehen, auf die freiwillige Verkörperung eigentlich vollendeter Menschen, Buddhas, die „das Rad der Wiedergeburt“ hinter sich gelassen haben, die Hölderlin wohl eher als „Götter“ oder „Himmlische“ angesprochen hat. Dieser Mythos durchzieht hinduistische wie buddhistische Vorstellungen, spiegelt sich im Messiansimus. Kann er auch für uns Heutige, vielleicht kosmisch-Religiöse oder ganz und gar „blank Spirituelle“ eine sinnvolle Bedeutung haben?
„Viel hat von Morgen an,
Seit ein Gespräch wir sind und hören voneinander,
Erfahren der Mensch; bald sind wir aber Gesang.
Und das Zeitbild, das der große Geist entfaltet,
Ein Zeichen liegts vor uns, daß zwischen ihm und andern
Ein Bündnis zwischen ihm und andern Mächten ist.
Nicht er allein, die Unerzeugten, Ewgen
Sind kennbar alle daran, gleichwie auch an den Pflanzen
Die Mutter Erde sich und Licht und Luft sich kennet.
Zuletzt ist aber doch, ihr heiligen Mächte, für euch.“
Seit ein Gespräch wir sind… – man kann es so lesen: seit wir, im „wir“ ist das Seelische in seinem vorherigen Gang mitgedacht, – als Menschen mit Sprache bemächtigt – dem Tierreich entwachsen sind, der Sphäre des Menschseins angehörend – bis eines Tages auch das einfache Menschsein überschritten wird durch die, die sich des „Gesanges“ befleißigen, also sich dem Weltenklang angleichen, um in ihn einstimmen zu können, und man sieht förmlich „die klingenden himmlischen Heerschaaren“ vor sich.
„Das Liebeszeichen, das Zeugnis
Daß ihr noch seiet, der Festtag,
Der Allversammelnde, wo Himmlische nicht
Im Wunder offenbar, noch ungesehn im Wetter,
Wo aber bei Gesang gastfreundlich untereinander
In Chören gegenwärtig, eine heilige Zahl
Die Seligen in jeglicher Weise
Beisammen sind, und ihr Geliebtestes auch,
An dem sie hängen, nicht fehlt; denn darum rief ich
Zum Gastmahl, das bereitet ist,
Dich, Unvergeßlicher, dich, zum Abend der Zeit,
O Jüngling, dich zum Fürsten des Festes; und eher legt
Sich schlafen unser Geschlecht nicht,
Bis ihr Verheißenen all,
All ihr Unsterblichen, uns
Von eurem Himmel zu sagen,
Da seid in unserem Hause.“
Die letzten Zeilen dieser Strophe greifen noch einmal das Avatar-Thema auf und deuten auf einen Zeitpunkt hin, da sie unmittelbar, also in der Physis, tätig sind und der Menschheit direkt helfen und sie leiten. Sicher ist dies ein Gedanke, der den meisten „modernen Menschen“ zunächst fremd ist. Gleichwohl kann man ihn nüchtern in Betracht ziehen: Ist nicht nur durch Menschen, die eine höhere Bewusstseinstufe verkörpern, authentisch leben, eine Lenkung der Geschicke der Menschheit möglich und denkbar? Ich halte diese Frage für legitim; sie ist auch gestützt durch die überzeugenden Bewusstseinsmodelle eines Jean Gebser, Sri Aurobindo oder Ken Wilber, die alle drei, von ganz verschiedenen geistigen Traditionen ausgehend, doch zu ähnlichen Schlüssen gelangen: Es gibt eine höhere Evolution des Menschen, und diese bringt Menschen hoher Stufe hervor, die ihrer kosmischen Verantwortung in vielfältiger Weise nachkommen – auch in freiwilliger Wiederverkörperung im Einsatz für eine verirrte Menschheit.
„Leichtatmende Lüfte
Verkünden euch schon,
Euch kündet das rauchende Tal
Und der Boden, der vom Wetter noch dröhnet,
Doch Hoffnung rötet die Wangen,
Und vor der Türe des Hauses
Sitzt Mutter und Kind,
Und schauet den Frieden
Und wenige scheinen zu sterben,
Es hält ein Ahnen die Seele,
Vom goldnen Lichte gesendet,
Hält ein Versprechen die Ältesten auf.
Wohl sind die Würze des Lebens,
Von oben bereitet und auch
Hinausgeführet, die Mühen.
Denn Alles gefällt jetzt,
Einfältiges aber
Am meisten, denn die langgesuchte,
Die goldne Frucht,
Uraltem Stamm
In schütternden Stürmen entfallen,
Dann aber, als liebstes Gut, vom heiligen Schicksal selbst,
Mit zärtlichen Waffen umschützt,
Die Gestalt der Himmlischen ist es.“
Die „goldne Frucht“ assoziiere ich mit der Gestalt des „Messias“, mit dem Wesen, das als Leitfigur vom „heiligen Schicksal“ seine Aufgabe erfüllt. Das Uralte dieses Wesens wird bedeutet.
Ich scheue den Begriff „Messias“ nicht, obgleich er durch den religiösen Missbrauch der vergangenen Jahrhunderte eine kaum wieder gutzumachende Verzerrung erfahren hat. Wenn ich ihn verwende, dann weil ich von der Möglichkeit leitenden höheren Menschentums überzeugt bin. Mozart, Beethoven, da Vinci sind für mich Garanten dieser Möglichkeit, die die Naturwissenschaften so gern ins absolute Vergessen stürzen möchten – was ihnen nicht gelungen ist und auch nicht gelingen kann: Gegen ontologische Tatsachen kann man noch so viele Illusionen ins Feld führen – das schafft sie nicht aus der Welt und auch nicht aus der Innenwelt jedes einzelne Menschen, in der sie angelegt ist und auf den Tag ihrer Aktivierung wartet.
„Wie die Löwin, hast du geklagt,
O Mutter, da du sie,
Natur, die Kinder verloren.
Denn es stahl sie, Allzuliebende, dir
Dein Feind, da du ihn fast
Wie die eigenen Söhne genommen,
Und Satyren die Götter gesellt hast.
So hast du manches gebaut,
Und manches begraben,
Denn es haßt dich, was
Du, vor der Zeit
Allkräftige, zum Lichte gezogen.
Nun kennest, nun lässest du dies;
Denn gerne fühllos ruht,
Bis daß es reift, furchtsamgeschäftiges drunten.“
Die letzte Strophe geht noch einmal auf die Grundsituation des lebendigen Gestirns ein, auf die Notwendigkeit des langen Reifens des Seelischen in den Naturreichen, bis es eines Tages als Mensch in der Bewährung steht. Im Grunde ist hier die tiefste Wahrheit der Mensch-Erde-Beziehung beschrieben, die man nur in einer „spirituell-komischen Ökologie“ fassen kann. Diese war, davon kann wohl ausgehen, so etwas wie gelebter Hölderlinscher Alltag.
Extro
Die Friedensfeier dieser Erde erscheint in diesen Tagen entfernt und wie unerreichbar. Die Eliten spielen ihr monströses Spiel, die Mächte prallen aufeinander, die Bevölkerungen kommen, gebeutelt vom sie ereilenden Schicksal, in Wallung – wir steuern auf die nächsten Siedepunkte der so genannten Weltgeschichte zu. Und wir wissen mit Hölderlin, dass durch alles Dunkel-Zerstörerische hindurch, das Licht des Göttlichen Planes leuchtet, der immer noch – auf seinen Moment geduldig und weise tätig wartend – auf dem Tisch der zu realisierenden Möglichkeiten liegt.
Quelle:
Friedrich Hölderlin: Sämtliche Werke. 6 Bände, Band 2, Stuttgart 1953.
http://www.zeno.org/nid/20005105013
Der Text der Dichtung in Gänze. –
Friedrich Hölderlin
„Friedensfeier
Ich bitte, dieses Blatt nur gutmütig zu lesen. So wird es sicher nicht unfasslich, noch weniger anstößig sein. Sollten aber dennoch einige solche Sprache zu wenig konventionell finden, so muss ich ihnen gestehen: ich kann nicht anders. An einem schönen Tage lässt sich ja fast jede Sangart hören, und die Natur, wovon es her ist, nimmts auch wieder.
Der ruhigwandelnden Töne voll,
Und gelüftet ist der altgebaute,
Seliggewohnte Saal; um grüne Teppiche duftet
Die Freudenwolk und weithinglänzend stehn,
Gereiftester Früchte voll und goldbekränzter Kelche,
Wohlangeordnet, eine prächtige Reihe,
Zur Seite da und dort aufsteigend über dem
Geebneten Boden die Tische.
Denn ferne kommend haben
Hieher, zur Abendstunde,
Sich liebende Gäste beschieden.
Und dämmernden Auges denk ich schon,
Vom ernsten Tagwerk lächelnd,
Ihn selbst zu sehn, den Fürsten des Fests.
Doch wenn du schon dein Ausland gern verleugnest,
Und als vom langen Heldenzuge müd,
Dein Auge senkst, vergessen, leichtbeschattet,
Und Freundesgestalt annimmst, du Allbekannter, doch
Beugt fast die Knie das Hohe. Nichts vor dir,
Nur Eines weiß ich, Sterbliches bist du nicht.
Ein Weiser mag mir manches erhellen; wo aber
Ein Gott noch auch erscheint,
Da ist doch andere Klarheit.
Von heute aber nicht, nicht unverkündet ist er;
Und einer, der nicht Flut noch Flamme gescheuet,
Erstaunet, da es stille worden, umsonst nicht, jetzt,
Da Herrschaft nirgend ist zu sehn bei Geistern und Menschen.
Das ist, sie hören das Werk,
Längst vorbereitend, von Morgen nach Abend, jetzt erst,
Denn unermeßlich braust, in der Tiefe verhallend,
Des Donnerers Echo, das tausendjährige Wetter,
Zu schlafen, übertönt von Friedenslauten, hinunter.
Ihr aber, teuergewordne, o ihr Tage der Unschuld,
Ihr bringt auch heute das Fest, ihr Lieben! und es blüht
Rings abendlich der Geist in dieser Stille;
Und raten muß ich, und wäre silbergrau
Die Locke, o ihr Freunde!
Für Kränze zu sorgen und Mahl, jetzt ewigen Jünglingen ähnlich.
Und manchen möcht ich laden, aber o du,Der freundlichernst den Menschen zugetan,
Dort unter syrischer Palme,
Wo nahe lag die Stadt, am Brunnen gerne war;
Das Kornfeld rauschte rings, still atmete die Kühlung
Vom Schatten des geweiheten Gebirges,
Und die lieben Freunde, das treue Gewölk,
Umschatteten dich auch, damit der heiligkühne
Durch Wildnis mild dein Strahl zu Menschen kam, o Jüngling!
Ach! aber dunkler umschattete, mitten im Wort, dich
Furchtbarentscheidend ein tödlich Verhängnis. So ist schnell
Vergänglich alles Himmlische; aber umsonst nicht;
Denn schonend rührt des Maßes allzeit kundig
Nur einen Augenblick die Wohnungen der Menschen
Ein Gott an, unversehn, und keiner weiß es, wenn?
Auch darf alsdann das Freche drüber gehn,
Und kommen muß zum heilgen Ort das Wilde
Von Enden fern, übt rauhbetastend den Wahn,
Und trifft daran ein Schicksal, aber Dank,
Nie folgt der gleich hernach dem gottgegebnen Geschenke;
Tiefprüfend ist es zu fassen.
Auch wär uns, sparte der Gebende nicht,
Schon längst vom Segen des Herds
Uns Gipfel und Boden entzündet.
Des Göttlichen aber empfingen wir
Doch viel. Es ward die Flamm uns
In die Hände gegeben, und Ufer und Meersflut.
Viel mehr, denn menschlicher Weise
Sind jene mit uns, die fremden Kräfte, vertrauet.
Und es lehret Gestirn dich, das
Vor Augen dir ist, doch nimmer kannst du ihm gleichen.
Vom Allebendigen aber, von dem
Viel Freuden sind und Gesänge,
Ist einer ein Sohn, ein Ruhigmächtiger ist er,
Und nun erkennen wir ihn,
Nun, da wir kennen den Vater
Und Feiertage zu halten
Der hohe, der Geist
Der Welt sich zu Menschen geneigt hat.
Denn längst war der zum Herrn der Zeit zu groß
Und weit aus reichte sein Feld, wann hats ihn aber erschöpfet?
Einmal mag aber ein Gott auch Tagewerk erwählen,
Gleich Sterblichen und teilen alles Schicksal.
Schicksalgesetz ist dies, daß Alle sich erfahren,
Daß, wenn die Stille kehrt, auch eine Sprache sei.
Wo aber wirkt der Geist, sind wir auch mit, und streiten,
Was wohl das Beste sei. So dünkt mir jetzt das Beste,
Wenn nun vollendet sein Bild und fertig ist der Meister,
Und selbst verklärt davon aus seiner Werkstatt tritt,
Der stille Gott der Zeit und nur der Liebe Gesetz,
Das schönausgleichende gilt von hier an bis zum Himmel.
Viel hat von Morgen an,
Seit ein Gespräch wir sind und hören voneinander,
Erfahren der Mensch; bald sind wir aber Gesang.
Und das Zeitbild, das der große Geist entfaltet,
Ein Zeichen liegts vor uns, daß zwischen ihm und andern
Ein Bündnis zwischen ihm und andern Mächten ist.
Nicht er allein, die Unerzeugten, Ewgen
Sind kennbar alle daran, gleichwie auch an den Pflanzen
Die Mutter Erde sich und Licht und Luft sich kennet.
Zuletzt ist aber doch, ihr heiligen Mächte, für euch.
Das Liebeszeichen, das Zeugnis
Daß ihr noch seiet, der Festtag,
Der Allversammelnde, wo Himmlische nicht
Im Wunder offenbar, noch ungesehn im Wetter,
Wo aber bei Gesang gastfreundlich untereinander
In Chören gegenwärtig, eine heilige Zahl
Die Seligen in jeglicher Weise
Beisammen sind, und ihr Geliebtestes auch,
An dem sie hängen, nicht fehlt; denn darum rief ich
Zum Gastmahl, das bereitet ist,
Dich, Unvergeßlicher, dich, zum Abend der Zeit,
O Jüngling, dich zum Fürsten des Festes; und eher legt
Sich schlafen unser Geschlecht nicht,
Bis ihr Verheißenen all,
All ihr Unsterblichen, uns
Von eurem Himmel zu sagen,
Da seid in unserem Hause.
Leichtatmende Lüfte
Verkünden euch schon,
Euch kündet das rauchende Tal
Und der Boden, der vom Wetter noch dröhnet,
Doch Hoffnung rötet die Wangen,
Und vor der Türe des Hauses
Sitzt Mutter und Kind,
Und schauet den Frieden
Und wenige scheinen zu sterben,
Es hält ein Ahnen die Seele,
Vom goldnen Lichte gesendet,
Hält ein Versprechen die Ältesten auf.
Wohl sind die Würze des Lebens,
Von oben bereitet und auch
Hinausgeführet, die Mühen.
Denn Alles gefällt jetzt,
Einfältiges aber
Am meisten, denn die langgesuchte,
Die goldne Frucht,
Uraltem Stamm
In schütternden Stürmen entfallen,
Dann aber, als liebstes Gut, vom heiligen Schicksal selbst,
Mit zärtlichen Waffen umschützt,
Die Gestalt der Himmlischen ist es.
Wie die Löwin, hast du geklagt,
O Mutter, da du sie,
Natur, die Kinder verloren.
Denn es stahl sie, Allzuliebende, dir
Dein Feind, da du ihn fast
Wie die eigenen Söhne genommen,
Und Satyren die Götter gesellt hast.
So hast du manches gebaut,
Und manches begraben,
Denn es haßt dich, was
Du, vor der Zeit
Allkräftige, zum Lichte gezogen.
Nun kennest, nun lässest du dies;
Denn gerne fühllos ruht,
Bis daß es reift, furchtsamgeschäftiges drunten.
Die Übersetzung des Textes „Es werde Licht!“ (Rubikon, 24.8.2022)
The cosmos is here!
In his anthology of essays “KoSMoS” Jochen Kirchhoff shows ways out of the world consciousness crisis that underlies all political crises.
Text by Uli Fischer, first published on 24th of August in 2022 by rubikon.news
Are we senselessly whirling up from the cosmic night, or do we have the dignity of a meaningful and intended form of existence?“ Jochen Kirchhoff’s philosophical work is linguistically and intellectually demanding, but the examination of its deep content is definitely worthwhile. If we regard the cosmos as a soulless black space – with the earth as the only oasis of life – and our own existence as a chance product of material „self-organization“, then this dark interpretation of the world also encourages political designs that trample on human dignity. The anthology of essays „KoSMoS“ by Jochen Kirchhoff was published by OVALmedia in June 2022. He unfolds a compendium of Kirchhoff’s rich intellectual world, a fascinating and often surprising view of what is. (Teaser written by the editorial department of RUBIKON.news)
The constant escalation of the world consciousness crisis, and only as such can the present be understood in its essence, does not allow the question of a deeper why and where from the problems of mankind to come to rest. Political, social, economic and cultural analyzes alone are not sufficient to find penetrating, sustainable answers that also open up directions for action. Something is obviously going completely wrong and is now finally out of control in human development to date, no matter how much the impression is given that the current situation is „scientifically“ and „technically“, even „politically“ under control and that we are walking on the path of progress.
The more or less openly transhumanistic perspective of all efforts of the power elites and their accomplices in politics and business marks the step towards a complete turning away from the genuinely human and its higher possibilities and goals of consciousness – even if these are not anchored in social consciousness or even communicated and striven for in a targeted manner. They were and are the unconsciously resonating background of all emancipatory efforts throughout the ages.
A good half century of intensive philosophical work
For more than half a century Jochen Kirchhoff has been dealing with the question of the causes of the crisis of consciousness in mankind, which, like other sensitive authors, such as Ernst Jünger or Erwin Chargaff, accompanied and drove him in his intensive work as a philosopher with his very own, unmistakable colour.
A large number of essays have been written and published on the path of natural-philosophical research and thinking since the late 1960s. They supplement of his natural-philosophical tetralogy in Drachenverlag, which is a kind of „4 plus 1 compendium“ of fundamental philosophical, metaphysical and scientific discussions, and the impressive monographs on Giordano Bruno, Schelling and Kopernikus, which were published by Rowohlt.
The „KoSMoS“ essays highlight fundamental themes such as consciousness as a primal phenomenon, the integral realization of human beings in their difficult processual nature, the criticism of natural science and the formation of viable alternatives in terms of cosmology and anthropology.
„KoSMoS“ – published by OVALmedia
Texts from the years 1993 to 2019 have been included in the volume of essays now published by OVALmedia entitled „KoSMoS“ (1).
There is probably hardly any other well-known thinker of the present time in the German-speaking area – perhaps and probably also worldwide – who has worked on the topic of the crisis of consciousness of man and humanity in such breadth and intensity – with astonishing, enlightening findings, insights – and questions, which reach deep into the foundations of modern societies, which were also built by the natural sciences and into the depths of humanity in general.
Ultimately, Jochen Kirchhoff is always concerned with the individual and a reorientation along the lines of „cosmic responsibility“, which takes into account and expresses a fundamentally different attitude towards being in the cosmos.
In the essay „My Thinking“, a text about the basic lines of his thinking, the philosopher writes:
„The human-cosmos relationship in its basic constellation: Are we senselessly whirled up out of the cosmic night, or do we have the dignity of a meaningful and intended form of existence? How are we laid out cosmically? When I say ,cosmic‘, I mean primarily spiritual-cosmic, without now negating the physical-sensual. I set the premise that man has the dignity of a spiritual-cosmic existence, even if he disregards it or thinks it is pure fantasy. All great human creativity has its origin here.“
In the medium term, the volume of essays is also to be published in English and other languages, thus enabling and catching up on Jochen Kirchhoff as an important source of inspiration internationally. It combines texts that deal with the quality and deepening of perception of human subjectivity, its integration into the big picture, as well as with the cosmological questions of the origin and real nature of the celestial body and human beings. It is divided into three groups of text:
Criticism of the prevailing concept of science
In the texts, weak points of the prevailing physics as a leading science are touched on, the fundamental questions of space and time are asked again in a new and at the same time ancient way. In the essay „Impulses for a lively conception of time“, which touches on the dimension of consciousness, the author writes:
„Science, as the systematized search for formal connections, for the abstract deconstruction and reconstruction of the world in the usual understanding, has so far not been able to make the mystery of time understandable. Time escapes this kind of access. The ,fortress of time‘ cannot be conquered from the outside: all the battering rams of the analytical spirit of reductionist science shatter against time like against a steel wall.“
„The assertion that the world coordinate time is only ,in the head‘ refutes itself: the head is in space and in time.“
„The cosmos as a whole is not subject to a process of becoming that binds all details to an absolute time scale, as might be inferred from the Big Bang fiction. But all cosmic ,systems‘ and forms, all large organisms (celestial bodies) and the living beings on the respective spherical surfaces, insofar as these can be addressed as enabling life, are subject to their own time scales and time rhythms. And even if this cannot be verified with absolute certainty, it can be concluded that these scales and rhythms are ,goal-oriented‘, i.e. teleologically assigned to a point that resembles a large attractor.“
The fundamental misdevelopment of the mathematically oriented natural sciences with all its consequences in the attempt to master the technical world are countered by powerful thoughts and pointers for a metaphysically based uniform field conception, which, among other things, derives its outstanding penetrating power of genuine knowledge of the world and of oneself. Quote from the essay „Nuclear power as a challenge“:
„In the massive counteraction of the space energy fields of the stars, splitting up into particles occurs again and again, while at a somewhat lower level of intensity the space or radial energies, which are waveless in the original state, are stimulated to a transverse wave movement, which manifests itself, among other things, as light. Thus, almost inevitably, a transition or overlapping zone of no-longer-radiation and not-yet-matter arises, which means that waves are almost particles and particles are almost waves and that one fluctuates and flows into the other.“
The all-living cosmos
The fundamental idea of the all-living, spiritual as well as material cosmos appears again in its full dignity and power and experiences a renaissance with the acceptance and further development of the impulses especially from Giordano Bruno, Friedrich W. Schelling and Helmut Krause with hardly foreseeable consequences for the view of the world and self and the mastering of the challenges of the one way or another necessary restructuring of the always one-sided material-technical existence of mankind on earth.
If the envisaged transhumanism, which is currently trying to be implemented, should dehumanize and also de-spiritualize us – and that obviously seems to be the goal – then this path of further consolidation of a fundamentally acosmic attitude to life can only be achieved through powerful, on the essential and a lively, pointing and effective philosophy, as presented by Jochen Kirchhoff in the volume of essays, to remedy the situation and defend the human being as the linchpin of the „cosmic drama“.
The human-cosmos relationship
The double thrust of the essays, once on the nature of man, once on the nature of the cosmos, proves to be a major, unavoidable concern if a new level of consciousness is to come within reach in the process of the development of the celestial body and mankind. Quote from the essay „Cosmic anthropos and the redemption of nature“:
„What kind of being is man? Where does it come from, what is it created for? We know he can be a beast. As an organic being, he is not ,automatically‘ a higher, cosmic being assigned to the divine. To become so, he must make a consciousness effort of his own kind. The high that the incarnation aims at must be achieved over many incarnations and then also asserted.“
The fact that this is still possible despite all the events of the present, which at the moment still seem to point in a completely different direction, is what the author and essays stand for with admirable clarity and philosophical consistency with unique intellectual strength and effective transformation ability, also and especially through a creative language that confronts the scientific vocabulary and the spirit behind it and masters it convincingly.
The necessary mental and spiritual awakening
We still need a spiritual awakening of hitherto unimaginable intensity if we not only want to stop the unconsciously or half-consciously-consciously targeted destruction of man and earth, but also want to initiate an upward movement of individual and collective consciousness.
For this process, Jochen Kirchhoff, with his texts appearing for the first time in this compilation, offers original and directly relevant natural-philosophical thinking, inspiration for one’s own path of knowledge – and one’s own orientation. Another quote from the essay „Cosmic Anthropos and the Redemption of Nature“:
„The drama of the deeper anthropogenesis is decided on the ego and in the ego. To put it in formulaic terms: The species that is given with the incarnation must develop upwards into the cosmic I-being, into the actual anthropos that is always intended. Being human is not a fact, but a task of consciousness. Perhaps you can also say ,order‘ for ,task‘.“
Jochen Kirchhoff – a signpost
This orientation towards a spiritual-cosmic self-understanding of man is in a cultural final phase like today, which is characterized by the overwhelming dominance of technical and scientific thinking and the derivation of actions from it – keyword „Great Reset“, transhumanism, „Green New Deal“ – is basically the only sensible way to stop the serious undesirable developments and to find a way out that introduces a more realistic new beginning for the further development of mankind.
Let us wish this wonderful compilation of texts, which also represents a kind of cross-section of Kirchhoff’s thinking, a grateful and interested reception – and fair, productive discussions that lead into deeper philosophical life practice.
In a self-statement, Jochen Kirchhoff once described Friedrich Nietzsche and his work as a loyal, albeit difficult, friend of his path. May Jochen Kirchhoff continue to be a friend of the path of many people through this publication of the „KoSMoS“-Essays – in his own always encouraging, inspiring and consistent way.
(1) Jochen Kirchhoff, „KoSMoS“ edited by OVALMedia in 2022 in german language
https://lillygebert.substack.com/p/durchbruch-zum-wesen?utm_source=email
Eine sehr schöne Idee: Das Gespräch mit den nicht mehr verkörperten Persönlichkeiten suchen und führen, in dem ihre Texte durch sinnvolle und geschickte Fragen strukturiert und neu gespannt werden. Ich finde das Beispiel sehr gelungen. –
https://www.rubikon.news/artikel/das-geschenk-der-schonheit
Ich finde, der Text ist ein Meilenstein: Hier wird Miterleben gewährt, das das geistig-seelische Verwobensein von Mensch und Natur zum Gegenstand hat. Detailreich, genau, liebevoll und eine neue Qualität des Natur und Mensch gemeinsamen „Erlösungsweges“ aufzeigend. Hier ist „Wahrnehmung“ (und ihre sukzessive) Vertiefung offenbar der Schlüssel, der die Tür zum „Märchenland“ öffnen kann. –
Wenn das vielen Menschen gelingt, ist die Welt eine andere und die Vernichtungs- und Reduzierungsmächte haben ausgespielt, weil dann die Brücke gebaut ist, über die die kosmischen Aufräumarbeiten in Gang kommen können. –
Die Fotografien sind von seltener Schönheit und Subtilität und gestatten visuell Ahnungen vom Leben jenseits der materiellen Halbillusion, aus dem sich diese speist. Was kann man als Mensch in Verkörperung mehr an Vermittlung leisten?
Vielleicht deutet Ulrike Kirchhoffs Text (man lese auch den zum Frühling) auf einen Zugang zur deutschen Volksseele, der noch zu selten genutzt wird: Unsere tiefe Naturverbundenheit kann uns ebenso Rettungspfad sein wie unser philosophischer Universalismus (Schelling, Novalis, Krause, Kirchhoff) und unsere großartige Musik und Kunst. Vielleicht ist es dieser Dreiklang aus Naturtiefenwahrnehmung, Kulturpflege und spiritueller Philosophie (in wechselseitiger Durchdringung), der sich weiter zu einem machtvollen Anrufungsklang aufbaut, dem der Kosmos im „rechten Augenblick“ antworten kann, darf und muss.
Wenn die weiblichen und männlichen Stimmen in gemischtem Chor das Hohelied des irdisch-kosmischen Lebens erinnern und „im Satz“ zum Ausdruck bringen, dann wird der Rubikon der Zeitenwende überschritten (sein). Keine Macht der Welt wird das Leben – und seinen Erlösungsdrang – dann noch aufhalten.
https://www.rubikon.news/artikel/eine-lange-geschichte-der-menschheit
Der Rubikon-Essay „Eine lange Geschichte der Menschheit“ ist eine sehr schöne zusammenfassende, kenntnisreiche Betrachtung von Kerstin Chavent, die die „intellektuellen Machenschaften“ eines Herrn H. zum Anlass nimmt, die Frage nach der Möglichkeit eines grundsätzlich anderen Narratives von Mensch und Menschenmöglichem allen manipulierenden „Stories“ trotzend zu stellen – und lebendig zu beantworten.
Man könnte nach der Lektüre fragen:
Darüber hinaus:
Harrari setzt wie der gesamte Klüngel der Machteliten, ihrer Exekutiven und der Moderne überhaupt auf dem naturwissenschaftlichen Narrativ auf, auf der naturwissenschaftlichen Ideologie in ihrer menschen- und schöpfungsverachtenden, u.a. „digital-genetokratischen“, Form. Fällt diese/s in sich zusammen, fällt die gesamte Story (von der ideologischen Seite her).
Daher ist die Kritik der Grundlagen der NW das/ein A und O in der Auseinandersetzung mit den Machern des Posthumanistischen Gesellschaftsschemas und Amenschenbildes (von Unmenschen).
Die NW ist, wie bekannt, dem methodischen Atheismus „unterjocht“; dieser fällt also ebenfalls in sich zusammen, wenn es gelingt die NW in ihren Fundamenten zu erschüttern und in ihrer Funktion als Institution der Welt(ü)be(r)wältigung in Frage zu stellen und dann auch auszuschalten. Dieser Kampf wird in erster Linie im Geistigen gekämpft und entschieden – natürlich wird er sekundär (sekundär nicht in einer Abwertung sondern in einer natürlichen Rangfolge aufgefasst) auch auf allen abgeleiteten Ebenen der Erscheinungswelt gleichzeitig durchgefochten, die uns ja nur zu sehr „beschäftigen“ und „in Bann“ ziehen. Wir stehen mitten im Sommer und sehen die weiteren Auseinandersetzungen kommen. –
Der Begriff „Posthumanismus“, den Kerstin Chavent hier einsetzt, ist wahrscheinlich ideengeschichtlich ein korrekte(rer) Begriff, während der Begriff „Transhumanismus“ natürlich einer Verschleierungs- und Irreführungsstrategie Folge leistet – im Übrigen auch auf durchaus gefährliche Weise „unterbewusst“ durch die permanente Wiederholung in Wort und Schrift, wenn für seine Fehlaussage zu geringes oder kein Bewusstsein vorhanden ist. „Post“ für dem Humanismus folgend. „Humanismus“ als eine zu beträchtlichen Teilen fehlorientierte Grundidee der Moderne, die den Menschen in seiner äußerlich wahrnehmbaren Gestalt quasi verabsolutiert und sich der transzendentalen Orientierung der gesamten Schöpfung und der Akzeptanz der „Durchgangsstationsfunktion“ des Menschseins verwehrt. Anders formuliert: Da der Mensch ein Werden hin zu einem Kosmischen Anthropos ist, vorausgesetzt er folgt – bewusst oder unbewusst – dem in ihm angelegten Prozess der Bewusstwerdung – der Anamnesis – ist eine auf das Menschsein bezogener „Ismus“ ein Unding. (Wie „Ismen“ ja überhaupt). Posthumanismus ist also sachlich in Bezug auf zeitliche Reihenfolge ein korrekter Begriff, der noch qualitativ bestimmt werden könnte. (Das wäre oder ist eine eigene Untersuchung wert; und die ist auch hie und da schon geleistet worden.)
Wir haben durchaus Gewährsleute an unserer Seite, gerade in Deutschland, die philosophisch konsistente Panoramen der menschlich-kosmischen Entwicklung aufzeigen und entscheidende Vorarbeiten geleistet haben – und leisten. Klassiker wie Menschen unserer Tage. Jochen Kirchhoff und Helmut Krause ragen hier sicher mit ihren orientierenden und inspirierenden Großleistungen heraus. – Diese Quellen sind grundsätzlich zugänglich – und sie helfen uns, die je eigene Quelle der schöpferischen Weisheit mehr und mehr wahr- und auch ernstzunehmen.
Die Kraft echter naturphilosophischer Anstrengung und Äußerung wird nachwievor unterschätzt; dabei liegt in diesem Kraftfeld ungeheure Hebelkraft und die einzige erfolgversprechende Grundlage für erfolgreiche Revision und Neuorientierung.
Man kann zusammenfassen:
Alle „Grunderzählungen“ der Moderne sind mehr als fragwürdig, ja sie stehen im Widerspruch zum gesunden Empfinden und vertieften Nachdenken:
Wir stehen vor und in einem Kolossalwandel in mehreren aufeinander folgenden und aufbauenden, sich durchdringenden Stufen, der, vorausgesetzt er gelingt, eine völlig neue Ausgangssituation hervorbringen wird. Die seelische Erinnerung an diese grundsätzliche Möglichkeit wohnt vielen Menschen inne, letztlich wirkt sie in allen (auch in den Betreibern der Resets der widernatürlichen Art, wenn auch in ihnen im Modus der vollkommenen Abwehr und Bekämpfung dieser Möglichkeit).
Dieser hat letztlich natürlich handfeste Auswirkungen im Leben eines jeden Menschen, erfasst alle Wesen auf der Erde (und wahrscheinlich viele auch darüber hinaus im Wechselspiel der gegenseitigen Beeinflussungen der Gestirne und ihrer Menschheiten).
Niemand kann garantieren, dass dieser (in einem höheren und umfassenden Sinne) naturlogische (eben nicht „naturwissenschaftliche“ oder naturwissenschaftlich erfassbare) Prozess hinreichend Schwung und Fahrt aufnimmt, um eine, die, konzertierte „Kosmische Aktion“ hervorzurufen. Aber jedes Sehnen, Wachsen und das konkrete, alltägliche schöpferische, menschliche Tun trägt dazu bei, es wahrscheinlicher zu machen, dass ein wirkliches „Ende der Geschichte“ (der destruktiven Machtlogik) Realität wird. Dafür leben wir. – Zunächst also diese Art von Ende der Geschichte. Dann wird es Aufräumarbeiten und Besinnung geben müssen. Dann den – letztlich absoluten – Schlussstrich. Dann Frieden … JETZT!
https://kaisertv.de/2022/08/23/hat-die-menschheit-eine-chance-markus-stockhausen-im-gesprach-mit-claus-eurich/
Ein interessantes und tiefgründiges Gespräch zur Bewusstseinslage, dass auch in Sachen Dimension des notwendigen Wandels gedankliche Impulse setzt.
https://www.rubikon.news/artikel/die-sinnfrage
Viele wichtige Gedanken, die uns in eine sinnvolle Unabhängigkeit von äußerlich sichtbarem Erfolg bringen – Kraft und Mut bauen sich in uns auf, wenn wir uns nicht einschüchtern lassen und uns immer wieder in das Große Ganze einfügen, dem wir entstammen. –
https://multipolar-magazin.de/artikel/massenformierung-des-weltbewusstseins
Danke für diese und Chapeau vor dieser Zusammenschau, die wichtige Elemente einer (scheinbaren) kulturübergreifenden Welt-Neu-Ordnung vor dem Hintergrund der historischen Realitäten beschreibt und auch ausrichtet in der Betrachtung für eine Zukunft, die den Namen verdienen könnte. Wenn sie im Text des Autors auch erstmal in der erfolgreichen Revolte Russlands in eine Entlastungsverschiebung mündet, nicht in eine General-Lösung.
Besonders spannend finde ich den kulturanthropologischen Gedanken des „europäischen Universalismus“ (als besondere Fähigkeit oder Schlagkraft) und die Frage der geologisch begründbaren Vormachtstellungen wie Eroberungsanwandlungen sowie der Wertesysteme (und ihrer natürlichen Grenzen).
Ganz sicher treten wir in eine Phase ein, in der es mittels Universalismen letztlich um die Überwindung von „Geo-Politik“ geht, die, getragen von kultureller Vielfalt, in eine Demetrische Politik mündet, also von der Erde als Ganzem her das je individuelle Gepräge denkt – eine Verlagerung zu „radialem“ Denken, weg von (absolut) horizontalem Denken, das, ob zur Selbstbegrenzung fähig oder nicht, Konfrontationen von vornherein die Tür öffnet.
Ich finde das Interview ist eine Fundgrube für naturphilosophisch begründete Ansätze, die eine ausgewogene Welt-Entwicklung überhaupt sinnfällig und überzeugend darstellen kann. Mit Augenmaß und Sinn für die gewachsenen Traditionen und die kulturell akkumulierten wirklichen Werte und Schätze.
Es würde sich lohnen, das Thema der Bodenschätze, der Energie, der Großkontinentalgeografie und der wirklicher Welt-Macht zu beleuchten. Hier wird es, davon gehe ich eigentlich aus, Lösungen geben, für den Fall, dass eine Kosmische Bewusstseinswende manifest wird, an die mittels konventionellem Denken „nicht zu denken ist“.
Kurz angerissen:
Das Bewusstsein der führenden Kräfte in den Nationen muss sich auf eine irdisch-kosmische Orientierung einlassen und damit dem immer schwelenden „Horizontalkonflikt“ völlig den Boden entziehen.
Anstelle der bisherigen Politiken sollte die Kraft auf die je gegenseitig akzeptierte Eigenständigkeit und Souveränität gelenkt werden, die sich der echten Beseitigung der „kosmischen Neurose“ (also Beendigung der Abspaltung von der Innenwelt und der Beendigung des Solitärgedankens in Bezug auf irdisches Leben) verdankt.
Dabei wird wahrscheinlich eine wirklich vollkommen neuartige Welt-Ordnung entstehen, die einer lenkenden Repräsentanz bedarf, die den Welt-Willen symbolisiert und zum Ausdruck bringt. Das wird geschehen, ohne ein manipulierendes Eingreifen in die sich selbst verwaltenden und gestaltenden Geschicke der Völker. –
Offene, zu erörternde Punkte u.a.:
Ein absolut hörenswerter Vortrag von Michael Hüter, der sich mit Grundelementen der schleichenden Entmenschlichung des Menschen von Kindesbeinen an beschäftigt. Man könnte fast vom „Bermuda-Dreieck der Menschenaufzucht“ sprechen, dem nun durch die transhumanistischen Wahnideen perverse Krönungen widerfahren sollen. –
Mich trifft der Vortrag auch persönlich sehr, weil er doch einen „runden Erklärungsansatz“ für so viele erlebte Fährnisse liefert, die ich nur zu gut aus eigener „Nichtrichtigmenschgeworden“praxis kenne. – Die Barrieren für eine natürliche Entwicklung und Entfaltung waren „enorm“.
https://kaisertv.de/2022/07/13/kindheit-familie-und-bildung-am-scheideweg-zwischen-demokratie-transhumanismus-totalitarismus/
Natürlich kann und muss man davon ausgehen, dass dieser ganze Komplex des falschen Umgangs mit den „hereinkommenden“ Menschen tiefe karmische Ursachen hat, kollektiv wie individuell; hier entkommt niemand seiner eigenen, sozusagen verkörperungsübergreifenden, Mitverantwortung für die „Umstände“ seines Lebens, die ja auch einem sinnvollen Plan folgen.
Dennoch ist es aus meiner Sicht berechtigt, gerade auch mit Hinblick auf Mitgefühl mit anderen, auf die vielfältigen Schwierigkeiten und Hindernisse für den Einzelnen hinzuweisen, selbst wenn er im „privilegierten Teil“ der Welt aufgewachsen ist. Meiner Meinung nach werden diese Dinge nachwievor unterschätzt und müssen noch mehr in die Diskussion, damit Handreichungen für sich selbst und andere „höherer Art“ – gerade auch der Naturphilosophie – wirklich fruchten (können).
Gedanken zum Essay-Sammelband „KOSMOS“ von Jochen Kirchhoff
Der endgültige Text dieser ankündigenden Rezension erschien bei rubikon.news. am 24.8.2022
https://www.rubikon.news/artikel/es-werde-licht
von Uli Fischer
Die beständige Zuspitzung der Weltbewusstseinskrise, und nur als solche kann man die Gegenwart in ihrer Essenz auffassen, lässt die Frage nach einem tieferen Warum und Woher nicht zur Ruhe kommen. Politische, soziale, wirtschaftliche oder kulturelle Analysen allein reichen nicht aus, um durchdringende, tragfähige, auch Handlungsrichtungen eröffnende Antworten zu finden. Etwas läuft offenbar völlig falsch und nun wie endgültig aus dem Ruder in der bisherigen Menschheitsentwicklung, so sehr auch der Eindruck erweckt wird, man hätte es „wissenschaftlich“ und „technisch“, gar „politisch“ unter Kontrolle und wandelte auf dem Fortschrittspfad. Die mehr oder minder offen transhumanistische Perspektive aller Bestrebungen der Machteliten und ihrer Helfershelfer im politischen und wirtschaftlichen Raum kennzeichnet den ungeheuerlichen Schritt in die völlige Abkehr vom genuin Menschlichen und seinen höheren Möglichkeiten und Bewusstseinszielen – wenn diese auch nicht im gesellschaftlichen Bewusstsein verankert oder gar zielgerichtet kommuniziert und angestrebt werden: Sie waren und sind doch der unbewusst mitschwingende Hintergrund aller emanzipatorischen Bemühungen durch die Zeiten hindurch. –
Jochen Kirchhoff ist seit über einem halben Jahrhundert mit der Frage nach den Ursachen der Bewusstseinskrise der Menschheit beschäftigt, die ihn wie andere feinfühlige, seismografisch befähigte Autoren (erinnert sei stellvertretend an Ernst Jünger und an Erwin Chargaff) begleitet und angetrieben hat in seinem intensiven Wirken als Philosoph ganz eigener, unverwechselbarer Couleur.
Auf dem Wege des naturphilosophischen Forschens und Denkens seit den späten 60er Jahren des vergangenen Jahrhunderts bis heute sind eine Vielzahl an Essays entstanden und erschienen, die quer und ergänzend zu seiner naturphilosophischen Tetralogie (vollständig erschienen im Drachenverlag als eine Art „4 plus 1-Kompendium“ grundlegender philosophischer, metaphysischer und naturwissenschaftlicher Erörterungen) und den beeindruckenden Monografien zu Giordano Bruno, Schelling und Kopernikus, Schlaglichter werfen auf fundamentale Themen wie die des Bewusstseins als Urphänomen, der integralen Bewusstwerdung des Menschen, der Naturwissenschaftskritik und der Bildung von tragfähigen Alternativen in Sachen Kosmologie und Anthropologie.
Eingang in den dankenswerter Weise von OVALmedia herausgegebenen Essay-Band mit dem Titel „KOSMOS“ fanden Texte der Jahre 1993 bis 2019.
Man kann mit Fug und Recht behaupten, dass es kaum einen anderen, bekannten Denker der Jetztzeit im deutschsprachigen Raum – vielleicht und vermutlich auch weltweit – gibt, der in derartiger Breite und Intensität das Thema der Bewusstseinskrise des Menschen und der Menschheit bearbeitet hat – mit ganz und gar erstaunlichen, erhellenden Erkenntnissen, Einsichten – und Fragestellungen, die tief in die auch von den Naturwissenschaften mitgebauten Fundamente der modernen Gesellschaften und die Tiefenschichten des Menschseins überhaupt hinabreichen, – letztlich um dem Einzelnen eine Re-Orientierung entlang des Jochen Kirchhoff geprägten Terminus der „Kosmischen Verantwortung“, der einer grundsätzlich anderen Haltung des Menschen zum Sein im Kosmos Rechnung trägt und Ausdruck verleiht, zu ermöglichen. Im Essay „Mein Denken“, einem Text der Grundlinien Kirchhoff’schen Denkens vorstellt und interpretiert, heißt es:
„Das Mensch-Kosmos-Verhältnis in seiner Grundkonstellation: Sind wir sinnlos Heraufgewirbelte aus der kosmischen Nacht, oder haben wir die Würde einer sinnvollen und gemeinten Existenzform? Wie sind wir, kosmisch gesehen, angelegt? Wenn ich »kosmisch« sage, meine ich primär geistig-kosmisch, ohne nun das Physisch-Sinnliche zu negieren. Ich setze die Prämisse, dass der Mensch die Würde einer geistig-kosmischen Existenz hat, auch wenn er diese missachtet oder für pure Fantasie hält. Alles große Schöpfertum des Menschen hat hier seinen Ursprung.“
Der Essay-Band, der mittelfristig auch in englischer Sprache und in anderen Sprachen herauskommen soll und somit die Wahrnehmung Jochen Kirchhoffs als wichtigen Impulsgeber auch international ermöglichen und nachholen wird, vereint sowohl Texte, die sich mit der Qualität und Wahrnehmungsvertiefung der menschlichen Subjektivität, ihrem Eingebundensein in das große Ganze als auch mit den kosmologischen Fragen der Herkunft und wirklichen Beschaffenheit von Gestirn(en) und Mensch befassen. Er ist in drei Textgruppen untergliedert:
I Der lebendige Kosmos
II Der Mensch – ein kosmischer Anthropos
III Personen
In den Texten werden Schwachstellen der herrschenden Physik als Leitwissenschaft berührt, die grundlegenden Fragen des Raumes und der Zeit noch einmal neu (in zugleich uralter Weise) gestellt. Im Essay „Impulse für eine lebendige Zeitvorstellung“, der die Bewusstseinsdimension mitberührt, heißt es:
„Wissenschaft, als die systematisierte Suche nach formalen Zusammenhängen, nach der abstrakten Dekonstruktion und Rekonstruktion der Welt im üblichen Verständnis, ist bislang nicht in der Lage gewesen, das Mysterium der Zeit verständlich zu machen. Die Zeit entschlüpft dieser Art Zugriff. Von außen lässt sich die »Festung der Zeit« nicht einnehmen: Alle Rammböcke des analytischen Geistes der reduktionistischen Wissenschaft zerschellen an der Zeit wie an einer Stahlwand. (…)“
„Die Behauptung, die Weltkoordinate Zeit sei nur „im Kopf “, widerlegt sich selbst: Der Kopf ist im Raum und in der Zeit. (…)“
Der Kosmos als Ganzes unterliegt keinem Werdeprozess, der alle Einzelheiten an eine absolute Zeitskala bindet, wie aus der Urknallfiktion abzuleiten wäre. Aber alle kosmischen »Systeme«“ und Gestalten, alle großen Organismen (Gestirne) sowie die Lebewesen auf den jeweiligen Kugeloberflächen, sofern diese als Leben-ermöglichend anzusprechen sind, sind eigenen Zeitskalen und Zeitrhythmen unterworfen. Und auch wenn sich dies nicht mit letzter Sicherheit verifizieren lässt, kann doch geschlossen werden, dass diese Skalen und Rhythmen »zielorientiert“ sind, also teleologisch einem Punkt zugeordnet, der einem großen Attraktor gleicht.“
Der grundsätzlichen Fehlentwicklung der mathematisch orientierten Naturwissenschaften mit all ihren Konsequenzen im Versuch der technischen Weltbewältigung werden kraftvolle Gedanken und Fingerzeige für eine metaphysisch begründete einheitliche Feldvorstellung entgegengesetzt, die u. a. aus der Vereinigung der Ur-Phänomene Licht und Gravitation mit der göttlichen Urquelle des Lebens ihre überragende Durchschlagskraft echter Welt- und Selbsterkenntnis bezieht. Zitat aus dem Essay „Kernkraft als Herausforderung“:
„Im wuchtigen Gegeneinanderwirken der Raumenergiefelder der Gestirne kommt es immer wieder zu Aufsplitterungen in Teilchen, während bei einem etwas geringeren Intensitätsgrad die im Urzustand wellenlosen Raum- oder Radialenergien zu einer transversalen Wellenbewegung angeregt werden, die sich u.a. als Licht manifestiert. So entsteht, fast zwangsläufig, eine Übergangs- oder Überlappungszone von Nicht-mehr-Strahlung und Noch-nicht-Materie, die dazu führt, dass Wellen fast Teilchen und Teilchen fast Wellen sind und dass das Eine fluktuierend und fließend in das Andere übergeht.“
Der fundamentale Gedanke des all-lebendigen, geistig-seelischen wie materiell erscheinenden Kosmos tritt wieder in seine volle Würde und Kraft und erfährt über die Aufnahme und Weiterentwicklung der Impulse besonders von Giordano Bruno, Friedrich W. J. Schelling und Helmut Krause eine Renaissance mit kaum absehbaren Folgen für den Blick auf Welt und Selbst und die Bewältigung der Herausforderungen des so oder so notwendigen Umbaus des immer einseitiger materiell-technischen Daseins der Menschheit auf der Erde.
Wenn uns der anvisierte und sich im Versuch seiner Realisierung befindliche Transhumanismus entmenschlichen und auch ent-geistigen soll – und das scheint ja offenkundig das Ziel zu sein – , dann kann dieser Weg der weiteren Verfestigung einer grundsätzlich akosmischen Lebenseinstellung nur durch kraftvolle, auf das Wesentliche und Lebendige hinweisende und hinwirkende Philosophie, wie sie im Essay-Band vorgetragen wird, Abhilfe schaffen und den Menschen als Dreh- und Angelpunkt des „kosmischen Dramas“ verteidigen.
Die doppelte Stoßrichtung der Essays, einmal zum Wesen des Menschen, einmal zum Wesen des äußeren (wie inneren) Kosmos hin, erweist sich als ein großes, unumgängliches Anliegen, wenn eine neue Bewusstseinsstufe im Prozess der Entwicklung von Gestirn und Menschheit in Reichweite kommen soll. Zitat aus dem Essay „Kosmischer Anthropos und Erlösung der Natur“:
„Was für ein Wesen ist der Mensch? Woher kommt er, woraufhin ist er angelegt? Dass er eine Bestie sein kann, wissen wir. Als organisches Wesen ist er nicht »automatisch« ein höheres, kosmisches, dem Göttlichen zugeordnetes Wesen. Dies zu werden, muss er eine Bewusstseinsanstrengung eigener Art aufbringen. Das Hohe, auf das die Menschwerdung zielt, muss in einem langen Weg über viele Inkarnationen errungen und dann auch behauptet werden.“
Dass dies allen Ereignissen der Gegenwart zum Trotz, die noch in eine gänzlich andere Richtung zu weisen scheinen, immer noch möglich ist, dafür stehen Autor und Essays in bewunderungswürdiger Klarheit und philosophischer Konsequenz mit einmaliger geistiger Kraft und wirksamem Transformationsvermögen, auch und gerade durch eine schöpferische Sprache, die sich der Auseinandersetzung mit dem naturwissenschaftlichen Vokabularium (und dem dahinterstehenden Geist) stellt und diese grundsätzlich bewältigt.
Wir brauchen weiterhin einen geistigen Aufbruch von bisher nicht vorstellbarer Intensität, wenn die unbewusst oder halbbewusst-bewusst anvisierte Zerstörung von Mensch und Erde nicht nur aufgehalten, sondern auch von einer Aufwärtsbewegung des individuellen und letztlich auch des kollektiven Bewusstseins abgelöst werden soll.
Jochen Kirchhoff liefert für diesen Prozess mit seinem Gesamtwerk – und eben auch mit diesen in dieser Zusammenstellung erstmalig erscheinenden Texten – Angebote echten naturphilosophischen Denkens, Inspiration für den je eigenen Erkenntnisweg – und Orientierung. Nochmals ein Zitat aus dem Essay „Kosmischer Anthropos und Erlösung der Natur“:
„Am Ich und im Ich entscheidet sich das Drama der tieferen Menschwerdung. Um es formelhaft zu sagen: Das Gattungswesen, das mit der Inkarnation gegeben ist, muss sich zum kosmischen Ich-Wesen emporentwickeln, zum eigentlichen und immer gemeinten Anthropos. Menschsein ist keine Gegebenheit, sondern eine Bewusstseinsaufgabe.Vielleicht lässt sich für »Aufgabe« auch »Auftrag« sagen.“
Diese Orientierung auf ein geistig-kosmisches Selbstverständnis des Menschen ist gerade in einer kulturellen Endphase wie den heutigen Tagen, die von der erdrückenden Dominanz technisch-naturwissenschaftlichen Denkens und aus ihr erfolgender Handlungsableitung – Stichwort „Great Reset“, Transhumanismus, „Green New Deal“ – gekennzeichnet ist, im Grunde die einzig sinnvolle Möglichkeit, die gravierenden Fehlentwicklungen zu stoppen und einen Ausweg zu finden, der einen wirklichkeitsnäheren Neuanfang für die weitere Menschheitsentwicklung einleitet.
Wünschen wir dieser wunderbaren Zusammenstellung von Texten, die auch eine Art Querschnitt Kirchhoff’schen Denkens darstellt, dankbare und interessierte Aufnahme – und faire, produktive Diskussionen, die in vertiefte philosophische Lebenspraxis hineinführen.
In einer Selbstaussage bezeichnete Jochen Kirchhoff Friedrich Nietzsche mit seinem Werk einmal als einen treuen, wenn auch schwierigen Freund seines Weges. Möge Jochen Kirchhoff über diese Publikation der KOSMOS-Essays weiterhin ein Freund des Weges vieler Menschen werden – in der ihm eigenen stets aufmunternden, inspirierenden und konsequenten Art und Weise.
Viele interessante Aspekte der Selbstwahrnehmung, des Umgangs mit den eigenen Energien und Kraftreserven – und eine deutlich artikulierter Abstand zur normopathischen Zivilisation, der wir noch unterworfen sind – ohne uns ihr zu unterwerfen: ganz im Gegenteil – im Interview mit Dirk C. Fleck kommen Aspekte des „Subjektiven Auswegs“ in sprachlich gediegener Form zum Ausdruck; u.a. wird auch dem Nachdenken über das Sterben und „Freund Hein“ in schöner, gebührender Form Raum gegeben.
Bestimmte geäußerte Vorstellung einer „Entindividualisierung“ beim Wiedereintauchen in das Meer der Energie kann und muss man natürlich zurückweisen; schon der Gedanke der Reinkarnation verunmöglicht eine vollkommen unpersönliche Identität. (die im Beitrag angenommen wird).
https://www.youtube.com/watch?v=Ws8vGcmM4Lc
https://www.youtube.com/watch?v=FSY5Q4c1PGI
Guter Beitrag auch zur Wissenschaftskritik. – Starke Positionen.
Giorgio Agamben hat sich im Rubikon auf durchdringende Weise zum Recht auf Widerstand in einer Situation des „permanenten Ausnahmezustandes“ geäußert.
https://www.rubikon.news/artikel/das-recht-auf-widerstand-2
Fragen, die sich mir stellen:
Wenn Herrschaft dem Gemeinwohl dienen soll(te) oder die jeweilige Herrschaftsform dies für sich – gerechtfertigt oder ungerechtfertigt – in Anspruch nimmt, dann darf die Frage in einem tieferen Sinne erörtert werden, was denn „Gemeinwohl“ überhaupt darstellt und ob ein „relatives“ Gemeinwohl oder irgendeine eingeschränkte Form von Gemeinwohl hier den „Staatsprozess“ (in seiner langen Anlauf nehmenden Zerstörungspotenz, gesteuert durch die Eliten und die Machtfaktoren des digital-militärisch-finanzindustriellen Komplexes ) hier auf Dauer überhaupt geschützt respektive vertreten sein kann? Dazu ist eine Verankerung dieser Vorstellung in einem umfassenden philosophischen Ansatz nötig, der letztlich den „Plan der Schöpfung“ vertritt und ausrollt, denn nur aus der umfassenden Intelligenz dieser Instanz sind Ableitungen sinnvoll und wirkmächtig.
Gemeinwohl – lässt sich das umfassen definieren?
Was geschieht denn durch die Widerständigkeit, die sich ja zunächst gegen ein sich errichtendes Regime richtet auf Dauer, wenn nicht ein positives, lebbares Angebot für den Einzelnen besteht? Wir brauchen eine echte Perspektive, wenn man so will auch eine, die miteinander wirklich und essentiell geteilt werden kann – sonst ist nach allem Widerstand die Frage nach einem tragfähigen „Wohin“ weiterhin virulent und führt zu den Divergenzen, die auch jetzt im „Widerstand“ beobachtbar waren. –
Zitat Agamben: „Die Hypothese, die ich Ihnen heute unterbreiten möchte, lautet, dass diese Herangehensweise an die Problematik des Widerstands am Wesentlichen vorbeigeht, nämlich an einer radikalen Veränderung, die das Wesen des modernen Staates — das heißt des postnapoleonischen Staates — selbst betrifft. Von Widerstand kann nur gesprochen werden, wenn zuvor über diese Transformation nachgedacht wurde.“
Das möchte ich grundsätzlich bejahen und bekräftigen. Ohne diese Perspektive (und ihre richtige Verankerung in einer durchdrungenen und verständlich gemachten Seinsbestimmung) gibt es keine Möglichkeit, zu essentiellen und nachhaltig tragenden Veränderungen zu kommen; wir wissen aus den naturphilosophischen Überlegungen von Helmut Krause und Jochen Kirchhoff, dass dies allein nicht reichen kann; es bedarf noch eines „außergewöhnlichen Momentes“ im Weltganzen, dass den Ring der machtförmigen Macht durchbricht und den Ring der schöpferischen Macht der Menschheit an die Hand gibt.
Geht es auch eine Nummer kleiner? Nein. Die Situation verdeutlicht den globalen Charakter von Frage und Antwort in Sachen Transformation und echter Entwicklung (wie sie in falscher Weise durch den „Great Reset“ manifest geworden sind).
Ein bemerkenswerter, sympathischer Auftritt von Lisa Eckhart voll von Esprit, mitfühlendem und scharf analysierendem Geist in Bezug auf Kultur und Unkultur unserer Tage, der eine neue Form distanzierter Souveränität ins Spiel bringt, die einem bewusst machen kann, wie wichtig Gestalt(und Standes-)bewusstsein, Etikette, unabhängiges Denken, aufgeräumter Traditionalismus und selbstbewusstes Beharren auf Selbstverständlichkeiten der bürgerlichen Attitüde sind für einen unverstellten Blick auf das „Elend der Gesellschaft“.
Man muss dieses sehr schön geführte Gespräch – in dem auch Yves Bossart – eine gute, weil letztlich mitspielende – Rolle spielt, die Lisa Eckhart sinnvoll herausfordert – wie auch sie ihn herausfordert. Sie zelebriert das Vergnügen an der gepflegten Debatte, am Ausreizen der rhetorischen Möglichkeiten wie am kontraintuitiven Argument: ohne sich (in Selbstdarstellungen) zu verlieren.
Ich bin gespannt, ob bei einer Gelegenheit ein Gespräch zwischen ihr und Gunnar Kaiser zustande kommt; hier äußert sich doch deutlich eine Elite des Geistes und der echten Philantropie, der man gern den roten Teppich ausrollt: „Willkommen in der anbrechenden Zeit einer neuen Weltherrschaft“. (Lisa Eckhart spielt gern mit diesem „Narrativ“).
https://www.rubikon.news/artikel/ein-neues-menschenbild
Ein kurzer Abriss von Felix Feistel in Analyse und grundsätzlicher geistig-seelischer Orientierung des Menschen als Voraussetzung für nachhaltigen gesellschaftlichen Wandel.
Er greift offenbar intensiver auf die Arbeit von Ralph Boes „Gedanken vom Kosmos“ zurück:
http://www.geistesschulung.de/sheets/Gedanken-vom-Kosmos-Texte/Kapitel7-C.htm
Matthias Langwasser im Gespräch mit Brigitte Hannig, die die Ergebnisse der Bindungsforschung speziell der Eltern-Kind-Beziehung auf alle Lebensbereiche anwendet. Letztlich basiert ihre Arbeit auf der Wahrnehmung (des Prinzips) der pulsierenden Lebensenergie.
Philosophische Prämissen wie Konsequenzen scheinen für sie ebenfalls ein Rolle zu spielen.
Sie konzentriert sich interessanterweise auf körperorientierte Bindungsarbeit.
Besonders erhellend und extrem wichtig war für mich ihre sinnvolle Unterscheidung von Liebe und Bindung; Eltern lieben ihre Kinder meistens – den richtigen Halt geben sie ihren Kindern durch ein Bündel von Ursachen oft – unbewusst oder unwissend – nicht.
Ein angenehm unaufgeregter, „normaler“ Beitrag zum Thema der „außersinnlichen“ Wahrnehmung in Kindheit, Jugend und Erwachsenenleben – besonders wichtig finde ich den Hinweis von Frau Jannes auf die nötige Persönlichkeitsintegrationsarbeit begleitend zur Schulung geistiger Fähigkeiten gerade für „uns Degenerierte“ (um das mal salopp zu sagen), weil die traumenbelasteten und deformiert-unentwickelten „Auraschichten“ ordentlich Ärger machen, sowohl für die alltägliche Wahrnehmung als auch bei der Kommunikation mit dem inneren Universum.
Gunnar Kaiser? Wird immer noch besser, tiefgründiger, menschlicher… Ein sehr schöner Beitrag von ihm zu eigenen bewusstseinserweiternden Erfahrungen, die ahnen lassen, wie eine Transformation auf Erden im Einzelnen wie in Vielen vonstatten gehen kann:
So entsteht ein mehr und mehr bewusstes Pendeln zwischen diesen Polen, und das Erleben des Wirklich(er)en durchlichtet das irdische Dasein bis in die konkrete Handlung, bis in die Tiefentransformation einer ganzen Gesellschaft hinein, die eben neben der klaren Analyse und sinnvollen Zielorientierung auch die gelebte, lebendige Erfahrung des Einzelnen zur Grundlage hat.
Schön, dass es auf Kaiser.tv eine gute und gerechte Würdigung der Aktivitäten im Bereich der Analyse von Social Engeneering gibt. Das von A.V. aus der Taufe gehoben „laufende Archiv“ ist eine seriöse Initiative und eine in dieser Form erstmalige Zusammenfassung, die auch für andere Bereiche Schule machen könnte bzw. in einer Beziehung steht.
Ähnliche Initiativen gibt es z.B. auch für den Bereich der Klimawandel-Diskussion.
https://kaisertv.de/2022/06/16/es-gibt-ein-neuartiges-social-engineering-archiv-ein-interview-mit-aya-velazquez/
Ich beginne den Texthinweis mit einer Sammlung von Vorschlägen, die hinausführen könnten aus der jetzigen Situation einer absurden „Medizinisierung“ der Gesellschaft. Sie sind im Prinzip bekannt. Und es spricht irgendwie auch Bände, wenn ein ausgesprochener „Nicht-Mediziner“ wie ich sozusagen aus dem Augenblick heraus so eine Liste anfertigen kann:
Was wäre diesem (dem jetzigen Narrativ des Medizinischen) entgegenzusetzen?
Konkrete Vorschläge sind u.a.:
Nun der Text von „Fassadenkratzer“:
Das gewaltige Problem von Krankheit und Tod durch schulmedizinische Behandlungen
Man kann Gerd Reuther gar nicht genug danken für seine glasklaren Analysen des bestehenden Medizinsystems, die er mit historischem Wissen und persönlicher Erfahrung als Radiologe absichert. Er tut das ohne Schaum vor dem Mund und mit Liebe zu den eigentlichen Möglichkeiten der Medizin im authentischen Zusammenspiel von Mensch und Arzt (wenn er denn gebraucht wird).
Wenn bei uns in Bad Reichenhall nun (Stand 2022) das nächste Großkrankenhaus geplant und wahrscheinlich auch umgesetzt wird – gegen den Widerstand eines beträchtlichen Teils der Bevölkerung – noch dazu an einem Ort, der wie wenige für Kinder und Jugendliche als Anlaufstelle für Spiel und Spaß dient, dann ist das ein paradoxes Beispiel für das Ticken von Investoren und Verwaltungen: Let’s make money. In einer Zeit, in der bundesweit Krankenhäuser geschlossen wurden (und werden). Und vor dem Hintergrund der Notwendigkeit eines Umsteuerns des gesamten „medizinischen Apparates“
Das Narrativ dieser Art von Medizin-Auffassung, die letztlich immer in Institutionalisierung ausbetoniert, ist noch ungebrochen. – Vorschläge (allzubekannt) siehe oben. –
https://www.rubikon.news/artikel/die-modellierung-des-menschen
Wichtiger crossover-Artikel zur historisch aufarbeitenden Beleuchtung der ideologischen Grundierung der jetzigen „gewaltsamen Transformation“.
Für mich ein sehr guter Beitrag, der viele Themen berührt und zusammenführt, der von einem Zusammenbruch dessen, was wir bisher Zivilisation genannt haben ausgeht, dabei auf dem genuin menschlichen Potential in seiner Würde besteht und zu widerständigem geistig-seelischem wie vernünftig-praktischem Handeln auffordert und anregt.
Eindeutig wird auch die Philosophie in die Pflicht genommen, die Ursachen der Krise herauszuarbeiten und verständlich zu machen; dabei steht auch eine Art Neugewinnung der (natürlichen) metaphysischen, transzendierenden Orientierung des Menschen auf der Tagesordnung – verwurzelt im „Erden-Alltag“ und mit den „Köpfen in den Sternen“ unter Verzicht auf die Abwege der unechten Spiritualität der eher sektiererischen (mittlerweile altgewordenen) Neobewegung des New Age.
Also ich bin begeistert von soviel echter Machtanalyse, Zurückweisung der übergriffigen Ansprüche und Wahrung der elementaren Rechte des Menschen bei eindeutig praktisch- spiritueller Hinwendung zum Sozialen und Regionalen – und zum Sinn des Lebens! Ich bin gespannt, inwiefern die Arbeiten von Frau Bilheran noch weitere Reaktionen auslösen. –
https://multipolar-magazin.de/artikel/der-kunstliche-mensch
Ein sehr weitreichender Gedankenbogen von W. Nelles, der die Naturwissenschaft als Angriffswaffe gegen die Natur identifiziert und den Sieg über den Tod zum Ziel der Bestrebungen der abendländischen Kultur erklärt; sehr viele Ähnlichkeiten zur Analyse von Krause und Kirchhoff – man muss sich immer wieder klarmachen, dass es in diesem materialistisch-religiösen Feldzug der Moderne (mit der Corona-Krise als vorläufigem Höhepunkt) gegen die Gegebenheiten des Gesetzes des Schöpfung geht, gegen das Unabänderliche, den Rahmen des Seienden – wenn auch zum größten Teil unbewusst.
Über den Autor: Dr. Wilfried Nelles, Jahrgang 1948, ist Psychologe und Sozialwissenschaftler und leitet gemeinsam mit seinem Sohn Malte Nelles das „Nelles-Institut für Phänomenologische Psychologie und Lebensintegration“ in Nettersheim, Eifel und Berlin. Nelles ist Autor vieler Bücher, die in zehn Sprachen übersetzt wurden. In seinen letzten beiden Büchern „Die Welt, in der wir leben. Das Bewusstsein und der Weg der Seele“ und „Also sprach Corona. Die Psychologie einer geistigen Pandemie“ beschreibt er die Entwicklung des modernen Bewusstseins, das er als „Jugendbewusstsein“ bezeichnet, und die Sackgasse, in die dieses Bewusstsein die Menschheit führt, und skizziert Wege, die darüber hinaus in ein erwachsenes Bewusstsein führen.
Die Medizin im Griff der Profitinteressen der Pharma-Industrie – Das Ausmaß ist erschreckend
Eine Wiedergabe der Aussagen von Dr. Gerd Reuther
In diesem Zusammenhang lohnt es sich die Artikel-Reihung auf Fassendkrater.de zur Kenntnis zu nehmen: https://fassadenkratzer.wordpress.com/category/kultur/page/4/
In dieser gebündelten Form sind die Erkenntnisse denen zu vielen anderen Bereichen „adäquat“. Man kann eigentlich nur noch sagen: Wir haben es im Prinzip ja schon lange gewusst und doch nur mäßig ernstgenommen, bis auf wenige Mahner. Das ganze Treiben ist langfristig angelegt, mit einfachen Reformen nichtmal zu streifen.
(Siehe auch die Videos von Dr. Rath zu den Machenschaften der IG Farben während er Nazi-Zeit)
https://fassadenkratzer.wordpress.com/category/wissenschaft/
Der Fassadenkratzer stellt hier wichtige Fragen zu Sinn und Funktion des Staates überhaupt, die ähnlich wie die Frage nach Sinn und Funktion der Naturwissenschaften (in ihrer jetzigen Verfasstheit) einer Neubewertung und Neubeantwortung zugeführt werden müssen.
Gerade die jetzige „schwebende Situation“ erfordert ja auch ein Hinterfragen der Strukturen, die das gesamte Vorgehen tragen. Wären die Maßnahmen von beliebiger Struktur umsetzbar? Schwer zu sagen. Die staatliche Verfasstheit und das Staatsbürgertum in seiner jetzigen Form jedenfalls sind ganz offenbar bestens geeignet und anfällig für „feindliche“ Übernahmen oder ideologisch gestützte Aktion.
Der Artikel zielt auf sinnvolle Weise in Richtung eines Neuaufbaus der Struktur mit der menschliche Gesellschaft organisierbar, lebbar sein kann. Dass dabei noch weitergehende Gedanken diskutiert werden müssen, liegt auf der Hand. Der anthroposophische Touch ist spürbar, aber ich empfinde ihn nicht als hinderlich in diesem Fall.
Wenn wir eine ganzheitliche Kosmologie und ein kosmisches Menschenbild zum Ausgangspunkt solcher Überlegungen machen, dann ist klar, dass Selbsverantwortung, Selbstverwaltung und geistig-seelische Neuausrichtung auf ein Verwobensein in das „Kosmische Leben“ (im Innen und Außen) völlig neue Fragen stellt und ungeahnte Möglichkeiten eröffnet.
Natürlich stehen wir im Moment noch an einem ganz anderen Punkt der Auseinandersetzung. –