Tom-Oliver Regenauer – Der letzte Raubzug
https://www.manova.news/artikel/der-letzte-raubzug
Worauf läuft das hinaus? Der Versuch absoluter Kontrolle über einen weltumspannenden „Drohnen-KI-Finanzdigitalsimus“ provoziert ganz sicher auch das Nachdenken über eine geldfreie Wirtschaftsweise, die an solidarisch-gerechtem Austausch von Gütern und Dienst-Leistungen orientiert ist (der einen grundlegenden Wandel der Einstellung der Menschen zum Tätigsein bedeutet).
Daran anknüpfend treten dann unmittelbar Sinnfragen in den Vordergrund menschlichen Daseins.
Es gibt einfach keine Möglichkeit mehr, ein Geldsystem zu rechtfertigen.
Lenkung und Leitung des gesamtgesellschaftlichen Raumes folgt fürderhin ganz anderen Prinzipien. Bspw. das Prinzip des gleichen Rechtes auf Dasein und Entwicklung.
Die zunehmende Absurdität der schieren Summen an „Geldern“, die als „Schulden“ benannt werden, die keinesfalls „zurückgezahlt“ werden können (noch sollten), weisen auf das Thema als Ganzes hin.
Als Beispiele dienen fürs Erste immer die innerfamiliären Verhältnisse, die – außer bei Schenkungen – doch i.d.R. geldfrei gestaltet werden, und die nie ganz verebbenden Praktiken des Tauschhandel, dem nur noch das freie Geben (ohne Rück-Gabe) an die Seite zu stellen ist, das zwischen einander vertrauten Menschen ja auch gang und gäbe ist.
„Mikro- und mesoökonomisch“ wird es wahrscheinlich einen vollstämdigen Paradigmenwechsel brauchen, der Ehre und Sinn der beruflichen Tätigkeit in den Mittelpunkt stellt, weil ganz andere Motivationen benötigt werden. Dienst, Pflichtgefühl, Freude am eigenen Tun für andere..
Jochen Kirchhoff und Marcus Michael Zeller
Mathias Broeckers: Frieden & Prophetie
In Menschlichkeit vereint – Lilly Gebert
Zum Tag der deutschen Einheit: ein Schlüssel für die „kosmisch-irdische Weltenwende“ und ihre spezifisch deutsche Widerspiegelung:die (Wieder)Entdeckung der Menschlichkiet
Wir beobachten zurück
https://wirbeobachtenzurueck.de/
Ein Projekt von Aya Velasquez, das mir aus dem Herzen spricht – so kann es nicht weitergehen.
Friedensdemo am 3.10.2024 in Berlin
Zerrissen zwischen Ost und West
https://www.manova.news/artikel/zerrissen-zwischen-ost-und-west
Ein wunderberer Text – nicht nur als Hommage an Rudolf Bahro, sondern als Erinnerung an authentische Haltung und politische Spiritualität, die es in dieser „widerborstigen“ Ausformung selten gegeben hat. –
Für mich war Bahro der entscheidende Weichensteller für meine Generation zur Überwindung einer materialistischen Weltanschauung bei Beibehaltung eines grundpolitischen Wollens, das auf das Ganze zielt.
Jochen Kirchhoff: Das Hitler-Syndrom
Gwendolin Walter-Kirchhoff: Biosecurity
Claudia von Werlhof: Zum Wahn einer Neuschöfung der Welt
Beiträge zur Virus-Diskussion
Es bleibt spannend. Sucharit Bhakdi und Michael Palmer äußern sich gemeinsam zur Virus-Frage. Ich habe Lankas Standpunkte und die der Next Level Arbeitsgruppe unter dem Beitrag verlinkt.
https://wissenschafftplus.de/cms/de/wichtige-texte
Ost-West-Betrachtungen aus Russland
Diese Perspektive kann natürlich unter „Zersetzungspropaganda“ abgehakt werden – oder ist ein interessanter Beitrag zur Relativierung durch Außenwahrnehmung. Je nach dem. Das eigentlich interessante sind aber die Kommentare, denn die erlauben verschiedene deutsche Perspektiven – ohne eine abschließende Gesamtschau; die steht noch aus und in der müssten dann nicht nur geopolitische Grundlagen durchdekliniert werden sondern auch die sozusagen „Galaktische Situation“ in der Zuspitzung zum Jahr 1944 (5704) und deren ungemindert anhaltenden Folgen.
Wie in Russland über den Unterschied zwischen „Wessis“ und „Ossis“ berichtet wird
Bernd Schoepe – Plädoyer für eine neue Aufklärung
Klicke, um auf Schoepe_Die_Wissenschaft_nach_Corona_I.pdf zuzugreifen
https://www.novo-argumente.com/artikel/transhumanismus_und_die_grosse_transformation_1_2
https://www.novo-argumente.com/artikel/transhumanismus_und_die_grosse_transformation_2_2
Dr. Roewer zur Situation in Deutschland
corona-protokolle.net
Pressespiegel zum RKI-Leak
Jeffrey Sachs: Das ist eine riesige Maschine
Jeffrey Sachs und Tucker Carlson im Gespräch: Im Grunde kann es auch nur so gehen – in dem in den USA mehr und mehr ein relevantes Bewusstsein davon entsteht, was strategisches Ziel aller Bestrebungen der USA-Außenpolitik (die sich zur Weltinnenpolitik machen möchte) ist (und offensichtlich auch bleiben soll), kann im Zuge der zunehmenden Widersprüche im Land (und in den Strukturen) selbst eine Situation entstehen, die auch uns Deutschen ein Ausbrechen aus dem bisher verfolgten Kurs überhaupt ermöglicht. Vorausgesetzt, wir begreifen ebenfalls in relevanter Intensität, dass wir Recht und Pflicht auf Souveränisierung in komplexer Weise haben. Wer werden die Subjekte sein, die diese Entwicklung weltweit verbindlich tragen können? Um eine kosmologisch-anthropologische Wende kommt die Menschheit (jeder einzelne Mensch) nicht herum; und diese ermöglicht erst wirklichen Frieden. Was jeden einzelnen Versuch zur Verbesserung der Bewusstseinslage mitmotivieren kann.
Fest der Friedenstüchigen und Rede von Ulrike Guerot
Zum Wiederholen: ja, solche Festivals sollten regelmäßig im gesamten europäischen Raum stattfinden.
In München war friedlichste Stimmung. – Und die Beobachter von Umzug und Kundgebung waren durchaus interessiert an dem, was sich vor ihren Augen abspielte: eine friedliche Demonstration von Friedenswilligkeit und -tüchtigkeit der „bürgerlichen Mitte“, von Leuten wie ich und du.
Die Öffentlichkeit wird gezwungen sein, diese Bewegung wahrzunehmen und ernstzunehmen.
UF: „Von guter und gerechter Regierung“ – ein erster Versuch
Ein Pädoyer für die Bejahung der lebendigen irdisch-kosmischen Welt-Ordnung und die gestirn- und schöpfungsgemäße Lenkung der Menschheitsgeschicke
Immer schon und überall träumen Menschen von echtem Frieden, selbstverständlichem und sinnvollem Wohlstand, blühendem sozialen Leben, hoher Kultur und Spiritualität, Einklang mit Natur, Kosmos und Mitwesen, Erfüllung der eigenen Berufung, kurz: von einem Paradies auf Erden, von einem Friedensreich, vom „Reich Gottes“, wie es Hölderlin, Hegel und Schelling formelhaft in ihrer Tübinger Zeit bezeichneten. Im (Seelen-)Grunde ist dieser Wunsch nach einer (lebens)gerechten Organisation des Lebens den meisten Menschen eingeschrieben, „bekannt“, wenn auch oft ins Reich der Fabel verwiesen von ihnen selbst oder von denjenigen, die den gesellschaftlichen Diskurs entlang von „Realitätssinn“ und common sense, meist ja im Sinne versteckter Herrschaftsinteressen, bestimmen. Vielleicht ist auch dieses untilgbare Bild auf dem Grunde menschlicher Seelen ein Grund dafür, dass es vielen Menschen schwerfällt sich vorzustellen, dass manche Menschen etwas ganz anderes wollen: absolute Herrschaft und Macht über andere – auch wenn es nach außen zunächst völlig anders erscheint, von ihnen selbst gut verborgen. In jedem Fall konnten Ideologien wie Faschismus und Kommunismus auf diesen Bereich zugreifen und ihn von seinem Kraftpotential her „anzapfen“ – die verheerenden Folgen dieser Missbräuche der Ursehnsucht der Menschen sind bekannt, und auch jetzt wird mit ihnen gespielt, wenn ein Solidaritätsverständnis aufgebaut und quasi abgerufen wird, das dem Recht des Individuums auf Selbstbestimmung in wesentlichen Fragen der Gesunderhaltung Hohn spricht.
Wir kennen große Teile der wechselvollen Geschichte von Regierungsformen auf der Erde. An uns ziehen die Stammesfürsten, Älteste, Pharaonen, Cäsaren, Kaiser und Könige, Päpste, Bischöfe und Fürsten, Staatspräsidenten und Kanzler, Regierungschefs vorbei, die diese Regierungsformen repräsentieren. Das zwanzigste Jahrhundert bescherte uns besonders eindrückliche Erfahrungen mit ideologisch aufgeheizten, imperialen Bestrebungen neben und in den aufstrebenden Demokratien nach der Abdankung einiger Königshäuser.
Wie sieht es heute aus nach dem Ende des Kommunismus als Weltsystem in den sogenannen Autokratien und in den Demokratien und in „Mischformen“ von Staatsverfasstheiten: Wir sehen weltweit Regierungen, Parlamente, Ministerien und Verwaltungen in offensichtlichen und nicht so offensichtlichen Agenden befangen – seien sie nun „biopolitischer“, „klimapolitischer“ oder „geo- und sicherheitspolitischer“ Natur; von wirklich guter Regierung kann aus vielen Gründen nur selten die Rede sein. Ist das Zufall? Ist das allein auf den Einfluss der transnationalen Eliten, der Lobbyarbeit von Interessengruppen oder das Programm „Young Global Leaders“ des selbst ernannten „WEF“ zurückzuführen?
Ist im Besonderen die Regierungsform – die Idee – der Demokratie (und sei sie auch von Königshäusern begleitet) nun gescheitert, wenn man die vielseitigen Verstrickungen und Gebundenheiten zur Kenntnis nimmt? Kann man das ganz pauschal sagen – oder lohnt hier wie überall differenzierter Blick auf die Realitäten?
Was haben das Aufkommen der Demokratien, Kapitalismus und Naturwissenschaft möglicherweise miteinander zu tun? Und ist Kritik an einer dieser Größen nicht auch unmittelbar Kritik an den anderen?
Dann: Ist eine Macht- und Herrschaftsform denk- und wünschbar, die nicht nur die Interessen von Menschen vermittelt, sondern die in ihrer Essenz Ausdruck des Willens der Schöpfung und kosmischer Ordnung ist? Ist so eine Form denkbar und möglich? Wovon müsste sie ausgehen? Kann man sie sozusagen philosophisch her- oder ableiten ohne in Ideologie abzugleiten? Wenigstens andeutungsweise? Oder geht es auch eine Nummer kleiner? Oder gerade nicht?
Gibt es in der Geschichte der Menschheit und ihren Kulturzeugnissen Fingerzeige auf so eine Ordnung, gar Beispiele?
Kann man auch in pervertierten, völlig misslungenen Regierungsformen noch Spiegelungen eines eigentlich vom Göttlichen gemeinten Regierens aufzeigen, wenn man davon ausgeht, dass Archetypen des Menschseins immer und überall Ausgangspunkt von Manifestationen des Menschseins und eben seiner Regierungen sind?
Und wenn es so eine Möglichkeit echter Volks- und Weltregierung jenseits der üblichen Menschen nur mehr oder minder subtil oder direkt brutal beherrschenden gäbe: Wie sollte sie Realität werden, gerade jetzt? Wer oder was sollte sie installieren und gegebenenfalls durchsetzen?
Ist alles OK, so wie es ist? Sollte es einfach so bleiben? Können wir auf eine langfristige, echte Selbstweiterentwicklung zum Guten bestehender Regierungsformen hoffen und bauen? Ist das Projekt der Demokratie, des nunmehr „umgekehrten Totalitarismus“, der Fassadendemokratie, noch rückabwickelbar, zu retten und aus sich selbst heraus heilbar?
Mir ist bewusst, dass diese oder ähnliche Fragen nach menschen- und schöpfungsgemäßer(er) Regierung oder Lenkung der Völkerschicksale viele Menschen gerade im Hinblick auf die derzeit zu durchleidende Phase desaströser gesellschaftlicher Fehlentwicklungen umtreibt; wahrscheinlich bedarf es eines gewissen Abstandnehmens vom (auch im Alternativen suchenden Spektrum der Gesellschaft) verbreiteten Denken, damit tiefere Gedanken nicht in Bausch und Bogen verdammt werden von Anwandelungen sogenannter political correctness.
Natürlich kann ein Essay die oben aufgeworfenen Fragen nur anreißen, aber immerhin.
Inmitten des Wustes an Demagogie, Manipulation, Propaganda und auch wegen des hohen Potentials an Missverständlichkeit des zu Sagenden in Bezug auf die Verfasstheit der „Menschengruppenorganisation“, wie ich staatliche Strukturen einmal verfremdend nennen möchte; und durchaus mit einem desavouierenden, entlarvenden Grundton, was den „Gruppencharakter“ betrifft. Kann diese, strukturell, überhaupt der richtige Ansatz sein, wenn es darum geht, dass Menschen das Beste aus sich machen und es einbringen?
Wir kommen um diese grundsätzlichen Dinge nicht herum, denn in der Frage der Macht, ihrer Struktur und Organisation spiegelt sich auch unser Bild vom Menschen, vom guten und gerechten Leben, von sinnvoller Existenz, vom Sinn des Ganzen. – Radikal und vielleicht ungewohnt gefragt: Gibt es eine jetzt und überhaupt nötige Regierungsform und -qualität, die die Erde als Ganzes will? Ich finde, dies ist eine völlig ernstzunehmende Frage, und sie ist mit einem sicher gutgemeinten und auch interessanten „Parlament der Bäume“ allein und dem „Exportartikel Demokratie“ schon gar nicht zu beantworten.
Meinem Empfinden nach brauchen wir hier einen tiefer verankerten Ansatz, der jedem Menschen eingehen kann, der auf nachvollziehbaren, wenn man so will einfachen, Grundannahmen beruht.
Wen können wir dazu befragen, zur Hilfe holen? Wo ansetzen?
Ich führe zunächst Gewährsleute ins Feld, deren Wirken und Aussagen einen Regenbogen von Themen abbildet, dessen es bedarf, um ernstzunehmende Antworten möglicherweise herauszuarbeiten:
Rainer Mausfeld – Zur Demokratie als Herrschaftsform des Kapitals. (01)Eine gute Analyse der versteckten, von Beginn an im Demokratieprojekt implementierten Machtmechanismen, die darauf schließen lassen, dass die Macht-Eliten im Hintergrund Mitauslöser dieser Entwicklung waren und sind.
Giorgio Agamben – Zur Philosophie des Ausnahmezustandes. (02) Der Italienische Philosoph hat wie kein anderer die eingebaute „Totalitarismusfalle“ der demokratisch verfassten Staatssysteme aufgezeigt.
Ken Wilber und Jean Gebser – Zur Philosophie der Bewusstseinsentwicklung (03, 04). Beide Autoren haben die Bewusstseinsentwicklung hin zum „Homo integralis“ durchdekliniert als offensichtlich angelegte Entwicklungsrichtung des Menschseins. (05) Ähnlich wie das auch Sri Aurobindo getan hat. (06)
Jochen Kirchhoff – Zur transzendentalen Naturphilosophie, der Neubegründung von Kosmologie und Naturwissenschaft und einem kosmischen Menschenbild (07). Der wohl tiefgründigste lebende Philosoph der Gegenwart hat in seinem opulenten und einmaligen Ouevre meinem Dafürhalten echte Grundlagen gelegt für eine Neuausrichtung des „Menschheitsschiffes“, vielfältig eine Wiedererinnerung an den ursprünglich gemeinten Menschen und an seine kosmische Verantwortung angeregt und eingefordert.
Platon – Zur Idee des Philosophenstaates. Der griechische Philosoph geht in seinen Vorstellungen davon aus, dass zur Lenkung der Geschicke von Land und Leuten sehr wohl eine philosophische Befähigung unabdingbare Grundlage ist. (08)
Thomas Morus – Utopia. (09) In der Gesellschaftsutopie des Kanzlers des englischen Königs wird deutlich, dass es ohne Gottunmitelbarkeit des Einzelnen und strenge Führung des gesellschaftlichen Ganzen nicht gehen kann.
Tommaso Campanella – Der Sonnenstaat. (10) Ganz ähnlich beim italienischen katholischen Geistlichen, der in seiner konzentrischen Anordnung des gesellschaftlichen Lebens (und seiner architektonischen Entsprechung) sich auf ein Weltenzentrum bezieht.
Helmut Krause – Zur kosmisch-galaktischen Einbettung von Erde und Sonnensystem und zum Sinn menschlicher Existenz. (11) Der wichtigste Metaphysiker und Philosoph der Neuzeit, ein profunder Kenner und Kritiker der modernen Naturwissenschaften, hat ein kosmisches Panorama mitgeteilt, das in seiner Tragweite und Logik der Menschheit nachwievor im Prinzip unbekannt ist. Eine Auseinandersetzung mit seinem Werk führt nicht nur zur Lösung grundlegender Fragen menschlicher Existenz, des Aufbaus der Schöpfung und einer Einsicht in viele Aspekte des kosmischen wie irdischen Werdens entlang der Einführung bisher unerkannter grundlegender Kausalfaktoren wie den geistig-seelischen Rhythmen der Gestirne, sondern auch zur Auseinandersetzung mit der Frage nach echter Leitung und Lenkung des Prozesse der „Erlösung der Natur“ von Regierungswegen, der gezielten Erfüllung der kosmischen Gesetze und des Gestirnplans.
Friedrich Nietzsche – Wille zur Macht (Nachgelassene Schriften) (12). Der wohl bekannteste Philosoph der Moderne in seiner unnachahmlichen Frage- und (Selbst-)Konfontierungskunst lässt uns den Blick immer wieder auch auf die Tatsache des Willens und des sinnvollen Machtwillens lenken, der dem Einzelnen erst die Möglichkeit gibt, Menschwerdung (Menschsein als Prozess verstanden) in seiner Eigentlichkeit jenseits nihilistischer Tendenzen in den Religionen und in der Wissenschaft anzunehmen und kraftvoll zu leben.
Hannes Möhring – Der Weltkaiser der Endzeit (13). Diese Darstellung von im Mittelalter verbreiteten Vorstellungen vom Auftreten eines machtvollen Welterlösers (der den Namen verdient) ist hoch interessant. Hier spielen der Messianismus der Juden mit der Wiederkehr des Messias als Weltretter, das Mahditum des Islam – Der Mahdi (der Große) als Bewerkstelliger wirklicher Befriedung und Harmonisierung eine Rolle; neben der Vorstellung eines Weltkaisers, wie sie z.B. auch auf Friedrich II. von Staufen projiziert worden ist, eine Rolle. Der Buddha Maitreya – die Vorstellung des kommenden Buddhas im Mahayana-Buddhismus (14) bildet dazu das asiatische Pendant.
Zu den hier aufgeführten Anregern zum Nachdenken über Alternativen zum Status Quo auch von Staat und Regierung seien alle Menschen hinzugedacht, die auf ganz verschiedene Weise Impulse in diesem Bereich setzen …
Wer oder was regiert eigentlich die Welt?
Gedanken, ein bisschen wie im Märchen
Wenn wir ganzen Herzens darauf antworten könnten: Der beste König, den wir uns wünschen können, aus der kosmischen Ordnung heraus. Er weiß die Geschicke der Welt derart sanft und streng zu lenken, dass es uns an nichts gebricht, die Lande blühen und gedeihen und/weil (!) ein jeder seines Weges gehen kann, um Talente und Fähigkeiten voll zu entfalten und einzubringen in das Völkergemeinschaftswerk der Erde.
Wir regieren uns selbst, gestalten selbständig und frei von Bevormundung so, wie es für unsere Gemeinden und Familien, für uns selbst am besten ist.
Der Regent behält den Kurs im Blick und das geistig-seelische Steuer fest im Griff, sich selbst orientierend an den Sternen und dem ihm bekannten nächsten Ziel auf der Reise, an echter Weisheit und den hohen Werten und Möglichkeiten des Menschseins, die er selbst beispielhaft verkörpert, lebt.
Wieviel Wahrheit steckt in so einer märchenhaften Vorstellung?
Aliens – Jochen Kirchhoff und Gwendolin Walter-Kirchhoff im Gespräch
Das wiedergetrennte-und-doch-noch-vereinigte Deutschland
https://www.manova.news/artikel/das-wiedergetrennte-deutschland
Wie finden die Deutschen zueinander – mit Freude aneinander, mit Respekt und Liebe zum ganz Anderen und doch so Verwandten? Unter welchen Himmelszeichen können wir so etwas wie eine deutsche Vision wiederbeleben, ohne uns in die Schatten des Vergangenen zu verlieren?
Sind nicht politische Souveränität, runde Tische echter gesellschaftlicher Diskussion und Gemeinsinn Sterne, unter denen wir gern wandeln und handeln?
Roland Rottenfußer hat eine lesens- und nachdenkenswerte Betrachtung über die Ost-West-Dynamik verfasst, die sowohl historische Anklänge als auch zeitgemäße Betrachtung mit dem Wohin und Wofür zu verbinden weiß. Das lässt hoffen. Solange solche Gedanken noch geäußert werden, gibt es Möglichkeiten eines (trans-, inter- und genuin) nationalen Aufbruches jenseits allen Nationalismus. –
David Engels Geschichtsphilosophie
Ein Vorgeschmack auf Möglichkeiten auch in Deutschland?
Manchmal ist es hilfreich, ganz verschiedene Nachrichten oder Texte im Zusammenhang zu sehen, hier die aktuellen Nachrichten aus Bangladesch und Betrachtungen zur Gefahr innerdeutscher Auseinandersetzungen.
Auch in Deutschland ist ein Szenario denkbar, bei dem die Dinge aus dem Ruder laufen und es zu einer Interimsregierung kommt bzw. zu einer außerordentlichen Situation, die nach weisen politischen Entscheidungen ruft, die ganz sicher nur von allgemein anerkannten weisen Persönlichkeiten getroffen oder angebahnt und ins Werk gesetzt werden können.
Im Grunde sind zum jetzigen Zeitpunkt schon ohne den Faktor von innerstaatlichen Unruhen – wie bspw. in Britannien – so viele Dinge auf der schiefen Bahn, dass unter normalen Umständen schon längst Neuwahlen oder eine Regierungsumbildung erfolgt wären. Es kann und muss durchaus von einer veritablen Krise des Gemeinwesens gesprochen werden, in der die Gewalten ihre Unabhängigkeit erst wieder unter Beweis stellen müssten.
Hinzu kommt die staatliche Nicht-Souveränität in wesentlichen außenpolitischen Fragen und der generellen Perspektive des Landes, die es anzuerkennen und abzulegen gilt. –
Ole Nymoen und Wolfgang M. Schmitt
Hervorragender Podcast zur Kapitalismuskritik
Alexander Unzicker: Verfassungsbeschwerde gegen NSATU
Alexander Unzicker weist völlig zu Recht auf die Frage hin, ob Verfassungsbeschwerde gegen die Tätigkeiten möglich und legitim ist, die dazu führen, Deutschland unmittelbar zu einem Kriegsteilnehmer zu machen oder die Gefahr legitimer militärisch Schläge gegen Einrichtungen auf deutschem Boden wahrscheinlich machen, die auch die Unversehrtheit der deutschen Bevölkerung in Frage stellen.
Abgesehen von der unverantwortlichen Untätigkeit der deutschen Bundesregierung auf diplomatischem Feld für die ja möglichen Auslotungen zu Waffenstillstand und Vorvereinbarungen für Friedensgespräche, stellt sich die Frage, ob es rechtliche Möglichkeiten gibt, die reale Gefährdung der deutschen Bevölkerung in entsprechenden Formaten wirksam zu thematisieren und rechtzeitig und rechtssicher abzuwenden.
Auch die weitere Mitgliedschaft in der NATO steht in diesem Zusammenhang zur Disposition.
Aus dem Schlussteil der Beschwerde:
„6. Rechtsweg und Dringlichkeit
Über den Antrag auf einstweilige Anordnung ist nach Maßgabe einer Folgenabwägung zu
entscheiden. Im Hinblick auf die akute Kriegsgefahr, die mit der Gefährdung der gesamten
Bevölkerung einhergeht, kann diese Abwägung nur zugunsten des Beschwerdeführers ausfallen.
Grundsätzlich ist für die Zulässigkeit der Verfassungsbeschwerde die Rechtswegerschöpfung
(§90 Abs. 2 BVerfGG) erforderlich. Angesichts der Tragweite der hier zu entscheidenden Frage
muss dies jedoch hier in den Hintergrund treten. Es ist offensichtlich, dass in der aktuellen
Situation, in der Deutschland an der Schwelle eines Krieges steht, ein effektiver Rechtsschutz nur durch Verzicht auf die Voraussetzung der Rechtswegerschöpfung möglich ist. Offenkundig ist die Frage nicht nur von überragendem allgemeinem Interesse, sondern dem Beschwerdeführer würde ein schwerer und unabwendbarer Nachteil im Sinne von §90 Abs. 2 Satz 2 BVerfGG entstehen, wenn er auf den Verwaltungsrechtsweg verwiesen würde.
Die heutige Situation birgt eine außerordentlich hohe Kriegsgefahr, wenn auch der Zeitpunkt des möglichen Eintritts schwer vorherzusagen ist.
Im Gegensatz zu früheren weltpolitisch angespannten Situationen wie der Kuba-Krise scheint die derzeitige Eskalation keine friedliche Perspektive zu enthalten. Früher konnte man sagen: wenn nichts Außergewöhnliches passiert, wird auch kein Krieg kommen. Heute ist es genau umgekehrt: es scheint, dass die fortgesetzte Eskalation keinen guten Ausweg lässt, sofern nicht etwa Ungewöhnliches geschieht.
Insgesamt kann man die Frage aufwerfen: Ist die Kriegsgefahr von außen bestimmt und kaum
abwendbar, determiniert durch Handeln fremder Mächte, gleich einer Naturkatastrophe? Oder
handelt es sich um einen Aufbau von Spannungen, für den beide Seiten Verantwortung tragen und es nicht zum äußersten kommen lassen dürfen? Das Bundesverfassungsgericht hat sich in seinen früheren Entscheidungen nachvollziehbar vom ersten Szenario leiten lassen. Im zweiten Fall, für den heute überwältigende Evidenz vorliegt, kann es jedoch nicht untätig bleiben.
Ich bitte daher das Gericht, einer noch nie dagewesenen Verantwortung gerecht zu werden.
Hochachtungsvoll
Dr. Alexander Unzicker
Lilly Gebert: Die grauen Herren
https://www.manova.news/artikel/die-grauen-herren
Zitat Lilly Gebert:
„Die Frage lautet nicht mehr: Inwieweit ist dieser Mensch Teil des Systems? Sondern: Inwieweit ist dieses System Teil des Menschen?
Anders als beispielsweise zu Zeiten des Nationalsozialismus oder der DDR habe ich nicht den Eindruck, die Menschen unterlägen einem Regime, das sie zwar dulden, nicht aber selbst delegieren; das sie zwar unterdrückt, was sie aber mittragen, um selbst zu überleben. Nein. Der Eindruck, den ich habe, ist ein anderer.
Für mich fühlt es sich mittlerweile mehr so an, als wären die Menschen selbst das System. All das Zeitsparen, die Vermüllung, der Stress, die Unfreundlichkeit, die Entfremdung und Naturvergessenheit: Das ist nicht mehr Kapitalismus, das ist auch nicht mehr Neoliberalismus. Das ist Mensch.“
Eine treffende Analyse und Wahrnehmung: Es gibt kein Ausweichen für den Einzelnen; jeder muss sich damit konfrontieren, inwieweit er seine Lebendigkeit opfert oder geopfert hat und inwieweit er sich selbst „systemisiert“ hat und verhält. Wir können der Verantwortung für uns selbst nicht entgehen. – Diese Frageweise ergänzt die Feststellung von Systemversagen und Systemwirksamkeit zu einer Ganzheit.
RKI-Files
1.9.2024 Friedenskonzert in München
3.8.2024 Demonstration in Berlin
https://soufisticated.net/prasenz-zeigen-fur-den-frieden/
Demonstration für Frieden, Freiheit und Selbstbestimmung
Lilly Gebert und Uli Fischer im Gespräch
Lilly Gebert hat ein Gespräch mit mir zu Fragen rund um unser Verhältnis zur Natur geführt. Der Austausch war schön und intensiv. Hier das Ergebnis:
Mathias Bröckers
Auszug aus seinem neuen Buch
https://multipolar-magazin.de/artikel/das-gedaechtnis-der-natur
Vor allem die Formenfrage steht im Mittelpunkt des Auszuges. Ein faszinierendes Themenfeld, das letztlich immer auf die geistig-seelischen Bereiche der Schöpfung verweisen muss, weil Form nicht ohne Geist, Kraft, Erhalt etc. gedacht werden kann.
Jochen Kirchhhoff hat ebenfalls Vorschläge zum Thema gemacht, die vor allem auf den Modus der Informationsmanifestation als anamnetischen Vorgang hinweisen.
Die Auflösung der Werte – Jochen Kirchhoff im Gespräch mit Axel Voss
Das Bestehen auf der Revision des vorherrschenden materialistischen Menschenbildes – dem Sinn bürgerlicher Kultur
Ronald Steckel bei Thanatos-TV
Julian Assange
Gegendruck – das Manova Magazin
Tino Eisbrenner und Sara singen „Kraniche“
Peter Hahne mit Klartext zur Gesamtsituation
https://www.youtube.com/watch?v=GbmqTL4oeLY
In verständlicher, nachvollziehbarer wie engagierter Art und Weise reiht Peter Hahne die Missstände auf, die den Niedergang nicht nur unseres Landes beschreiben. Der Verlust aller menschlichen Maßstäbe, der Verzicht auf die Koordinaten, die bisher auch vom europäischen Humanismus eingebracht wurden (Logik der Darstellung, Fairness im Dialog, Kultur der Sprache und der Formen der Begegnung, Wahrung von Eigenem und Eigenständigem etc.), führt in die Unregierbarkeit der Verhältnisse, die, so hat man den Eindruck, bewusst hervorgebracht werden von den Initiatoren und Strippenziehern des allgemeinen Imperialismus und „megatechnischen Pharaos.“
Alles läuft auf einen Omega-Punkt zu, der entweder die völlige Einschüchterung und Reglementierung des Lebendigen bedeutet oder die Neuerschaffung einer menschenwürdigen Gesellschaft mit „kosmischem Ausblick“, d.h. unter Bezugnahme auf eine Neuverortung der Menschheit und des Menschen überhaupt.
Dieser Prozess läuft in jedem einzelnen Menschen ab – er spiegelt entscheidende Kulminationspunkte des „Dramas des Menschen“ wider.
(Haltung und Leistung gehören letztlich zusammen; Peter Hahne schildert die Widersprüche, die entstehen, wenn man das eine gegen das andere ausspielt.)
Das Herz als Tor des LEBENS
https://www.manova.news/artikel/zeit-ohne-geist
Was für ein Text … wie wunderbar und wahr
Kritik der Virologie durch NEXT LEVEL
https://www.wissen-neu-gedacht.de/
Die Kritik der Virologie ist hier konsistent und nachvollziehbar vorgetragen – und mit einiger Wahrscheinlichkeit führt das zu einer vollständigen Revision der Virus-Vorstellung und der Ansteckungsthese.
Viele Indizien deuten darauf hin, dass die Grundannahmen (Krankheitserreger, Infektionen) überprüfenswert sind. Auch die metaphysische Setzung der naturwissenschaftlichen Methode, es gäbe nur eine Wirklichkeitsebene, gehört hier in den Fokus der Kritik.
Die alternativen Erklärungen für Krankheiten (als Massenphänomen wie bei der sogenannten „Grippewelle“) sind – verständlicherweise – noch eher schwach; hier gilt es ganz neue Wege zu gehen. Ganzheitliche Forschung tut Not, wie die Gesprächspartner betonen.
Ich befürworte die Orientierung auf eine Leib-seelische Resonanzvorstellung, die von Gedanken des Novalis ausgeht (Krankheit als „musikalisches Problem“ = meta-klangliche Dissonanzen verschiedener Ebenen bis in die Manifestation). Dazu kommt die Unterscheidung der Krankheiten in Bezug auf ihre Ursachensphäre (Paracelsus hat hier Ansätze geliefert).
https://www.paracelsus-magazin.ch/de/paracelsusmedizin/die-5-entien-des-paracelsus-i/
Die „Große Gesundheit“ (das spirituelle Gesunden und Wachsen in Wahrheit) bzw. ihre Negation durch falsches Denken oder Ungebildetheit ist von Belang. Die Gedanken eines Proklos von Konstantinopel über die Einheit der Welt und ihre Ursache (neuplatonische Schule) können hier hilfreich meditiert werden. Das große Ja zum LEBEN ist hier der Schlüssel (und die Auflösung der entgegenstehenden „Programme“ bzw. die Transformierung des karmischen Stromes in schöpferisches Handeln)
https://de.wikipedia.org/wiki/Proklos#Die_Struktur_der_Welt
Besonders überzeugt hat mich die Aussage der Gesprächspartner, dass jeder Mensch (in vollem Umfang) für sich selbst Verantwortung übernehmen muss in Sachen Gesundheit. Das ist auch meine Erfahrung und Überzeugung. Eine Wiedererlangung oder Herstellung der Souveränität des Kranken/Gesunden vor dem Hintergrund des durch den Glauben an das industrielle Medizinsystem ausgehöhlte Vertrauen des Menschen in sich selbst und die Volksheilkunde ist also integraler Bestandteil eines ganzheitlichen Heilungsweges.
Das Wirken der Gemeinschaft NEXT LEVEL ist beeindruckend. Die überzeugende Vorgehensweise für Gerichtsverfahren, in denen die Begründungen der Virologie unwiderlegbar angegriffen werden, ist frappierend in ihrer Durchschlagskraft.
Zusammenfassend kann man sagen:
„Krankheit als Weg“ bedarf des souveränen Heilungsgeschehens,
- dass das umfassende Bejahen des LEBENS fördert und realisiert
- dass die Würde des Kranken bewahrt und fördert. Sein Selbstbestimmungsrecht und seine Verantwortungspflicht sich selbst (und der sozialen wie planetaren Gemeinschaft gegenüber) sind hier zwei Seiten derselben „Aufrichtigkeit“ (in höherem Sinne) des Menschen.
- Die transzendentale Naturphilosophie (auch in ihren neuplatonischen Aspekten, siehe Proklos) ist hilfreich. Man könnte auch von Gottverbundenheit sprechen. Und einem sinnvollen und differenzierten Denken der Einheit des Seins.
- Die Ergründung der zutreffenden Ursachensphäre(n) – siehe Paracelsus – ist offenbar wesentlich. Sie ist eine Kunst und hängt von der seelischen Beeindrucksfähigkeit und Erfahrung des Ergründenden (Arzt und Patient) ab. Hier eröffnet sich ein weites Feld von tiefenheilenden Dynamiken, die dann in ganzheitliche „Mitheilungsszenarien“ führen, von denen wir uns noch kaum eine Vorstellung machen. Das reicht dann auch in Mikrokosmos-Makrokosmos-Magien hinein und in die permanent laufenden (jedoch weitgehend behinderten) Prozesse der „Erlösung der Natur“, die Jochen Kirchhoff intensiv zu begründen unternommen hat.
- Und das (noch zu ergründende) Verständnis der urklanglichen Geschehen auf den kaskadischen verbundenen Seinsebenen bis ins Physische hinein. Insofern könnte man die „Neue Medzin“ als umfassende Musiktherapie auffassen. (Siehe auch Archephone-Konzeption von Jochen Kirchhoff in „Klang und Verwandlung“)
- Dazu tritt die Fähigkeit zum Vertrauen in die „Selbstheilungskräfte“, also die überbewussten Selbstregulierungen, die sich der Ratio entziehen, aber ständig in Anwendung sind und die Basis für das biologische Überleben darstellen. Gerd Reuther hat hier wunderbar den „Medizinmythos“ entzaubert zugunsten eines entspannten Blickes auf das von einem Arzt überhaupt Leistbare.
- Interessant sind auch die Ansätze der Psychoneuroimmunologie : https://www.psychoneuroimmunologie-kongress.at/, die die soziale Dimension von Krankheit/Gesundheit thematisert.
- Auch die Ansätze der „Ordnungen der Liebe“ von Bert Hellinger (Familienaufstellungen) können für ein Gesamtverständnis prinzipiell herangezogen werden. Hierbei geht es um archetypische Grundordnungen von Familiensystemen, die bewusst bewahrt, wiederhergestellt und kultiviert werden müssen für individuelle und soziale Heilungsprozesse.
- U.u.u. –
Ist ein Friedensweg abzusehen?
Klartext von John Mearsheimer zu den Konflikten in Gaza und der Ukraine und aus seiner Sicht gibt es keine realistische Aussicht auf wirklich tiefgreifende Veränderung der eingeleiteten Dauerkonfrontation des Westens mit Russland und China. Er nennt es das Wiederaufkommen der Großmachtpolitik nach einer unipolaren Phase. Er setzt 2017/5777 als das Jahr an, in dem diese Phase abgelöst worden sei.
Es ist mittlerweile deutlich, dass die Bevölkerungen in Deutschland und den USA Friedensverhandlungen befürworten.
- Mit der möglichen Abwahl von Präsident Joe Biden im Herbst 2024 (mit allen Einschränkungen die durch die politische Binnenstruktur der USA zu machen sind)
- und der Neubildung der Bundesregierung (spätestens 2025)
öffnet sich womöglich ein Zeitfenster für einen Klärungs- und Neuordnungsprozess in den nationalen Orientierungen und den internationalen Beziehungen. (Wie realistisch ist das?)
- Deutschland hätte die Möglichkeit, mit neuem Personal – gestärkt durch den erkennbaren Willen der breiten Öffentlichkeit, der Wirtschaft und der kulturellen Akteure zu friedlicher Zusammenarbeit auf dem europäischen Kontinent – eine friedensstiftende Rolle einzunehmen,
- die eine Ablösung von der NATO und den bisherigen Doktrinen der USA zur Voraussetzung hätte. Einige Beobachter fordern zu Recht einen Austritt aus der NATO und eine Abwicklung oder Umgestaltung dieser Organisation.
- Auch Bundeskanzler Scholz beginnt mit einem Einlenkmanöver, indem er einräumt, dass Russland mit an den Verhandlungstisch gehört, wenn er es auch wieder einschränkt, indem er die russischen Vorschläge zu Friedensverhandlungen ablehnt – was man als Beginn der Verhandlungen interpretieren könnte („inverse Diplomatie“). – Er wird wissen, warum. Die Russen haben ein letztes Angebot gemacht, nach dessen Nichtannehmen aus ihrer Sicht nur noch die Kapitulation der Ukraine möglich ist.
- Wenn Mearsheimer so deutlich das Offensichtliche ausspricht, den voraussichtlich „schmutzigen Sieg“ (Mearsheimer) der Russen, mitten in der Hauptstadt Deutschlands, dann ist klar, was er damit meint: In Deutschland werden wichtige Entscheidungen getroffen, der Aufbau des Unterstützungszentrums für die Ukraine auf deutschem Boden illustriert das.
- Man könnte neue Entscheidungen, spätestens im Angesicht der katastrophalen Auswirkungen des bisherigen Kurses (Maidan, Minsk, Kriegsprovokation, Sanktionen) treffen, die souveräne Interessenvertretung für Deutschland erkennbar machen, so wie das viele fordern und es selbstverständlich ist.
Wann gibt es eine grundlegende Korrektur des selbstzerstörerischen Kurses der Bundesregierung? Wie lange hält sie noch durch? Und wer könnte sie auch in der Legislatur durch vorgezogene Neuwahlen ablösen? –
Der unfassbaren Militarisierung des Denkens und der Sprache durch willfährige Politiker und Militärs können wir unseren Friedenswillen, unsere sich weiter entwickelnde Friedensfähigkeit entgegensetzen – im persönlichen Leben wie im Austausch mit unseren Mitmenschen. Der „Kriegstüchtigkeit“ (Pistorius) steht das Integral der Friedenstüchtigkeit entgegen. –
Ohne Heraustreten aus der Interessensüberformung durch die global agierenden Machteliten wird es keine wesentliche Korrektur geben können.
Der auch in der Großmachtpolitik manifestierte Konflikt geht tiefer; letztlich wurzelt er in der Weltbewusstseinskrise, der akosmischen Bewusstseinsverfassung der Menschheit, die es zu überwinden gilt.
Überwältigende Mehrheit für Friedensverhandlungen
Imke Querengässer: Werden wir erwachsen!
https://www.manova.news/artikel/werden-wir-erwachsen
Die klaren und verständlich geschriebenen Texte von Imke Querengässer, die die frühkindliche Phase der menschlichen Entwicklung in ihrer Bedeutsamkeit unterstreicht, sollten große Verbreitung finden – nach einem Erleben und Empfinden berühren sie kardinale Punkte, die dem Leben starke Färbungen geben.
Die zu erwerbende Fähigkeit der sinnvollen und realitätsbezogenen Verhaltensregulierung auf der Basis (an)erkannter Traumen und ihrer sukzessiven Verarbeitung respektive Auflösung ist ein wesentlicher Schlüssel für gesunde(nde) Entwicklung.
Eine sinnvoller Einbettung dieser Ansätze – wie aller psychiatrisch-psychologischen Ansätze – in ein umfassendes Entwicklungsbild des Menschen sollte darüber hinaus in Betracht gezogen werden. Dort geht es dann um Entwicklungsentscheidungen auf der Basis des freien Willens im Bezug zum Gesamtprozess „Werden des Kosmischen Anthropos“.
Friedenstüchtigkeit
Woher kommt die Geschichtsvergessenheit der Deutschen
Imke Querengässer: Erkenne dich selbst! Gedanken zur Traumaheilung
https://www.manova.news/artikel/erkenne-dich-selbst-2
Imke Querengässer hat einen sehr einfühlsamen und klaren Text zu einem der wichtigsten psychosozialen Themen geschrieben, der Wahrnehmung, Bearbeitung und Heilung der Bindungs- und Entwicklungstraumen. Er ermuntert dazu, sich den schwierigsten inneren Hindernissen und Problemen in dieser Hinsicht zu stellen, sie zu benennen und therapeutisch anzugehen. Frieden und gesunde Entwicklung sind in vieler Hinsicht Synonyme. Wenn es dem Einzelnen gelingt, die Hemmungen für wirkliche Entfaltung , die in der eigenen (verkörperungsübergreifenden) Biografie liegen, anzuerkennen, sie auf ihre Ursachen zurückzuführen und schlussendlich neue Erfahrungen zu ermöglichen, zuzulassen, dann wirken wir auch im Ganzen heilsam und konstruktiv. So der Grundtenor ihrer Impulse. – Dem möchte ich mich anschließen, auch als – wie so viele Menschen – unmittelbar Betroffener.
Deutsche Waffen gegen Russland
Sehr geehrter Herr Bundeskanzler,
ich beziehe mich auf diesen heute erschienenen Artikel: https://www.berliner-zeitung.de/politik-gesellschaft/geopolitik/ukraine-krieg-deutsche-waffen-gegen-russland-wer-stoppt-uns-li.2220529
Ich schließe mich dem Tenor des Artikels an, der diese Ihre Entscheidung als eine geschichtsvergessene und realitätsverweigende politische Interessensvertretungsverweigerung einordnet.
Ich fordere Sie auf, die nächstbeste Gelegenheit zu nutzen, um diese nächste Eskalationstufe zu kassieren. Falls Sie in irgendeiner Weise unter Druck gesetzt worden sein sollten, um diese Entscheidung zu treffen, machen Sie dies öffentlich.
Wir Bürger wollen keinen Krieg mit Russland, auch keinen Stellvertreterkrieg der Ukraine gegen Russland. Mit ihrer Entscheidung machen Sie unmittelbare Auseinandersetzungen und militärische Schläge gegen Deutschland wahrscheinlich.
Setzen Sie sich für sofortige Friedens- und Waffenstillstandsverhandlungen ein.
Uli Fischer
(Email an Herrn Scholz vom 2.6.2024 im Kontaktformular der Bundeskanzler-Website)
Die Abschaffung des Menschen – Einheizpodcast
Lilly Gebert: Die Anrufung der Welt
Diesen wunderbaren Text von Lilly Gebert, der als Resonanzwort zur Arbeit von Hartmut Rosa entstanden ist, darf und soll man ruhig mehrmals lesen, gerade wenn die „Wogen hochschlagen“ und vieles infrage steht. Er entspricht einer Geburt in ein umfassendes Weltverhältnis, das ohne Angst und Feind (im projektiven Sinne) auskommt.
Man kann, wenn man möchte, den Erörterungen Rosas zur Grundangst der Moderne die Gedanken zum Verlust der Verortung des Menschen seit der Kopernikanischen Wende hinzufügen. Der Mensch als integraler Bestandteil des unendlichen Kosmos, als ein vom Göttlichen gewollter und gebrauchter, ja unabdingbarer Mitarbeiter am All-Werden will sich auf Erden manifestieren, „etablieren“, zu erkennen geben, ja durchsetzen.
Erst ein wirklich gelebtes, geistig-kosmisch Welt-Selbstverhältnis kann aller Destruktivität und Selbstverhinderung den Rücken kehren. Der Grundangst (vor dem nicht-Kontrollierbaren) können wir den Boden entziehen und uns auf den Weg zum „Treffpunkt in der Unendlichkeit“ (Titel von Lilly Geberts Substack-Blog) machen, den wir immer schon gehen, „den wir schon gegangen sind“, den wir erinnern (können), weil wir ihn schon gegangen sind, um mit Jochen Kirchhoff zu sprechen.
Wenn wir ihn aus uns selbst heraus immer wieder lebendig entstehen lassen können, weil er in uns angelegt ist, und wir mit stetigem Bemühen um unser Fortkommen auf ihm und gesunder Skepsis, nüchterner, liebevoller Selbstbetrachtung auf ihn vertrauen, in dem wir wieder umfassend berührbar und resonanzfähig werden … dann kehrt auch die Liebe ein, die dieses Welt-Selbstverhältnis substanziell trägt. Sie durchdringt es und macht es lebenswert.
Ich sehe mich selbst auf diesem Weg des Wieder-Berührbarwerdens, in aller Widersprüchlichkeit, mit Erfolgen und „Niederlagen“. Es gibt in diesem Sinne keine andere Möglichkeit. Die Traumen müssen – so weit möglich – weichen. – Die Verwundungen sollen heilen. – So weit möglich. –
Der Durchbruch zu diesem geistig-kosmischen Bewusstsein in actu und Achtung und Respekt vor den Trümmern des Alten in uns gebiert uns neu und lässt das Beste in uns zum Erblühen kommen für die Heilung dieser so zerrissenen Welt.
Und diese Vorgänge entsprechen der nötigen Anrufung des Kosmos, der uns helfend die Energien bereitstellt, die die Zeitmauer (Jünger) magisch überwinden. Indem der „Schlussstein“ (Krause) – was auch immer er sei – in diese Zeitmauer eingefügt wird – im Moment der Momente, den alle schöpferischen Kräfte ersehnen: Welt-und-Selbst-Frieden durch eine „ontologische Wende“. Anamnesis – Erinnerung – helfe uns, sie mit hervorzubringen.
Lilly Geberts Texte und Interviews sind ein schöner Beitrag dazu.
Uli Fischer – Das Kostbarste
Ich fahre mit dem Zug durch Deutschland. Heißt dieses Land noch so? Ist es es noch? Komme ich in diesem Land noch an oder steige ich schon in einem anderen aus, wenn ich ein paar Stunden durch die Landschaften gefahren bin, die es prägen?
Sind die Gräser schon informiert, voruniformiert, bereit? Wissen die Bäume darum, was sie zu tun haben im Fall des Falles? Ist das Wild schon rekrutiert? Haben die Gewässer vorgesorgt für die Zeit, in der wir alle zusammenhalten sollen? Die Berge stehen stumm und starren in die Weite. Aber sie halten schon mal Wacht. So jedenfalls sehen sie es – früher oder später im totalen Miteinander.
Ich reise mit einem kostbaren Schatz durch dieses Land. Ich kann ihn selbst nicht sehen, ich brauche ihn nicht zu tragen, er bleibt immer bei mir und ist so gar nicht anhänglich. Niemand kann ihn mir nehmen. Niemand ist von ihm ausgeschlossen. Wie ein unsichtbarer Gral, feiner als fein, weiter als weit, mehr Ort als alles andere. Sie wollen ihn uns ausreden. Ihn, auf den jeder sich stützt, ob er es bemerkt oder nicht. Sie wollen so tun, als gäbe es ihn gar nicht. Sie können ihn in sich selbst nicht entdecken. Sie meinen ihn verbieten zu können. Sie hoffen, dass er ihrer Zensur gehorcht und sich nicht zu Wort meldet. Sie können seine Strahlung nicht ertragen, sie arbeiten sich an ihm ab, als ob es um ihr Leben ginge. Zu jeder Schandtat fühlen sie sich durch diesen Schatz herausgefordert und bereit. Sie, das andere wir. Ich, du, wir, sie.
Der Schatz schweigt, er gibt dem Herzen sein natürliches Gewicht, eine süße leichte Schwere, die uns am Boden hält, die uns hält im Raum, uns einordnet in ein unsichtbares Gefüge, in dem der Kleinste und der Größte geschwisterlich vereint weben und leben. Er will mich daran erinnern, dass er ganz Ich ist, das unmittelbarste Unmittelbare, das Erste vor allem. Seine Gegenwart zu spüren macht mich einfach, ich verzichte ohne zu verzichten auf alles Maskenhafte, auf jedwedes Zweite, das ihm nicht gerecht wird, seiner nicht achtet.
Der Schatz wispert. Unhörbares wird gesagt, Unsagbares gehört. Er ist das Kostbarste und er kostet keinen Heller. Er ist eine Kategorie für sich. Ich reise mit ihm durch dieses deutsche Land wie jeder andere. Ich reise durch ein Deutschland, das sich in ungefühlten Schmerzen windet, taub und blind bleibt oder geworden ist und aus seiner wirklichen Größe dennoch immer noch schöpft. Es ist das Deutschland, das in einem Brennpunkt des Kampfes um das Leben selbst steht und ihn allein nicht bestehen kann. Wer kommt ihm zu Hilfe? Hilft es sich selbst, dann hilft ihm?
Der Schatz klingt in mir, ich höre ihn in anderen klingen auf je verschiedene Weise und das ergibt in mir einen unhörbaren Chor. Er wird auch in vielen anderen erklingen. Herrliche Solostimmen erstehen aus und mit ihm. Sie tragen den Gesang, der dem Schatz entströmt, weit in das Land hinein, über es hinaus.
Der Schatz ist ein Mythos, eine Wahrheit, die wahr zu nennen schon an ihm vorbeigeht. Er braucht nicht gehoben zu werden. Er wartet immer wieder auf uns, die wir ihm entspringen. Aus ihm heraus ist immer noch alles möglich – auch ein Wandel in uns, den die Welt noch nicht gesehen hat, auch ein Wandel, den die Welt noch nicht gesehen hat.
(geschrieben auf einer Zugfahrt am 24.5.2024)
Das Mythische – Unterwelt oder Anderswelt? Videogespräch mit Jochen Kirchhoff und Gwendolin Walter-Kirchhoff
Marc Vernon – Youtube Cahnnel
u.a. Konversationen mit Rupert Sheldrake zu Gravitation und MAterie
Studenten stehen auf
Roland Rottenfußer: Unterwerfung als Spektakel
https://www.manova.news/artikel/unterwerfung-als-spektakel
Mich berührt dieser Artikel auch insofern, als er darstellt, wie Militär nun mal funktioniert. Das war in der NVA nicht anders. Die „Teilhabe“ der Öffentlichkeit über inszenierte Werbefilme verdoppelt die kleinen und großen Verbrechen am Menschen und verdoppelt auch die Willfährigkeit.
Diese Entwicklungen scheinen sehr genau geplant und gesteuert zu sein. Die sukzessive Aufheizung einer militaristisch grundgestimmten Öffentlichkeit eröffnet viele Möglichkeiten – auch die, die kritischen Geister weiter an den Rand und ins Illegitime zu treiben. Damit man gut durchregieren kann etc.
Ich habe selbst diese Brechung des Menschen als (befehlsunberechtigter) Unteroffizier bei der NVA erfahren. Darüber müsste man mal sprechen. Über die Situation kasernierter Soldaten. – Damals war es eine perfide Mischung aus sozialem Druck und „angezapftem Opfer-Idealismus“, der junge Männer wie mich dazu brachte – nicht zuletzt für einen garantierten Studienplatz – gegen den eigentlichen Grundimpuls eher pazifistischer Neigung für Elternhaus und Schule und den „weiteren Aufbau des Sozialismus“ Ja zu sagen zu einem dreijährigen Wehrdienst.
Diese Zeit hat mein Leben stark geprägt. Wenn ich heute „unsere Jungs und Mädels“ bei den Ausbildungsmärschen am Rande der Stadt sehe, dann …
Ingar Solty „Innere Zeitenwende“ – Zur Militarisierung der Gesellschaft
Andreas Weber
https://www.evolve-world.org/programs/essbar-sein
Ende Mai 2024 Entscheidung über den neuen Pandemievertrag der WHO
Die Situation vor der Abstimmung über das schleppend ausgehandelte Vertragswerk der WHO in Sachen Pandemie-Mangement ist von vielen richtig eingeordnet worden:
Die Gefahr einer Übernahme wesentlicher Steuerung der Landes-Gesundheitspolitik durch ein nicht-gewähltes, international agierendes Gremium ist gegeben. Das Abstimmungsergebnis vom 16. Mai 2024 im Bundestag ist ernüchternd. Es erinnert in Teilen an die Vorgänge vom 18.11.2020 (Novelle des Infektionsschutzgesetzes) und an die später folgende Diskussion einer Impfpflicht, die nur knapp abgewehrt werden konnte.
Einige Länder haben angekündigt, das Vertragswerk nicht umzusetzen (GB, Slowakei, USA). Aber was zählen diese Ankündigungen? Und was geschieht hier in Deutschland, wenn die WHO eine Pandemielage feststellt und einen Maßnahmenkatalog anwenden will? Die deutsche Regierung jedenfalls, in ihrer jetzigen Zusammensetzung, wird keinen Widerstand leisten. Das wird die Bürgerschaft aufs Neue herausfordern. Ein neuerliches Maßrahmenregime à la Corona ist nicht nur inakzeptabel, sondern wird zu noch größeren Verwerfungen führen.
Hier ist gewaltfreier, ziviler Ungehorsam nötig und wohl unvermeidlich, wenn es nicht gelingt, Vertragswerk und Umsetzung auszusetzen.
https://live.childrenshealthdefense.org/chd-tv/events/who-roundtable-exposing-mission-critical-for-humanity/who-roundtable-exposing-mission-critical-for-humanity/
Pressemeldung von multipolar-Magazin
Bundestag stimmt gegen Ablehnung des WHO-Pandemievertrags
17. Mai 2024
(multipolar)Der Bundestag hat am 16. Mai über einen Antrag der AfD-Fraktion zur Ablehnung des WHO-Pandemievertrags sowie der überarbeiteten Internationalen Gesundheitsvorschriften debattiert und namentlich abgestimmt. 581 Abgeordnete stimmten für die Beschlussempfehlung des Ausschusses für Gesundheit, den Antrag abzulehnen, 71 dagegen, es gab eine Enthaltung. Keiner der zehn Abgeordneten des Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) nahm an der Abstimmung teil. Derzeit ist geplant, dass die Weltgesundheitsversammlung Ende Mai über die beiden Vertragswerke entscheidet. Kritiker weisen darauf hin, dass formale Kriterien nicht eingehalten werden. Mehrere Länder haben bereits signalisiert, dass sie die Verträge in ihrer derzeitigen Form ablehnen werden.
Martin Sichert (AfD) sagte in der Debatte: „Jede Übertragung von Macht auf internationale Organisationen ist demokratiefeindlich, weil sie das eigene Volk entmachtet.“ Ein wesentlicher Bestandteil der geplanten WHO-Abkommen seien „Informationskontrolle und Überwachung“ und ständen damit dem Grundgesetz entgegen. Seine Parteikollegin Christina Baum mahnte an, dass spätestens mit dem Wirken der WHO in der Corona-Krise Zweifel an deren unabhängiger Tätigkeit aufgekommen seien. „Viele der in der Corona-Zeit getroffenen Maßnahmen beruhten auf den Empfehlungen der WHO und haben zu großen gesundheitlichen Schäden geführt“, erklärte Baum weiter.
Franziska Kersten (SPD) sagte, es brauche „mehr internationale Zusammenarbeit und Koordination“. Auf die nächste Pandemie zu warten, ohne veraltete Pandemiepläne zu aktualisieren, sei „verantwortungslos“. Tina Rudolph (SPD) warf der AfD vor, „Phantomängste“ zu schüren, und warnte davor, dass der Klimawandel neue Pandemien hervorrufen könne. Das Pandemieabkommen würde von den WHO-Mitgliedstaaten ausgehandelt. „Da sitzen keine Lobbyisten, keine anderen Personen mit am Tisch, die das irgendwie beeinflussen würden“, so Rudolph weiter. Andrew Ullmann (FDP) führte aus, der wissenschaftliche Dienst des Bundestages hätte festgestellt, „dass mit der Ratifizierung des geplanten Pandemieabkommens keine Übertragung der Hoheitsrechte auf eine zwischenstaatliche Einrichtung (…) erfolgt“.
Johannes Wagner (Bündnis 90/Die Grünen) bezeichnete die Inhalte des AfD-Antrages als „lächerliche Propaganda“ und warf der Partei vor, das Vertrauen in die Demokratie zu untergraben. „Pandemien werden angesichts der Zerstörung der Ökosysteme immer wahrscheinlicher“, so Wagner weiter. „Dass die COVID-19-Impfstoffe international anfangs ungleich verteilt waren, führte zu einem Vertrauensverlust in vielen Ländern des globalen Südens“, sagte Jürgen Kretz (Bündnis 90/Die Grünen). Das Pandemieabkommen müsse dafür sorgen, „dass nie wieder ganze Weltregionen vom Zugang zu Impfstoffen und Medikamenten abgeschnitten sein können“. Auch Kathrin Vogler (Die Linke) mahnte, „Verteilungsgerechtigkeit“ sei wichtiger als „Profitinteressen“.
Hermann Gröhe (CDU) bezeichnete die AfD-Aussage, mit dem Pandemievertrag käme eine „Gesundheitsdiktatur“, als „Geschwurbel“ und warf der Ampelkoalition vor „mitzuschwurbeln“, da sie unter anderem noch nicht einmal einen eigenen Antrag in die Debatte eingebracht hätte. Der Außenpolitiker Jürgen Hardt (CDU) gab zu, während der Corona-Krise sei „nicht alles rund gelaufen“, doch nicht die „Regeln“ hätten die Freiheit eingeschränkt, sondern das Virus. Bei einer weiteren Pandemie würde aufgrund der Regeln eines Pandemieabkommens „der Grad der Freiheit größer sein“.
Andrej Hunko (BSW) kritisierte, dass die Rolle der WHO während der Corona-Krise „noch gar nicht wirklich aufgearbeitet“ worden sei – weder hierzulande noch auf internationaler Ebene. „Ohne eine solche Aufarbeitung sollten keine neuen Vertragswerke verabschiedet werden, die dann bindend sein werden“, forderte er. Seit der Veröffentlichung der Protokolle des Robert Koch-Instituts (RKI) werde wenigstens die Notwendigkeit einer Aufarbeitung diskutiert. Die Bundesregierung solle sich in Genf für die Aufarbeitung der Corona-Zeit einsetzen und für eine Verschiebung der Abstimmung über die beiden Vertragswerke eintreten oder diese ablehnen, empfahl der BSW-Politiker.
Karsten Ramser: Zur Überwindung von Armut
https://www.manova.news/artikel/innere-und-aussere-armut
Wunderbare und wahre Gedanken von Karsten Ramser, die mir nahe sind – das Nötige und ein bisschen mehr „besitzen“, und alles andere teilen, weitergeben, zur Verfügung stellen.
Geistiger Reichtum ist die eigentliche „Währung“ von Entwicklung, Glück und Zufriedenheit; die materielle Ebene ist nicht zu vernachlässigen, aber nur dann wirklich in Freude zu bedienen, wenn, wir nicht von ihr „gefesselt“ werden (können). Und dafür bedarf es der sinnvollen Selbstbegrenzung und der inneren Aufmerksamkeit für das wirkliche Leben im Inneren, das nach außen strömt.
Sicher bedarf es auch eines gewissen weltgewandten, die Umstände einbeziehenden Realismus, eines Verständnisses für Situationen und eine Lebensklugheit, die auch die psychologischen Konstellationen und die allzu menschlichen Komponenten zu gewichten weiß.
Aber im Kern gilt sozusagen, das „Innerer-Reichtum-Gelübde“, das das Materielle nie als Ziel, sondern immer als Möglichkeit des Ausdruckes sieht und sorgsam behandelt.
Die Sorge „um die ganze Welt“ ist richtig und berechtigt, ohne dass man sich überfordern muss – einfaches Tun, tagtäglich, ist ausreichend für den Weg in ein genügsam-reichhaltiges Dasein.
Ich muss meine Lebensvision wiederfinden.
Gwendolin Walter-Kirchhoff im Gespräch bei Cosmic Cine TV
Eines der inspirierendsten Videos in Sachen Souveränisierung der Selbstwahrnehmung und liebevollen Zuwendung zu dem, was ist
Jochen Kirchhoff im Interview mit Lilly Gebert „Die Welt als Klangkosmos“
UF: Kann der Operationsplan Deutschland den Frieden sichern?
Zum Stand der Dinge:
Die Informationsdichte in den deutschen Medien in Sachen Bewaffnung, Kriegsfähigkeit, Kriegswahrscheinlichkeit und festgeschriebene Bedrohungen nimmt permanent zu, ohne dass ein Wirklichkeitsabgleich und eine ausbalancierte Einordnung von Konstellationen und Interessenslagen in der weltpolitischen Sphäre vorgenommen wird. Eine ehrliche und umfassende, also alle Perspektiven inkludierende, geostrategische Analyse ist selten vorhanden. Das – berechtigte oder unberechtigte – Narrativ von der einseitigen militärischen Bedrohung durch Russland hat die Oberhand. Die Logik der zu rechtfertigenden besonderen Anstrengungen zur Selbstverteidigung fußt auf dieser Bedrohungswahrnehmung, respektive -behauptung. Soll zum dritten Mal ein europäischer Krieg im Industriezeitalter eine kontinentale Integration Eurasiens verhindern? Offenbar ist das ein Ziel der Strategen der „NWO“.
Die Frage ist u. a.:
Ist die Bedrohung Mittel- und Westeuropas durch Russland real und welche Argumente kann man für sie und gegen sie ins Feld führen?
Eine seltsame Stellungnahme. –
Interessante Aspekte einer Metaperspektive – inwieweit stimmen Alois Irlmaiers Voraussagen? Stellen sie sich – provoziert durch den Westen – als „richtig“ heraus?
Und:
Welche Bedrohung wird von den Protagonisten der „Kriegstüchtigkeit Deutschlands“ – Pistorius und Breuer seien hier stellvertretend genannt – eigentlich wahrgenommen? Geht es nur um die Beeinträchtigung der globalen, politisch-ökonomischen Vormachtstellung einer imperialen Macht (als Machtinstrument der „Wenigen“)? Handelt es sich auf einer tieferen Ebene womöglich um „projektive Wahrnehmungen“, irrationaler oder scheinbarer irrationaler Art, die sich auch aus von den Protagonisten selbst nicht erkannten Prozessen im geistig-seelischen Raum speisen?
https://www.german-foreign-policy.com/news/detail/9477
https://www.german-foreign-policy.com/news/detail/9482
Im Text auf der Website der Bundeswehr wird die Erstellung des Operationsplans Deutschland bis Frühjahr 2024 in Aussicht gestellt. Hervorstechen zwei Punkte:
- die geostrategische/militärstrategische Positionierung Deutschlands als „Drehscheibe“ und logistische Führungsinstanz für mögliche Aufmärsche und Weiterleitung von NATO-Truppen und der Ausbau der dafür nötigen europäischen Infrastruktur
- das Insistieren auf der zu erbringenden zivil-militärischen Gesamtleistung im jetzigen Vorfeld bzw. im Falle von militärischen Auseinandersetzungen
Es ist deutlich, dass für die Erfüllung der logistischen Koordinierung der Truppenbewegungen und -versorgung die gesamtgesellschaftliche Struktur benötigt wird inklusive der anzustrebenden „proaktiven“ Akzeptanz der stattfindenden Aktionen in der Bevölkerung.
Auch die angestrebte Wehrpflicht kann als Zwischenschritt zur Eingewöhnung einer zu irgendeinem Zeitpunkt „von selbst“ „auf der Hand liegenden“ möglichen „totalen Mobilmachung“ im Kriegsfall verstanden werden. Dass auch deutsche Soldaten möglicherweise „Zwangs-ausgehoben“ werden könnten, kann man ahnen, wenn man die fürchterlichen Berichte über die Zwangsrekrutierung ukrainischer Männer – mittlerweile auch außerhalb des ukrainischen Staatsgebietes – zur Kenntnis nimmt.
So wird der jetzige, deutlich intentionale, keineswegs journalistisch-neutrale Ton in den Medien nochmals verständlicher: Es geht einerseits um die Verfestigung des Gedankens an einen möglichen Krieg mit Russland, ob nun eine reale Bedrohungslage besteht, oder nicht. Und es geht um dessen prinzipielle Führbarkeit, ob er geführt werden würde, oder nicht. Andererseits ist man offenbar besorgt um die besonders sensible Funktion eines logistischen Führungsorgans, das Deutschland jetzt weiter auf- und ausbaut. Denn das ist in eine gesamtgesellschaftliche Struktur (Wege, Versorgung, Energie und Treibstoffe, Material und dgl.) eingebettet, ohne diese sie nicht handlungsfähig wäre oder ist.
Im Text zur Ankündigung des „Operationsplanes Deutschland“ wird auf den Wandel der BRD vom Frontstaat zum Drehscheibenstaat verwiesen, der durch die Veränderungen der militärischen Lage nach 1990 in Gang gekommen ist. Die NATO-Osterweiterung ist auch in diesem Zusammenhang zu sehen.
Die weitreichenden Konsequenzen einer sukzessiven Ausrichtung von Wirtschaft und Gesellschaft auf „Kriegswirtschaft“ liegen auf der Hand. Möglichkeiten von weitreichenden Neuausrichtungen (Stichwort CDBC – digitales Geld und vollständige Zentralbankabhängigkeit auch der Einzelperson) stehen damit im Zusammenhang, denn die Frage steht ja: Wie lange soll ein angeschlagenes Wirtschafts- und Gemeinwesen und ein nur künstlich am Leben erhaltenes Geldsystem diese Ausrichtung aushalten?
Auch die „kognitive Kriegsführung“, Jonas Tögel hat diese dargestellt und kommentiert, als neue Doktrin der NATO erhält in diesem Licht eine ganz konkrete Bedeutung: Land und Leute mental „fit“ zu machen für ein Zusammenwirken im Kriegsfall, das wahrscheinlich „niemals infrage gestellt“ werden soll.
Insofern muss die Frage gestellt werden: Richten sich alle Anstrengungen tatsächlich nur gegen eine äußere Bedrohung? Oder ist hier gleichzeitig die eigene Bevölkerung im Interesse Dritter im Dauer-Fadenkreuz – und ist in einer tieferen Schicht des Prozesses (auch damit) der geistig-seelische Kampf um ein wirklichkeitsgemäßes Menschenbild in eine neue Phase eingetreten? Eine Art „Defätismusbekämpfung“ ist allen Kriegsgegnern gegenüber denkbar, wenn man den Umgang mit der gewöhnlichen Meinungsäußerung, die nicht zu den staatlich verordneten Narrativen passt, wahrnimmt.
Dass ein Land für sich selbst und als Mitglied eines behaupteten, vermeintlichen oder wirklichen Verteidigungsbündnisses einen Plan für konkrete Bedrohungsszenarien immer wieder anpasst, ist unter den gegenwärtigen Bedingungen auf Erden und in der Logik von militärischer Sicherung von Frieden nachvollziehbar. Man fragt sich allerdings, warum nicht mit mindestens gleicher Intensität an einer „Friedensdrehscheibe Deutschland“ gearbeitet wird.
- Wo sind auf maßgeblicher politischer Ebene die konkreten nationalen Verhandlungsangebote und die praktischen Lösungen für eine sofortige Befriedung der inner- und außereuropäischen Kriegsschauplätze?
- Wo sind souveräne Treffen auf offizieller Ebene in aller Öffentlichkeit (das Beispiel des Interviews mit dem russischen Staatspräsidenten vom 10.2.2024 hat eine Richtung gewiesen), die Verständnis der jeweiligen Gegenseite ermöglichen und Win-win-Situationen ausloten?
- Wo sind Überlegungen für eine prinzipielle Verunmöglichung aller Kriegsformen, also auch der konventionellen und der digital-technischen?
- Warum gibt es keine letztinstanzliche Schiedsstelle, die dem Gedanken verpflichtet ist, dass vor jedem militärischen Handeln das Verhandeln bis zur Lösung festgeschrieben ist? – D. h. dass die militärischen Potenziale bereitstehen, aber nicht zum Einsatz gebracht werden, weil ultimative und unumgängliche, international anerkannte und umgesetzte „ewige“ VERHANDLUNDGSVERPFLICHTUNG besteht, die jeder Regierungschef weltweit bei seiner Amtseinführung öffentlich anerkennen und fortan einhalten muss?
Es ist klar, dass solche oder andere äußeren Frieden sichernde Instanzen oder Mechanismen im geschichtlichen Moment noch Wunschvorstellungen sind. Damit im echten Sinne politische Lösungen Raum greifen können, dazu bedarf es nach wie vor der vollständigen Transparenz der wirklichen involvierten Interessenlagen aller Beteiligten. Eines klaren Neins zu allen Stellvertreterhandlungen und ein klares Hervortreten der Handlungen auslösenden Instanzen und Personen, und zwar in aller Öffentlichkeit mitsamt der womöglich nötigen Korrekturen.
Darüber hinaus ist eine langfristig wirksame Grundlagenkritik der zivilisatorischen Fundamente angezeigt, die die geistig-seelischen Ursachen der Dauerkrise im Zeichen der Dominanz des „Megatechnischen Pharaos“, der technisch-naturwissenschaftlichen Zivilisation, benennen kann.
Unser Mitgefühl gilt allen Menschen, die in die unsäglichen Kriegsgeschehen unmittelbar involviert sind. Wir stehen in der Mitverantwortung, dass diese Ungeheuerlichkeiten, die manifest geworden sind, beendet werden können. –
Assad über die geopolitischen Zusammenhänge und die Kraft bewahrter Identität
Roland Rottenfusser: Horte nicht, lebe!
https://www.manova.news/artikel/horte-nicht-lebe
Ein schöner Text, der daran erinnert, welchen Stress-Level die „modernen Gesellschaften“ , angetrieben vom ‚mathematischen‘ Finanzkapitalismus und imperialem Impetus weniger, aufgebaut haben und wie wir uns von ihm durch die Besinnung auf natürliche Prinzipien befreien könnten. Wirklich nachvollziehbare Anregungen, die für jedermann aufnehmbar sind.
Beim Nachdenken über geldfreies Wirtschaften, sei es noch so unvorstellbar für den mainstream, lande ich immer bei der Analogie der intakten Großfamilie (vorgestellt jenseits der bisher bekannten patriarchalen Formen). In dieser werden wie selbstverständlich alle Versorgungs- und Dienstleistungen für das Wohlergehen des Einzelnen und dessen Handlungsfähigkeit, aber auch Bildung, Kultur und soziale Verhaltensregeln bereitgestellt, idealerweise entlang gemeinsam tradierter Lebens-Sinnüberzeugungen. Kein Mensch kommt auf die Idee, in der Familie finanzielle Forderungen zu stellen – Ausgleichshandlungen gibt es schon. Im Normalfall ist jedem daran gelegen, dass es allen gutgeht; am je persönlichen Weg wird Anteil genommen und es wird dazu beigetragen, dass gute Bedingungen herrschen.
Unterstützt die freien Medien!
https://www.manova.news/artikel/jetzt-zusammenhalten
Bitte unterstützen Sie freie Medien großzügig und dauerhaft. Die dort sich vollziehende Denk- und Publikationstätigkeit ist sowohl in Sachen Kritik als auch in Sachen schöpferische Ansätze und Lösungen für eine langfristig friedliche und harmonische Entwicklung des Gemeinwesens und aller Wesen eine einmalige und notwendige Leistung.
Die derzeit zu beobachtenden Versuche, freie und differenzierte Willens- und Meinungsäußerung zu diskriminieren und einzuschränken, sollten eine friedfertige klare Antwort erhalten: Lebendiges Denken und kraftvolle Impulse für die Erneuerung der Gesellschaft haben weiterhin ihren Platz in der Öffentlichkeit.
Sind die Götter unter uns? Jochen Kirchhoff und Gwendolin Walter-Kirchhoff im Gespräch
„Die Liebe zur Weisheit“ – Film von Victoria Knobloch
Drei Philosophen, drei grundsätzliche Pädoyers für das philosophische Element in Zeiten von Philsosophievergessenheit, aber auch drei verschiedene Akzente: Hauke Ritz mit kulturphilosophischen Gedanken, die in eine Vorstellung von der Neubestimmung europäischen Schicksals mündet, Eugen Drewermann, der sich von Kant aus mit dem Zeitgeist auseinandersetzt und Jochen Kirchhoff, der entlang der Sinnfrage auf den großen und notwendigen Wandel hinweist und Philosophie in ihre eigentlichen Rechte und Pflichten in Bezug auf Erkenntnisannäherung an die Wirklichkeit setzt.
Uli Fischer: „Wasser des Lebens“
Die bei Manova veröffentlichte Version hier: https://www.manova.news/artikel/das-lebenselixier-2
Text und Fotografien von Uli Fischer (22.3.2024)
Wie oft habe ich Wasser, magisch angezogen von seiner Lebendigkeit und seinem Formenreichtum in den Aggregaten, fotografiert: Wasser ist ein Phänomen, spontane Assoziationen sind, wenn man sie auslöst, kaum zu bändigen – Wasser ist in unserem Dasein omnipräsent. Es scheint uns etwas zu lehren, so wie es uns versorgt. Es scheint zu lernen und sich zu erinnern. Wasser ist ein Künstler, der mit allen Dingen und Wesen im Dialog befindlich, manifestiertes Leben widerspiegelt, aufrechterhält und mitentwickelt.
Jeder Mensch hat zu bestimmten Gewässern eine besondere Beziehung, geht eine Verbindung ein, liebt seinen Fluss, seinen See, sein Meer, den nahen Bach oder den Weiler. Als ich einige Zeit im Inntal gewohnt habe, Nähe Rosenheim, baute sich ganz natürlich für mich eine Verbindung zum Inn auf. Ich „besuchte“ „ihn“ regelmäßig, bemühte mich um Kontakt zu seinem Wesen. Obiges Foto zeigt ihn bei Windstille mit Blickrichtung zum Wilden Kaiser (Gebirgszug). Spiegelglatt wie ein See liegt er dem Blick zu Füßen, er, der schäumen kann wie ein kleines Meer, wenn der berühmte Inntalwind fönig daherweht.
Das Foto mit den Wasserkreisen und der Spiegelung eines kleinen Halos (regenbogenartige Auffächerung an Wolken) im Wasser enstand am Ufer des Thumsees in der Nähe von Bad Reichenhall. Die dort Badenden sind meist beeindruckt von der Sauberkeit und Vitalisierungskraft des Bergseewassers – und seiner „zapfigen“ Kälte auch im Hochsommer. Die Einheimischen lieben ihren See. –
Doch begeben wir uns nun in einen Strom von Wasser-Assoziationen:
Wasser ist uns ständig in zwei seiner Aggregate präsent: in der Luftfeuchte und in den Körperflüssigkeiten bzw. im Zellwasser.
Die Anomalie des Wassers, das zunehmende Volumen bei Aggregatwechsel von Wasser zu Eis, ist bemerkenswert und auch rätselhaft. Wir tragen ihr aus praktischen Gründen lieber Rechnung bei frostigen Temperaturen.
Das sogenannte „Gedächtnis des Wassers“, seine Fähigkeit, auf Gedanken, Emotionen und klangliche Einwirkungen in seiner Feinstruktur zu reagieren, lässt Fragen bezüglich der Bewusstseinsqualität von Wasser aufkommen. Was hat es damit auf sich? Wer erinnert hier? In welcher Weise ist das möglich?
Die Selbstreinigungskraft vieler nicht-stehender Gewässer ist frappierend. Es ist kaum denkbar, dass hier nicht eine metaphysische Funktion und Fähigkeit hervortritt, in die Sichtbarkeit. Was geschieht da? Welche Kräfte wirken? Und woher wissen sie, dass Einwirkung nötig ist?
Die Heilkraft des Wassers, sowohl die natürlicher, geomantisch besonders ausgezeichneter Gewässer und Quellen als auch die kultivierte, tradierte Form von Bädern und Wasseranwendungen ist jenseits aller Segnungen der Gesundheitssysteme im Prinzip immer nutzbar. Das Volksbad, der Meeresurlaub, die Kneipp-Kur, der meditative Blick auf Gewässer in Bewegung oder in Ruhe.
Heilige Quellen, Wasserorte mit hoher Lebenskraftintensität, sind als Orte spiritueller Kraft und Ausstrahlung vielen Völkern präsent, obwohl es mannigfaltige Versuche gegeben hat, solche Orte mittels Gebäuden „zu versiegeln“, also zu stören und als Einflussgrößen und Pilgerorte naturverbundener Spiritualität auszuschalten, um „religiöse Autorität“ herzustellen.
Der Gegensatz von extremen Trockengebieten und Wasser-Überfülle auf der Erde ist eigenartig. Die ungleiche Verteilung von Land- und Wassermassen mag dies prinzipiell begünstigen. Dennoch kommt der Gedanke auf; dass das innere Verhältnis von Mensch und Landschaft und Wasser über die ökologischen Eingriffe großen Maßstabs hinaus eine Rolle spielen muss. Ist kollektives, womöglich induziertes und dann ausgenutztes Mangelbewusstsein der eigentliche kausale Grund für das Versiegen von Quellen und belebenden Wassern in bestimmten Landschaften?
Manche Wasserforscher sprechen von gigantischen Wasserreservoirs im Erdinneren jenseits der Grundwasservorkommen. Wenn dies so stimmte, wäre das ein weiterer Hinweis auf eine notwendige umfassende Korrektur unserer Vorstellungen vom geologischen Aufbau der Erde. Die Frage nach der organischen Funktion von Wasser für das Erdganze ist womöglich ähnlich wie bei Erdölen und Erdgasen noch in einem umfassenden geistig-seelischen Zusammenhang zu stellen. Ist Wasser eine Übergangszone von mineralischer zu pflanzlicher Bewusstseinsstufe des Seelischen?
Die natürliche Wolkenbildung ist heute vielerorts nicht mehr der „Normalfall“, so wie ihn die Natur zur Aufrechterhaltung von Wasserkreislauf und Klimastabilität benötigt. Wir haben uns an die schlierigen Gebilde am Himmel gewöhnen müssen, die „Kondensstreifen“, die auf uns herabschweben. Geo- und Weatherengeneering, wie es nun schon einige Jahrzehnte, meist unbemerkt von der Öffentlichkeit, betrieben wird, sollte möglichst schnell ein Ende haben, denn wir behindern damit womöglich auch Abläufe im Bereich der Metempsychose (Seelenwanderung der Naturreiche), die für uns Menschen als Rückhalt wahrscheinlich unabdingbar ist.
Religiös motivierte Taufen oder die weltlichen, sogenannten Äquatortaufen erinnern daran, dass Wasser immer auch als Wasser des Lebens, als Medium der Einweihung in die tieferen Lebensgesetze, als Initiationsvermittler in Lebensphasen verstanden worden ist. Warum ist das so? Welche Entsprechung hat Wasser in der verborgenen Struktur von Tiefenerfahrung des Selbst?
Wasser klingt, es spricht so viele Sprachen im Dialog mit den es umgebenden Materialien: der murmelnde Bach, das tosende Meer, die schäumende Gischt, das stille Wasser, der krähende Wasserhahn. Wasser ist urmusikalisch.
Die subtileren Eigenschaften des Wassers sind kaum auszuloten: Das weiche Wasser, das harte Wasser in Bezug auf die mitgeführten, gelösten Mineralien sind sozusagen nur die Spitze des Eisberges. Überhaupt das Vermögen, Stoffe zu lösen, aufzunehmen. Wasser kann zaubern. Auch in der völlig zu Unrecht so bekämpften und verunglimpften Homöopathie.
Wasser trägt andere Zeitmaßstäbe in sich, folgt einer eigenen Logik: „Das weiche Wasser bricht den Stein“: Es höhlt ihn aus, Tropfen für Tropfen, mit Geduld und sanfter Macht. Wiewohl es in seiner Urgewalt im Sturm auf hoher See auch ganz anders kann. Die Hochwasser gewohnten Gebiete an Rhein und Elbe, an Donau und Inn erzählen Jahr für Jahr die Geschichte vom Fluss ohne natürlichen Pulsationsraum, weil in uns Europäern das Verständnis für das Wechselspiel von Landschaftsrhythmen und Kultureinbettungen nur allmählich wieder erwacht. Wenn überhaupt. Immerhin hat es in den letzten Jahren manche intelligente Renaturierung für Fluss und Bach und Kohlegruben gegeben. Dass man Städte oft an Flussbiegungen gebaut hat, dürfte der Erfahrung geschuldet sein, dass diese Bereiche Lebensenergie „sammeln“ und „bereitstellen“ – von Vorzügen für die Schifffahrt in solcher Situationen und natürlichem Schutz abgesehen. Dass die Nähe zum Fluss auch Risiken mit sich bringt, mussten die Ahrtaler leidvoll erfahren; die genauen Umstände des Vorgangs liegen allerdings im Dunkel widersprüchlicher Informationen. Es könnte durchaus sein, dass neben der womöglichen Dysfunktionalität des Frühwarnsystems auch bewusst herbeigeführte Extremwetter eine Rolle gespielt haben.
Wasser kommt immer in den Flow, in das „Fließen“ … : Es folgt naturgemäß dem Landschaftsgefälle und macht so das permanente Zusammenspiel von Gravitation und Materie auf bewegte Weise deutlich. Alle Wasserspiele beruhen ja darauf: Eingefasste Becken und Fließstufen, angelegte Wasserfälle und Fontänen variieren das eine „erdenmusikalische“ Thema: die Anziehungskraft Richtung Erdmittelpunkt, der nichts und niemand ausweichen, entkommen kann und die dennoch ein Spiel mit ihr erlaubt und erfordert und sucht.
Wasserkünste – einmal zu bewundern in der Oberflächenspannung der an Zweigen hängenden Wassertropfen, die die Welt als Ganzes einfangen, umgekehrt widerspiegeln. Aber auch in der Lichtbrechung, in den unendlich vielfältigen Wasserwellenmustern auf von Winden überstrichenen Wasserflächen. Wasserkunst in den herrlichen sich ausdehnenden und überlagernden Kreisen, die Regentropfen in den Pfützen hervorrufen. Die vielen „Malerwinkel“ an Gewässern oder in der Nähe von Seen sind sicher kein Zufall. Wasser inspiriert, regt an, verlebendigt das Bewusstsein, wenn es selbst, das Wasser, das Bewusstsein, noch möglichst natürlich und unverbraucht sein Leben webt. Es erleichtert das Zuströmen von Inspirationen für den Künstler oder den Denkenden.
„Wasserinspirationen“ können auch unter der Dusche geschehen: Äußere und innere Reinigung korrelieren mit Empfänglichkeit für kreative Impulse und für das spontane Sich-Einstellen von Lebensfreude. Der berühmte Gesang aus dem Badezimmer. –
Wasser erfrischt – auf welche Weise tut es das? Sicher nicht nur, weil es gern kühl getrunken wird, sondern weil es auch feinere, unsichtbare Lebensenergie mit sich führt, die den Vitalkörper des Menschen „auflädt“. Wahrscheinlich auch über Resonanzen der materiellen Strukturen, der Wassercluster in ihrer Vielfältigkeit.
Über das Wasser lässt sich so viel sagen. Wasser hat uns so viel zu sagen. Vom Wasser haben wir’s gelernt, heißt es im deutschen Volkslied. Haben wir es? Und was? Oder lernen wir es noch? Das Lernen höret nimmer auf, so wie der Fluss fließt und fließt.
Untersuchungen über die Trinkwasserqualität lassen immer wieder aufhorchen: Wie viele Zusätze nötig erscheinen bzw. „vorgeschrieben“ sind, ist kaum noch nachvollziehbar. Wasseraufbereitung erscheint so als Wasserzubereitung entlang der Doktrinen naturwissenschaftlicher Vorstellungen und der Interessen der aufbereitenden chemischen Industrie. Die vielfältigen Wasserreinigungsanlagen für den Heimgebrauch sprechen Bände: die gesamtgesellschaftlich organisierte „Wasserqualität“ ist in vieler Hinsicht aus dem Ruder gelaufen. Vielleicht gerade weil sie „gesamtgesellschaftlich“ „organisiert“ wird – und nicht mehr mit regionalen Wasserdank-Riten in der Verantwortung vor Ort gepflegt wird. Zentralistisch oktroyierte Verordnungen sind immer auch das Einfallstor für finanzökonomisch motivierte Manipulateure und ihre zweckdienlich kommunizierten Ideologien.
Fotografie konterkariert scheinbar den Lebensstrom, fängt den Augenblick ein, wie lange er auch bestimmt durch die Belichtungszeit dauern mag und sich dann im Bild vereint zum Moment. Sie ermöglicht uns dafür einen anderen Blick in das innere Künstlertum des Wassers. Wasser ist ein Formen- und Verwandlungskünstler. Es beherrscht die wohl ausgeprägteste und lebendigste Formensprache aller Stoffe. Man kann über Wasser nicht erschöpfend sprechen. Es ist wie die göttliche Quelle des Lebens unerschöpflich.
Die Vorkommnisse in Grünheide bei Berlin 2023/2024 (Tesla-Werk) sprechen eine deutliche Sprache: Das dortige Geschehen ist nicht im Sinne des Wassers (Grundwasserabsenkung), der Landschaft und der dort lebenden Menschen. Großindustrialismus überhaupt ist ein Wasserfeind erster Güte. Das ist bekannt. Hier wartet eine umfassende Transformationsaufgabe, die nur aus der Bewältigung der Weltbewusstseinskrise und der Überwindung einer lebensfeindlichen Kosmologie lösbar erscheint. Beide Faktoren werden einen kompletten Umbau unseres technizistisch verunstalteten Wirtschafts- und Soziallebens mit sich bringen.
Beeindruckt haben mich in letzter Zeit immer wieder die praktischen Beispiele ganzheitlichen wasserwirtschaftlichen Wirkens von Sepp Holzer und Team. Die Berichte von Elisa Gratias über die Wasserinitiativen in der Slowakei und in Indien sind ermutigende Beispiele des Beginns einer neuen landschaftlich wirksamen Wasserkultur und eines vertieften Wasserbewusstseins.
Lassen wir Wasser im Alltag oft genug direkt zu Wort und Blick kommen und für sich sprechen? Es hat so vieles zu erzählen, was nicht oder kaum in Worte gefasst werden, aber gesehen, gehört und erfahren werden kann und will. Wasser, Du treuer Begleiter des Lebens auf der Erde, wir danken Dir. Du erinnerst uns immer an die Urlebendigkeit des geistig-kosmischen und manifesten Seins, seinen ewigen Wandel, seine Abgründe und Untiefen und unbegrenzte Schöpferkraft. Du zeigst uns die Schönheit der lebendigen Form, die uns zu Selbsterkenntnis und sinnvollem, schöpfungsdienlichen Handeln anregt.
Es folgen einige Leseempfehlungen und Recherchemöglichkeiten.
https://www.manova.news/artikel/die-seele-des-wassers
https://www.manova.news/artikel/die-unbeachtete-klimalosung
https://www.manova.news/artikel/das-meer-in-mir
Beiträge zur Wasserforschung (und -praxis)
Zum Abschluss dieses Textes noch einige kühle und eisige Schönheiten, denn die Gestaltungen in Eis und Schnee sind ein ganz eigenes Feld des Formen- und Verwandlungskünstlers Wasser.
Hauke Ritz zu Philosophie, Technik und Kunst
Harald Kautz Vella – Lebensforschung
Ganzheitliche Lebensforschung
„Der Corona-Blues“ von J.Kirchhoff gelesen von Alexa Rodrian
Multipolar klagt die Protokolle des RKI-Krisenstabes frei
Stefanie Golisch: Unser anderes Leben
https://www.manova.news/artikel/unser-anderes-leben
Ein schönes, begründetes und aus Quellen schöpfendes Trotzdem. Nur über den von Stefanie Golisch angedachten Pfad der Verfeinerung und Vertiefung von lebendiger Wahrnehmung kann die Überwindung der jeweils festgefügt erscheinenden Realität erfolgen. Wille und Selbsterziehung in der intelligenten Vereinigung sind ein Schlüssel zum „Unmöglichen“.
Wir haben das Recht und auch die Pflicht, uns vorstellen zu können, dass die Waffen morgen früh schweigen, dass Gerechtigkeit Einzug hält – auch „gegen uns“, wenn denn nötig. Wir haben das Recht und die Pflicht, uns niemals von den scharfmacherischen wie einlullenden Ideologien einfangen zu lassen. Wir haben das Recht und die Pflicht, unseren eigenen Inkonsequenzen und Irrtümern entgegenzutreten: Wir haben euch erkannt, wir können euch als das annehmen, was ihr seid: Zeichen unserer Schwächen und Wunden. Und wir können auch anders. Und wir wollen anders. – Damit es anders wird.
Blühende Landschaften des Dennoch
Gedanken über die aussichtslose Lage an sich am Morgen des 6.3.2024 / 5784
ein Text von Uli Fischer
11.3.2024
Wenn eine Lage aussichtslos erscheint – was tun? Sicher überprüft man zunächst, ob die so aussichtslos erscheinende Lebenssituation wirklich so aussichtslos ist, wie man meint. Wie sie, oder das Denken über sie, suggeriert. Man prüft die Dinge auf ihren Gehalt, man wechselt die Perspektive. Hat man etwas übersehen? Man fragt andere, man holt sich Meinungen ein. Vielleicht gibt es einen Ratschlag oder einen Wink des Schicksals an der nächsten Ecke.
Wenn die Lage wirklich aussichtslos ist, dann bleibt wohl nur, im ersten Schritt, das anzuerkennen. Man kann dann Betrachtungen über die Gerechtigkeit der Situation anstellen, karmische Fäden aufspüren, übersehene Vorwarnungen, in den Wind geschlagene Hinweise. Man versucht, sich mit der Situation dennoch zu arrangieren: So ist das jetzt. Und das Leben geht doch weiter. Wenn man so will: zum Glück und unerbittlich zugleich. Tick tack tick tack. Die unhörbare Lebensuhr bringt sich in Erinnerung, wenn man die Zeit aufhalten möchte.
Es gibt sicher für jeden Menschen solche Augenblicke im Leben. Aussichtslosigkeit bezieht sich ja nicht nur auf „politische“ Verhältnisse, die gar keine mehr im Wortsinne sind, sondern eher post-politische. Falls das Wort „politisch“ überhaupt je einen tragenden, nicht nur ausbügelnden, schöpferischen Sinn gehabt haben sollte.
Aussichtslosigkeit ist die Situation, in der alle bisherigen Möglichkeiten in sich zusammenbrechen, ihre Nichtigkeit darbieten. Wir sind nicht mehr, wir waren einmal. Auf uns kannst Du nicht mehr rechnen. Adieu. Was bleibt dann? Das auf-sich-Zurückgeworfensein. Das Allein-Sein. Das Ich umstellt von den Mauern der unabweisbaren, stählernen Realitäten. Kann es sich ertragen?
Im ersten Moment ist diese Art von Gefängnis unlebbar. Dann sucht man nach Auswegen. Dann beginnt man sich zu arrangieren. Dann ist man einverstanden. So ist das jetzt. Es gibt keine Aussicht. Ich akzeptiere das. Mein Ich ist jetzt meine ganze Aussicht. Meine Innenwelt, meine Erinnerungen, meine Gegenwart, meine kleinen Hoffnungen, eine verstellte Zukunft betreffend.
Wie lange hält man so aus, ohne im Aussichtswillen gebrochen zu werden? Kann man den Aussichtswillen so steuern, dass er in aussichtslosen Situationen durchhält für ein die Aussicht wiedergewinnendes Morgen?
Ist diese Aussichtslosigkeit nur eine ungemein raffinierte Illusion? Eine Prüfung gar für Geduld und Dennoch-Willen? Ein Herauskitzeln der eigentlich für unmöglich gehaltenen Möglichkeiten?
Es mag wirklich aussichtslose Lagen geben. Das Leben aber kennt keine dauerhaften Aussichtslosigkeiten. Eher fordert es dazu auf, die Aussichtslosigkeit zum Anlass zu nehmen, alles, wirklich alles auf den Prüfstand zu stellen. Das Leben fordert uns auf, allen restlichen Unernst ihm gegenüber fallen zu lassen.
Nirgendwohin können wir noch ausweichen. Überall nur unser Ich umstellt von den Gefängnismauern. Unser Überall-Ich ist die Gefängnismauer. Haben wir sie selbst gebaut? Wenn nicht, dann wohl ihren Bau zugelassen?
Müssen wir eine völlig neue Haltung zu uns selbst einnehmen, um diese Aussichtslosigkeit zu überwinden? Wahrscheinlich ist dies die einzige Möglichkeit: Selbstüberwindung. Eine Leistung der Übersteigung bisheriger Grenzen, eine Transformation der Einstellungen zum Leben. Ein Ja einübend, dass es mit vielen Aussichtslosigkeiten aufnehmen kann – und will.
Gedanken zur Verwandlung von gegenwärtigen Aussichtslosigkeiten
- Inwiefern kann man den Niedergang der deutschen Wirtschaft, meist als „Deindustrialisierung“ bezeichnet, als Chance begreifen, denn er ist ganz offenkundig nicht einfach reversibel?
Die industrielle Abrüstung mit all ihren Implikationen ist ohnehin ein Muss für eine tiefenökologisch gesunde und Sinn-orientierte Wirtschaftsweise. Der Mega-Industrialismus wird aufgelöst zugunsten einer wie Phönix aus der Asche steigenden regional verankerten Fabrikation für den wirklichen Bedarf der Bevölkerungen, wenn parallel an der Stelle bisheriger Geldsysteme Austauschverfahren zur Geltung kommen.
- Inwiefern kann die zeitweilige Zerstörung der Handelsbeziehungen mit dem Osten, mit Russland, möglicherweise auch mit China, mittelfristig als Chance begriffen werden?
Der Abbau des Mega-Industrialismus ist mit einem Weniger an Rohstoff- und Energieträgerbedarf verbunden. Der Fernhandel wird auf ein zuträgliches Maß zurückgehen, während der Wissens- und Erkenntnisaustausch wie der kulturelle Austausch auf der Basis von Respekt und Gleichberechtigung zum wirklichen Erblühen kommen kann – jenseits finanzpolitischer Dominanz und geopolitischer Gewalt. Eine Re-Konzentration aller Völker ist das A und O einer Neugestaltung der internationalen Beziehungen.
- Inwiefern kann der offensichtliche Niedergang des demokratischen Systems als Chance begriffen werden?
Über eine Neugestaltung der Sinn-orientierten Verwaltung und Lenkung des Gemeinwesens muss vertieft nachgedacht werden. Eine Kompetenz- und Sinn-orientierte Steuerung der Geschicke aller ist wahrscheinlich nur durch eine Art „demokratischer Regentschaft“ erfüllbar, die sich um die schöpferische Atmosphäre im Land sorgt, diese pflegt und mit Impulsen belebt. Unter Verzicht auf das Eingreifen in die und Beeinflussen der konkreten Lebensvollzüge. Ein spirituell verankertes und gelebtes Subsidiaritätsprinzip bedarf in erster Linie der Organisation und Verantwortlichkeit vor Ort. Intakte soziale Sphären sind hier Voraussetzung. Darauf bauen alle überregionalen Bezüge auf.
- Inwiefern kann der Niedergang der Naturwissenschaft und bspw. der Hochschullandschaft als Chance begriffen werden?
Der bisher dominierende Wissens- und Erkenntniszugang hat seine Unzulänglichkeit unter Beweis gestellt. Alle oben genannten Auswege respektive Chancen werden nur dann möglich, wenn unser grundsätzlicher Denk- und Lebensansatz die bisher dominierende reduktionistische Welt- und Selbstbetrachtung überwindet. Eine echte Kosmosophie liegt in ihren entscheidenden Anfängen und Weichenstellungen besonders in den Leistungen der schöpferischen Philosophie grundsätzlich vor.
- Inwiefern liegt Wahrheit und Chance in der Spaltung der Gesellschaft?
Einerseits wird uns vor Augen geführt, wie wichtig die grundsätzlich harmonische Einheit des Volkes für ein friedliches Zusammenleben ist; andererseits erleben wir die unerbittliche Härte der spaltenden Kräfte mit ihrem ganzen Raffinement. Illusionen über Vermittlungen zwischen den Lagern brechen in sich zusammen; Ausnahmen bestätigen die Regel, und das beständige Bemühen um Verständigung oder friedliche Nicht-Verständigung ist selbstverständlich. Dennoch scheint ein Sondierungsvorgang seinen Lauf zu nehmen, der langfristig zu Klarheit und Frieden in Beziehungen führen muss. Wenn wir ihn auch noch nicht verstehen.
Wir können Aussichtslosigkeit in Teilen transformieren in schöpferische Einsichten, weil sie oft genug Ausdruck systemischer Unauflösbarkeit sind. Wir lernen sie zu übersteigen – oder stehenzulassen und mittels Geduld und Unbeirrbarkeit zu behandeln.
Wilma Ruth Albrecht: Der Mythos der Objektivität
Jochen Kirchhoff: Die Extraterrestrischen
https://www.manova.news/artikel/die-extraterrestrischen
Erfrischend, unaufgeregt, anregend und auch nachdenklich stimmend: Wann gelingt uns der Durchbruch zu einem wirklichkeitsgerechten Weltbild, einer lebendigen Kosmologie? Wie gehen Unendlichkeit, Endlichkeit und Transzendenz zusammen? Wie gewinnt und bewahrt der Mensch auf der Erde seine Würde als Mitbürger des geistig-kosmischen wie materiellen Universums? Und: Was, wenn wir hier einer kompletten Revision unserer bisherigen kollektiv akzeptierten Vorstellungen ins Auge sehen MÜSSEN? Hier liegen Fassungslosigkeit ob der Verblendung des Bewusstseins der Menschheit und Glück erinnerter Urheimat nahe beieinander.
Jochen Kirchhoff trägt seit Jahrzehnten dazu bei, dass sich die Schleier des verdunkelten Bewusstseins der Menschheit lüften. Sein Text – gerade in Zeiten hochgefährlicher Auseinandersetzungen zwischen den Machtblöcken – erinnert an die eigentliche Bewusstseinsaufgabe und den kosmischen, schöpferischen Frieden, der, in Menschen Raum greifend realisiert, alles auf Erden zu verändern vermag.
With a little help of our friends. –
Kerstin Chavent: Die goldene Regel
https://www.manova.news/artikel/die-goldene-regel
In klarer, liebevoller Art eine Erinnerung an eine einfache wie durchschlagende Wahrheit
Deutsche Friedenspolitik – Vorschläge von Gerd Schultze-Rhondorf
Nicolas Riedl: Wahrheit braucht keine Werbung
https://www.manova.news/artikel/wahrheit-braucht-keine-werbung
Ein Glanzstück an fairer, differenzierter Auseinandersetzung mit vermeintlichen und wirklichen Gegnern einschließlich glaubhafter Selbstreflexion und eine Verteidigung des dialogischen und polylogischen Verfahrens in der Wahrheitssuche (die Wahrheit und das mögliche Ringen um sie in einem umfassenden Sinne voraussetzt).
Außenwelt Innenwelt – Das Doppelwesen Mensch
Giordano Bruno zum 424. Todestag
Unendliche Wirklichkeit
Des Renaissance-Philosoph Giordano Bruno, der vor 424 Jahren in Rom seine Grundgedanken vom unendlichen Universum und den belebten Gestirnen vor dem Inquisitionsgericht nicht widerrief und dafür hingerichtet wurde, ist ein leuchtendes Beispiel für Wahrheitsliebe und kämpferische Verteidigung von geistiger Freiheit, Vernunft und steht mit seinem Denken und Leben für ein geistig-kosmisches Menschenbild und ein All voller Leben, in das der Mensch unaufhebbar eingebettet ist – das er im Letzten selbst ist..
Seiner menschlichen Aufrichtigkeit und seiner fulminanten Erkenntniskraft in ihrer wegweisenden Orientierung ist dieser gedenkende Text gewidmet – wie allen Menschen, die um Wahrheit und Gerechtigkeit gerade in diesen unseren Tagen ringen.
In Bewegung sein
Der kleine energiegeladene Mann gürtet sich für den Weg. Wieder einmal muss er eine Stadt und ihre Universität verlassen, weil seine öffentlichen Aussagen und seine Schriften nach und nach auf harten Widerstand gestoßen sind und er Verfolgung fürchten muss, vielleicht sogar Auslieferung an die dogmatischsten der Dogmatiker in deren Hauptstadt. Er rollt einige Manuskripte zusammen, steckt sie in die alte lederne Tasche, die ihn so oft begleitet hat. Ein letzter Blick auf das Zimmer seiner monatelangen Unterkunft. Dort das schmale Bett, daneben der Tisch mit den Kerzenhaltern. Das kleine Fenster zur Straße. Kraftvolle und hochfiligrane Gedanken hat er hier wahrgenommen, mitgestaltet und niedergeschrieben. Er wendet sich zur Tür. Avanti! Mein Weg führt immer weiter in dieser herben und herrlichen Unendlichkeit, und ich will, ich habe noch so vieles mitzuteilen und zu diskutieren, zu schreiben und zu lieben, zu feiern und zu lobpreisen. Um der „triumphierenden Bestie“ den Sieg doch zu entreißen. So spricht er mit sich. Dann tritt er auf die staubige Straße hinaus und setzt seine Schritte, auf sich selbst und den universalen Geist in allem vertrauend, in die Welt. Sie wird ihm zuhören müssen. Eines Tages wird sie ihm ganz und gar zuhören müssen. Die Wahrheit des Universums, die Wahrheit des Menschseins, kann den Menschen nicht auf Dauer vorenthalten werden. Der Mensch kann sich die Wahrheit des Seins, seine ureigene Wahrheit nicht auf Dauer vorenthalten. Er wird sich früher oder später selbst konfrontieren wollen, oder er wird konfrontiert werden. Das ist sein Schicksal, seine Bestimmung. – Der träumend-wache italienische Reisende aus Passion und Not hört wie von ferne eine ihm liebe, ihn verehrende Stimme zu sich sprechen:
„Du, so illuster, so groß, dass aller Götter Geschenke
in dir zusammengeflossen,
der du alle Gaben besitzt aus dem reichen Schatz der Natur,
von denen anderen nur eins zu besitzen erlaubt ist.
Du, o sublimes Wesen, das alle mit Staunen erfüllt,
vor dem die Natur selbst staunt, von deinem Werk übertroffen:
O Ausoniens Blume, Titan deines herrlichen Nola,
Schmuck und Freude des einen und anderen Himmels:
Soll ich etwa versuchen, von dir im Liede zu sprechen,
Von dem keiner im Lied gemäß zu sprechen vermag?
Ich nicht, du besiegst den Mund und die Leier Apollos.
Und nicht ist’s den Musen erlaubt, dich besingen zu wissen.
Was also kann ich von dir noch sagen, es sei denn ich sagte:
Dass ich von dir nichts zu sagen vermag?
Was muss ich tun? Es genügt dir, o größter der Menschen,
Dieses Lob: Dass kein Lied dich genügend besinge.“
Übertreibt die Stimme? Meint dieser Dichter es zu gut? Könnte nicht ein jeder Mensch gemeint sein? Er selbst, der auf diese Weise unbesungen Besungene, hatte sich of genug in Würdigungen der wirklichen Leistungen und des liebenswerten Soseins anderer befleißigt. Im tieferen Klang dieser Verse fühlt er sich von dem sie sprechenden Menschen wirklich berührt und verstanden. – Seine Schritte setzen sich wie von selbst durch die Tage und Nächte, und dort am Horizont ist die nächste Stadt, das nächste herausfordernde Abenteuer, zu erahnen. Wie werden ihm die Menschen dort begegnen? Sind die Dottores und Studici wenigstens offen für den einen oder anderen Gedanken aus der Werkstatt eines Dichter-Philosophen? Werden die Priester ihn gewähren lassen? Das ist einerlei, und das ist nicht einerlei: Die Wahrheit des Lebens bahnt sich ihren Weg. Sie ist nicht aufzuhalten. Sie ist. In ewiger schöpferischer Bewegung. –
Verehrungswürdig – oder gefährlich?
Der 1589, 11 Jahre vor seinem Tod, in dieser Weise Besungene, ist kein Geistlicher, kein weltlicher Herrscher, kein Held ferner Vergangenheit und auch keine fiktive Figur eines dramatischen oder dichterischen Werkes; ein Zeitgenosse des Verfassers dieser Verse wird in dieser Art geehrt. Und dieser Zeitgenosse wird als Mensch besungen, ohne dass ein Lied gesungen ausreichen würde, ihn und sein Dasein dankbar zu würdigen. So würdigt der Dichter die offenbar hohe Realisation von Menschentum in einem Mitmenschen mit dem Eingeständnis des Mangels an Mitteln und Fassungsvermögen.
Das Gedicht ist überschrieben: „An Giordano Bruno, Nolaner, Italiener“. Ich habe es im Buch des italienischen Schriftstellers Anacletio Verrecchia „Giordano Bruno – Nachtfalter des Geistes“ gefunden. Das ursprünglich in Latein veröffentlichte Gedicht wurde von einem Deutschen, Valens Havenkenthal, Acidalus (lat.), 1589 in Helmstedt, einem der vielen Aufenthaltsorte und Durchgangsstationen Brunos, veröffentlicht.
Am 17. Februar 2024 sind 424 Jahre vergangen seit der öffentlichen Verbrennung Giordano Brunos, eines der größten Philosophen der Weltgeschichte. Der vatikanische Klerus, der dieses Verbrechen mit Hilfe der weltlichen Macht Roms beging, sah in den Spiegel eines aufrichtigen und aufrechten Künders tiefer geistig-kosmischer Überzeugungen und Erkenntnisse. Die Kirchenoberen sahen in ihm in Projektion das eigene Spiegelbild von Wirklichkeitsverneinung, Ketzerei im eigentlichsten Sinne. Man wollte den mutigen Angreifer mittelalterlicher Bastionen von machtweltanschaulicher, dogmatischer Deutungshoheit vernichten. Doch was hat man erreicht?
Was geschieht mit dem Menschen im Tod? Was geschieht (mit) einem Menschen solch hoher lebendiger Intelligenz und Intellektualität? Was widerfährt ihm „auf der Innenseite“ des Lebens? Wer war dieser Mensch auf seinem langen geistig-seelischen wie leiblich-körperlichen Weg in vorherigen Verkörperungen?
Das vertiefte Nachdenken über tragfähige und wirklichkeitsgemäße Kosmologie und die feurige Begeisterung ob der Größe und Schönheit des schöpferischen Geistes und seiner Möglichkeiten brachten Giordano Bruno Verfolgung und Verfemung ein. Er hat auf seine Weise standgehalten und seine Überzeugungen verteidigt. Seine Worte von der größeren Furcht seiner Peiniger beim Aussprechen des Urteils im Prozess gegen ihn als der seinen beim Empfangen dieses Urteils erweisen ihn als im Letzten unbeugsam.
Was „macht“ „er“, der große Philosoph des Unendlichen, jetzt? Wo und wie wirkt er weiter? Er ging von Wiedergeburt aus: „Nimmer vergeht die Seele, vielmehr die frühere Wohnung tauscht sie mit neuem Sitz und lebt und wirkt in diesem“, so Bruno selbst.
Ein feuriger Kämpfer des Geistes
Der Philosoph und Dichter Giordano Bruno wäre in unseren Tagen ein nimmermüder und aktiver Kritiker von eingeschliffener, irrlichternder Naturwissenschaft und verbreiteter Naturwissenschaftsgläubigkeit, von politischem Machbarkeitswahn und Technikbesessenheit, von Dogmatik im Denken und Handeln und von weiter um sich greifender Diskursbeschneidung und Diskursmanipulation in vielen Bereichen des öffentlichen Lebens. Er stünde uns als Meister intellektueller Auseinandersetzung und Verfechter des eigenen Standpunktes, als überragender philosophischer Geist, fast „wie von einem anderen Stern“, zur Seite mit Gedanken über das unendliche Universum und den göttlichen Geist, die Einheit des Ganzen. Seine Gedanken, die bis auf den heutigen Tag Leuchtkraft bewahrt haben und wirksam sind, seine vielfältigen philosophischen Leistungen sind ein zeitlos wirksamer Beitrag und eine inspirierende Quelle für alle tieferen Erkenntnisbestrebungen. Die zum Teil pseudokultisch wie endzeitlich aufgeladenen totalitaristischen Entwicklungen, die auf dem begrenzenden Materialismus der Moderne aufsetzen, sind das Gegenteil dessen, was ein Geist wie Giordano Bruno anstrebte.
Ein Freund der Deutschen
Bruno war ein Freund der Deutschen, er hielt große Stücke auf sie. In unseren Landen, besonders während seines fast zweijährigen Aufenthaltes in Wittenberg (August 1586 – März 1588), hatte er gute und erfüllte Tage relativen Unbehelligtseins, des Schreibens und Lehrens, der Disputation und der vielfältigen Freundschaften der ihm Zugeneigten.
Auf seine Weise ist er also in Deutschland hintergründig besonders präsent – und dank der Publikationen eines Teils seiner Werke in deutscher Sprache können wir uns auf je eigene Weise in den geistig-seelischen Dialog mit ihm begeben. Bruno: „Gebe, o Jupiter, dass die Deutschen ihre Kräfte erkennen und ihren Fleiß auf höhere Dinge richten, dann werden sie nicht mehr Menschen, sondern Götter sein!“ Was für ein Kontrast zur Situation und zum gängigen Selbstverständnis in unserem Land. – Die Zeiten verdichten sich. Treten in ihr die wirklichen Menschen unter uns Deutschen hervor? Arbeitet sie das Leben heraus?
Im Widerstreit mit den Autoritäten
Die Konsequenz in der respektvollen Auseinandersetzung mit dem jeweiligen Gegner seines Denkens ist beispielhaft. Giordano Bruno wägt in seinen Dialogen „Über das Unendliche, das Universum und die Welten“ sorgsam alle Argumente für und wider die Unendlichkeit ab. Dabei arbeitet er sich vor allem an Aristoteles ab, dem er die Begriffe streitig macht: Was sollte ein Nichts, vorgestellt als Begrenzung des Alls, davon geht Aristoteles aus, enthalten können? Wo wäre selbiges?
Giordano Bruno wagt es, die bis dato ehern gedachten Himmelsschalen als Projektionen zu kennzeichnen und stößt die Tür zum Denken und sukzessiven Wahrnehmen – Für-wahr-Halten – des Unendlichen auf. Diese Tat wird als eine der wichtigsten geistigen Taten der Menschheitsgeschichte allgemein anerkannt werden, so sie es noch nicht in aller Öffentlichkeit ist. Sie geht über den bekannten Kopernikanismus weit hinaus:
„Ich halte das Weltall für unendlich als Schöpfung einer unendlichen göttlichen Allmacht, weil ich es der göttlichen Güte und Allmacht für unwürdig halte, dass sie eine endliche Welt erschaffen hätte, wenn sie noch neben dieser Welt eine andere und unzählige andere erschaffen konnte. So habe ich denn erklärt, dass es unzählige Welten gibt ähnlich dieser… Des weiteren setzte ich in diesem Universum eine allgemeine Vorsehung, kraft deren jegliches Wesen lebt, sich erhält und sich bewegt und in seiner Vollendung dasteht, und ich nehme dies in immer zweifachem Sinne: einmal ist diese Vorsehung allgegenwärtig als Seele ganz im ganzen Körper und ganz in jedem seiner Teile, und insofern nenne ich sie Natur, Schatten und Spur der Gottheit; sodann aber ist sie gegenwärtig auf eine unsagbare Weise als Allgegenwart Gottes seinem Wesen nach und als eine Allmacht in allem und über allem, nicht als Teil, nicht als eine Seele, sondern auf eine unerklärliche Art.“
So werden seine Äußerungen in Verhören in den Dokumenten der Inquisitionsakten vom 2.Juni 1592 wiedergegeben. Man kann über diese wenigen Sätze in ihrer Klarheit und Weite nur staunen – und ihnen in der Tiefe nachsinnen. In ihnen spricht kein religiöser Eiferer sondern ein Welten- und Geistes-Wissenschaftler, der ohne jegliches technische Hilfsmittel kosmische wie geistig-seelische Erkenntnisarbeit betrieb. Ist diese in seinen Worten bezeugte Herangehensweise eine Art Generalschlüssel für Erkenntnisfragen überhaupt?
Die heutigen „Hüter des Wissens“
Was wissen die heute das gemeinhin anerkannten Naturwissenschaften mit ihr mehr und mehr mathematisierten Matrix vom wirklichen Leben? Was sehen die heutigen Astrophysiker am „Ende der Welt“? Immer weiter dringen sie äußerlich mit ihrem auch orbital stationierten Beobachtungsgerät in das Universum vor. Der Öffentlichkeit werden regelmäßig durchaus faszinierende Bildberichte präsentiert, die zuvor notwendig viele operationale, digitale Filter durchlaufen haben. Die so geschilderten Aussichten auf das All stellen vielfältig verschachtelte „Dateninterpretationen“ dar. Worüber geben die so veröffentlichten Bilder eigentlich Auskunft? Was sehen wir auf und mit ihnen wirklich? Phänomenologisch jedenfalls nur Licht, Farbe und abgestufte Dunkelheiten. Heutige Aussagen über die Struktur von Himmelskörpern werden zum überwiegenden Teil nur über Interpolationen hergestellt; Modelle werden über das Universum gelegt, sie können in sich stimmig sein und doch die Wirklichkeit nicht repräsentieren. Welche Möglichkeit, sicheres Wissen zu erlangen, haben wir?
Giordano Bruno hat sich laut Selbstaussagen auf spirituelle Grunderfahrungen gestützt, die ihm die Grundirrtümer und Selbstbeschränkungen menschlichen Denkens und Wahrnehmens eindrücklich offenbart haben müssen. Bruno: „In jedem Menschen, in jedem Individuum betrachtet sich eine Welt, ein Universum.“ Können wir Menschen uns im Geiste dieser Aussage wahrnehmen und begegnen? Und wenn ja: Würde das unsere Welt nicht vollkommen verändern? Eine Missachtung und Gängelung von Menschen wäre komplett unmöglich. –
Wenn wir als Menschheit bisher auch kaum verstanden haben, was es mit der unüberschaubaren Zahl der Gestirne und jedem einzelnen von ihnen eigentlich auf sich hat oder haben könnte, so kann die Behauptung eines endlichen, sich ausdehnenden Universums im Lichte der Entwicklung der Beobachtungsfähigkeiten schon empirisch kaum noch aufrechterhalten werden. Bruno sagt ganz prinziell: „Die unzureichende Sinneswahrnehmung widerlegt die Unendlichkeit nicht.“
Wie will man bei sich weiter entwickelnder Technik mit den „immer noch weiter entfernten“ Sternenbild-Ergebnissen umgehen? Dass man auf diese Weise ein „Ende“ finden wird, erweist sich mehr und mehr als unwahrscheinlich und ist, raumlogisch gedacht, unmöglich. In welche Richtung sollte man auch schauen?
Man bedient sich der Lichtgeschwindigkeit und ihrer als absolut gesetzten Grenzgeschwindigkeit, um „Ereignishorizonte“ definieren, annehmen zu können. Das erscheint zwar aus der Setzung der Lichtgeschwindigkeit als schnellster möglicher Geschwindigkeit im Universum als logisch. Was aber, wenn Licht gar keine raumdurcheilende Größe darstellt, sondern ein je individuelles Kompositum sich gegenseitig beeinflussender, dem menschlichen und „technischen“ Auge unsichtbarer Strahlungsfelder, ganz anderer, quasi-unendlicher, Geschwindigkeiten, von Gestirnen wäre? Was, wenn Licht überhaupt nur „von innen“ als sublime Äußerung strahlenden kosmischen Bewusstseins mit einer für uns sichtbaren „Außenseite“ begreifbar wäre?
Eine einfache Beobachtung
Das sichtbare Licht der Sterne und das sichtbare Licht der Planeten unseres Sonnensystems lässt sich mit unseren Augen am Nachthimmel nicht wirklich als verschieden in seiner Qualität oder Herkunft erkennen. Was, wenn es ein gleiches wäre, ein gleiches im Sinne einer gleichen, durch gegenüberliegende Gestirne mindestens zweiseitigen, Ursache?
Warum sollte das eine Licht der Sonnen und der sogenannten Fixsterne angenommenen thermonuklearen Reaktionen im Innern der Himmelskörper entstammen und das Licht der Planeten lediglich planetaren Oberflächenreflexionen von Sonnenlicht? Ist eine allgemein gültige Ursache von kosmischem wie irdischem Licht denkbar?
Auch das Mondlicht hält bei genauer Betrachtung und Wahrnehmung für uns eine Frage bereit: Wie ist dieses weiße Licht als einfache Reflexion von Sonnenlicht möglich? Ist es lediglich weißes Sonnenlicht, das wie von einem Spiegel zu uns auf die Erde reflektiert wird? Wäre nicht differenzierte Oberflächenfarbe des Mondes logischer? Und wie kommen die bekannten Färbungen von Kaltweiß über weißliches Gelb des Mondes bis zu den eigenartigen graurötlichen Tönen des sogenannten Blutmondes zustande? Diese Fragen sollen andeuten, dass die rein optisch erklärten Phänomene am Firmament durchaus anders betrachtbar sind. Bruno geht noch weiter ins Grundsätzliche: „Durch das Licht, das in natürlichen Dingen scheint, steigt man empor zu dem Leben, das über sie herrscht.“ Durch tiefere Naturkommunikation mit ganzem Wesen ist offenbar auch metaphysische Erfahrung möglich.
Evidenzbasiertes Wissen
Wir kennen bisher durch die unmittelbare Erforschung mittels wahrnehmender Anwesenheit von Mensch und Technik nur feste Oberflächen von Gestirnen (Erde – Mond, Mars, Venus, und ein Saturn-Mond) über Leben bzw. Landungen auf ihnen. Wenn das gleiche Licht von Planeten und Sternen ausginge im Sinne der Interaktion ihrer unsichtbaren Strahlungsfelder mit dem Strahlungsfeld der Erde, ist dann im Umkehrschluss auch die Möglichkeit gegeben, dass es sich bei den beobachteten Gestirnen, ob Planeten oder Sonnen, generell und prinzipiell gar nicht um Gasgebilde handelt? Sondern möglicherweise immer um Gestirne mit festen Oberflächen?
Der kanadische Wissenschaftler Pierre-Marie Robitaille nimmt für die Sonne an, wie er meint evidenzbasiert, dass es sich um ein Gestirn mit metallischem Wasserstoff, einer bestimmten, im flüssigen Aggregatzustand erscheinenden Form von Wasserstoff in einem sogenannten Phasenübergang, zumindest an der Oberfläche, handelt. Er stellt auf seine Weise die Vorstellung der Sonne als eines Gasgestirns ebenfalls in Frage.
Mich hat immer eine Frage besonders beschäftigt und als Ausgangspunkt überzeugt, als ich Kontakt mit der einheitlichen Feldvorstellung Helmut Krauses kam: Wie ist die enorm regelmäßige Form von Sonne, Mond und Sternen ernsthaft anders vorstellbar als als grundsätzlich festes Gebilde – nochdazu bei den bekannt astronomischen Geschwindigkeiten?
Brunos Gedanken von den bewohnbaren Gestirnen sind fast vier Jahrhunderte später philosophisch eindrucksvoll durch Helmut Krause und Jochen Kirchhoff untermauert worden. Und zwar in Begründung einer umfassenden Meta-Physik und der Erörterung weltseelischen Geschehens. Alle Bereiche der Physik, selbst die Mechanik und die Thermodynamik als Disziplinen der klassischen Physik, können als Ableitungen der Radialfeldvorstellung, die Helmut Krause und Jochen Kirchhoff entwickelt haben, gedacht, ausgewiesen und verständlich gemacht werden können. Die Kenntnisnahme und unvoreingenommene Diskussion dieser Vorstellung wird die gesamte Physik als Leitwissenschaft der Moderne verwandeln – und Giordano Bruno in ein gerechtes Licht als großen Ganzheitsphysiker und spirituellen Philosophen der Neuzeit noch deutlicher erkennen lassen.
Wer ist das All – und wer sind die Gestirne?
Giordano Bruno sprach von den Gestirnen als großen Wesenheiten im Raum, wie man bei ihm in verschiedenen Texten immer wieder lesen kann, von einer gleichsam unendlichen „Götterschar“ im unendlichen Universum: „Nur ein ganz Törichter kann die Ansicht haben, im unendlichen Raum, auf den zahllosen Riesenwelten, gebe es nichts anderes als das Licht, das wir auf ihnen wahrnehmen. Es ist geradezu albern, anzunehmen, es gebe keine anderen Lebewesen, keine anderen Denkvermögen und keine anderen Sinne als die uns bekannten.“
Immer wieder bin ich von Brunos universaler Vision fasziniert und berührt. Das umfassend als lebendig gedachte und erfahrene Universum baut in seinem Denken auf lebendigen Wesenheiten auf. Vom kleinsten Grashalm bis zu den großen Sternenverbänden. Und wir Menschen sind, in unseren höchsten Möglichkeiten, Teil und Mitgestalter des Ganzen. Wie sähe unsere Welt aus, wenn wir das zur Basis von Leben und Wirken machten? Wie klein und mickrig erscheinen unsere Illusionen und hausgemachten Probleme in ihrer ganzen unsäglichen und bedrängenden Realität vor dem Panorama der inneren und äußeren lebendigen Unendlichkeit, deren Wahrnehmung Bruno vehement im geistigen Leben Europas einen unbestreitbaren Platz erkämpfte?
Die Macht der Zahlen
Der Philosoph Bruno hat sich intensiv mit Fragen der Zahl und der Magie befasst. Zahlenmagische und zahlensymbolische Überlegungen drängen sich geradezu auf: 424 Jahre sind seit seiner Hinrichtung vergangen. 424, eine Spiegelung der 42 um die 2. 42 – die lakonisch-geheimnisvolle Antwort auf alle Fragen der irdischen Menschheit, die auch in der Matrix-Filmtrilogie ihren symbolischen Platz (in einer U-Bahn-Szene) erhielt. Warum ist diese Zahl offenbar so bedeutsam als eine Art Archetyp kollektiven Bewusstseins?
Wie sieht der Poet Bruno auf das Verhältnis von Zahl und Unendlichkeit? In seinem naturphilosophischen Lehrgedicht „De immenso et innumerabilus“ („Vom Unermesslichen und Unzählbaren“), schreibt er:
„Siehe, die jegliche Zahl in sich begreifende Einheit
Trägt und hegt im Schoß endlos unzählige Welten;
Eine genügt hier nicht, weil der Geist befruchtend im ganzen
Raum sich freudig auf alles ergießt, dass in Höhen und Tiefen
Überall sein edeles Bild entgegen Ihm leuchtet.
Selbst ist Gott unermeßlich, von seiner Güte die Spuren
prägt den Dingen er ein freigebig, wie sie ihn fassen.
Drum so verehre die göttliche Macht nach unzähligen Graden
In unzähligen Dingen auf Erden wie in den Himmel!
Denn unerschöpflich wirkt und genügt Gott jedem Verlangen
In der Materie Schoß nach ewiger Lebensgestaltung.
Sollte getäuscht sie trauern, der Ruhm des Lichtes verlöschen
Eh‘ es flammend entströmt aus nie versiegender Quelle?
Sollte das würdige Bild und den endlos schimmernden Spiegel
Nicht die Natur aufstellen, und doch allmächtig der Geist sein,
Nicht unermeßlich er im All sein Wesen entfalten,
Wie er in Einheit treu und ganz es trägt in ihm selber,
Dass er im Werk sich froh anschauend seiner genieße?
Drum so erfasset der Lieb‘ und Macht vollströmenden Reichtum!
Wie Er in sich die Natur und die Dinge denkt und erkennet,
Also stehen sie da, und nichts vermöchte zu hemmen;
Gottes Begriff ist Tat und die Sache. Drum unermeßlich
Dehnt er sich aus, entfaltet in unerschöpflichen Zahlen
Ewig das Eine, dass innerlich ganz und äußerlich ganz er
Jegliches setzt und trägt und über alles hinausgeht.
Denn er lebet in uns und in ihm weben und sind wir.“
Alle Zahl mündet im All-Einen und im Unendlichen. –
Nomen est omen
Der ursprüngliche Vorname Brunos, Fillippo, „philos“ = der Freund, der Liebende (Altgriechisch) und „hippos“ = das Pferd (Altgriechisch), also in etwa: der Pferdefreund, wird mit seinem später angenommenenWahlnamen „Giordano“ zum Vertreter und Künder der größten denkbaren Raum-Ordnung und der Wahrheit der uranfänglichen und immerwährenden Einheit Gottes und der Schöpfung.
Der männliche Vorname Giordano ist die italienische Form von Jordan (hebräisch ירדן) und bedeutet etwa „der Herabsteigende“, abgeleitet von hebräisch yarad (יָרַד) für „herabsteigen, absinken“.
Ich assoziiere noch weitere für mich mitschwingende Bedeutungen: Der Name Giordano Bruno enthält fast wie von selbst „ord“ und „uno“, Ordnung und das Eine, also grundlegende philosophische Begriffe, die seiner Lebensbotschaft entsprechen – wie eine magisch wirksame Selbsterinnerung, eine SELBST-Erinnerung, aus der sich die beiden Grundforderungen an den menschlichen Geist heutiger Tage formulieren lassen, die den Wandel von einem Planeten fortwährenden Krieges zu einem Stern schöpferischen Friedens fundamentieren:
Der Mensch kann und muss die eigentliche Ordnung der Schöpfung, die in ihm selbst anwesend und wirksam ist, erkennen, anerkennen und ihr gemäß leben.
Die unaufhebbare Einheit des Ganzen kann er in sich selbst realisieren und manifestieren, indem er den Riss, der durch ihn selbst und die Welt geht, schließt und heilt. Der Mensch kann sich mit sich selbst und dem Ganzen einen.
Denken und Träumen und der Fluss des Lebens
Giordano Bruno hat in Wittenberg an der Elbe, auf deutschestem Boden, seit Luther zumal, zwei ruhige, unbehelligte Jahre verbracht. Seine Unabhängigkeit im Denken, seine Streitbarkeit wie seine Freundschaftsfähigkeit und Ehrerbietung für alle wahrhaftig Strebenden ist ein Leuchtfeuer, dass die noch nicht besiegte Dunkelheit erhellt und uns dazu ermutigt, gerechte Auseinandersetzung, Wahrheitsliebe und konsequente Philosophie zu wagen und ins Leben zu integrieren. Folgen wir ihm noch für einen Augenblick in sein mutmaßliches Erleben an einem Sommertag:
Nach der Vorlesung waren noch einige Gespräche mit dem Philosophen in den sommerlichen Straßen der Stadt vor sich gegangen. Die Hörer hatten interessante und anregende Fragen. Das Pflaster wird ein wenig die Pflasterstein-Köpfe gehoben haben: Hat man so etwas schon gehört? Ein Italiener spricht hier im lutherischen Wittenberg mit den Hörern seiner Vorlesungen über höhere Erinnerungskunst, das In-eins-Fallen von Minimum und Maximum im geistigen Universum, über das magische Moment des Lebens, über die neuesten Kontroversen in London und Paris, über die Erde im Mittelpunkt der Selbstwahrnehmung ihrer Bewohner und das Universum ohne Mittelpunkt und Grenze, in der alles Mittelpunkt ist und sein kann … Irgendwann verlässt ihn auch der letzte Gesprächspartner, verabschiedet sich dankbar und in Freundschaft. Sein Weg führt ihn noch zum Fluß. Gemächlich und unbeirrbar fließt die Elbe wie eh und je. Die Sonne geht bald unter und das lange andauernde Abendrot spiegelt sich auf dem Wasser und wärmt sein Gesicht. Giordano Bruno träumt und denkt, spricht im Geiste mit den Flussgeistern, die ihn in seiner Ganzheit wahrnehmen und ihn durchpulsen mit der Frische ihres Wandelns über und in den Wassern und ihn in ihre für die ungeübten Augen unsichtbaren Gestaltungen mitwirkend hineinnehmen. Sein fühlendes Wahrnehmen dehnt sich aus, erst bis zum gegenüberliegenden Ufer, dann allmählich stromaufwärts bis zur Quelle und gleichzeitig bis zur Mündung ins Meer. Er kennt dieses Gefühl gut und genießt es: Frieden. Einssein. Unendlicher Frieden. Bewegender, bewegter Frieden. Und die Göttin Erde lächelt mit ihrem unsichtbaren Strahlenkleid und flüstert ihm zu: Grazie, servitore del cosmo e custode della pace Giordano Bruno. Danke dir, Diener des Kosmos und Hüter des Friedens, Giordano Bruno.
Die Göttin Erde spricht seine Sprachen, wie er die ihre und die ihrer Geschwister, der zahllosen Götter im unendlichen Universum, mehr und mehr verstehen lernt. Lauschen wir der Erde, hören wir auf die Sterne. Dann erschließen wir uns womöglich die nötige Kraft, ganz Mensch werdend den Wandel sinnvoll mitzugestalten. Das Absolute, das absolute und unendlich Gute, ist der Alpha-und-Omega-Punkt allen Seins und Werdens.
Giordano Bruno soll das Schlusswort haben: „Siehe!, so sind wir denn über allen Neid erhaben, frei von eitler Angst und törichter Sorge, das Gute in der Ferne zu suchen, was wir so nah und unmittelbar besitzen.“
Literaturhinweise:
Giordano Bruno „Über das Unendliche, das Universum und die Welten“ (Zwiegespräche)
Jochen Kirchhoff „Giordano Bruno“, Monografie bei Rowohlt (1980)
Jochen Kirchhoff „Räume, Dimensionen, Weltmodelle“, Drachenverlag
Anacleto Verrecchia „Giordano Bruno – Nachtfalter des Geistes“
P.S. Am 17.2.2024 trat der Digital Service Act formal in Kraft. Von diesem Instrument wird zu Recht angenommen, dass es die Meinungsfreiheit weiter „verschlanken“ wird entlang offizieller Narrative. Ein eigenartiges Zusammentreffen mit dem Todestag Brunos, der doch wie kaum ein zweiter für Zensur und Gewalt gegen Andersdenkende steht. –
Kerstin Chavent „Die Reise der Heldin“
Lilly Gebert im Gespräch mit Ronald Steckel
Sepp Holzer im Gespräch mit Leila Dregger
Egon W. Kreutzer zur europäischen Agrarpolitik
Man würde gern noch den Pendant-Artikel „Landwirtschaft in der DDR/Sowjetunion“ lesen. Der Großangriff des megatechnischen Projekts der Moderne auf das Bauerntum als Wurzel einer gesunden Gesellschaft durchzieht die ganze Welt.
Kayvan Soufi-Siavash bei AUF1
Ein aufrüttelnder, menschlicher und gemeinschaftliche wie individuelle Tatkraft ansprechender Beitrag von Stephan Magnet im Gespräch mit Kayvan Soufi-Siavash
Uli Fischer: Zur Themenverwahrheitlichung am Beispiel des Narratives vom Klimawandel
Wenzel: Es gibt eine Furcht vor dem Frieden
Klare Worte von Hans-Eckardt Wenzel; lediglich die Äußerungen zum Thema der angeblichen Äußerungen und Attitüden bei der sogenannten „Wannsee-Konferenz 2.0“ halten den Fakten nicht stand
Familie Möhrle mit einem Statement aus dem Stall
Ein sehr schöner Beitrag von Familie Möhrle mit vielen grundlegenden Gedanken:
u.a.: „… der Bauer muss herausgenommen werden aus dem betriebswirtschaftlichen Wahnsinn“
„Bauernfrieden“ (in Bezug auf den deutschen „Bauernkrieg vor 500 Jahren) – ein Frieden, der aus dem Bauerntum erwächst.
Ein klarer Ansatz in Richtung der Vereinigung von „Land“ und Geist“ – ein philosophisch-spirituelles Bauerntum, geopolitisch und landespolitisch klar sehend, ist hier am Werk, das man nur begrüßen und bedanken kann.
Die Monopolisierung des Weltlandwirtschaftslebens
Die beiden untenstehenden Texte von Thomas Röper klären über einen Teil der Hintergründe des „Bauernfrustes“ auf. Die Monopolisierung der Lebensmittel“produktion“ per kleiner Schritte bis in die Mausefalle völliger Abhängigkeit der Menschheit von einer sich breitmachenden „Landwirtschafts-Oligarchie“ steht dabei im Mittelpunkt.
Die weiterhin betrieben „Pyramidisierung“ des sogenannten Wirtschaftslebens – das ist es ja nur zu einem Teil, da Sinnlos-Produktion und strukturelle Abhängigkeiten wohl kaum als „Wirtschaft“ durchgehen dürften – ist eine letzlich zwangsläufige Konsequenz der Wirksamkeit der geistigen Prinzipien Kosmos und Chaos (Ordnung im Sinne eines göttlichen Planes und Un-Ordnung im Sinne eines Gegenplanes, der auf Zerstörung der Schöpfung angelegt ist) in ihrer gegenwärtigen Konstellation. Der Kampf dieser Prinzipien ist das Weltgeschehen, das auf der Erde z.Z. noch von chaotischen Impulsen dominiert wird. –
Im Kampf um den Menschen, im Kampf um „Weltherrschaft“, wenn man so will, kann es offenbar im Letzten nur die Möglichkeit einer vollständigen Harmonisierung des Weltgeschehens mit einer kompletten Ausrichtung auf den Prozess der „Erlösung der Natur“ geben oder dessen Gegenteil, der „Versklavung der Natur (und des Menschen)“.
Die Beschleunigung der Prozesse hin zu einer umfassenden Monopolisierung des wirtschaftlichen, politischen und kulturellen, letztlich auch des spirituellen, Lebens ist zweierlei: einerseits der Versuch, diesen Kampf „zu gewinnen“ (bei sukzessivem Abbau aller lebendigen, sich entfaltenden Vorgänge) und anderseits der getriebene Versuch der machtorientierten Teile der Menschheit, der Niederlage zu entgehen.
Vieles spricht dafür, dass gegen allen Anschein ein Sieg der kosmischen, schöpfungsdienlichen Kräfte auf der Erde möglich und unumgänglich ist. Die Bauernproteste, in ihrer Urvitalität und auch Friedfertigkeit, sind ein weiteres Indiz dafür.
Warum die kleinen Bauernhöfe im Westen in die Pleite getrieben werden und worum es wirklich geht
Uli Fischer: Gedanken zum „Bauern-Aufstand“
Flavio von Witzleben im Gespräch mit Jochen Kirchhoff
Bauernproteste zum Jahresauftakt 2024
Sonntag, der 7.1.2024.
Stil liegt das Land vor den Bergen, Schneeduft grüßt am Morgen noch in bergender Dunkelheit. Die Dämmerung lässt auf sich warten, die stade Zeit ist um. Südostbayern harrt der Dinge – wie ein ganzes Land. Auch hier gehen die Bauernproteste weiter.
Wie angekündigt kommt es ab dem 8.1.2024 in ganz Deutschland zu weiteren Aktionen der Bauernschaft. Das Land hält noch einmal den Atem an – dann rauschen Tage und wohl auch Wochen einer Auseinandersetzung heran, bei der es, von der Landwirtschaft aus betrachtet, im Kern um die zu erhaltende bzw. wiederzuerlangende Agrar-Souveränität Deutschlands und eine langfristig gesicherte Versorgungsperspektive für unsere Bevölkerung geht, wenn auch die konkreten Mehrbelastungen für Landwirte den Stein des Anstoßes bilden.
Aktionen in Bayern (lt. Landesverband):
Oberbayern:
- 8. Januar 2024 – ab 11:00 Uhr: München / Odeonsplatz und Ludwigstraße: Zentrale Auftaktveranstaltung im Rahmen der Aktionswoche
- 8. Januar 2024 – ab 11:00 Uhr: Altenstadt – Futtertrocknung Altenstadt – Kundgebung
- 10. Januar 2024 – ab 11:00 Uhr: Weilheim – Hochlandhalle/Volksfestplatz – Kundgebung
- 10. Januar 2024 – ab 19:00 Uhr: Bad Reichenhall – Festplatz – Schlepper Sternfahrt mit Kundgebung
- 12. Januar 2024 – ab 11:00 Uhr: Penzberg – Urthaler Hof (angefragt) – Kundgebung
https://www.bauernverband.de/topartikel/aktionswoche-agrardiesel
https://www.facebook.com/LandwirtschafterLEEben/
Es wird immer deutlicher, dass die Bauern nur aussprechen und unübersehbar demonstrieren, was große Teile der Bevölkerung denken und fühlen: Es geht so nicht mehr weiter mit ideologiegetriebener, Hintergrundmächten nutzender, Lobby-Arbeit betreibender Landesverwaltung, die diesen Namen nicht mehr verdient.
Über die tagesaktuellen Forderungen hinaus: Wir brauchen eine sichere und klare Perspektive sowohl für die unmittelbare Versorgung durch die heimische Landwirtschaft als auch für eine langfristig angelegte sinnvolle Wirtschaftstransformation und die Kultur in unserem Land. Wir brauchen sicheren Frieden, der nur im Miteinander im Land wie mit den Nachbarn zustande kommen kann.
Wir brauchen sachkompetente Entscheidungsträger, die sich den Anliegen der Menschen verbunden fühlen, die Probleme ernst nehmen und nicht intransparente Agenden vorantreiben. Die Totalitarismus-Entwicklungen müssen gestoppt, aufgearbeitet und durch nachvollziehbares und von der Bevölkerung mitgetragenes Handeln der politischen Akteure ersetzt werden.
Zunächst muss jedoch auf die konkreten Forderungen zur Rücknahme der finanziellen Mehrbelastungen der Bauern und des Verordnungswustes ohne Wenn und Aber lösungsorientiert eingegangen werden.
Was wird geschehen? Wird die Regierung auf die Situation angemessen reagieren?
Die jetzige Regierung wird noch das eine oder andere Manöver zu ihrem politischen Überleben versuchen. Sie ist aber offenbar nicht zu substanziellen Schritten in der Lage – und bereit. Es fehlt nicht nur der Wille zu umfassender Kurskorrektur und die Fähigkeit zu einer klaren Verantwortungsübernahme für Fehlentscheidungen – es fehlt mittlerweile auch das nötige Mindestvertrauen der Bevölkerung. An einem großen Kehraus, so der jetzige Eindruck, wird kaum ein Weg vorbeigehen. Oder finden wider alle Wahrscheinlichkeit die jetzigen Verantwortlichen einen vermittelbaren Ausweg aus der multiplen Staatskrise (so muss man den Zustand ja wohl nennen)? Das ist kaum denkbar, bei den bisherigen Vorkommnissen in der Legislaturperiode. Ruhe, Sachlichkeit und weitblickende Führung geht von dieser Regierung jedenfalls nicht aus. Es ist vermehrt die Frage aufgekommen, für wen oder für welche Ziele sie eigentlich tätig ist.
Mehrere Szenarien sind derzeit denkbar:
- Einlenken der Regierung und Kurskorrekturen (unwahrscheinlich)
- Versuche von Vermittlungen (nur unter weiterem Druck)
- Regierungsumbildungen (zum Zeitgewinnen und Beruhigen der Situation denkbar aber kaum zielführend)
- Die Möglichkeit, dass es nach dem oder im Ablauf der kommenden Wochen zur Forderung des Rücktritts der Regierung und von Neuwahlen im Verlauf des Jahres kommt, liegt auch in der Luft sowie die Möglichkeit der Bildung einer wie auch immer gearteten Übergangsregierung.
Eine Regierung der nationalen Verantwortung, die nicht parteipolitisch beschränkt ist, sondern sich an Kompetenz und Amtswürdigkeit orientiert, wäre ein Weg, um den desaströsen Kurs erst einmal zu stoppen. Die wichtigsten Dinge wären zu regeln. Eine friedensinitiativ geführte Außenvertretung durch eine Person, die wirklich außenpolitische Kompetenz und Instinkt hat für die geopolitische Wandellage samt spezifischen nationalen Befindlichkeiten sensibilisiert ist, tut unmittelbar not.
Wenn es zu Neuwahlen im Zuge eines Rücktritts der Ampel-Regierung kommt, sollte der Wahlsieger sich der Möglichkeit einer parteiübergreifenden bzw. Parteilose einbeziehenden Übergangsregierung öffnen. Dabei geht es auch um einen ersten Schritt zur Mindest-Relativierung der jetzigen Parteienvorherrschaft allgemein. Politische Willensbildung bedarf breiter gesamtgesellschaftlich akzeptierter Wege im Einklang mit dem Grundgesetz. Auch eine grundsätzliche Neuformung von Machtausübung erscheint diskussionswürdig. Wie kann das Leben unbehinderndes, schöpfungsdienliches Regieren gelingen?
Deutschlands Krise, die nun in den Bauernprotesten einen neuen Kulminationspunkt findet, kann ein weiterer Ausgangspunkt für einen gesellschaftlichen Neubeginn mit friedlichen Mitteln sein, der an den realen Gegebenheiten orientiert ist, gut organisiert.
Die Vorwürfe von einigen politisch Verantwortlichen, es ginge bei den Bauernprotesten u.a. um „feuchte Träume eines Umsturzes“ (Özdemir) sprechen Bände: Der derzeitige Landwirtschaftsminister kann sich offenbar nicht vorstellen, dass eine versagende Regierung wie die der Ampel-Regierung legal und ohne Gewalt und nur mittels Widerstand gegen ruinöse staatliche Vorhaben und sowie per zivilgesellschaftliche Diskussion und Aktion im öffentlichen Raum zum Abtreten aufgefordert werden kann. Das ist aber sehr wohl möglich. Friedlich und vor aller Augen.
Gerd Reuther hat auf einige Dinge hingewiesen, die aus der historischen Erfahrung der Wackersdorf-Proteste hilfreich sein können. https://www.manova.news/artikel/das-ende-des-waansinns Er mahnt einen langen Atem an. –
Mit einer Regierung der nationalen Verantwortung, einer politischen Allianz zur Stabilisierung und Souveränisierung des Landes, ginge womöglich eine Art Interimszeit einher, die auch die Etablierung eines allgemein geschätzten und verteidigten Diskursraumes ermöglicht für die so nötige neue und heilsame Debattenkultur. Mit Sympathie verfolge ich wie viele Menschen die Aktionen der Bauern. Sie können die Einleitung eines wünschenswerten „deutschen Frühlings“ sein, der Selbsterneuerung unseres Landes. Ich wünsche ihnen und uns dabei umfassenden Erfolg.
Ganz sicher bedarf die Landwirtschaft, wie so viele Bereiche, auch einer heilsamen, langfristig angelegten Weiterentwicklung. Die kann es jedoch nur dann geben, wenn die Landwirte überhaupt noch sinnvoll agieren können. Und das steht infrage.
Themen für aktuelle Diskussion gibt es in diesen Tagen ja in Hülle und Fülle, u. a.:
- Allgemeinverständliche und ausführliche Darstellung der wirklichen Lage der Landwirte in Deutschland und Europa – und die Entwicklung einer Perspektive zur Erhaltung der Fähigkeit zur weitgehenden Selbstversorgung Deutschlands
- Weitere öffentliche und massenmedial verbreitete Anhörungen zur Corona-Krise (Stichworte Übersterblichkeit, Vertragswerk, Wissenschaftskrise etc.). Die nötigen Vorarbeiten sind dazu geleistet. Öffentliche Wahrnehmung und Diskussion entsprechender Dokumentationen
- Die Verwaltungen müssen über ihre Paralysierung in der Corona-Zeit gegenüber den Bürgern Rechenschaft ablegen.
- Sachgerechte Informationen über die Lage der Ukraine und die Perspektive Europas. Sofort Verhandlungsaufforderungen an alle beteiligten Seiten. (Auf die im Hintergrund laufenden Kontakte rekurrierend)
- Diskussion der US-amerikanischen Truppenstationierung in Deutschland mit dem Ziel des Abzuges der Truppen, der Aufhebung der Kriegs-begleitenden Handlungen von deutschem Boden und ein Agreement über die weitere Verfahrensweise in der NATO
- Wiederaufnahme der noch möglichen Nordstream II Gaslieferungen
- Sicherung der Energieversorgung Deutschlands mit allen verfügbaren Mitteln als unbedingte Voraussetzung der Stabilität Europas bezogen auf den Energieverbund
- Umgehende Anstrengungen zu einer Haushaltskonsolidierung auf der Basis eines ungeschönten Kassensturzes des Bundeshaushaltes. Klare Aussagen zur wirklichen Finanzsituation des Staates unter Einschluss der zukünftig anfallenden Forderungen (Stichwort Beamtenpensionen)
- Gleiche Chancen für die Medien, die zur Aufklärung beitragen
- u.v.m.
(UF.7.1.2024)
Beiträge zum Thema:
Globaler Landraub und deutsche Bauernproteste | Von Hermann Ploppa – apolut.net
https://www.cicero.de/innenpolitik/habeck-in-schluttsiel-bauernproteste
Bauernproteste: Alle Räder stehen still – Aber auch die Analyse
Die Macht der kleinen Schritte
Lilly Gebert: Amor fati – Das Ende des Ressentiments
Eine in sich stimmige Erkenntnisresummierung, die in ihrer Authentizität und Intensität inspiriert und Freude bereitet. Wer so schreibt, muss wirkliche Schritte gegangen sein.
„Großzügigkeitsgeschehen“ – eine treffende Wortschöpfung für die ursprüngliche Fülle des Weltvorgangs und unser sich entfaltendes Wesen.
Max Otte zu den Aussichten 2024 mit Flavio von Witzleben
Dr. Frank zur Analyse der Corona-Krise
Anthony Lee zu den Bauernprotesten im Januar 2024
Der Kampf um die Wahrheit
Ein philosophisches Gespräch über die Wahrheit kann letztlich nur aus der Wahrheit heraus und in Wahrheit, in einem Streben nach Wahrheit, stattfindend gedacht werden. Fast hat man beim Teilnehmen an den Erörterungen der beiden Berliner Philosophen Jochen Kirchhoff und Gwendolin Walter-Kirchhoff den Eindruck, es ginge um eine geheimnissvolle, anwesend-unanwesend, umtriebig-stille substanzlose Substanz, die nicht zu erhaschen sei, noch weniger zu greifen als die Luft. Und doch da. Hier. Dort. Überall und immer. In allem. In allen. Als alles. Und nicht. – „Oder doch?“
Eine interessante Schwebe wird zelebriert, die weder behauptet, noch leugnet, eher bejaht, denn verneint und doch auf das Zudringliche verzichtet, das einer vorschnell in die Welt gesetzten „spirituellen Erkenntnis“ als Schatten der allzu gewissen Gewissheit anhaftet, anhaften kann.
Wahrheit muss es geben, so der Tenor. Sonst wäre schlicht alles in Unwahrheit und würde sich also selbst aufheben. Wahrheit erscheint als ein letzter unerreichbarer Grund, den wir immer schon betreten haben müssen, wenn irgendetwas vor sich gehen soll und geht.
Dass Wahrheit in der Kirchhoffschen Perspektive mit Wirklichkeit fast gleichgesetzt wird, macht deutlich, wie zentral die „letzte Wahrheit“ sein muss. Sie wirkt. Sie ist nicht nur „statisch“ präsent. Man kann fast von einer Wahrheitskraft sprechen. Die kosmische Ordnung – als Bestand wie als Prozess – ist ohne Wahrheit, ohne Einheit undenkbar. Leben kann nur Ort und Sinn haben im allgegenwärtigen Fluidum der Wahrheit des Seins.
Die Lüge, eine Wahrnehmungsentscheidung für das Täuschende, ist, so die Philosophen, für den Wahrheitsprozess, für den Erkenntnisprozess unabdingbar; es gilt, sie zu erkennen und zu überwinden. Sich dem Kampf mit der Hydra der Fehlwahrnehmungen und falschen Interpretationen zu stellen, ihr – sozusagen – in der Konsequenz und im Augenblick des vorbereiten Annehmenkönnens den letzten Kopf abzuschlagen.
Wahrheit und Frieden gehen in eins. Die Wahrheit streitet nicht, sie geht ihren Weg gewaltfrei und widersteht allen Versuchen der Lüge, sie zu überdecken, mit Unerbittlichkeit und Ausharren in sich selbst. Sie ist nicht zerstörbar, sie wurde nicht erschaffen, sie wandelt sich nicht, sie bleibt ewig sie selbst. Und wir können sie anstreben und entdecken, so der Tenor des Gespräches, sie realisieren, weil wir ihr im Letzten immer auch angehören.
Ein gelungenes, pädagogisch wertvolles Videogespräch, das wie nebenbei auch Hinweise auf die Arbeit an der Willensausrichtung mitliefert und zentral die spirituelle Suche, souverän die Orientierungen der Traditionen integrierend, nach der Essenz des Seins in verständlicher Form anregt.
Wir dürfen uns glücklich schätzen, regelmäßig Beiträge von Jochen und Gwendolin Walter-Kirchhoff, Vater und Tochter, wahrzunehmen. Ein tiefere Symbolik scheint hier auf: Kommt der höhere Generationen-Vertrag gemeinsamen spirituellen Wachsens und Erkennens in Gang – und mit ihm die Kraft der tiefgreifenden Erneuerung der Welt- und Selbstauffassung des Menschen auf der Erde, die von Generation zu Generation weitergegeben und weiterentwickelt ungebrochen wirken kann?
Eines wird jedenfalls überdeutlich: Alles kann in das trübe Licht von Lüge und Halbwahrheit gestellt werden – aber ohne die Wahrheit ist alles nichts. Buchstäblich, ontologisch, wie für den Menschen auf seinem kosmischen Weg. Das Ringen um die Wahrheit in seinen so vielfältigen Formen und kulturellen Facetten macht die eigentliche Würde des Menschen aus und ist die Essenz aller Lebensvorgänge.
Rolland Rottenfußer zu den Aussichten für 2024
https://www.manova.news/artikel/der-wind-des-wandels-2
Ich stimme Roland Rottenfußer zu: Wir haben immer eine Chance. Die schlimmen Auswüchse der systemischen Grundprobleme sind auch Ausdruck von Niedergang und prinzipieller Unfähigkeit, die Themen wie soziale Gerechtigkeit, Frieden und freiheitliche Entwicklungsatmosphäre für alle gewaltfrei in die Diskussion zu stellen und einer Bewältigung zuzuführen.
Wir wissen um die Geschichtetheit der Probleme, um ihre Komplexität.
Und doch gibt es die Möglichkeit, den gordischen Knoten der Bewusstseinskrise zu lösen.
Dafür benötigen wir Weitsicht, Friedfertigkeit und Vertrauen in die Steuerungen der kosmischen Ordnung, die uns bei genügend Eigenaktivität erreichen und hilfreich zur Seite stehen.
Auf ein gutes und erfolgreiches 2024!
Gwendolin W. Kirchhoff: Konkrete Ordnung, Kontakt und Beziehung
Wunderbare Gedanken zu einer praktischen Spiritualität, die Kultur überhaupt hervorbringt. Pflege und Hege des Seins und Urbedürfnisse und und und …