https://www.manova.news/artikel/zeit-ohne-geist
Was für ein Text … wie wunderbar und wahr
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Was für ein Text … wie wunderbar und wahr
https://www.rubikon.news/artikel/die-sinnfrage
Viele wichtige Gedanken, die uns in eine sinnvolle Unabhängigkeit von äußerlich sichtbarem Erfolg bringen – Kraft und Mut bauen sich in uns auf, wenn wir uns nicht einschüchtern lassen und uns immer wieder in das Große Ganze einfügen, dem wir entstammen. –
Gedanken zum Essay-Sammelband „KOSMOS“ von Jochen Kirchhoff
Der endgültige Text dieser ankündigenden Rezension erschien bei rubikon.news. am 24.8.2022
https://www.rubikon.news/artikel/es-werde-licht
von Uli Fischer
Die beständige Zuspitzung der Weltbewusstseinskrise, und nur als solche kann man die Gegenwart in ihrer Essenz auffassen, lässt die Frage nach einem tieferen Warum und Woher nicht zur Ruhe kommen. Politische, soziale, wirtschaftliche oder kulturelle Analysen allein reichen nicht aus, um durchdringende, tragfähige, auch Handlungsrichtungen eröffnende Antworten zu finden. Etwas läuft offenbar völlig falsch und nun wie endgültig aus dem Ruder in der bisherigen Menschheitsentwicklung, so sehr auch der Eindruck erweckt wird, man hätte es „wissenschaftlich“ und „technisch“, gar „politisch“ unter Kontrolle und wandelte auf dem Fortschrittspfad. Die mehr oder minder offen transhumanistische Perspektive aller Bestrebungen der Machteliten und ihrer Helfershelfer im politischen und wirtschaftlichen Raum kennzeichnet den ungeheuerlichen Schritt in die völlige Abkehr vom genuin Menschlichen und seinen höheren Möglichkeiten und Bewusstseinszielen – wenn diese auch nicht im gesellschaftlichen Bewusstsein verankert oder gar zielgerichtet kommuniziert und angestrebt werden: Sie waren und sind doch der unbewusst mitschwingende Hintergrund aller emanzipatorischen Bemühungen durch die Zeiten hindurch. –
Jochen Kirchhoff ist seit über einem halben Jahrhundert mit der Frage nach den Ursachen der Bewusstseinskrise der Menschheit beschäftigt, die ihn wie andere feinfühlige, seismografisch befähigte Autoren (erinnert sei stellvertretend an Ernst Jünger und an Erwin Chargaff) begleitet und angetrieben hat in seinem intensiven Wirken als Philosoph ganz eigener, unverwechselbarer Couleur.
Auf dem Wege des naturphilosophischen Forschens und Denkens seit den späten 60er Jahren des vergangenen Jahrhunderts bis heute sind eine Vielzahl an Essays entstanden und erschienen, die quer und ergänzend zu seiner naturphilosophischen Tetralogie (vollständig erschienen im Drachenverlag als eine Art „4 plus 1-Kompendium“ grundlegender philosophischer, metaphysischer und naturwissenschaftlicher Erörterungen) und den beeindruckenden Monografien zu Giordano Bruno, Schelling und Kopernikus, Schlaglichter werfen auf fundamentale Themen wie die des Bewusstseins als Urphänomen, der integralen Bewusstwerdung des Menschen, der Naturwissenschaftskritik und der Bildung von tragfähigen Alternativen in Sachen Kosmologie und Anthropologie.
Eingang in den dankenswerter Weise von OVALmedia herausgegebenen Essay-Band mit dem Titel „KOSMOS“ fanden Texte der Jahre 1993 bis 2019.
Man kann mit Fug und Recht behaupten, dass es kaum einen anderen, bekannten Denker der Jetztzeit im deutschsprachigen Raum – vielleicht und vermutlich auch weltweit – gibt, der in derartiger Breite und Intensität das Thema der Bewusstseinskrise des Menschen und der Menschheit bearbeitet hat – mit ganz und gar erstaunlichen, erhellenden Erkenntnissen, Einsichten – und Fragestellungen, die tief in die auch von den Naturwissenschaften mitgebauten Fundamente der modernen Gesellschaften und die Tiefenschichten des Menschseins überhaupt hinabreichen, – letztlich um dem Einzelnen eine Re-Orientierung entlang des Jochen Kirchhoff geprägten Terminus der „Kosmischen Verantwortung“, der einer grundsätzlich anderen Haltung des Menschen zum Sein im Kosmos Rechnung trägt und Ausdruck verleiht, zu ermöglichen. Im Essay „Mein Denken“, einem Text der Grundlinien Kirchhoff’schen Denkens vorstellt und interpretiert, heißt es:
„Das Mensch-Kosmos-Verhältnis in seiner Grundkonstellation: Sind wir sinnlos Heraufgewirbelte aus der kosmischen Nacht, oder haben wir die Würde einer sinnvollen und gemeinten Existenzform? Wie sind wir, kosmisch gesehen, angelegt? Wenn ich »kosmisch« sage, meine ich primär geistig-kosmisch, ohne nun das Physisch-Sinnliche zu negieren. Ich setze die Prämisse, dass der Mensch die Würde einer geistig-kosmischen Existenz hat, auch wenn er diese missachtet oder für pure Fantasie hält. Alles große Schöpfertum des Menschen hat hier seinen Ursprung.“
Der Essay-Band, der mittelfristig auch in englischer Sprache und in anderen Sprachen herauskommen soll und somit die Wahrnehmung Jochen Kirchhoffs als wichtigen Impulsgeber auch international ermöglichen und nachholen wird, vereint sowohl Texte, die sich mit der Qualität und Wahrnehmungsvertiefung der menschlichen Subjektivität, ihrem Eingebundensein in das große Ganze als auch mit den kosmologischen Fragen der Herkunft und wirklichen Beschaffenheit von Gestirn(en) und Mensch befassen. Er ist in drei Textgruppen untergliedert:
I Der lebendige Kosmos
II Der Mensch – ein kosmischer Anthropos
III Personen
In den Texten werden Schwachstellen der herrschenden Physik als Leitwissenschaft berührt, die grundlegenden Fragen des Raumes und der Zeit noch einmal neu (in zugleich uralter Weise) gestellt. Im Essay „Impulse für eine lebendige Zeitvorstellung“, der die Bewusstseinsdimension mitberührt, heißt es:
„Wissenschaft, als die systematisierte Suche nach formalen Zusammenhängen, nach der abstrakten Dekonstruktion und Rekonstruktion der Welt im üblichen Verständnis, ist bislang nicht in der Lage gewesen, das Mysterium der Zeit verständlich zu machen. Die Zeit entschlüpft dieser Art Zugriff. Von außen lässt sich die »Festung der Zeit« nicht einnehmen: Alle Rammböcke des analytischen Geistes der reduktionistischen Wissenschaft zerschellen an der Zeit wie an einer Stahlwand. (…)“
„Die Behauptung, die Weltkoordinate Zeit sei nur „im Kopf “, widerlegt sich selbst: Der Kopf ist im Raum und in der Zeit. (…)“
Der Kosmos als Ganzes unterliegt keinem Werdeprozess, der alle Einzelheiten an eine absolute Zeitskala bindet, wie aus der Urknallfiktion abzuleiten wäre. Aber alle kosmischen »Systeme«“ und Gestalten, alle großen Organismen (Gestirne) sowie die Lebewesen auf den jeweiligen Kugeloberflächen, sofern diese als Leben-ermöglichend anzusprechen sind, sind eigenen Zeitskalen und Zeitrhythmen unterworfen. Und auch wenn sich dies nicht mit letzter Sicherheit verifizieren lässt, kann doch geschlossen werden, dass diese Skalen und Rhythmen »zielorientiert“ sind, also teleologisch einem Punkt zugeordnet, der einem großen Attraktor gleicht.“
Der grundsätzlichen Fehlentwicklung der mathematisch orientierten Naturwissenschaften mit all ihren Konsequenzen im Versuch der technischen Weltbewältigung werden kraftvolle Gedanken und Fingerzeige für eine metaphysisch begründete einheitliche Feldvorstellung entgegengesetzt, die u. a. aus der Vereinigung der Ur-Phänomene Licht und Gravitation mit der göttlichen Urquelle des Lebens ihre überragende Durchschlagskraft echter Welt- und Selbsterkenntnis bezieht. Zitat aus dem Essay „Kernkraft als Herausforderung“:
„Im wuchtigen Gegeneinanderwirken der Raumenergiefelder der Gestirne kommt es immer wieder zu Aufsplitterungen in Teilchen, während bei einem etwas geringeren Intensitätsgrad die im Urzustand wellenlosen Raum- oder Radialenergien zu einer transversalen Wellenbewegung angeregt werden, die sich u.a. als Licht manifestiert. So entsteht, fast zwangsläufig, eine Übergangs- oder Überlappungszone von Nicht-mehr-Strahlung und Noch-nicht-Materie, die dazu führt, dass Wellen fast Teilchen und Teilchen fast Wellen sind und dass das Eine fluktuierend und fließend in das Andere übergeht.“
Der fundamentale Gedanke des all-lebendigen, geistig-seelischen wie materiell erscheinenden Kosmos tritt wieder in seine volle Würde und Kraft und erfährt über die Aufnahme und Weiterentwicklung der Impulse besonders von Giordano Bruno, Friedrich W. J. Schelling und Helmut Krause eine Renaissance mit kaum absehbaren Folgen für den Blick auf Welt und Selbst und die Bewältigung der Herausforderungen des so oder so notwendigen Umbaus des immer einseitiger materiell-technischen Daseins der Menschheit auf der Erde.
Wenn uns der anvisierte und sich im Versuch seiner Realisierung befindliche Transhumanismus entmenschlichen und auch ent-geistigen soll – und das scheint ja offenkundig das Ziel zu sein – , dann kann dieser Weg der weiteren Verfestigung einer grundsätzlich akosmischen Lebenseinstellung nur durch kraftvolle, auf das Wesentliche und Lebendige hinweisende und hinwirkende Philosophie, wie sie im Essay-Band vorgetragen wird, Abhilfe schaffen und den Menschen als Dreh- und Angelpunkt des „kosmischen Dramas“ verteidigen.
Die doppelte Stoßrichtung der Essays, einmal zum Wesen des Menschen, einmal zum Wesen des äußeren (wie inneren) Kosmos hin, erweist sich als ein großes, unumgängliches Anliegen, wenn eine neue Bewusstseinsstufe im Prozess der Entwicklung von Gestirn und Menschheit in Reichweite kommen soll. Zitat aus dem Essay „Kosmischer Anthropos und Erlösung der Natur“:
„Was für ein Wesen ist der Mensch? Woher kommt er, woraufhin ist er angelegt? Dass er eine Bestie sein kann, wissen wir. Als organisches Wesen ist er nicht »automatisch« ein höheres, kosmisches, dem Göttlichen zugeordnetes Wesen. Dies zu werden, muss er eine Bewusstseinsanstrengung eigener Art aufbringen. Das Hohe, auf das die Menschwerdung zielt, muss in einem langen Weg über viele Inkarnationen errungen und dann auch behauptet werden.“
Dass dies allen Ereignissen der Gegenwart zum Trotz, die noch in eine gänzlich andere Richtung zu weisen scheinen, immer noch möglich ist, dafür stehen Autor und Essays in bewunderungswürdiger Klarheit und philosophischer Konsequenz mit einmaliger geistiger Kraft und wirksamem Transformationsvermögen, auch und gerade durch eine schöpferische Sprache, die sich der Auseinandersetzung mit dem naturwissenschaftlichen Vokabularium (und dem dahinterstehenden Geist) stellt und diese grundsätzlich bewältigt.
Wir brauchen weiterhin einen geistigen Aufbruch von bisher nicht vorstellbarer Intensität, wenn die unbewusst oder halbbewusst-bewusst anvisierte Zerstörung von Mensch und Erde nicht nur aufgehalten, sondern auch von einer Aufwärtsbewegung des individuellen und letztlich auch des kollektiven Bewusstseins abgelöst werden soll.
Jochen Kirchhoff liefert für diesen Prozess mit seinem Gesamtwerk – und eben auch mit diesen in dieser Zusammenstellung erstmalig erscheinenden Texten – Angebote echten naturphilosophischen Denkens, Inspiration für den je eigenen Erkenntnisweg – und Orientierung. Nochmals ein Zitat aus dem Essay „Kosmischer Anthropos und Erlösung der Natur“:
„Am Ich und im Ich entscheidet sich das Drama der tieferen Menschwerdung. Um es formelhaft zu sagen: Das Gattungswesen, das mit der Inkarnation gegeben ist, muss sich zum kosmischen Ich-Wesen emporentwickeln, zum eigentlichen und immer gemeinten Anthropos. Menschsein ist keine Gegebenheit, sondern eine Bewusstseinsaufgabe.Vielleicht lässt sich für »Aufgabe« auch »Auftrag« sagen.“
Diese Orientierung auf ein geistig-kosmisches Selbstverständnis des Menschen ist gerade in einer kulturellen Endphase wie den heutigen Tagen, die von der erdrückenden Dominanz technisch-naturwissenschaftlichen Denkens und aus ihr erfolgender Handlungsableitung – Stichwort „Great Reset“, Transhumanismus, „Green New Deal“ – gekennzeichnet ist, im Grunde die einzig sinnvolle Möglichkeit, die gravierenden Fehlentwicklungen zu stoppen und einen Ausweg zu finden, der einen wirklichkeitsnäheren Neuanfang für die weitere Menschheitsentwicklung einleitet.
Wünschen wir dieser wunderbaren Zusammenstellung von Texten, die auch eine Art Querschnitt Kirchhoff’schen Denkens darstellt, dankbare und interessierte Aufnahme – und faire, produktive Diskussionen, die in vertiefte philosophische Lebenspraxis hineinführen.
In einer Selbstaussage bezeichnete Jochen Kirchhoff Friedrich Nietzsche mit seinem Werk einmal als einen treuen, wenn auch schwierigen Freund seines Weges. Möge Jochen Kirchhoff über diese Publikation der KOSMOS-Essays weiterhin ein Freund des Weges vieler Menschen werden – in der ihm eigenen stets aufmunternden, inspirierenden und konsequenten Art und Weise.
Viele interessante Aspekte der Selbstwahrnehmung, des Umgangs mit den eigenen Energien und Kraftreserven – und eine deutlich artikulierter Abstand zur normopathischen Zivilisation, der wir noch unterworfen sind – ohne uns ihr zu unterwerfen: ganz im Gegenteil – im Interview mit Dirk C. Fleck kommen Aspekte des „Subjektiven Auswegs“ in sprachlich gediegener Form zum Ausdruck; u.a. wird auch dem Nachdenken über das Sterben und „Freund Hein“ in schöner, gebührender Form Raum gegeben.
Bestimmte geäußerte Vorstellung einer „Entindividualisierung“ beim Wiedereintauchen in das Meer der Energie kann und muss man natürlich zurückweisen; schon der Gedanke der Reinkarnation verunmöglicht eine vollkommen unpersönliche Identität. (die im Beitrag angenommen wird).
https://www.youtube.com/watch?v=Ws8vGcmM4Lc
Ein angenehm unaufgeregter, „normaler“ Beitrag zum Thema der „außersinnlichen“ Wahrnehmung in Kindheit, Jugend und Erwachsenenleben – besonders wichtig finde ich den Hinweis von Frau Jannes auf die nötige Persönlichkeitsintegrationsarbeit begleitend zur Schulung geistiger Fähigkeiten gerade für „uns Degenerierte“ (um das mal salopp zu sagen), weil die traumenbelasteten und deformiert-unentwickelten „Auraschichten“ ordentlich Ärger machen, sowohl für die alltägliche Wahrnehmung als auch bei der Kommunikation mit dem inneren Universum.
Gunnar Kaiser? Wird immer noch besser, tiefgründiger, menschlicher… Ein sehr schöner Beitrag von ihm zu eigenen bewusstseinserweiternden Erfahrungen, die ahnen lassen, wie eine Transformation auf Erden im Einzelnen wie in Vielen vonstatten gehen kann:
So entsteht ein mehr und mehr bewusstes Pendeln zwischen diesen Polen, und das Erleben des Wirklich(er)en durchlichtet das irdische Dasein bis in die konkrete Handlung, bis in die Tiefentransformation einer ganzen Gesellschaft hinein, die eben neben der klaren Analyse und sinnvollen Zielorientierung auch die gelebte, lebendige Erfahrung des Einzelnen zur Grundlage hat.
https://www.rubikon.news/artikel/die-wiederbeseelung-der-welt-2
Teil 2 des „Klartext“-Essays von Jochen Kirchhoff
Overview – Marjorie Woollacott
— Weiterlesen marjoriewoollacott.com/books/infinite-awareness/overview/
Ein gutes Interview mit klaren Aussagen zur Weiterentwicklung von Wissenschaft
Der Ausweg aus der Falle | Von Rüdiger Lenz | KenFM.de
— Weiterlesen kenfm.de/der-ausweg-aus-der-falle-von-ruediger-lenz/
Ein guter Text von Rüdiger Lenz für Konsequenz und Überwindung der Verstandesschranken
Zur Einstimmung auf Text und Thema: Wenn der wahrscheinlich bekannteste Philosoph der Neuzeit komponierend das Leben feiert, klingt das so:
Friedrich Nietzsche „Hymnus an das Leben“ (Für Chor und Orchester).
Man höre vielleicht nach dem Lesen (folgenden Textes) oder nach dem Spaziergang in einen schönen Abend hinein
die 6 .Sinfonie von Ludwig van Beethovens,
diesem auf seine Weise auch philosophischen Großmeister der Musik, zur Unterstreichung und Abrundung des Titelthemas. – So folgte man der schönen Gewohnheit, Philosophie und Musik (die Künste) in ihrer sich ergänzenden Geschwisterlichkeit stillen, meditativ-gedankenversunkenen Spaziergängen mit guten Freunden – oder den rechtschaffen einsamen ‚Alleingängen‘ in der nahen Umgebung – an die Seite zu stellen zu gegenseitiger Beförderung und ganzheitlich rundender Lebensführung. –
In diesen ’seltsamen Tagen‘ einer Weltgesellschaftskrise, die ja eine schon lange andauernde ist, kommt man ganz sicher nicht ohne grundsätzliche Betrachtungen aus, wenn man Weltgeschehen und den eigenen Platz darin in irgendeiner fruchtbaren Weise ausloten, ‚verstehen‘, deuten will. Die Vielzahl an hervorragenden konkreten Analysen der ‚Corona-Krise‘ (siehe Rubikon, Schwindelambulanz, KenFM, multipolar u.a.) und die aufschlussreichen Hintergrundrecherchen sowie die zunehmende Zahl an einordnenden Wortmeldungen spricht – gegen alle Schauerlichkeiten von Sprache auch missbrauchenden Parteinahmen für die den Status Quo erhaltende Kräfte – für den lebendigen Geist, der im deutschen Sprach- und Kulturraum, national unterschiedlich agierend, doch am Werke ist, – zum Teil in bewunderungswürdiger Beharrlichkeit, in fairer Auseinandersetzung, in positiver Gestimmtheit bezogen auf die Lösbarkeit grundlegender Probleme, menschlich, warmherzig, klug und weise, auch mal herrlich eindringlich theatralisch – wir erinnern uns des eindrücklichen ‚Joker-Auftritts‘ von Ken Jebsen. Ausnahmen bestätigen die Regel und sind – ebenfalls menschlich – unvermeidlich. Wir befinden uns auch in einem gesteigerten Lernprozess der Auseinandersetzungskultur, dem sich verweigert werden kann, wie wir erleben (müssen). – Ganz sicher wird auch so ein toller Beitrag, wie der von Psychologiestudent Sebastian, nicht direkt zu einem rollback der jetzt greifenden Doktrinen führen – das muss man realistisch sehen. Es geht in diesem Konflikt ja nicht einfach nur um Argumente. –
Ich nehme heute ganz bewusst Kontakt auf mit einem geistigen Feld, das eher weniger im Fokus jetziger Klarwerdungen zu Rate, zur Hilfe gerufen wird. Ich will das hier tun, um uns auch der Kraft philosophischer und spiritueller Traditionen zu versichern, die uns im Ringen um ein lebendiges Bewusstsein und die Lösung der Menschheitsprobleme den Rücken stärken können.
So manchem Autoren, mancher Rednerin auf den Demonstrationen, aber auch den ’stillen Geistern‘ im Land, die sich um Klarheit, einen authentischen individuellen Weg und um ihre Mitwelt ohne viele Worte kümmern, möchte man gerade in diesen Tagen zurufen:
(Yasna XIII, 12)
Denn das sind die Helden der Welt,
welche der Wahrheit dienen
und dem Geiste in sich,
und die sich recken zu dir,
hoch auf zu deinem Himmel.
Sie rasen nicht,
und sie ducken sich nicht.
Sie sind sie selbst,
weil sie Gottes sind!
Zarathustra Spitama, der altiranische Priester und Philosoph, zeitlich wahrscheinlich mindestens 3 Jahrtausende von uns Heutigen ‚entfernt‘, spricht in den Gathas des Awesta, dem vermutlich ältesten Teil der auf ihn zurückgehenden Schriften, u.a. folgende Gedanken aus, denen man ähnliche Stellen in diesem Text an die Seite stellen könnte. Ich gebe hier Zitate in der Übertragung von Paul Eberhardt, Diederichs 1920, wider, die den Titel „Das Rufen des Zarathustra“ trägt:
(Yasna V,12)
Sprachen nicht alle Propheten
aus solch bedrängtem Herzen wie ich,
loderte nicht in ihnen derselbe Zorn
gegen die Rotte,
welche die allen offene Erde
mit Satzungen und Rechtssprüchen verwehrt,
wie durch einen Zauber, den anderen ?
In solche geklügelten Gesetze
hüllt sich Gruhma ein,
der Lügenkönig der Tage.
(Gruhma – offenbar ein konkreter Machthaber zu Lebzeiten Zarathustra Spitamas)
(Yasna V,14, letzte beiden Zeilen)
Macht uns die Erde wieder frei,
ein Opfer ist sie jetzt für Rasende.
Die Gathas des Awesta (gathas: ‚avestisch‘ für ‚Lieder, Gesänge, auch Gesangspredigten‘) sind leider sicher nicht Lesestoff für den ‚durchschnittlichen Mitteleuropäer‘ – sie atmen einen umfassenden, kosmisch-religiösen Geist, der durchaus intertraditionelle Züge trägt und auch von einer ’säkularen Spiritualität‘, einem philosophischen Weltgeist-Verständnis aufgenommen und bejaht werden kann, vielleicht auch ‚übersetzt‘ in je eigene, zeitbedingte Terminologie und sprachliche Vorlieben. Zarathustra ruft den Weltgeist an, die höchste schöpferische Intelligenz und bezieht sich auf das, was die Erde will; er lässt sie (als Ausdruck der Weltseele) zu Wort kommen, er spricht mit ihr, spricht für sie, verweist auf sich selbst als einen Bewahrer und Vertreter dieses göttlich-irdischen Wollens, und er äußert stellvertretend für viele – auch nach ihm folgende Generationen – die Sehnsucht nach einer dem ‚Heiligtum Leben‘ verbundenen Daseinsweise nicht nur äußerlicher Natur, sondern wie selbstverständlich auch einer des Seelischen, des wirklich weltverbundenen (kosmischen) Ichs, dass das Göttliche noch erkennen will und anbetet in unmittelbarer, unverstellter Art, ohne sich vor sich Stellvertretung anmaßenden Priestern starrer Religion oder aufgabenvergessenen Landesfürsten zu beugen. Er äußert sich zu grundlegenden Dingen des Weltenbaus, der antagonistischen Gegenüberstellung schöpferischen und vernichtenden – mephistophelitischen – Geistes – Ahura Mazda und Ahriman bzw. gutem Geist (Spenta Mainyu) und bösem Geist (Angra Mainyu) – und der Notwendigkeit der Entscheidung des Menschen für das Gute im Kampf gegen das Böse, wenn denn echte Erkenntnis und Errettung aus der Not der Weltmisere möglich und gewünscht sein soll. Ein nur scheinbar obsolet gewordener Gedanke, der scheinsicher und ‚aufgeklärt‘ vom ‚modernen Zeitgeist‘ ständig übergangen wird, gleichwohl er, der ‚Zeitgeist, selbst Ausdruck und meist ahnungsloser Mitspieler dieses Grundwiderspruchs des Welt-Seins und In-der-Welt-seins ist, wie alles in der Erscheinungswelt Existierende Ausdruck und Mitspieler im geistigen Ringen um schöpferische Entfaltung und Erfüllung ist. Man lese gern im Interview mit Jochen Kirchhoff, das ich im vergangenen Jahr mit ihm geführt habe oder vertiefe das Thema im entsprechenden Videogespräch. –
Jeder Mensch – Jochen Kirchhoff macht dies im Videogespräch „Was die Erde will“ deutlich – kann sich nur auf neutralem Boden wähnen, – in Wirklichkeit jedoch bezieht er ständig Stellung durch sein Denken, Fühlen und Handeln, im Ringen um die Schöpfung, um wahren Frieden und sinnvolle Entwicklung. –
Eine allzu direkte ‚Nutzbarmachung‘ solch eines Anrufungs-Textes, wie es die Gathas des Awesta sind, gar argumentativ, in einem Widerspruch gegen das hart und zugleich säuselsanft-glattdesignt agierende Illusionsregime der weltumspannenden ‚wissenschaftlich-technischen (und miltärischen) Fortschritts(einheits)front‘, des ‚megatechnischen Pharaos‘, wie das Jochen Kirchhoff nennt, dem wir uns in der Corona-Krise ja nur in zugespitzter Form ausgesetzt sehen, ist kaum angezeigt oder sinnvoll.
Dennoch fiel mir dieser wunderbare Text der Gathas, auch wegen seines Klanges, seines feurig-liebevoll-kämpferischen Tones ein, als ich das Videogespräch „Was die Erde will“ ansah und auf mich wirken ließ, in dem es ja auch um Argumente gegen einen wieder einmal ‚rasenden Zeitgeist‘ geht – und um eine ganz und gar vertiefte Betrachtung des gesamten Bezugssystems der Moderne, um eine griffige und klare Analyse der psychokosmologischen Verfasstheit, um eine Formulierung Jochen Kirchhoffs bewusst aufzugreifen, unserer Tage, die zumindest bei der überwiegenden Mehrheit der Menschen, auch bei vielen Corona-Kritkern, auch in uns sich vermeintlich oder/und real bewusster Entwickelnden selbst, mindestens in mehr oder minder großen Resten, anzutreffen ist. Wir befinden uns in einer Bewusstseinskrise, die in ihrer Zuspitzung einmalig in der Menschheitsgeschichte ist. –
Zarathustra zelebriert in den Gathas eine geistig-seelische Verbundenheit mit der Erde, mit dem Göttlichen, mit der Natur, die von dem – gelebten – Geist zeugt, den wir zur Überwindung der im Videogespräch und im Buch „Was die Erde will“ – einem Band aus der nachwievor unerreichten (im doppelten Sinne auch von einer möglichen Leserschaft bisher offenkundig noch nicht genügend ‚erreichten‘) Tetralogie (Was die Erde will, Die Anderwelt, Die Erlösung der Natur, Räume, Dimensionen, Weltmodelle), im Drachen-Verlag geführt, vorzüglich ins Licht der Aufmerksamkeit gerückten Bewusstseinskrise der Menschheit brauchen. Man mag sich als Atheist am religiösen Gestus stören, den Zarathustra einsetzt und zelebriert; mir geht es bei der Bezugnahme auf den Text nicht um eine Hofierung zoroastrischer Religion oder des Religiösen überhaupt, obwohl ich bekenne, dass ich selbst ohne diese Facette von bewusster Hinwendung zum göttlichen Wesen der Welt nicht leben wollte – sondern um den Hinweis auf den schon vor vielen Jahrhunderten und bis heute nicht überwundenen, von Menschen sehr wohl wahrgenommenen Zwiespalt im geistig-seelischen – und materiellen – Verhältnis zu Erde und Natur und Kosmos; man könnte von einer sich bewusstseinsmäßig abspaltenden Seinsherkunftvergessenheit bei gleichzeitiger Potentialnivellierung, Entwicklungs(ziel)verweigerung und ahnungslos zurückstürzender Kulturlosigkeit, -verlustiggehung des Menschen sprechen; ein bißchen sperrig, zugegeben, vielleicht dennoch korrekt beschreibend, – durch Geister wie Novalis, Hölderlin und auch Goethe, auf die wir uns naturphilosophisch immer wieder beziehen können, früh gesehen und kritisiert. –
Am intensivsten – und wahrscheinlich folgenreichsten – durch Helmut Friedrich Krause.
Zarathustra rückt die Betrachtung der Welt und des Lebens in und mit ihr zurecht: ein sinnvolles, gewidmetes Leben will er führen, will verteidigen, was da lebt, blüht, wachsen will, will das Leben erkennen in Ursprung und Entfaltung und – das ist noch eine besondere Nuance – auch als Bewahrer der Welt, in gewisser Weise als mitschöpferisch Tätiger, im dienenden Modus auftreten, den Widerspruch zu Verweigerern des ‚Erdenrechts‘ auf Entfaltung und den Gewaltsamen, die ihre Machtinteressen vergotten, nicht scheuend. Er weiß, dass eines Tages, – wann nur ? -, eine Befreiung der Erde geschehen kann, die das ‚falsche Regime der Lügenkönige‘ hinwegfegt. Der Wahrheit, auf allen Ebenen, verpflichtet zu sein, bedeutet sie immer wieder gegen den Ansturm der bequemen Verleugnungen ‚ins Feld zu führen‘, auch und gerade in sich selbst. Zarathustra kommt in den Gathas immer wieder auf die Schwierigkeit dieses ‚inneren Kampfes‘ um die Wahrheit, um Erkenntnis zu sprechen, die jeder von uns kennt, wenn er sich bewusst entwickeln will.
Nun ist dieser Tag, von dem wie wir auch der Rufende träumte, bis zum heutigen ganz offenbar noch nicht gekommen, und in manchem von uns ist dennoch diese ‚(un)gewisse Gewissheit‘ eines Zarathustra präsent, vielleicht manchmal zu ’naiv‘ im Sinne eines realistischen Blickes auf Kraftaufwand für die Veränderung und die nötigen, unumgänglichen Konsequenzen. Aber er wird kommen, ‚dieser Tag‘. Das spüren wir. Das wollen wir. Das will die Erde: eine ‚irdisch-kosmische Wende‘, die man so ‚anrufen‘ könnte:
(Yasna XI, 3)
Wann wird es aufgehen,
das Morgenrot jenes Tages,
wo die Menschheit sich wendet
zum Lichte der Wahrheit,
wenn das Rufen der Helfer
endlich gehört
und danach getan wird ?
Doch das sei,
wann du willst.
Ich will mich mühen,
als sei es schon Zeit.
Wenn ich Jochen Kirchhoff bei seinen inspirierenden, lebenserfahrenen, philosophisch wohl begründeten wie allgemeinverständlichen Gedanken bei Wort und Geist nehme, dann erlebe ich, dass in ihm, den ich für einen, wenn nicht den führenden philosophischen Geist unserer Tage halte, diese ‚(un)gewisse Gewissheit‘ kommenden unumkehrbaren Wandels lebendig ist.
Der von ihm geäußerte Schlusssatz im Videogespräch, dass ich jedem empfehlen kann, der sich mit der wirklichen Lage unserer Welt in der Tiefe auseinandersetzen will, sei auch an das Ende dieses Textes gestellt. Ich gehe davon aus, dass Zarathustra – wie mancher andere große schöpferische Geist – den folgenden Gedanken vollständig beipflichtet(e).
Jochen Kirchhoff: „… Bewusstseinsarbeit in dem Glauben, dass es, wenn man Dinge lebendig einspeist in das Bewusstseinsfeld, das damit auch tatsächlich reale Wirkungen erzielt werden, die hilfreich sind, die heilsam sind und die auch der Erde dienen. Und das ist für die Erde auch gut, denn wir wollen die Erde erhalten, wir wollen sie nicht zerstören – weil wir sie lieben und weil wir sie brauchen, und weil sie auch uns braucht. Und aus dieser Verantwortung wollen wir uns nicht rausstehlen. Der Mensch hat eine kosmische Verantwortung und auch eine Verantwortung der Erde gegenüber. Aber er ist auch mitgedacht mit allem. … Alles ist auch Gedanke, Pflanzen sind in gewisser Weise auch Gedanken. Die Dinge sind auch gedanklich, auch – aber nicht abstrakte Gedanken, sondern lebendig, geistig.“ (Dieses Zitat ist sinnbewahrend und nur geringfügigst abweichend vom gesprochenen Wort dem Videogespräch entnommen.)
Uli Fischer, 1.7.2020 / 5780
Das Video „Was die Erde will“ ist veröffentlicht auf dem youtube-Kanal von Jochen Kirchhoff für naturphilosophische Bildung, wissenschaftskritische Positionen und kosmologische Alternativen:
https://www.youtube.com/watch?v=s-40Oa6yTxQ
Das Buch „Was die Erde will“ von J. Kirchhoff erschien zuächst 1998 im Lübbe-Verlag. Jetzt ist es in einer Ausgabe des Drachen-Verlages erhältlich:
https://www.drachenverlag.de/buch/Was_die_Erde_will.html
Für eine Auseinandersetzung mit dem philosophischen und kosmologischen Gehalt der Gathas des Awesta hier die Darstellung des Textes auf der Website des Zarathustra-Vereins in einer Übertragung von H.K. Iranschähr, die ich wegen der Verwendung des Weltseele-Begriffes in der Übersetzung, wenn dieser auch in einer bestimmten Farbe, dem Erdbezug im Textsinn folgend, verwendet wird, für lesenswert halte:
https://www.zarathustra-verein.de/gathas-des-awestas/
Die Übertragung von Paul Eberhardt „Das Rufen des Zaratustra“ ist nur zuweilen antiquarisch erhältlich und zeichnet sich durch poetische Kraft und Klarheit aus und ist für wiederholtes Lesen gut geeignet.
https://www.youtube.com/watch?v=H40a-hPB4zI
Vor allem die in Stille Meditierenden berühren mich tief – diese Art von Hinweis auf das Wesentliche im Kontext der sogenannten ‚Corona-Krise‘ ist mir nahe, und die ist auch weltweit verständlich. Das knüpft auch unmittelbar an die geistige Arbeit vieler Menschen und gibt ihr eine offensichtlich notwendig gewordenene Dimension, Äußerungsform. – Danke !
Da kann auch jeder sich täglich darauf beziehen, wenn er jetzt nicht an den Hauptorten wohnt.
Die armselige Löschung des Videos durch youtube lässt nur auf den Geisteszustand der dort Verantwortlichen schließen. (Rubikon hat wohl einen reload eingestellt.)
https://www.youtube.com/watch?v=UAq4mtONv3s
Die Gedanken von Wolf Dieter Storl sind ja oft anregend und erinnern an viele praktische Aspekte der ‚Naturspiritualität‘. –
Hier ein Beitrag zu Beifuss und Hanf. –
Zum 75. Geburtstag von Jochen Kirchhoff am 2. August 2019/5779 gehe ich gern Gedanken nach, die sein Wirken und seine Person würdigen – ich halte ihn für den bedeutendsten Philosophen unserer Tage, und das selbstverständlich ungeachtet der viel zu geringen öffentlichen Aufmerksamkeit, die seit Jahr und Tag und bisher seinen Impulsen zuteil wird, Impulse, für die man als an Wahrheit und Wirklichkeit in der Tiefe interessierter Mensch nur dankbar sein kann. (Man mag sich am Superlativ stören oder auch nicht – ich halte an dieser Einordnung ganz bewusst fest, weil ich sie für wahr erachte – und wenn man etwas für wahr erachtet, dann muss es gelegentlich auch so – und nicht anders – ‚gebracht‘ werden.)
Aber was heißt das schon, dass das Wirken für das Wesentliche nicht im ‚Rampenlicht‘ steht ? Es erinnert uns daran, wie die Dinge auf Erden (zu) stehen (scheinen) – nichts weiter.
Ich will hier und heute nicht auf so etwas wie eine ‚Biografie‘ eingehen, wenn es auch von natürlichem Interesse sein mag, dass Jochen Kirchhoff einge Zeit als Gymnasiallehrer wirkte und als Dozent an einer Berliner Hochschule und an der Humboldt-Uni tätig war, viele Vorträge gehalten hat, Seminare u.a. zum ‚Musikthema‘ gegeben hat, am Leben einer bekannten Berliner Buchhandlung beteiligt war usf. – Hier und heute geht es mir um das philosophische Wirken dieser Persönlichkeit Jochen Kirchhoff und um sein durchaus solitäres Oeuvre, das seinesgleichen sucht. –
Immer wieder auf’s Neue bin ich begeistert vom philosophischen Zugriff und Durchgriff, den Jochen Kirchhoff in Schrift und gesprochenem Wort zelebriert – man lese ein Werk wie „Räume, Dimensionen, Weltmodelle“ mit seiner ganz und gar wunderbaren Verzahnung und Schichtung von wissenschaftskritischem Denken, Philosophie, schöpferischer Meditation, Neuansätzen für die Physik und ‚aufgeklärt-(und-auch-)wissender‘ Spiritualität oder schaue ein Video wie das Nietzsche-Video an, das eine Fülle an Anregungen für die je eigene Erkenntnisarbeit bietet neben der nie anbiedernden Würdigung und auch kritischen Auseinandersetzung mit Nietzsches Gedanken: Jochen Kirchhoff eröffnet immer wieder inspirierend, ’near to the people‘ in einem höheren Sinne und auch unterhaltsam den Zugang zu den wirklichen Schätzen des Geistes – und zu dem Schatz, den er selbst in dem nun gute 5 Jahrzehnte währenden philosophischen Wirken erarbeitet hat. –
‚Immer‘ und ‚wieder‘, zwei Worte, die in ihrer Einzelbedeutung mit Grundaussagen seines Denkens in Verbindung gebracht werden können:
‚Immer‘: der Gedanke des ewigen Universums, des ewigen Weltprozesses, der Permanenz der göttlichen Präsenz (von Weltgeist, Weltseele und Weltäther) ist die philosophische Basis echter Metaphysik und des fortschreitenden Erkenntnisprozesses des Menschen. Ohne das ‚Immer‘ gibt es kein ‚Etwas‘ oder ‚Jemand‘, ohne das ‚Immer‘ sind wir nicht. Wir sind das ‚Immer‘. –
‚Wieder‘: Der Welt- und Erkenntnisprozess ist anamnetischer (‚tiefenerinnernder‘) Natur, und jedwede Erinnerung ist ein ‚Wieder‘ – und das ‚Wieder‘ spiegelt auch das ‚mantrische Arbeitsprinzip‘: wieder und wieder müssen und sollen wir uns als Menschen die/den Fragen nach der eigentlichen Wirklichkeit stellen, wieder und wieder wiederholen wir dabei schon Erkanntes, Wahres, in je aktueller, situationsbezogener Form, um es wirkmächtig in uns seinen Dienst (an uns und am Ganzen) verrichten zu lassen.
Was mich immer wieder persönlich berührt – neben dem angenehm selbstverständlichen und nicht in Zweifelsucht verfallendem In-Frage-Stellen der eigenen ‚Gewissheiten‘ und der allzu einfachen Beantwortbarkeit von Tiefen-Fragen – sind Jochen Kirchhoffs durchdringende – so will ich sie hier einmal nennen – Ermutigungserinnerungen, die sich – wie andere ‚Erinnerungsariadnefäden‘ auch – durch sein Werk ziehen:
Der Begriff der Würde des Daseins, des Geschöpflichen generell, bekommt in der Sphäre seines vielfältigen Wirkens wieder einen konkreten, fassbaren und zu verteidigenden Grund, denn alles wirkt auf das hohe Ziel von Geschöpflichkeit hin: SELBST-Erkenntnis und SELBST-Verwirklichung, die nur durch den langen ‚Formendurchlauf‘ des Seelischen durch die Naturreiche und die Verkörperungen in menschlicher Form hindurch möglich und erreichbar sind und offenbar in echter, bewusster Verantwortungsübernahme als mitschöpferisches Wesen gipfeln. Unser wirklich(st)es Werden ist von einem tiefen Sinn erfüllt und getragen. Und wir können uns daran ‚tiefenerinnern‘. Wir müssen es sogar. –
Was hat Jochen Kirchhoff geleistet, und was leistet er immer noch und weiterhin:
Die Vielzahl und Unterschiedlichkeit der Themen, die er bearbeitet hat und bearbeitet, ist beeindruckend und staunenswert und zugleich immer auf ein einziges Ziel ausgerichtet: den Durchbruch echter geistiger Erkenntnisse in einer Atmosphäre der (unbewussten) Ignoranz und Unwissenheit – zum Wohle des Ganzen und zur – letztlich wiederum konkreten – Erreichung ‚festen Bodens unter den Füßen für das Gestirn Erde‘ und ein selbst-bewusstes Voranschreiten des Einzelnen auf dem geistig-seelischen Weg.
Ich hebe hier aus meiner Sicht wichtige Arbeitsfelder ohne Anspruch auf eine Vollständigkeit oder gerechte Reihenfolge einmal hervor. Ein ‚Tätigkeitsmandala‘, eine ‚Tätigkeitsspirale‘ wären ganz sicher adäquate(re) Darstellungsformen. Die ursprüngliche (und unaufhebbare) Einheit von lebensverbundener Spiritualität, kosmischer Philosophie und Naturerkenntnisarbeit (oder Natur(schau)-Wissenschaft) ist in seinem Wirken unverkennbar und geradezu beispielhaft vorgeführt:
Lieber Jochen, von mir – und sicher auch stellvertretend für Andere – :
Ein herzliches Danke für dein ausdauerndes Wirken, die zahlreichen Impulse und Anregungen in deinem Werk und so manches Gespräch und schriftlichen Austausch, die in mir nachklingen als Erinnerungshilfe im eigenen Fortschreiten zum ‚hohen Ziel‘ – wie weit es auch ‚entfernt, so nah‘ sein mag in seiner ganzen ‚immer anwesenden‘ Wirksamkeit und Zugkraft.
‚Bleiben wir immer hart am Wind der Sache‘ –
Happy birthday!
Uli Fischer
im Juli 2019 / 5779
Gedanken zum ‚Vergebungsthema‘ der Kirchen, zu ‚metaphysischer Literatur‘ und Sprachen, zur schriftstellerischen Existenz, Magie des gesprochenen und gesungenen Wortes
Rückgriffe auf Kafka und Beckett (die ‚Gottsucherbande‘) sowie Hans Blumenberg als Philosophen
Blumenberg als Erörterer grundlegender (philosophischer) Metaphern interessant https://de.wikipedia.org/wiki/Schiffbruch_mit_Zuschauer_(Blumenberg)
https://www.grenzwissenschaft-aktuell.de/wissenschaftler-kommission-fordert-erforschung-des-bewusstseins-jenseits-der-materialistischen-weltanschauung20190221/
Hier das zusammenfassende PDFGalileo-Report-Final
Summary of Arguement ab S.22
Aktivitäten von Prof. Harald Walach
https://www.youtube.com/watch?v=4vvRzH7IzFo
Ein wunderbar dichter und klarer Beitrag von Jochen Kirchhoff zu einem sinnvollen Menschenbild, das den geistig-seelischen Kosmos als komplementäres Element benötigt – eine Wegweisung, die jeden Menschen in seiner Urwürde anspricht.
https://www.youtube.com/watch?v=-mXSLyxCClk&t=2314s
Ein sehr gelungenes Video zu einem allgegenwärtigen und jederzeitig-immerwährenden Thema – einem der ‚Das-Thema-schlechthin-seinenden Themen‘, von dem aus sich Ableitungen in alle Lebensbereiche von selbst verstehen