Lilly Gebert und Matthias Burchhard: Keine Bildung ohne Beziehung

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Ein sehr schönes, sachliches und echte Perspektive eröffnendes Gespräch, das manche Übertreibung und manche Fehlentwicklung im Entwickeln sinnvoller Alternativen zum „Schulsystem“ zurücknimmt bzw. einordnet.

Im Grunde müsste oder könnte man Matthias Burchhards Ansätze in ein umfassendes kosmoanthropologisches Denken einbetten. Soweit mir bekannt ist, hat er natürlich eine differenzierte Vorstellung und Überzeugung davon, was eine „humanistisch orientierte“ Anthropologie betrifft.

Mir gefallen die Interventionen von Matthias Burchhard in Sachen Bildung, vor allem ob der zutiefst menschlichen und zugleich sehr durchdachten Vortragsweise. Es wird etwas kulturell Erarbeitetes bewahrt in seinem Denken und wider den Zeitgeist weiter fruchtbar erhalten.

Meine durch das Interview angeregten Fragen, weiterdenkenden Impulse für die Aufgabe, dass Bildung gelingen möge:

  • Natürlich sind Liebe zum Leben, zum Menschen, zu Entwicklungsfragen, zum Pädagogischen und zum Geist des Ganzen Urvoraussetzungen.
  • Wer ist der Mensch kosmoanthropologisch, und was ist Sinn und Zweck der Schöpfung?
  • Wie lässt sich damit gut umgehen, dass der junge Mensch „neu“ und zugleich ja „erfahren“ ist durch die vielen Vorverkörperungen?
  • Wie lässt sich Bildung und Lernen im sinnvoll-freudvollen Spannungsverhältnis denken?
  • Lernen und Erinnern – das grundsätzliche anamnetische Prinzip des Lebens bewusst machen
  • Gibt es die Möglichkeit, den „Inneren Lehrer“ (die Vermittlungsinstanz zur Weltseele) und den „äußeren Lehrer“ so widerspruchsfrei wie möglich zu ihrem jeweiligen Recht kommen zu lassen? Wie fördert man die Eigen-Autorität des Schülers „korrekt“? (das kann ja nur ein hochindividueller Prozess sein)
  • Was ist Beziehung? Eine ontologische Untersuchung. Hier kommen leiblich-seelische Interaktion und Persönlichkeitsherausbildungs- und  Persönlichkeitsreifungsgesetze zum Tragen. Die Frage des Atmosphärischen wird hier aufgeworfen. Der Lehrer muss ja eine multiple Beziehung aufbauen. Der Schüler so nicht. Die Asymmetrie hat ihre natürlichen Grenzen? Offensichtlich sind die weit dehnbar.
  • Von der „Chemie“ zwischen Lehrern und Schülern – ist jeder Lehrer der richtige für jeden Schüler? Sollte man sich Lehrer – und bis zu welchem Grade – aussuchen können?