Archiv der Kategorie: Uli Fischer

Lilly Gebert und Uli Fischer im Gespräch

Lilly Gebert hat ein Gespräch mit mir zu Fragen rund um unser Verhältnis zur Natur geführt. Der Austausch war schön und intensiv. Hier das Ergebnis:

https://lillygebert.substack.com/p/kosmische-lebensgefuhle?utm_source=substack&publication_id=385955&post_id=145651719&utm_medium=email&utm_content=share&utm_campaign=email-share&triggerShare=true&isFreemail=true&r=10co7d&triedRedirect=true

Uli Fischer – Das Kostbarste

Ich fahre mit dem Zug durch Deutschland. Heißt dieses Land noch so? Ist es es noch? Komme ich in diesem Land noch an oder steige ich schon in einem anderen aus, wenn ich ein paar Stunden durch die Landschaften gefahren bin, die es prägen?
Sind die Gräser schon informiert, voruniformiert, bereit? Wissen die Bäume darum, was sie zu tun haben im Fall des Falles? Ist das Wild schon rekrutiert? Haben die Gewässer vorgesorgt für die Zeit, in der wir alle zusammenhalten sollen? Die Berge stehen stumm und starren in die Weite. Aber sie halten schon mal Wacht. So jedenfalls sehen sie es – früher oder später im totalen Miteinander.
Ich reise mit einem kostbaren Schatz durch dieses Land. Ich kann ihn selbst nicht sehen, ich brauche ihn nicht zu tragen, er bleibt immer bei mir und ist so gar nicht anhänglich. Niemand kann ihn mir nehmen. Niemand ist von ihm ausgeschlossen. Wie ein unsichtbarer Gral, feiner als fein, weiter als weit, mehr Ort als alles andere. Sie wollen ihn uns ausreden. Ihn, auf den jeder sich stützt, ob er es bemerkt oder nicht. Sie wollen so tun, als gäbe es ihn gar nicht. Sie können ihn in sich selbst nicht entdecken. Sie meinen ihn verbieten zu können. Sie hoffen, dass er ihrer Zensur gehorcht und sich nicht zu Wort meldet. Sie können seine Strahlung nicht ertragen, sie arbeiten sich an ihm ab, als ob es um ihr Leben ginge. Zu jeder Schandtat fühlen sie sich durch diesen Schatz herausgefordert und bereit. Sie, das andere wir. Ich, du, wir, sie.
Der Schatz schweigt, er gibt dem Herzen sein natürliches Gewicht, eine süße leichte Schwere, die uns am Boden hält, die uns hält im Raum, uns einordnet in ein unsichtbares Gefüge, in dem der Kleinste und der Größte geschwisterlich vereint weben und leben. Er will mich daran erinnern, dass er ganz Ich ist, das unmittelbarste Unmittelbare, das Erste vor allem. Seine Gegenwart zu spüren macht mich einfach, ich verzichte ohne zu verzichten auf alles Maskenhafte, auf jedwedes Zweite, das ihm nicht gerecht wird, seiner nicht achtet.
Der Schatz wispert. Unhörbares wird gesagt, Unsagbares gehört. Er ist das Kostbarste und er kostet keinen Heller. Er ist eine Kategorie für sich. Ich reise mit ihm durch dieses deutsche Land wie jeder andere. Ich reise durch ein Deutschland, das sich in ungefühlten Schmerzen windet, taub und blind bleibt oder geworden ist und aus seiner wirklichen Größe dennoch immer noch schöpft. Es ist das Deutschland, das in einem Brennpunkt des Kampfes um das Leben selbst steht und ihn allein nicht bestehen kann. Wer kommt ihm zu Hilfe? Hilft es sich selbst, dann hilft ihm?
Der Schatz klingt in mir, ich höre ihn in anderen klingen auf je verschiedene Weise und das ergibt in mir einen unhörbaren Chor. Er wird auch in vielen anderen erklingen. Herrliche Solostimmen erstehen aus und mit ihm. Sie tragen den Gesang, der dem Schatz entströmt, weit in das Land hinein, über es hinaus.
Der Schatz ist ein Mythos, eine Wahrheit, die wahr zu nennen schon an ihm vorbeigeht. Er braucht nicht gehoben zu werden. Er wartet immer wieder auf uns, die wir ihm entspringen. Aus ihm heraus ist immer noch alles möglich – auch ein Wandel in uns, den die Welt noch nicht gesehen hat, auch ein Wandel, den die Welt noch nicht gesehen hat.

(geschrieben auf einer Zugfahrt am 24.5.2024)

UF: Kann der Operationsplan Deutschland den Frieden sichern?

Zum Stand der Dinge:

Operationsplan Deutschland? Heimatschutzregimente? Zivilverteidigung? Der eingeschlagene Weg ist ein Weg in den Krieg

Die Informationsdichte in den deutschen Medien in Sachen Bewaffnung, Kriegsfähigkeit, Kriegswahrscheinlichkeit und festgeschriebene Bedrohungen nimmt permanent zu, ohne dass ein Wirklichkeitsabgleich und eine ausbalancierte Einordnung von Konstellationen und Interessenslagen in der weltpolitischen Sphäre vorgenommen wird. Eine ehrliche und umfassende, also alle Perspektiven inkludierende, geostrategische Analyse ist selten vorhanden. Das – berechtigte oder unberechtigte – Narrativ von der einseitigen militärischen Bedrohung durch Russland hat die Oberhand. Die Logik der zu rechtfertigenden besonderen Anstrengungen zur Selbstverteidigung fußt auf dieser Bedrohungswahrnehmung, respektive -behauptung. Soll zum dritten Mal ein europäischer Krieg im Industriezeitalter eine kontinentale Integration Eurasiens verhindern? Offenbar ist das ein Ziel der Strategen der „NWO“.

Die Frage ist u. a.:

Ist die Bedrohung Mittel- und Westeuropas durch Russland real und welche Argumente kann man für sie und gegen sie ins Feld führen?

https://www.n-tv.de/mediathek/videos/politik/Wie-sollte-eine-solche-Armee-ein-NATO-Land-angreifen–article24733460.html

Eine seltsame Stellungnahme. –

Interessante Aspekte einer Metaperspektive – inwieweit stimmen Alois Irlmaiers Voraussagen? Stellen sie sich – provoziert durch den Westen – als „richtig“ heraus?

Und:

Welche Bedrohung wird von den Protagonisten der „Kriegstüchtigkeit Deutschlands“ – Pistorius und Breuer seien hier stellvertretend genannt – eigentlich wahrgenommen? Geht es nur um die Beeinträchtigung der globalen, politisch-ökonomischen Vormachtstellung einer imperialen Macht (als Machtinstrument der „Wenigen“)? Handelt es sich auf einer tieferen Ebene womöglich um „projektive Wahrnehmungen“, irrationaler oder scheinbarer irrationaler Art, die sich auch aus von den Protagonisten selbst nicht erkannten Prozessen im geistig-seelischen Raum speisen?

https://www.german-foreign-policy.com/news/detail/9477

https://www.german-foreign-policy.com/news/detail/9482

https://www.bundeswehr.de/de/organisation/weitere-bmvg-dienststellen/territoriales-fuehrungskommando-der-bundeswehr/aktuelles/operationsplan-deutschland-5703688

Im Text auf der Website der Bundeswehr wird die Erstellung des Operationsplans Deutschland bis Frühjahr 2024 in Aussicht gestellt. Hervorstechen zwei Punkte:

  • die geostrategische/militärstrategische Positionierung Deutschlands als „Drehscheibe“ und logistische Führungsinstanz für mögliche Aufmärsche und Weiterleitung von NATO-Truppen und der Ausbau der dafür nötigen europäischen Infrastruktur
  • das Insistieren auf der zu erbringenden zivil-militärischen Gesamtleistung im jetzigen Vorfeld bzw. im Falle von militärischen Auseinandersetzungen

Es ist deutlich, dass für die Erfüllung der logistischen Koordinierung der Truppenbewegungen und -versorgung die gesamtgesellschaftliche Struktur benötigt wird inklusive der anzustrebenden „proaktiven“ Akzeptanz der stattfindenden Aktionen in der Bevölkerung.

Auch die angestrebte Wehrpflicht kann als Zwischenschritt zur Eingewöhnung einer zu irgendeinem Zeitpunkt „von selbst“ „auf der Hand liegenden“  möglichen „totalen Mobilmachung“ im Kriegsfall verstanden werden. Dass auch deutsche Soldaten möglicherweise „Zwangs-ausgehoben“ werden könnten, kann man ahnen, wenn man die fürchterlichen Berichte über die Zwangsrekrutierung ukrainischer Männer – mittlerweile auch außerhalb des ukrainischen Staatsgebietes – zur Kenntnis nimmt.

So wird der jetzige, deutlich intentionale, keineswegs journalistisch-neutrale Ton in den Medien nochmals verständlicher: Es geht einerseits um die Verfestigung des Gedankens an einen möglichen Krieg mit Russland, ob nun eine reale Bedrohungslage besteht, oder nicht. Und es geht um dessen prinzipielle Führbarkeit, ob er geführt werden würde, oder nicht. Andererseits ist man offenbar besorgt um die besonders sensible Funktion eines logistischen Führungsorgans, das Deutschland jetzt weiter auf- und ausbaut. Denn das ist in eine gesamtgesellschaftliche Struktur (Wege, Versorgung, Energie und Treibstoffe, Material und dgl.) eingebettet, ohne diese sie nicht handlungsfähig wäre oder ist.

Im Text zur Ankündigung des „Operationsplanes Deutschland“ wird auf den Wandel der BRD vom Frontstaat zum Drehscheibenstaat verwiesen, der durch die Veränderungen der militärischen Lage nach 1990 in Gang gekommen ist. Die NATO-Osterweiterung ist auch in diesem Zusammenhang zu sehen.

Die weitreichenden Konsequenzen einer sukzessiven Ausrichtung von Wirtschaft und Gesellschaft auf „Kriegswirtschaft“ liegen auf der Hand. Möglichkeiten von weitreichenden Neuausrichtungen (Stichwort CDBC – digitales Geld und vollständige Zentralbankabhängigkeit auch der Einzelperson) stehen damit im Zusammenhang, denn die Frage steht ja: Wie lange soll ein angeschlagenes Wirtschafts- und Gemeinwesen und ein nur künstlich am Leben erhaltenes Geldsystem diese Ausrichtung aushalten?

Auch die „kognitive Kriegsführung“, Jonas Tögel hat diese dargestellt und kommentiert, als neue Doktrin der NATO erhält in diesem Licht eine ganz konkrete Bedeutung: Land und Leute mental „fit“ zu machen für ein Zusammenwirken im Kriegsfall, das wahrscheinlich „niemals infrage gestellt“ werden soll.

Insofern muss die Frage gestellt werden: Richten sich alle Anstrengungen tatsächlich nur gegen eine äußere Bedrohung? Oder ist hier gleichzeitig die eigene Bevölkerung im Interesse Dritter im Dauer-Fadenkreuz – und ist in einer tieferen Schicht des Prozesses (auch damit) der geistig-seelische Kampf um ein wirklichkeitsgemäßes Menschenbild in eine neue Phase eingetreten? Eine Art „Defätismusbekämpfung“ ist allen Kriegsgegnern gegenüber denkbar, wenn man den Umgang mit der gewöhnlichen Meinungsäußerung, die nicht zu den staatlich verordneten Narrativen passt, wahrnimmt.

Dass ein Land für sich selbst und als Mitglied eines behaupteten, vermeintlichen oder wirklichen Verteidigungsbündnisses einen Plan für konkrete Bedrohungsszenarien immer wieder anpasst, ist unter den gegenwärtigen Bedingungen auf Erden und in der Logik von militärischer Sicherung von Frieden nachvollziehbar. Man fragt sich allerdings, warum nicht mit mindestens gleicher Intensität an einer „Friedensdrehscheibe Deutschland“ gearbeitet wird.

  • Wo sind auf maßgeblicher politischer Ebene die konkreten nationalen Verhandlungsangebote und die praktischen Lösungen für eine sofortige Befriedung der inner- und außereuropäischen Kriegsschauplätze?
  • Wo sind souveräne Treffen auf offizieller Ebene in aller Öffentlichkeit (das Beispiel des Interviews mit dem russischen Staatspräsidenten vom 10.2.2024 hat eine Richtung gewiesen), die Verständnis der jeweiligen Gegenseite ermöglichen und Win-win-Situationen ausloten?
  • Wo sind Überlegungen für eine prinzipielle Verunmöglichung aller Kriegsformen, also auch der konventionellen und der digital-technischen?
  • Warum gibt es keine letztinstanzliche Schiedsstelle, die dem Gedanken verpflichtet ist, dass vor jedem militärischen Handeln das Verhandeln bis zur Lösung festgeschrieben ist? – D. h. dass die militärischen Potenziale bereitstehen, aber nicht zum Einsatz gebracht werden, weil ultimative und unumgängliche, international anerkannte und umgesetzte „ewige“ VERHANDLUNDGSVERPFLICHTUNG besteht, die jeder Regierungschef weltweit bei seiner Amtseinführung öffentlich anerkennen und fortan einhalten muss?

Es ist klar, dass solche oder andere äußeren Frieden sichernde Instanzen oder Mechanismen im geschichtlichen Moment noch Wunschvorstellungen sind. Damit im echten Sinne politische Lösungen Raum greifen können, dazu bedarf es nach wie vor der vollständigen Transparenz der wirklichen involvierten Interessenlagen aller Beteiligten. Eines klaren Neins zu allen Stellvertreterhandlungen und ein klares Hervortreten der Handlungen auslösenden Instanzen und Personen, und zwar in aller Öffentlichkeit mitsamt der womöglich nötigen Korrekturen.

Darüber hinaus ist eine langfristig wirksame Grundlagenkritik der zivilisatorischen Fundamente angezeigt, die die geistig-seelischen Ursachen der Dauerkrise im Zeichen der Dominanz des „Megatechnischen Pharaos“, der technisch-naturwissenschaftlichen Zivilisation, benennen kann.

Unser Mitgefühl gilt allen Menschen, die in die unsäglichen Kriegsgeschehen unmittelbar involviert sind. Wir stehen in der Mitverantwortung, dass diese Ungeheuerlichkeiten, die manifest geworden sind, beendet werden können. –

 

Uli Fischer: „Wasser des Lebens“

Die bei Manova veröffentlichte Version hier: https://www.manova.news/artikel/das-lebenselixier-2

Text und Fotografien von Uli Fischer (22.3.2024)

Wie oft habe ich Wasser, magisch angezogen von seiner Lebendigkeit und seinem Formenreichtum in den Aggregaten, fotografiert: Wasser ist ein Phänomen, spontane Assoziationen sind, wenn man sie auslöst, kaum zu bändigen – Wasser ist in unserem Dasein omnipräsent. Es scheint uns etwas zu lehren, so wie es uns versorgt. Es scheint zu lernen und sich zu erinnern. Wasser ist ein Künstler, der mit allen Dingen und Wesen im Dialog befindlich, manifestiertes Leben widerspiegelt, aufrechterhält und mitentwickelt.

Jeder Mensch hat zu bestimmten Gewässern eine besondere Beziehung, geht eine Verbindung ein, liebt seinen Fluss, seinen See, sein Meer, den nahen Bach oder den Weiler. Als ich einige Zeit im Inntal gewohnt habe, Nähe Rosenheim, baute sich ganz natürlich für mich eine Verbindung zum Inn auf. Ich „besuchte“ „ihn“ regelmäßig, bemühte mich um Kontakt zu seinem Wesen. Obiges Foto zeigt ihn bei Windstille mit Blickrichtung zum Wilden Kaiser (Gebirgszug). Spiegelglatt wie ein See liegt er dem Blick zu Füßen, er, der schäumen kann wie ein kleines Meer, wenn der berühmte Inntalwind fönig daherweht.

Das Foto mit den Wasserkreisen und der Spiegelung eines kleinen Halos (regenbogenartige Auffächerung an Wolken) im Wasser enstand am Ufer des Thumsees in der Nähe von Bad Reichenhall. Die dort Badenden sind meist beeindruckt von der Sauberkeit und Vitalisierungskraft des Bergseewassers – und seiner „zapfigen“ Kälte auch im Hochsommer. Die Einheimischen lieben ihren See. –

Doch begeben wir uns nun in einen Strom von Wasser-Assoziationen:

Wasser ist uns ständig in zwei seiner Aggregate präsent: in der Luftfeuchte und in den Körperflüssigkeiten bzw. im Zellwasser.

Die Anomalie des Wassers, das zunehmende Volumen bei Aggregatwechsel von Wasser zu Eis, ist bemerkenswert und auch rätselhaft. Wir tragen ihr aus praktischen Gründen lieber Rechnung bei frostigen Temperaturen.

Das sogenannte „Gedächtnis des Wassers“, seine Fähigkeit, auf Gedanken, Emotionen und klangliche Einwirkungen in seiner Feinstruktur zu reagieren, lässt Fragen bezüglich der Bewusstseinsqualität von Wasser aufkommen. Was hat es damit auf sich? Wer erinnert hier? In welcher Weise ist das möglich?

Die Selbstreinigungskraft vieler nicht-stehender Gewässer ist frappierend. Es ist kaum denkbar, dass hier nicht eine metaphysische Funktion und Fähigkeit hervortritt, in die Sichtbarkeit. Was geschieht da? Welche Kräfte wirken? Und woher wissen sie, dass Einwirkung nötig ist?

Die Heilkraft des Wassers, sowohl die natürlicher, geomantisch besonders ausgezeichneter Gewässer und Quellen als auch die kultivierte, tradierte Form von Bädern und Wasseranwendungen ist jenseits aller Segnungen der Gesundheitssysteme im Prinzip immer nutzbar. Das Volksbad, der Meeresurlaub, die Kneipp-Kur, der meditative Blick auf Gewässer in Bewegung oder in Ruhe.

Heilige Quellen, Wasserorte mit hoher Lebenskraftintensität, sind als Orte spiritueller Kraft und Ausstrahlung vielen Völkern präsent, obwohl es mannigfaltige Versuche gegeben hat, solche Orte mittels Gebäuden „zu versiegeln“, also zu stören und als Einflussgrößen und Pilgerorte naturverbundener Spiritualität auszuschalten, um „religiöse Autorität“ herzustellen.

Der Gegensatz von extremen Trockengebieten und Wasser-Überfülle auf der Erde ist eigenartig. Die ungleiche Verteilung von Land- und Wassermassen mag dies prinzipiell begünstigen. Dennoch kommt der Gedanke auf; dass das innere Verhältnis von Mensch und Landschaft und Wasser über die ökologischen Eingriffe großen Maßstabs hinaus eine Rolle spielen muss. Ist kollektives, womöglich induziertes und dann ausgenutztes Mangelbewusstsein der eigentliche kausale Grund für das Versiegen von Quellen und belebenden Wassern in bestimmten Landschaften?

Manche Wasserforscher sprechen von gigantischen Wasserreservoirs im Erdinneren jenseits der Grundwasservorkommen. Wenn dies so stimmte, wäre das ein weiterer Hinweis auf eine notwendige umfassende Korrektur unserer Vorstellungen vom geologischen Aufbau der Erde. Die Frage nach der organischen Funktion von Wasser für das Erdganze ist womöglich ähnlich wie bei Erdölen und Erdgasen noch in einem umfassenden geistig-seelischen Zusammenhang zu stellen. Ist Wasser eine Übergangszone von mineralischer zu pflanzlicher Bewusstseinsstufe des Seelischen?

Die natürliche Wolkenbildung ist heute vielerorts nicht mehr der „Normalfall“, so wie ihn die Natur zur Aufrechterhaltung von Wasserkreislauf und Klimastabilität benötigt. Wir haben uns an die schlierigen Gebilde am Himmel gewöhnen müssen, die „Kondensstreifen“, die auf uns herabschweben. Geo- und Weatherengeneering, wie es nun schon einige Jahrzehnte, meist unbemerkt von der Öffentlichkeit, betrieben wird, sollte möglichst schnell ein Ende haben, denn wir behindern damit womöglich auch Abläufe im Bereich der Metempsychose (Seelenwanderung der Naturreiche), die für uns Menschen als Rückhalt wahrscheinlich  unabdingbar ist.

Religiös motivierte Taufen oder die weltlichen, sogenannten Äquatortaufen erinnern daran, dass Wasser immer auch als Wasser des Lebens, als Medium der Einweihung in die tieferen Lebensgesetze, als Initiationsvermittler in Lebensphasen verstanden worden ist. Warum ist das so? Welche Entsprechung hat Wasser in der verborgenen Struktur von Tiefenerfahrung des Selbst?

Wasser klingt, es spricht so viele Sprachen im Dialog mit den es umgebenden Materialien: der murmelnde Bach, das tosende Meer, die schäumende Gischt, das stille Wasser, der krähende Wasserhahn. Wasser ist urmusikalisch.

Die subtileren Eigenschaften des Wassers sind kaum auszuloten: Das weiche Wasser, das harte Wasser in Bezug auf die mitgeführten, gelösten Mineralien sind sozusagen nur die Spitze des Eisberges. Überhaupt das Vermögen, Stoffe zu lösen, aufzunehmen. Wasser kann zaubern. Auch in der völlig zu Unrecht so bekämpften und verunglimpften Homöopathie.

Wasser trägt andere Zeitmaßstäbe in sich, folgt einer eigenen Logik: „Das weiche Wasser bricht den Stein“: Es höhlt ihn aus, Tropfen für Tropfen, mit Geduld und sanfter Macht. Wiewohl es in seiner Urgewalt im Sturm auf hoher See auch ganz anders kann. Die Hochwasser gewohnten Gebiete an Rhein und Elbe, an Donau und Inn erzählen Jahr für Jahr die Geschichte vom Fluss ohne natürlichen Pulsationsraum, weil in uns Europäern das Verständnis für das Wechselspiel von Landschaftsrhythmen und Kultureinbettungen nur allmählich wieder erwacht. Wenn überhaupt. Immerhin hat es in den letzten Jahren manche intelligente Renaturierung für Fluss und Bach und Kohlegruben gegeben. Dass man Städte oft an Flussbiegungen gebaut hat, dürfte der Erfahrung geschuldet sein, dass diese Bereiche Lebensenergie „sammeln“ und „bereitstellen“ – von Vorzügen für die Schifffahrt in solcher Situationen und natürlichem Schutz abgesehen. Dass die Nähe zum Fluss auch Risiken mit sich bringt, mussten die Ahrtaler leidvoll erfahren; die genauen Umstände des Vorgangs liegen allerdings im Dunkel widersprüchlicher Informationen. Es könnte durchaus sein, dass neben der womöglichen Dysfunktionalität des Frühwarnsystems auch bewusst herbeigeführte Extremwetter eine Rolle gespielt haben.

Wasser kommt immer in den Flow, in das „Fließen“ … : Es folgt naturgemäß dem Landschaftsgefälle und macht so das permanente Zusammenspiel von Gravitation und Materie auf bewegte Weise deutlich. Alle Wasserspiele beruhen ja darauf: Eingefasste Becken und Fließstufen, angelegte Wasserfälle und Fontänen variieren das eine „erdenmusikalische“ Thema: die Anziehungskraft Richtung Erdmittelpunkt, der nichts und niemand ausweichen, entkommen kann und die dennoch ein Spiel mit ihr erlaubt und erfordert und sucht.

Wasserkünste – einmal zu bewundern in der Oberflächenspannung der an Zweigen hängenden Wassertropfen, die die Welt als Ganzes einfangen, umgekehrt widerspiegeln. Aber auch in der Lichtbrechung, in den unendlich vielfältigen Wasserwellenmustern auf von Winden überstrichenen Wasserflächen. Wasserkunst in den herrlichen sich ausdehnenden und überlagernden Kreisen, die Regentropfen in den Pfützen hervorrufen. Die vielen „Malerwinkel“ an Gewässern oder in der Nähe von Seen sind sicher kein Zufall. Wasser inspiriert, regt an, verlebendigt das Bewusstsein, wenn es selbst, das Wasser, das Bewusstsein, noch möglichst natürlich und unverbraucht sein Leben webt. Es erleichtert das Zuströmen von Inspirationen für den Künstler oder den Denkenden.

„Wasserinspirationen“ können auch unter der Dusche geschehen: Äußere und innere Reinigung korrelieren mit Empfänglichkeit für kreative Impulse und für das spontane Sich-Einstellen von Lebensfreude. Der berühmte Gesang aus dem Badezimmer. –

Wasser erfrischt – auf welche Weise tut es das? Sicher nicht nur, weil es gern kühl getrunken wird, sondern weil es auch feinere, unsichtbare Lebensenergie mit sich führt, die den Vitalkörper des Menschen „auflädt“. Wahrscheinlich auch über Resonanzen der materiellen Strukturen, der Wassercluster in ihrer Vielfältigkeit.

Über das Wasser lässt sich so viel sagen. Wasser hat uns so viel zu sagen. Vom Wasser haben wir’s gelernt, heißt es im deutschen Volkslied. Haben wir es? Und was? Oder lernen wir es noch? Das Lernen höret nimmer auf, so wie der Fluss fließt und fließt.

Untersuchungen über die Trinkwasserqualität lassen immer wieder aufhorchen: Wie viele Zusätze nötig erscheinen bzw. „vorgeschrieben“ sind, ist kaum noch nachvollziehbar. Wasseraufbereitung erscheint so als Wasserzubereitung entlang der Doktrinen naturwissenschaftlicher Vorstellungen und der Interessen der aufbereitenden chemischen Industrie. Die vielfältigen Wasserreinigungsanlagen für den Heimgebrauch sprechen Bände: die gesamtgesellschaftlich organisierte „Wasserqualität“ ist in vieler Hinsicht aus dem Ruder gelaufen. Vielleicht gerade weil sie „gesamtgesellschaftlich“ „organisiert“ wird – und nicht mehr mit regionalen Wasserdank-Riten in der Verantwortung vor Ort gepflegt wird. Zentralistisch oktroyierte Verordnungen sind immer auch das Einfallstor für finanzökonomisch motivierte Manipulateure und ihre zweckdienlich kommunizierten Ideologien.

Fotografie konterkariert scheinbar den Lebensstrom, fängt den Augenblick ein, wie lange er auch bestimmt durch die Belichtungszeit dauern mag und sich dann im Bild vereint zum Moment. Sie ermöglicht uns dafür einen anderen Blick in das innere Künstlertum des Wassers. Wasser ist ein Formen- und Verwandlungskünstler. Es beherrscht die wohl ausgeprägteste und lebendigste Formensprache aller Stoffe. Man kann über Wasser nicht erschöpfend sprechen. Es ist wie die göttliche Quelle des Lebens unerschöpflich.

Die Vorkommnisse in Grünheide bei Berlin 2023/2024 (Tesla-Werk) sprechen eine deutliche Sprache: Das dortige Geschehen ist nicht im Sinne des Wassers (Grundwasserabsenkung), der Landschaft und der dort lebenden Menschen. Großindustrialismus überhaupt ist ein Wasserfeind erster Güte. Das ist bekannt. Hier wartet eine umfassende Transformationsaufgabe, die nur aus der Bewältigung der Weltbewusstseinskrise und der Überwindung einer lebensfeindlichen Kosmologie lösbar erscheint. Beide Faktoren werden einen kompletten Umbau unseres technizistisch verunstalteten Wirtschafts- und Soziallebens mit sich bringen.

Beeindruckt haben mich in letzter Zeit immer wieder die praktischen Beispiele ganzheitlichen wasserwirtschaftlichen Wirkens von Sepp Holzer und Team. Die Berichte von Elisa Gratias über die Wasserinitiativen in der Slowakei und in Indien sind ermutigende Beispiele des Beginns einer neuen landschaftlich wirksamen Wasserkultur und eines vertieften Wasserbewusstseins.

Lassen wir Wasser im Alltag oft genug direkt zu Wort und Blick kommen und für sich sprechen? Es hat so vieles zu erzählen, was nicht oder kaum in Worte gefasst werden, aber gesehen, gehört und erfahren werden kann und will. Wasser, Du treuer Begleiter des Lebens auf der Erde, wir danken Dir. Du erinnerst uns immer an die Urlebendigkeit des geistig-kosmischen und manifesten Seins, seinen ewigen Wandel, seine Abgründe und Untiefen und unbegrenzte Schöpferkraft. Du zeigst uns die Schönheit der lebendigen Form, die uns zu Selbsterkenntnis und sinnvollem, schöpfungsdienlichen Handeln anregt.

Es folgen einige Leseempfehlungen und Recherchemöglichkeiten.

https://www.manova.news/artikel/die-seele-des-wassers

https://www.manova.news/artikel/die-unbeachtete-klimalosung

https://www.manova.news/artikel/das-meer-in-mir

Naturphilosophie des Wassers

Beiträge zur Wasserforschung (und -praxis)

Victor Schauberger

Wilfried Hacheney

Plocher Agrar

Johann Grander

Masuro Emoto

Zum Abschluss dieses Textes noch einige kühle und eisige Schönheiten, denn die Gestaltungen in Eis und Schnee sind ein ganz eigenes Feld des Formen- und Verwandlungskünstlers Wasser.

 

 

Blühende Landschaften des Dennoch

Gedanken über die aussichtslose Lage an sich am Morgen des 6.3.2024 / 5784

ein Text von Uli Fischer

11.3.2024

Wenn eine Lage aussichtslos erscheint – was tun? Sicher überprüft man zunächst, ob die so aussichtslos erscheinende Lebenssituation wirklich so aussichtslos ist, wie man meint. Wie sie, oder das Denken über sie, suggeriert. Man prüft die Dinge auf ihren Gehalt, man wechselt die Perspektive. Hat man etwas übersehen? Man fragt andere, man holt sich Meinungen ein. Vielleicht gibt es einen Ratschlag oder einen Wink des Schicksals an der nächsten Ecke.

Wenn die Lage wirklich aussichtslos ist, dann bleibt wohl nur, im ersten Schritt, das anzuerkennen. Man kann dann Betrachtungen über die Gerechtigkeit der Situation anstellen, karmische Fäden aufspüren, übersehene Vorwarnungen, in den Wind geschlagene Hinweise. Man versucht, sich mit der Situation dennoch zu arrangieren: So ist das jetzt. Und das Leben geht doch weiter. Wenn man so will: zum Glück und unerbittlich zugleich. Tick tack tick tack. Die unhörbare Lebensuhr bringt sich in Erinnerung, wenn man die Zeit aufhalten möchte.

Es gibt sicher für jeden Menschen solche Augenblicke im Leben. Aussichtslosigkeit bezieht sich ja nicht nur auf „politische“ Verhältnisse, die gar keine mehr im Wortsinne sind, sondern eher post-politische. Falls das Wort „politisch“ überhaupt je einen tragenden, nicht nur ausbügelnden, schöpferischen Sinn gehabt haben sollte.

Aussichtslosigkeit ist die Situation, in der alle bisherigen Möglichkeiten in sich zusammenbrechen, ihre Nichtigkeit darbieten. Wir sind nicht mehr, wir waren einmal. Auf uns kannst Du nicht mehr rechnen. Adieu. Was bleibt dann? Das auf-sich-Zurückgeworfensein. Das Allein-Sein. Das Ich umstellt von den Mauern der unabweisbaren, stählernen Realitäten. Kann es sich ertragen?

Im ersten Moment ist diese Art von Gefängnis unlebbar. Dann sucht man nach Auswegen. Dann beginnt man sich zu arrangieren. Dann ist man einverstanden. So ist das jetzt. Es gibt keine Aussicht. Ich akzeptiere das. Mein Ich ist jetzt meine ganze Aussicht. Meine Innenwelt, meine Erinnerungen, meine Gegenwart, meine kleinen Hoffnungen, eine verstellte Zukunft betreffend.

Wie lange hält man so aus, ohne im Aussichtswillen gebrochen zu werden? Kann man den Aussichtswillen so steuern, dass er in aussichtslosen Situationen durchhält für ein die Aussicht wiedergewinnendes Morgen?

Ist diese Aussichtslosigkeit nur eine ungemein raffinierte Illusion? Eine Prüfung gar für Geduld und Dennoch-Willen? Ein Herauskitzeln der eigentlich für unmöglich gehaltenen Möglichkeiten?

Es mag wirklich aussichtslose Lagen geben. Das Leben aber kennt keine dauerhaften Aussichtslosigkeiten. Eher fordert es dazu auf, die Aussichtslosigkeit zum Anlass zu nehmen, alles, wirklich alles auf den Prüfstand zu stellen. Das Leben fordert uns auf, allen restlichen Unernst ihm gegenüber fallen zu lassen.

Nirgendwohin können wir noch ausweichen. Überall nur unser Ich umstellt von den Gefängnismauern. Unser Überall-Ich ist die Gefängnismauer. Haben wir sie selbst gebaut? Wenn nicht, dann wohl ihren Bau zugelassen?

Müssen wir eine völlig neue Haltung zu uns selbst einnehmen, um diese Aussichtslosigkeit zu überwinden? Wahrscheinlich ist dies die einzige Möglichkeit: Selbstüberwindung. Eine Leistung der Übersteigung bisheriger Grenzen, eine Transformation der Einstellungen zum Leben. Ein Ja einübend, dass es mit vielen Aussichtslosigkeiten aufnehmen kann – und will.

Gedanken zur Verwandlung von gegenwärtigen Aussichtslosigkeiten

  • Inwiefern kann man den Niedergang der deutschen Wirtschaft, meist als „Deindustrialisierung“ bezeichnet, als Chance begreifen, denn er ist ganz offenkundig nicht einfach reversibel?

Die industrielle Abrüstung mit all ihren Implikationen ist ohnehin ein Muss für eine tiefenökologisch gesunde und Sinn-orientierte Wirtschaftsweise. Der Mega-Industrialismus wird aufgelöst zugunsten einer wie Phönix aus der Asche steigenden regional verankerten Fabrikation für den wirklichen Bedarf der Bevölkerungen, wenn parallel an der Stelle bisheriger Geldsysteme Austauschverfahren zur Geltung kommen.

  • Inwiefern kann die zeitweilige Zerstörung der Handelsbeziehungen mit dem Osten, mit Russland, möglicherweise auch mit China, mittelfristig als Chance begriffen werden?

Der Abbau des Mega-Industrialismus ist mit einem Weniger an Rohstoff- und Energieträgerbedarf verbunden. Der Fernhandel wird auf ein zuträgliches Maß zurückgehen, während der Wissens- und Erkenntnisaustausch wie der kulturelle Austausch auf der Basis von Respekt und Gleichberechtigung zum wirklichen Erblühen kommen kann – jenseits finanzpolitischer Dominanz und geopolitischer Gewalt. Eine Re-Konzentration aller Völker ist das A und O einer Neugestaltung der internationalen Beziehungen.

  • Inwiefern kann der offensichtliche Niedergang des demokratischen Systems als Chance begriffen werden?

Über eine Neugestaltung der Sinn-orientierten Verwaltung und Lenkung des Gemeinwesens muss vertieft nachgedacht werden. Eine Kompetenz- und Sinn-orientierte Steuerung der Geschicke aller ist wahrscheinlich nur durch eine Art „demokratischer Regentschaft“ erfüllbar, die sich um die schöpferische Atmosphäre im Land sorgt, diese pflegt und mit Impulsen belebt. Unter Verzicht auf das Eingreifen in die und Beeinflussen der konkreten Lebensvollzüge. Ein spirituell verankertes und gelebtes Subsidiaritätsprinzip bedarf in erster Linie der Organisation und Verantwortlichkeit vor Ort. Intakte soziale Sphären sind hier Voraussetzung. Darauf bauen alle überregionalen Bezüge auf.

  • Inwiefern kann der Niedergang der Naturwissenschaft und bspw. der Hochschullandschaft als Chance begriffen werden?

Der bisher dominierende Wissens- und Erkenntniszugang hat seine Unzulänglichkeit unter Beweis gestellt. Alle oben genannten Auswege respektive Chancen werden nur dann möglich, wenn unser grundsätzlicher Denk- und Lebensansatz die bisher dominierende reduktionistische Welt- und Selbstbetrachtung überwindet. Eine echte Kosmosophie liegt in ihren entscheidenden Anfängen und Weichenstellungen besonders in den Leistungen der schöpferischen Philosophie grundsätzlich vor.

  • Inwiefern liegt Wahrheit und Chance in der Spaltung der Gesellschaft?

Einerseits wird uns vor Augen geführt, wie wichtig die grundsätzlich harmonische Einheit des Volkes für ein friedliches Zusammenleben ist; andererseits erleben wir die unerbittliche Härte der spaltenden Kräfte mit ihrem ganzen Raffinement. Illusionen über Vermittlungen zwischen den Lagern brechen in sich zusammen; Ausnahmen bestätigen die Regel, und das beständige Bemühen um Verständigung oder friedliche Nicht-Verständigung ist selbstverständlich. Dennoch scheint ein Sondierungsvorgang seinen Lauf zu nehmen, der langfristig zu Klarheit und Frieden in Beziehungen führen muss. Wenn wir ihn auch noch nicht verstehen.

Wir können Aussichtslosigkeit in Teilen transformieren in schöpferische Einsichten, weil sie oft genug Ausdruck systemischer Unauflösbarkeit sind. Wir lernen sie zu übersteigen – oder stehenzulassen und mittels Geduld und Unbeirrbarkeit zu behandeln.

Uli Fischer: Zur Themenverwahrheitlichung am Beispiel des Narratives vom Klimawandel

https://www.manova.news/artikel/dichtung-und-wahrheit

Bauernproteste zum Jahresauftakt 2024

Sonntag, der 7.1.2024.

Stil liegt das Land vor den Bergen, Schneeduft grüßt am Morgen noch in bergender Dunkelheit. Die Dämmerung lässt auf sich warten, die stade Zeit ist um. Südostbayern harrt der Dinge – wie ein ganzes Land. Auch hier gehen die Bauernproteste weiter.

Wie angekündigt kommt es ab dem 8.1.2024 in ganz Deutschland zu weiteren Aktionen der Bauernschaft. Das Land hält noch einmal den Atem an – dann rauschen Tage und wohl auch Wochen einer Auseinandersetzung heran, bei der es, von der Landwirtschaft aus betrachtet, im Kern um die zu erhaltende bzw. wiederzuerlangende Agrar-Souveränität Deutschlands und eine langfristig gesicherte Versorgungsperspektive für unsere Bevölkerung geht, wenn auch die konkreten Mehrbelastungen für Landwirte den Stein des Anstoßes bilden.

Aktionen in Bayern (lt. Landesverband):

Oberbayern:

  • 8. Januar 2024 – ab 11:00 Uhr: München / Odeonsplatz und Ludwigstraße: Zentrale Auftaktveranstaltung im Rahmen der Aktionswoche
  • 8. Januar 2024 – ab 11:00 Uhr: Altenstadt – Futtertrocknung Altenstadt – Kundgebung
  • 10. Januar 2024 – ab 11:00 Uhr: Weilheim – Hochlandhalle/Volksfestplatz – Kundgebung
  • 10. Januar 2024 – ab 19:00 Uhr: Bad Reichenhall – Festplatz – Schlepper Sternfahrt mit Kundgebung
  • 12. Januar 2024 – ab 11:00 Uhr: Penzberg – Urthaler Hof (angefragt) – Kundgebung

https://www.bauernverband.de/topartikel/aktionswoche-agrardiesel

https://www.facebook.com/LandwirtschafterLEEben/

Es wird immer deutlicher, dass die Bauern nur aussprechen und unübersehbar demonstrieren, was große Teile der Bevölkerung denken und fühlen: Es geht so nicht mehr weiter mit ideologiegetriebener, Hintergrundmächten nutzender, Lobby-Arbeit betreibender Landesverwaltung, die diesen Namen nicht mehr verdient.

Über die tagesaktuellen Forderungen hinaus: Wir brauchen eine sichere und klare Perspektive sowohl für die unmittelbare Versorgung durch die heimische Landwirtschaft als auch für eine langfristig angelegte sinnvolle Wirtschaftstransformation und die Kultur in unserem Land. Wir brauchen sicheren Frieden, der nur im Miteinander im Land wie mit den Nachbarn zustande kommen kann.

Wir brauchen sachkompetente Entscheidungsträger, die sich den Anliegen der Menschen verbunden fühlen, die Probleme ernst nehmen und nicht intransparente Agenden vorantreiben. Die Totalitarismus-Entwicklungen müssen gestoppt, aufgearbeitet und durch nachvollziehbares und von der Bevölkerung mitgetragenes Handeln der politischen Akteure ersetzt werden.

Zunächst muss jedoch auf die konkreten Forderungen zur Rücknahme der finanziellen Mehrbelastungen der Bauern und des Verordnungswustes ohne Wenn und Aber lösungsorientiert eingegangen werden.

Was wird geschehen? Wird die Regierung auf die Situation angemessen reagieren?

Die jetzige Regierung wird noch das eine oder andere Manöver zu ihrem politischen Überleben versuchen. Sie ist aber offenbar nicht zu substanziellen Schritten in der Lage – und bereit. Es fehlt nicht nur der Wille zu umfassender Kurskorrektur und die Fähigkeit zu einer klaren Verantwortungsübernahme für Fehlentscheidungen – es fehlt mittlerweile auch das nötige Mindestvertrauen der Bevölkerung. An einem großen Kehraus, so der jetzige Eindruck, wird kaum ein Weg vorbeigehen. Oder finden wider alle Wahrscheinlichkeit die jetzigen Verantwortlichen einen vermittelbaren Ausweg aus der multiplen Staatskrise (so muss man den Zustand ja wohl nennen)? Das ist kaum denkbar, bei den bisherigen Vorkommnissen in der Legislaturperiode. Ruhe, Sachlichkeit und weitblickende Führung geht von dieser Regierung jedenfalls nicht aus. Es ist vermehrt die Frage aufgekommen, für wen oder für welche Ziele sie eigentlich tätig ist.

Mehrere Szenarien sind derzeit denkbar:

  • Einlenken der Regierung und Kurskorrekturen (unwahrscheinlich)
  • Versuche von Vermittlungen (nur unter weiterem Druck)
  • Regierungsumbildungen (zum Zeitgewinnen und Beruhigen der Situation denkbar aber kaum zielführend)
  • Die Möglichkeit, dass es nach dem oder im Ablauf der kommenden Wochen zur Forderung des Rücktritts der Regierung und von Neuwahlen im Verlauf des Jahres kommt, liegt auch in der Luft sowie die Möglichkeit der Bildung einer wie auch immer gearteten Übergangsregierung.

Eine Regierung der nationalen Verantwortung, die nicht parteipolitisch beschränkt ist, sondern sich an Kompetenz und Amtswürdigkeit orientiert, wäre ein Weg, um den desaströsen Kurs erst einmal zu stoppen. Die wichtigsten Dinge wären zu regeln. Eine friedensinitiativ geführte Außenvertretung durch eine Person, die wirklich außenpolitische Kompetenz und Instinkt hat für die geopolitische Wandellage samt spezifischen nationalen Befindlichkeiten sensibilisiert ist, tut unmittelbar not.

Wenn es zu Neuwahlen im Zuge eines Rücktritts der Ampel-Regierung kommt, sollte der Wahlsieger sich der Möglichkeit einer parteiübergreifenden bzw. Parteilose einbeziehenden Übergangsregierung öffnen. Dabei geht es auch um einen ersten Schritt zur Mindest-Relativierung der jetzigen Parteienvorherrschaft allgemein. Politische Willensbildung bedarf breiter gesamtgesellschaftlich akzeptierter Wege im Einklang mit dem Grundgesetz. Auch eine grundsätzliche Neuformung von Machtausübung erscheint diskussionswürdig. Wie kann das Leben unbehinderndes, schöpfungsdienliches Regieren gelingen?

Deutschlands Krise, die nun in den Bauernprotesten einen neuen Kulminationspunkt findet, kann ein weiterer Ausgangspunkt für einen gesellschaftlichen Neubeginn mit friedlichen Mitteln sein, der an den realen Gegebenheiten orientiert ist, gut organisiert.

Die Vorwürfe von einigen politisch Verantwortlichen, es ginge bei den Bauernprotesten u.a. um „feuchte Träume eines Umsturzes“ (Özdemir) sprechen Bände: Der derzeitige Landwirtschaftsminister kann sich offenbar nicht vorstellen, dass eine versagende Regierung wie die der Ampel-Regierung legal und ohne Gewalt und nur mittels Widerstand gegen ruinöse staatliche Vorhaben und sowie per zivilgesellschaftliche Diskussion und Aktion im öffentlichen Raum zum Abtreten aufgefordert werden kann. Das ist aber sehr wohl möglich. Friedlich und vor aller Augen.

Gerd Reuther hat auf einige Dinge hingewiesen, die aus der historischen Erfahrung der Wackersdorf-Proteste hilfreich sein können. https://www.manova.news/artikel/das-ende-des-waansinns Er mahnt einen langen Atem an. –

Mit einer Regierung der nationalen Verantwortung, einer politischen Allianz zur Stabilisierung und Souveränisierung des Landes, ginge womöglich eine Art Interimszeit einher, die auch die Etablierung eines allgemein geschätzten und verteidigten Diskursraumes ermöglicht für die so nötige neue und heilsame Debattenkultur. Mit Sympathie verfolge ich wie viele Menschen die Aktionen der Bauern. Sie können die Einleitung eines wünschenswerten „deutschen Frühlings“ sein, der Selbsterneuerung unseres Landes. Ich wünsche ihnen und uns dabei umfassenden Erfolg.

Ganz sicher bedarf die Landwirtschaft, wie so viele Bereiche, auch einer heilsamen, langfristig angelegten Weiterentwicklung. Die kann es jedoch nur dann geben, wenn die Landwirte überhaupt noch sinnvoll agieren können. Und das steht infrage.

Themen für aktuelle Diskussion gibt es in diesen Tagen ja in Hülle und Fülle, u. a.:

  • Allgemeinverständliche und ausführliche Darstellung der wirklichen Lage der Landwirte in Deutschland und Europa – und die Entwicklung einer Perspektive zur Erhaltung der Fähigkeit zur weitgehenden Selbstversorgung Deutschlands
  • Weitere öffentliche und massenmedial verbreitete Anhörungen zur Corona-Krise (Stichworte Übersterblichkeit, Vertragswerk, Wissenschaftskrise etc.). Die nötigen Vorarbeiten sind dazu geleistet. Öffentliche Wahrnehmung und Diskussion entsprechender Dokumentationen
  • Die Verwaltungen müssen über ihre Paralysierung in der Corona-Zeit gegenüber den Bürgern Rechenschaft ablegen.
  • Sachgerechte Informationen über die Lage der Ukraine und die Perspektive Europas. Sofort Verhandlungsaufforderungen an alle beteiligten Seiten. (Auf die im Hintergrund laufenden Kontakte rekurrierend)
  • Diskussion der US-amerikanischen Truppenstationierung in Deutschland mit dem Ziel des Abzuges der Truppen, der Aufhebung der Kriegs-begleitenden Handlungen von deutschem Boden und ein Agreement über die weitere Verfahrensweise in der NATO
  • Wiederaufnahme der noch möglichen Nordstream II Gaslieferungen
  • Sicherung der Energieversorgung Deutschlands mit allen verfügbaren Mitteln als unbedingte Voraussetzung der Stabilität Europas bezogen auf den Energieverbund
  • Umgehende Anstrengungen zu einer Haushaltskonsolidierung auf der Basis eines ungeschönten Kassensturzes des Bundeshaushaltes. Klare Aussagen zur wirklichen Finanzsituation des Staates unter Einschluss der zukünftig anfallenden Forderungen (Stichwort Beamtenpensionen)
  • Gleiche Chancen für die Medien, die zur Aufklärung beitragen
  • u.v.m.

(UF.7.1.2024)

Beiträge zum Thema:

Globaler Landraub und deutsche Bauernproteste | Von Hermann Ploppa – apolut.net

https://www.telepolis.de/features/Aufstand-der-Bauern-Sind-die-Proteste-im-Kern-berechtigt-9589443.html

https://www.cicero.de/innenpolitik/habeck-in-schluttsiel-bauernproteste

Bauernproteste: Alle Räder stehen still – Aber auch die Analyse

Uli Fischer: „Evolution ohne Seele“

https://www.manova.news/artikel/evolution-ohne-seele

UF – Ein Klima für gesunde Narrative

Ein Klima für gesunde Narrative

Die hier versuchte oder angemahnte Erinnerung an die „Freiheit vom aufgedrängten Narrativ“ kann ganz generell dabei helfen, die gegenwärtigen Themen der gesellschaftlichen Entwicklung wirklichkeitsorientierter anzugehen und zugänglich zu machen. Neben vielen anderen Funktionen haben die lancierten Krisen-Narrative wie die gut gehüteten und sozusagen streng verordneten Selbstgewissheiten der „modernen Gesellschaften“, z. Bsp. im Hinblick auf die angebliche Überlegenheit der Demokratie als Regierungsform oder die behauptete Objektivität der Naturwissenschaften, ja die Aufgabe, das wirkliche Potential der jeweils berührten Themen zu verdecken. Am Beispiel des Klimawandel-Narratives sei einmal aufgezeigt, wie weit eigentlich das Thema aufgespannt werden könnte und müsste – mit weitreichenden Folgen für Wissenschaft, Kultur, Wirtschaft und Politik – und die Bewusstseinsentwicklung des Einzelnen. Man gewinnt fast den Eindruck, dass eine vollumfängliche Diskussion der Klimafrage überhaupt erst mit einer grundlegenden Veränderung des „Gesamtklimas“ der Gesellschaften möglich sein könnte.

Für alle Diskussionen des aktiv und bewusst in Umlauf gebrachten, über Jahrzehnte medial befeuerten und mit fragwürdigen wissenschaftlichen Institutionen wie dem IPCC abgesicherten Deutungshoheitsregimes in Sachen „Klimawandel“ lohnt es, sich einige Dinge zu vergegenwärtigen oder in Erinnerung zu rufen, damit man die Möglichkeit hat, sowohl innerhalb als auch außerhalb des aufgebürdeten wie eingeschlichenen, fast drogenartigen Narratives sinnvoll nachzudenken und zu handeln. Akzeptiert man allein die Themensetzung, wie sie im medialen und wissenschaftlichen Mainstream erfolgt, ohne eine Themenverwahrheitlichung zu versuchen, dann läuft man Gefahr, dem gewünschten und leider oft zu beobachtenden engen Diskussions- respektive Meinungskorridor entsprechen zu müssen. Im Sowohl-als-auch von Narrativdiskussion und Neu-Narrativ setzender Narrativüberschreitung gewinnen wir die nötige geistige Freiheit und die Möglichkeit echten Denkens im Sinne des dem Menschen möglichen co-kreativen Daseins.

Im Folgenden seinen Ansatzpunkten für die vielseitige Diskussion und meditative Denkdurchdringung des klimatischen Aspektes des Lebens genannt:

  • Der Ursprung des Ideologems vom Klimawandel ist mutmaßlich „wirtschaftspolitischer“ Herkunft. Entsprechende Hinweise gab zum Beispiel Hartmut Bachmann mit der Wiedergabe von Gesprächen bei Treffen elitärer Zirkel in den USA Ende der 60er/Anfang der 70er Jahre. Wenn das wahr ist, und vieles spricht dafür, wäre im Grunde hier schon das Ende der Diskussion erreicht.

  • Verschiedentlich wird auf die manipulativ einsetzbare Unklarheit des Begriffes „Klimawandel“ selbst hingewiesen. Es gibt u.a. den Vorschlag den Sachverhalt etwas genauer mit „Klimaveränderung“ (z.B. D. Freying) zu bezeichnen.

  • Schon die Gründung des IPCC war offenkundig Narrativ-geleitet, und die Tätigkeit der Körperschaft waren insofern von Anfang an nicht ergebnisoffen ausgerichtet. Das IPCC wurde machtpolitisch geformt. Kritische Teilnehmer wurden aussortiert oder verließen dieses Gremium, oft unter Protest. Damit wurde ein Stimmkörper vereinheitlichter Meinung geschaffen, der sich dann als wissenschaftliche Referenzquelle ausgab. Die geschickte Mischung von realer Phänomenologie, tendenziös präsentierten Studienlagen und der Einsatz der „Modellierungen“ des klimatische Geschehens hat mit der Zeit eine Art unhinterfragbarer Instanz geschaffen.

  • Offenbar fand auch von Anfang an, also mit Beginn der 70er Jahre, einer Untermauerung der „Klimawandel-Kampagne“ mit künstlich aufgebauten politischen Influencern statt. Das wirft noch ein besonderes Licht auf die Geschichte der Grünen und würde, wenn sich dieser Strang der Erzählung bewahrheitet, auch die heutige Verteidigung US-amerikanischer Interessen durch die Grünen miterklären in einer Art kontinuierlichen – verdeckten – Identifizierung mit den Interessenlagen in Übersee.

  • Dann ist die wohl nötige Feststellung, dass das bisherige „Wissen“ über die klimatischen Veränderungen auf der Erde wahrscheinlich völlig falsche Zeitmaßstäbe annimmt, angebracht. Diese Feststellung ist ganz sicher „unpopulär“, aber sie ist gut begründet. Natürlich steht und fällt das Klimawandeltheorem in seiner heutigen Ausformung, die Aussagen über Klimaveränderungen überhaupt, mit den Aussagen der bisher akzeptierten Geologie/Erdgeschichte und der Evolutionstheorie nach Darwin. Für den Fall der Widerlegung der Zeitmaßstäbe oder ihre ins Gewicht fallende Relativierung, siehe Zillmer, siehe Krause, bleibt kein Stein auf dem anderen in den „Klimawissenschaften“. Alles müsste in Bezug auf den zeitlichen Rahmen völlig neu gedacht werden.

  • Überhaupt ist die Einbettung „des Klimas“ in die (metaphysischen) Demeter-Energien und die Radialfeldinteraktionen (Bruno, Krause, Kirchhoff) noch zu leisten. Damit ist der Bereich der Grundenergien von Gestirnen angesprochen, Weltäthern, die sich gegenseitig vielfältig beeinflussen und Phänomene wie Gravitation und Licht, Wärmestrahlung u. a. überhaupt erst hervorbringen. Die ursprüngliche Bedeutung des Wortes Klima im Altgriechischen war so etwas wie „Neigung des Sonnenstandes“, und zwar in Abhängigkeit von der auf der Nord-Süd-Linie verorteten Position des Betrachters.

  • Die Wissensbereiche der Volksweisheit bzgl. Wetter und Klima kursierten viele Jahrhunderte als Bauernregeln und waren in den konkreten Lebensvollzug eingebettet (Hundstage, Eisheilige, April macht, was er will etc.)

  • Desweiteren lebten in den magisch-mythischen Kulturen, bspw. im alten Griechenland, ja auch Vorstellungen von hohen Naturkräften in personalisierter, göttergleicher Form. Der Blitze schleudernde Zeus stellt den Archetyp der metaphysisch auf Wetter und Klima wirksamen Einflussgröße dar, die einer bestimmten, als real betrachteten hohen Wesensgestalt innewohnt. Dem zugeordnet waren auch wettermagische Aktivitäten des Menschen lange Zeiten Usus in einer Mischung aus Anbetung der „Wettergötter“, Opfer und eigenen rituellen Initial-Handlungen zur Wettermitgestaltung – Bsp.: der Regenmacher nativer Kulturen.

  • Den wirklichen Beitrag aller Lebewesen (einschl. des Planeten Erde selbst) zur Herausbildung und Stabilisierung der klimatischen Bedingungen können wir bisher kaum darstellen und erfassen. Dazu bedürfte es höherer Bewusstseinsmöglichkeiten, die „Gesamtbilder“ der Landschaften bspw. im menschlichen Bewusstsein spiegeln. Ein noch weiter Weg, der nur denkbar erscheint, wenn der Mensch im Zuge des Hineinwachsens in diese Wissens- und Wahrnehmungsbereiche auch die entsprechende Mitverantwortung für die Lebensprozesse wirklich zu schultern lernt.

  • Dann kann man natürlich die lancierten und zu Wissenschaft erklärten Klimawandel-Theoreme und Argumente wie den sogenannten Treibhauseffekt oder CO² als Treibhausgas direkt angreifen. Zunächst in ihrer eigenen Behauptungsstruktur. Dann auch in den meist tendenziösen Interpretationen von Daten und in der Art der Datenerhebung überhaupt (siehe Hockeyschläger-Diagramm).

  • Letztlich bedarf es auch einer tieferen Naturwissenschaftskritik als solcher, weil wie selbstverständlich natürlich die Prämissen der modernen Naturwissenschaft auch in die Argumentationen der meisten Kritiker einfließen. Diese Prämissen – sind aber grundsätzlich fragwürdig und geben, akzeptiert, nur die Grundlagen der in der Zielrichtung unbewusst destruktiven Wissenschaft ab. Daran kann kein Zweifel bestehen, wenn wir die Ergebnisse der Naturwissenschaft in ihrer Gesamtheit und Auswirkung auf das Leben auf der Erde betrachten. Dabei ist es wie mit gewissen Religionen oder Ideologien: Die Behauptung, z.B. die vom IPCC favourisierte Klimawissenschaft wäre eben keine richtige, wirklich evidenzbasierte Naturwissenschaft, verschleiert die Notwendigkeit der Fundamentalkritik der Wissenschaften in ihrem Grundansatz.

  • In der Regel geht es bei der Klimadiskussion im politischen Raum sofort um wirtschaftliche Fragen. Das ist bezeichnend. Die „klimapolitischen“ Ziele werden nur zum Teil auf der Welt geteilt und bei uns ohnehin nicht erreicht und im Zweifel sofort, gern in verschleierter Form, fallengelassen, was auf die schamlose Instrumentalisierung von gutgläubigen Menschen für rein propagandistische Aufbereitungen der Öffentlichkeitsfelder für die Saat der „Segnungen“ mit Technologiewechseln hindeutet.

  • Im Grunde findet man immer wieder die gleiche Figur: Rechtfertigung von Technologieschüben, Staatlichkeitsstraffungen, Umerziehungen – das grundsätzlich destruktiv ausgerichtete Denken und Handeln der modernen Zivilisation bedarf verschiedenster sich ablösender Narrative – der „Klimawandel“ ist da nur eines unter anderen.

  • Die medialen Kampagnen und die Durchdringung sämtlicher Bereiche, vom Plakat an der Bus-Haltestelle bis zur Selbstdarstellung von Unternehmen, sind bei unserem Wissen über die Mechanismen und die Interessengeleitetheit der Medienaktivitäten kaum anders als rosstäuscherisch und irreführend-lenkend zu bezeichnen. Man muss den Medien im Durchschnitt schon strukturell die Befähigung und den Willen zur sinnvollen Aufbereitung von Wissens-Diskussionen absprechen, jedenfalls zur Zeit und im grundsätzlichen. Ausnahmen bestätigen die Regel.

Es ist sinnvoll, die Klimawandel-Debatte und ihre desaströsen intellektuellen, politischen, wirtschaftlichen und sozialen Folgen als ein weltweit implementiertes Agens des Megatechnischen Pharaos aufzufassen, und die Herausforderung anzunehmen, die „wissenschaftliche Betrachtungsweise“ auch bei dieser Gelegenheit in ihrer jetzigen Form in Gänze in Frage zu stellen für eine umfassend zu erfolgende Transformation. Wir brauchen eine erneuerte, erst gemeinsam herauszubildende Wahrnehmungs- und Wissenskultur, die sich der Herausforderung einer konsequenten Einbeziehung des „Weltinnenraums“ stellt. Es gibt dafür eine ganze Reihe traditioneller Bezugspunkte – und eine Menge an Vorleistungen, die in Kritik und Metakritik der Moderne seit Lichtenberg, Schelling und Goethe erbracht worden sind; in den vergangenen Jahrzehnten traten z.B. Jochen Kirchhoff, Erwin Chargaff und Claudia von Werlhof als profunde Grundlagenkritker hervor.

Die meisten Krisen-Themen – Energiekrise, Krise der „globalen Governance“, „Pandemie“-Gesundheitskrise, Klimakrise, Finanzkrise, Weltmachtkrise etc. können als „inverse“ Themen angesehen werden. Sie müssen und können daher doppelt angegangen werden. Einmal in der direkten Kritik der Narrative und der aus diesen abgeleiteten Lösungsversuche und zweitens in ihrer fruchtbar werdenden Umkehrung. Das heißt, dass sie, richtig erschlossen, jeweils tatsächliche Themen und Herausforderungen zu überschreitendem Denken und Handeln darstellen. Die realen und induzierten Krisen, allesamt im tieferen Zivilisationskontext ohnehin nur Mittel zum Zweck der „technischen Umschaffung der Natur“, können also auch als Botschaften aufgefasst werden, die es jeweils richtig zu deuten gilt. Dabei ist es unumgänglich, eigene Themeninterpretationen zu setzen. Dieser Gedanke ist im Übrigen eine Ableitung aus dem Ansatz des Werkes „Nietzsche, Hitler und die Deutschen“, der den deutschen Faschismus als die schreckliche Zerrform einer eigentlich sinnvollen Vision eines Neuen Zeitalters deutet.

Einige Autoren weisen auch auf die dezidiert militärischen Komponenten im Umgang mit z.B. den behaupteten Epidemie-Krisen hin, sowohl im Sprachlichen als auch in der organisatorischen Bewältigung. Dies mag ein weiteres Indiz dafür sein, dass die Krisen immer Facetten eines prinzipiellen und dauerhaften Krieges gegen die Bevölkerung, gegen das Menschliche, damit gegen den schöpferischen Impuls, der letztlich ein langfristig angelegter „Erlösungsimpuls“ des Bewusstseins ist, darstellen.

Eine Schöpfungssinn-orientierte Machtform, die der Entfaltung der schöpferischen Potentiale jedes einzelnen Menschen und der Naturreiche bedarf und für deren Entfaltung wirkt, hat es auf Erden, jedenfalls in längeren historischen Zeiträumen und global, noch nicht gegeben. Die Errichtung dieser Machtstruktur und ihrer innewohnenden Fähigkeit und Kraftfülle, eine gesicherte Sphäre für das lebendige Wachstum aller Lebensformen zu gewährleisten, das ist unsere Aufgabe in der gegenwärtigen welthistorischen Situation. Auch die jetzige Verstärkung der Konflikte der sogenannten Großmächte ist im Rahmen dieser Aufgabe als eine „inverse“ Themenstellung, zu verstehen: Wie kann eine natürliche geistig-kosmische Weltordnung auf der Basis echter Souveränität der Völker – unter Abschüttelung aller imperialistischen Ansinnen, Bewahrung realen globalen Friedens und bei Freisetzung der schöpferischen Potentiale aller Menschen entstehen und aufrechterhalten werden?

Dass dieser Text in diese Fragestellung mündet ist kein Zufall. Alle wesentlichen Fragen unserer Zeit münden in die Frage nach einer durchdringenden und umfassenden, emanzipatorisch angelegten Welt-Ordnung und der Überwindung der unbewusst nihilistischen Grundtendenz der Moderne. Diese Frage spiegelt sich gleichermaßen im Leben jedes einzelnen Menschen. Die Weltbewusstseinskrise bedarf auch der konstruktiven Lösung der Machtfrage.

UF – Der Weg zum Frieden

https://www.rubikon.news/artikel/der-weg-zum-frieden-3

Berliner Begegnungen philosophischer Art

Text von Uli Fischer, Bad Reichenhall im Januar 2023

Der Philosoph Michael Andrick schrieb am 11.01.2023 in der Berliner Zeitung einen ansprechenden Aufruf zu mehr philosophischem Denken in einer freiheitlichen Gesellschaft. Überschrieben war sein Text mit: „Philosophie trägt das Leben und den Staat.“ Man braucht die Dinge nicht schönreden. Natürlich kann und muss man zur Zeit fragen: Leben wir überhaupt in einer freiheitlichen Gesellschaft? Und hat der Staat, d. h. die konkreten Menschen, die ihn repräsentieren und die ihn sozusagen exekutieren, nicht soeben und fortlaufend demonstriert, dass er weder für einfachstes maßnahmekritisches Denken empfänglich ist noch für grundlegendere Infragestellungen der gegenwärtigen „Staatslenkung“ und Perspektiven?

Ich habe mich trotz / ungeachtet dieser Differenz über Michael Andricks Grundaussagen gefreut, weil ich ähnlich denke und glaube zu verstehen, dass er ja eben gerade keiner unkritischen Haltung das Wort redet, ganz im Gegenteil. Philosophisches Denken, wirkliches Denken überhaupt, kann und sollte ein alltägliches Handwerkszeug für den menschlichen Geist sein, der den Dingen und sich selbst auf den Grund gehen will und dies auch tut. Sie ist kein Gerüst aus formelhaften Aussagen, eine Abfolge von historisch verbürgten Äußerungen Einzelner, der möglichst konsistente Bau von Systemen und Kritiken oder lediglich haltlose Spekulation über das Wesen der Welt und des Menschen. Philosophie erlaubt ein Denken, das das praktische Leben scheinbar weit übersteigt, gleichwohl es sich „mittendrin“ ereignen kann. Für mich und manch anderen Zeitgenossen ist Philosophie eine Lebenshaltung, die sich der Existenz in jeder Hinsicht stellt, es zumindest versucht – geistig – seelisch – physisch. Sie ist das Werkzeug zu einer sinnvollen Lebensbewältigung. Und im Verbund mit einem geerdeten Leben „unschlagbar“? Vielleicht.

Die vergangenen 3 Jahre haben die ohnehin „verdichtete Zeit“ noch einmal komprimiert, beschleunigt. Es ist offensichtlich so, dass unter dem Druck der Ereignisse für den menschlichen Geist viele Fragen entstehen, die weit in die Fundamente unseres Denkens, der Welt-Ordnung und der Gesellschaft reichen. Grundsätzliches tritt wieder auf den Plan. Ein wenig wie 1989, und doch anders, umfassender. Kaum ein Mensch wird von sich behaupten können, nicht mit existenziellen Fragen von Leben und Tod, Zugehörigkeit und Sinn, seinen eigenen und anderen weltanschaulichen Überzeugungen konfrontiert zu sein. Der Umgang miteinander in Familie, Beruf, Öffentlichkeit und mit sich selbst hat offenbart, was wir denken, wer wir sind, wem wir glauben und warum, woran wir glauben, was wir hoffen und ersehnen. Die Corona-Krise, um das hoch komplexe Geschehen einmal so zu nennen, war und ist ein Spiegel des Ist-Zustandes für die Gesellschaft. Was haben wir, jeder Einzelne, in diesem Spiegel gesehen, entdeckt? Halten wir das eigene Spiegelbild, so wie es wirklich und wahrhaftig ist, aus? Und können wir beim Blick in den Spiegel entdeckte Schatten auf unserem Gesicht durchlichten mit Ehrlichkeit und Wahrheitsliebe, so schwer es manchmal fallen mag?

Als ich 1990 im Nachwende-Berlin die ersten „post-sozialistischen“ Schritte in philosophischer Hinsicht machte, primär aus dem Bedürfnis, die gesellschaftlichen Veränderungen als junger Ost-Deutscher in der Tiefe zu verstehen und die zerbrechende sozialistische Ideologie hinter mir lassen zu können, kam ich durch einen Freund zunächst mit dem Angebot der Ringvorlesungen des Philosophen Rudolf Bahro an der Humboldt Universität in Kontakt. Und ich war begeistert von dem, was dieser freiwillig in die noch-DDR zurückgekehrte Denker, ein ehemaliger Dissident und selbst einstmals kommunistischer Funktionär, an Analysen und Denkangeboten vortrug. Da sprach ein Visionär und Kämpfer des Geistes, das war mir umgehend klar geworden. Sein Vermächtnis, sein Buch „Die Logik der Rettung“, war dann ein Referenzpunkt für mein Denken, das auch heute noch nicht nur historisch lesenswert ist. Zum Beispiel im Hinblick auf den Werdegang der Grünen, die er mitgegründet hatte und dann enttäuscht verlies, als ihm klar wurde, dass bestimmte,letzlich materialistische, Paradigmen nicht überwunden werden konnten im Zuge der Parteiwerdung und des Wirkens auf dem „politischen Parkett“. Alle damaligen Befürchtungen haben sich leider bestätigt.

Die Parallelen der politisch gegensätzlichen Systeme der Ära des Kalten Krieges, vor allem der Hyper-Industrialismus und die grundsätzlich materialistischen Prämissen und Orientierungen hüben wie drüben, die Bahro herausarbeitete, leuchteten mir damals wie heute ein. Und mit Rudolf Bahro, der in seinen Vorlesungen und Schriften vermittelte, dass es mit bloßer äußerlicher Kritik und kosmetischer Veränderung in Politik, Wirtschaft und Sozialem zur Lösung der großen zivilisatorischen Widersprüche nicht getan sein konnte, begriff ich die Möglichkeiten einer vertieften Selbst-Analyse, der „Schattenarbeit“, und einer positiven Aufdeckung des spirituellen Potentials des Menschen. Ich konnte diese „Innen-Arbeit“ annehmen, die ja in sozialistischer Zeit suspekt war und allenfalls in „Kritik und Selbstkritik“ ihren meist persönlichkeitsunterdrückenden Ausdruck fand. Ich verstand plötzlich, dass meine Liebe zu Literatur und Lyrik, zur Musik, zum gesellschaftsvisionären Denken auch damit etwas zu tun hatte: dem Geist des Lebendigen. Dass es ein „Innen“ der Welt wirklich gibt. Und das war natürlich mit dem Bruch mit der erlernten materialistischen Weltanschauung verbunden.

Rudolf Bahro war in dieser Hinsicht ein hervorragender Brückenbauer für uns Ost-Deutsche auf der Suche nach der tieferen Wahrheit des Lebens wie gesellschaftspolitischem Neubeginn und nach Halt in den sich so rasch verändernden Verhältnissen, weil er ja unsere Sprache sprach, die Besonderheiten des Denkens und Lebens in der gerade sterbenden DDR bestens aus eigenem Erleben kannte. Mein Interesse an Philosophie im Allgemeinen und an Erfahrungen und Aussagen spiritueller Natur war jedenfalls geweckt, und meine persönliche Erkenntnis- und Entwicklungsreise begann. Es sollte eine Reise mit vielen Momenten des Entdeckens und des persönlichen Wachstum werden und auch eine Reise mit Hindernissen und schmerzlichen Erfahrungen und Momenten des Scheiterns und Wiederaufstehens. Was hatte ich anderes erwartet – als philosophisch und spirituell Denkender, als „Wahrheitssucher“?

Im Rahmen der erwähnten Ringvorlesungen von 1990 trat dann damals auch ein Philosoph auf als von Rudolf Bahro geladener Gast, der in seiner Vorlesung den Denkansatz vertrat, dass die ökologische Krise nur dann verständlich und bewältigbar werden würde, wenn wir sie als als eine umfassende Bewusstseinskrise des Menschen verstehen. Die ökologische Krise war seit den 1970ern ins Zentrum zumindest der westeuropäischen gesellschaftlichen Diskussion gerückt, völlig zu Recht, wie gerade wir Ost-Deutschen wussten. Der hoch gewachsene Mann, damals Mitte 40, der in eigentümlicher Weise das Auditorium mit prägnanter und akzentuierter Sprache, ruhig und energiegeladen, in seinen Bann zog, war Jochen Kirchhoff. Es waren durchaus fremde, auch aufregende Töne einer bis dato mir unbekannten Denkwelt, die wir in seiner Vorlesung mit dem Thema „Die ökologische Krise als Bewusstseinskrise des Menschen“ hörten. Aber sie blieben meiner Seele in guter Erinnerung.

Der Vortragende war schon ein wenig bekannt geworden im Osten, denn er hatte ein Buch verfasst, zu dem Rudolf Bahro ausgerechnet am 9.11.1989, ein Ost-Deutscher einem West-Deutschen, ein Vorwort verfasst hatte, das mich und meinen Freundeskreis damals sehr ansprach. Es heißt „Nietzsche, Hitler und die Deutschen“ und war und ist eine brillante Analyse der Phänomene des Nationalsozialismus aus der Perspektive der Bejahung der Potentiale des Menschen, die die Nazis vielfach missbraucht und geschändet hatten, wie nur allzu bekannt ist. Die Lektüre dieses Buches hatte mir das unterschwellige Gefühl bestätigt, dass die massenhafte Euphorie der Menschen zumindest zu Beginn des Dritten Reich und der fatale Mitmachgeist und die Gleichschaltung der Öffentlichkeit, die ich in anderer Form und unter anderen ideologischen Vorzeichen ja auch in der DDR kennengelernt hatte, an dem ich als Jugendlicher und junger Mensch auch beteiligt war, einer innenweltlichen Konstellation und Manipulation entspringen konnte. Eine rein ökonomische Analyse – bei all ihrer Berechtigung – war keine wirklich befriedigende Erklärung, um den Faschismus wirklich zu verstehen. Das gilt auch für den Kommunismus. Beide Systeme spielen auf der inneren Klaviatur des Menschen diejenigen Oktaven an, die die tief verborgene Erlösungssehnsucht des menschlichen Bewusstseins beständig erklingen lassen. Beide Systeme bedienen sich mythischer und quasi-religiöser Symbolik und Ritualistik und sind vielleicht nicht zufällig auf „christlichem Boden“ entstanden.

Jochen Kirchhoff hatte mit dem Buch wie mit der Vorlesung zur ökologischen Krise als Bewusstseinskrise einen Nerv getroffen: Der Mensch ist mehr als nur ein biologisches Wesen, er verfügt über große, grandiose geistig-seelische wie manifestierende Möglichkeiten, die allerdings fehlgeleitet werden können und sich gegen ihn wenden, wenn er sie missachtet. Faschismus und ökologische Krise – ich füge hinzu: Kommunismus wie Transhumanismus – entspringen so gesehen im Kern der gleichen Grundursache: unserem unbewusst gespaltenen Verhältnis zur Welt und zu uns selbst. So die tragende Aussage und das damit verbundene Denkangebot, das seinen Impuls aus meiner Sicht noch längst nicht verbraucht hat. Das Tiefenverständnis der Zivilisationskrisen ist noch nicht in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Die „kollektive Neurose“ bzgl. des kosmischen Zusammenhangs im Innen und Außen bedarf weiterhin der Benennung und der „Großen Therapie“. Wenn auch alle diese Phänomene ganz sicher vielfacettig sind und nicht neuerlich monokausal gedeutet werden können und sollten.

Ich nahm dann noch an einigen Vorlesungen von ihm in kleinerem Rahmen teil. Dann zog es mich aus Berlin „in den Westen“ als einer von Vielen des damaligen „kleinen Exodus“ vor, mit und nach der Wiedervereinigung. Es sollte gute 22 Jahre dauern, bis ich auf den Philosophen aus Berlin wieder aufmerksam wurde.

Als das geschah, bestellte ich mir umgehend seine naturphilosophische Themen behandelnde Tetralogie (erschienen im Drachenverlag) und las intensiv und mehrmals – versuchte zu verstehen und musste mich durchbeißen. Das war ein gutes Stück Arbeit, obwohl ich zur Atmosphäre der Bücher sofort Zugang fand, sie irgendwie verstand, nicht sofort rational, eher atmosphärisch und von der Richtung des Ausgesagten her. Der „Klang“ dessen, was ich las, war mir irgendwie vertraut. Ich wusste für mich intuitiv: Ja, so kann und muss man an die Dinge herangehen, auf gute Weise radikal, in diesem Geist. Und die Person, die oder der das schreibt und überhaupt schreiben kann, kann nicht nur darüber schreiben, sie oder er muss ihre oder seine Philosophie auch leben. (Kleiner grammatischer Scherz: Ich hoffe, das war jetzt „gendergerecht“ genug für diesen Text.) Das war mir bei der Intensität der Texte sofort klar. Die Einheit von Denken und Handeln ging ganz eindeutig von der Lektüre aus, wurde regelrecht gefordert. Das sprach mich an, war eine Bestätigung eigener Überzeugung: Ein authentisches Leben dessen, was man denkt und will, ist ein wirksames Beitragen zur Veränderung in dieser so schwierigen und komplexen Ära des Übergangs.

Diese Zweiheit von mich ansprechendem Denken und spürbarer Integrität des Schreibenden überzeugte mich: Ich ließ mich auf Denkangebote und Hinweise ein. Sie erreichten mich wohl auch auf der Grundlage meiner gewonnenen Erfahrungen beider Gesellschaftssysteme und auch einer gewissen gewonnenen Reife auf dem Lebensweg. Nicht zuletzt war mein eigenes Denken, geschult durch die Kenntnisnahme vieler verschiedener Ansätze der Weltbeschreibung und durch eigene Überlegungen vorbereitet, auch desillusioniert und aufnahmebereit genug, für neue, starke Impulse.

Neben der Lektüre der Werke wie „Die Anderswelt“ oder „Was die Erde will“ begann ich die auf dem Youtube-Kanal von Jochen Kirchhoff zur Verfügung gestellten Audio-Vorlesungen – sie wurden dankenswerter Weise u. a. von einem Studenten in den 1990ern mitgeschnitten – ebenfalls wahrzunehmen und hatte so manchen intensiven und schönen Abend beim Zuhören und Mitdenken in meinem Dachzimmer hier am Rande der Alpen in Bad Reichenhall, wo ich schon gute 15 Jahre lebe und diesen Text gerade schreibe. Zusammen mit einem Mit-Freund der Philosophie habe ich mich an das Transkribieren der Vorlesungen gemacht. Mittlerweile sind die verfügbaren ca. 50 Vorlesungen nebst einigen Vorträgen nachlesbar und frei verfügbar im Internet. Sie sind eine Fundgrube an Impulsen in Sachen transzendentaler Naturphilosophie. Siehe: youtube-Kanal und vorlesungen.jochenkirchhoff.de.

Einige im Rahmen der Vorlesungen behandelten Themen möchte ich hier stellvertretend nennen: Giordano Bruno und seine Bedeutung als Philosoph der Unendlichkeit, die Triade von Weltgeist, Weltseele und Weltäther, Polarität als Grundprinzip des Lebendigen, Licht und Bewusstsein, eine neue Naturwissenschaft, das Bewusstsein der Pflanzen, Mensch – Sinn-Mitte der Evolution. Ein Ausschnitt, wie gesagt. Ich denke, er spricht für sich. Die Vorlesungen sind mit vielfältigen Quellenangaben und Literaturhinweisen gespickt, das Gesamtangebot hat es in sich und ist ein substanzieller Beitrag eines zeitgenössischen Philosophen zu grundsätzlichen Fragen des Umgangs mit dem menschlichen Potential, mit dem Suchen nach Wahrheit und Wirklichkeit und mit den Fehlentwicklungen unserer, man mag es manchmal kaum noch oder nur zaghaft aussprechen: Zivilisation.

Michael Andrick hat so klar und deutlich, verständlich und nachvollziehbar auch, für die Philosophie eine Lanze gebrochen hat. Das möchte ich hier ebenfalls tun, auch mit dem Hinweis auf diese Vorlesungen als ein Stück Stadtgeschichte, das mehr Berlinern – und Freunden der Philosophie überhaupt – bewusst werden kann und sollte.

Und wenn Berlin nun, ein einmaliger Vorgang in der Geschichte der Stadt und des Landes, schon die Bundesland-Wahlen wiederholen muss, dann möchte man fast ein bisschen spöttisch und augenzwinkernd, vielleicht auch ernst fragen: Warum dann nicht gleich die Philosophie wählen? Der Philosoph Platon ging in seinem Denken davon aus, dass den Philosophen in der Lenkung der Geschicke der Landesverwaltung ein gebührender Platz einzuräumen sei. Michael Andrick hat darauf auf seine Weise wieder hingewiesen – und darauf, dass jeder Mensch seinen ganz eigenen Zugang zur Philosophie finden kann, weil sie ein Lebenselixier und eine Lebensnotwendigkeit ist und bleibt. So erlebe ich das als Freund der Philosophie auch immer wieder. Ein Hoch auf das wirkliche Denken und seine Kraft! Wir brauchen es, wenn wir die „Weltbewusstseinskrise“ bewältigen wollen. Und ich möchte abschließend hinzufügen – in Abwandlung von Friedrich Nietzsches Aussage über Musik: Ohne die Philosophie ist das Leben ein Irrtum . – Man kann ihn auch als sogenannter Laie beheben, und zwar anknüpfend an das eigene genuine Nachdenken, Wahrnehmen und Selbst-Vertrauen.

Uli Fischer: „Frieden durch richtiges Regieren“

Frieden durch richtiges Regieren

Ein Text von Uli Fischer (1.3.2023)

Die Kundgebung „Aufstand für den Frieden“ am Samstag, dem 25.2.2023 vor dem Brandenburger Tor war und ist für mich und viele Teilnehmer ein voller Erfolg. Zehntausende Menschen demonstrierten friedlich und lebendig ihre Haltung zu Krieg und Frieden. (1) ARD und ZDF hatten zumindest am Kundgebungsabend offenbar für den Moment verstanden und sendeten Berichte vergleichsweise fairen Charakters. Die Medien stehen auf dem Prüfstand – nicht die Bürger, die sich für die Belange ihres Landes und die Weltgeschicke auf vollkommen friedliche Weise und im Rahmen der demokratischen Spielregeln einsetzen. Zur Verantwortung für den Ukraine-Krieg und den weiteren Umgang mit der Situation sind offensichtlich ganz verschiedene Meinungen in der Bevölkerung präsent. Das gilt es fair und angemessen gewichtet im gesellschaftlichen Diskurs abzubilden. Punkt. Die Versuche, die Initiatoren und den Impetus des „Manifestes für den Frieden“ niederzumachen oder in ein abwertendes Halblicht zu stellen, können bei dialogbereiten und -fähigen Bürgern nicht verfangen. 715.00 Unterzeichner (Stand1.3.2023) des Manifests sprechen eine deutliche Sprache.

Schön, dass sich gerade in der überraschenden Verbindung von „Sahra Wagenknecht Ost“ und „Alice Schwarzer West“ eine Vereinigung der konkrete Befriedungsschritte fordernden Kräfte manifestiert und sich gemeinsam mit Erich Vad und Hans-Peter Waldrich eine Quadriga der Geschlechter-Gleichberechtigung und einer wirklichen deutschen Wendezeit symbolisch begegnet. Die Kundgebung, die ich vor Ort gemeinsam mit Freunden erlebt habe, entfaltet nun ihre Langzeitwirkung entfalten. Das ist sicher. Und das auch im Ausland, denn die deutschen Stimmen werden weltweit natürlich genau registriert, nicht nur in Russland. Es wird selbstverständlich weitergehen in verschiedenster Form mit den Impulsen, die eine Umorientierung des Regierungshandelns bewirken sollen.

Die Auseinandersetzung um den richtigen Kurs Deutschlands in der jetzigen Zeit, die fast Vorkriegscharakter hat, muss intensiv weitergeführt werden. Auch Die Gespräche „Unter den Linden“ von Kundgebungsteilnehmern mit den Demonstrierenden vor der russischen Botschaft waren ein Beispiel: Es geht auf friedliche und nicht-diffamierende Weise, auch wenn die Emotionen intensiv mit im Spiel sind.

Die strategisch entscheidenden Weichenstellungen in Richtung Friedenswiederherstellung sollten jetzt vorbereitet und dann auch vorgenommen werden. Dazu gehört ein klares Nein zu allen kriegsbefördernden Aktivitäten, die von deutschem Boden mit ausgehen und das Insistieren auf Waffenstillstand und Friedensverhandlungen, die von gewichtigen internationalen Akteuren wie China, Brasilien und Indien mit angebahnt werden. Das muss und darf oft genug wiederholt werden: Nein zu deutscher Unterstützung und nein zu fortgesetztem Waffengang. Ohne weitere Vorbedingungen. Wir brauchen eine Regierung, die Souveränität in der Außenpolitik und Friedenswillen klar unter Beweis stellt. Die Kundgebung war ein eindrückliches Zeichen für das Empfinden, dass die jetzige Regierung Scholz ihrer Verantwortung nicht gerecht wird. Eine genuine deutsche Friedens-Initiative beispielsweise ist das Mindeste, was zu leisten und anzubieten ist. Wo bleibt sie?

Hauke Ritz kommt in seinem Beitrag „Warum der Weltfrieden von Deutschland abhängt“ (2) auf einen entscheidenden Punkt zu sprechen: „Es gibt nur eine Grenze, die Washington in seiner Eskalationsbereitschaft Einhalt gebieten könnte. Und das ist die Grenzlinie, die Berlin zieht! Denn ohne Deutschland, wie bereits erwähnt, könnten die USA die Ukraine militärisch gar nicht unterstützen. Wenn unser Land sich diesem Krieg verweigert, dann endet er auch. Und umgekehrt, wenn wir uns als Logistikknotenpunkt, Koordinationszentrum und zukünftiges Schlachtfeld zur Verfügung stellen, dann wird dieser neue große Krieg mit hoher Wahrscheinlichkeit auch stattfinden. (…) Denn die beiden Nuklearmächte stehen mit dem Rücken an der Wand und wissen sich nur durch Eskalation zu helfen. Ob der große Krieg geführt werden wird, entscheidet somit nicht Washington und auch nicht Moskau, nein, diese Entscheidung fällt in Berlin. Nur Berlin kann die fortschreitende Eskalation unterbrechen. Dazu allerdings müssen wir zunächst aus dem Wiederholungszwang unserer eigenen Geschichte ausbrechen. Wir müssten wenigstens einmal die Fähigkeit haben, uns in einer Vorkriegssituation zu bewähren. Und das heißt heute, die USA mit einem unmissverständlichen, mit Maßnahmen und Taten unterlegtem „Nein“ zu konfrontieren. Wird es uns gelingen?“

Diese Frage stellen und beantworten wir Deutschen gerade in einem schwierigen und unübersichtlichen Prozess. Auf der einen Seite ist mittlerweile deutlich, dass ein Großteil der Bevölkerung eine weitere Eskalation des Krieges in der Ukraine mit Waffenlieferungen nicht unterstützt, ja auch eine Verhandlungslösung wünscht, auf der anderen Seite erleben wir eine Regierung, die sich entweder schon zum Kriegsteilnehmer macht, verbal und tatsächlich, oder als Rüstungsauftragsbeschaffungsagentur zu fungieren scheint. Das erinnert an die unverblümte Mittler-Tätigkeit des Regierunsgapparates für die Pharma-Industrie während der sogenannten Corona-Pandemie.

Es steht also auch die Frage: Wer soll das mögliche und notwendige Nein des deutschen Volkes den USA überbringen und es umsetzen? Eine dementsprechend handlungswillige, vielleicht auch Diplomatie-fähige Regierung ist realistisch gesehen im Moment nicht vorhanden. Oder doch? Am 3.3. trifft Bundeskanzler Scholz mit dem US-Präsidenten Biden zusammen. Dort hätte er die Möglichkeit zum Beginn einer Absetzbewegung. Er wird diese Möglichkeit nicht nur verstreichen lassen, sondern wahrscheinlich den Kurs weiterer Eskalation im Sinne der geostrategischen „Interessen“ der USA unterstützen und verfestigen. Gegen alle Warnungen und weit vorbei an der Wahrung der nationalen Interessen.

Die Corona-Krise hat zuletzt verdeutlicht, dass es in Deutschland genügend kompetente, politisch denkende Menschen mit Bildungshintergrund, beruflicher Lebenserfahrung, echter Menschlichkeit und begründeter Vision gibt, die für eine friedenspolitische Initiative zusammenarbeiten könnten – und nicht nur um das Schlimmste zu verhindern, sondern auch um einem umfassenden gesellschaftlichen Neubeginn zumindest den Boden zu bereiten. Natürlich sind diese Menschen seltener in den etablierten Parteien zu finden. Einer Regierung der nationalen Verantwortung in einer besonderen politischen Wendezeit-Situation könnten sie dennoch ohne Weiteres angehören.

Sarah Wagenknecht spricht einen wichtigen Punkt im Interview ein paar Tage vor der Kundgebung mit den Nachdenkseiten (3) auf ihre Weise an:

„Frage NDS: Wie können wir, Deutschland und EU, uns aus der desaströsen politischen, wirtschaftlichen und militärischen Hörigkeit und Abhängigkeit von den USA lösen? Was bräuchte es, um dies überhaupt zu einem realistischen Szenario zu machen?

SW: Also, in erster Linie bräuchte es einen Bundeskanzler mit Rückgrat. Und Koalitionspartner, die ihn dabei unterstützen. Auf europäischer Ebene sollte die Bundesregierung die Zusammenarbeit mit Ländern wie Frankreich suchen, die sich traditionell ein unabhängigeres, souveränes Europa wünschen.“

Wer wünschte sich im Moment nicht eine Frau wie Sahra Wagenknecht als Bundeskanzlerin? Sie hat bewiesen, dass neben nüchterner Sachlichkeit, politischer Expertise, geistigem Feuer und Standhalten in grundsätzlichen Fragen auch Integrationsfähigkeit in der Sache und Menschlichkeit, auch im Umgang mit Gegnern ihrer Positionen, ihr eigen sind. Eine Person wie sie an der Spitze unseres Landes wäre in vieler Hinsicht ein Segen! Möge sie, wie viele andere Akteure der gesellschaftlichen Erneuerung auch, gut behütet sein. Wir wissen sehr wohl um die Gefährdungen, die mit dem Wirken in der Öffentlichkeit gegen die politischen Doktrinen verbunden sind oder verbunden sein können. –

Ich würde zu ihrer Aussicht auf die Koalitionspartner eines europäischen Neubeginns hinzufügen: Ein unabhängiges, souveränes Europa ist vollumfänglich wahrscheinlich nur im naheliegenden Dreiklang Frankreich-Deutschland-Russland denkbar, der die Basis für eine überzeugende Lösung der europäischen Frage darstellen könnte, weil er eine genügende Mentalitäts-Spannweite von europäischen Kraftzentren abbildet vor dem Hintergrund gemeinsamer Geschichte und Bezugspunkte sowie realisierten Überwindungen von Konflikten. Diese „Achse“ wäre über einen bereinigenden Neuanfang möglich. Ein solcher ist denkbar – Russland hat bei aller Abwendung vom Westen ein natürliches und oftmalig bekundetes Interesse an gesunden europäischen Beziehungen dokumentiert. Es wird bei ernstzunehmenden Angeboten darauf zurückkommen mit entsprechender Absicherung. Davon bin ich überzeugt.

Zunächst müssten sich sicher Deutsche und Franzosen einig sein in der Frage der Souveränität des jetzigen „Halbkontinents“. Eine deutliche Abkehr von den Bestrebungen, Russland zu demontieren, müsste klar erkennbar werden. Russland beantwortet den US-Imperialismus auf seine Weise mit dem Festhalten am Gedanken der in vieler Hinsicht real schon existierenden multipolaren Weltordnung. Die Resilienz in Bezug auf die Sanktionen des Westens und die vergleichsweise klaren Analysen und öffentlich gemachten politischen Betrachtungen der Gesamtsituation durch die russische Seite sind bemerkenswert. Das gilt es in den Mittelpunkt aller Bemühungen zu stellen; Verurteilungen der Politik Russlands nach innen und außen sind auf der einen Seite zwar verständlich, auf der anderen Seite aber kein sinnvoller Ausgangspunkt für Verhandlungen und diplomatische Annäherungen, da die Hauptverantwortung für den Ukraine-Krieg nicht auf russischer Seite liegt noch lag.

Ein deutliches Nein zur direkten und indirekten Kriegsführungsunterstützung von deutschem Boden hätte im Moment gute internationale Bedingungen: Die brasilianische Friedensclub-Initiative, der chinesische 12-Punkte-Friedensplan basierend auf der Chinesischen Friedensinitiative – und auch die Inder sind aktiv an einer Friedenslösung interessiert. Sicher ist dies so, weil alle internationalen Beobachter die hohe Brisanz des Ukraine-Krieges für ihre eigene Sicherheit erkannt haben und um die eingeschränkte Vermittlungsfähigkeit der bisher in solchen Fällen angerufenen internationalen Organisationen wie der UNO wissen. Der ehemalige UN-Diplomat Hans-Christof von Sponeck hat auf die unausgeschöpften Potentiale der UN-Charta nochmals hingewiesen, die im Prinzip ausreichen würden, um jeden Konflikt weltweit beizulegen – politischer Wille vorausgesetzt. Darüber hinaus könnten auch ganz andere, richtungsweisende Impulse gesetzt werden: „Plädieren wir für zwei Prozent zur Stärkung des Friedens und nicht zwei Prozent für erhöhte Waffenproduktion“ – so sein Vorschlag auf einem Vortrag am 19.2.2023 in Frankfurt am Main. Was für eine wunderbare, griffige Umkehrung der Rüstungslogik, die über die NATO den europäischen Staaten übergeholfen wurde.

Viele Einzelstimmen haben sich erhoben: Selbst ranghohe ehemalige und aktive Mitglieder des US-Militärs haben sich deutlich gegen eine Fortsetzung der Kriegslogik ausgesprochen. Das alles macht Hoffnung.

Die Demonstrationen am 18. Februar 2023 aus Anlass der Münchener Sicherheitskonferenz haben gezeigt, dass es einen Teil der Bevölkerung zu Bekundungen von Deeskalations-Forderungen auf die Straße treibt, wenn man im Hotel zum Bayerischen Hof in München (MSC) meint, bei zentralen Sicherheitsfragen ohne Russland auskommen zu können und die derzeitige Konfliktlage ohne Verhandlungen auf der Basis des Narratives rein militärischer Sicherheit lösen zu können. Die Kundgebung „Aufstand für den Frieden“ am 25.2. vor dem Brandenburger Tor war ein weiterer Gradmesser für die sich verstärkende Willensbildung in unserem Land sein, aus der heraus eine Veränderung der Regierungshaltung bewirkt werden könnte. Eine faire Diskussion des Ereignisses und aller Vorschläge zu Verhandlungen bleibt zu wünschen. Sie wird am Ende den Medien und der Politik in unserem Land abgerungen und im öffentlichen Raum durchgesetzt werden müssen.

Entweder gibt es in nächster Zeit – wieviel Zeit haben wir noch für eine Kurskorrektur ? – ein Einlenken und eine konsequente 180 Grad-Wende der jetzigen Regierung Scholz, so unwahrscheinlich das im Moment erscheinen mag, oder eine Kurskorrektur wird möglich durch eine sich im Verlaufe der kommenden Monate ergebende neue Situation mit friedenswilligen, real- und visionspolitisch wirklich fähigen Menschen an der Spitze unseres Landes. Eine neue Friedensbewegung, und dies in einem umfassenden Sinne, hat begonnen, wie Sahra Wagenknecht und Alice Schwarzer betont haben. Sie ist Mitvoraussetzung für eine neue Politik einer souveränen deutschen Haltung und Aktivität auf internationalem Parkett und Besinnung auf einst geschätzte Vermittlungsfähigkeiten.

Freuen wir uns auf viele Veranstaltungen (4), Diskussionen,Wortmeldungen und künstlerische Beiträge, die dazu beitragen, den geistigen Klimawandel (5, 6) zu befördern, aus dem der Umbruch der Gesellschaft schöpferisch gestaltbar werden kann. Wenngleich auch viel Altes gehen muss, und das sicher nicht ohne entsprechende Abwehrkämpfe geschehen wird: Die Kugel rollt. (7) –

Die Bundestagsdebatte am 2.3.2023 mit der Rede des Bundeskanzlers Scholz aus Anlass seiner Wendezeit-Proklamierung vor einem Jahr hat deutlich gemacht: Regierung, Regierungsparteien und große Teile des Parlamentes sind nicht in der Lage, eine sinnvolle Kurskorrektur vorzunehmen. Man setzt auf fortgesetzte Eskalation und bleibt beim zurechtgestutzten Narrativ eines rein russischen Angriffskrieges. Damit ist eine Verstärkung in Richtung der Auseinandersetzung in unserem Land um eine interessengeleitete Friedenspolitik unumgänglich, die nun weiterhin in erster Linie außerparlamentarisch mit hohem Nachdruck angestrebt und erreicht werden muss. Man hat den Eindruck, dass Regierung und Parlament nicht nur in der Frage des Ukraine-Krieges keine wirklich sinnstiftenden Antworten auf die wirklichen Herausforderungen unserer Zeit hat – siehe auch die sinnlose „Klimarettungs“politik, die weitere Fehllenkung des Gesundheitssektors, die ungehemmte und verlogene Schulden-Politik samt Digitalgeld vorbereitender Forcierungen u.u.u.

In der Berliner Zeitung vom 28.2.2023 hat sich Daniela Dahn mit einer guten Verteidigung der Kundgebung und der Aktivitäten der Bürgerschaft gemeldet (8): „Daniela Dahn zur Friedensdemo: ,Jetzt lassen wir nicht mehr locker‘. Die Schriftstellerin Daniela Dahn sieht den Neubeginn einer machtvollen Friedensbewegung. Es wundert sie nicht, dass die Medien nervös sind. Ein Gastkommentar“. Ja, wir lassen nicht mehr locker. – Dafür wünsche ich uns allen dafür Kraft, Geduld, Mut, genügend Schutz, und kühlen Kopf – und Friedens-Fortune.

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Verlinkte Quellen und Hinweise im Text:

  1. https://www.emma.de/artikel/news-von-annika-340163
  2. https://www.nachdenkseiten.de/?p=93901
  3. https://www.nachdenkseiten.de/?cat=209
  4. https://www.oval.media/deutschland-und-europa-in-der-krise/
  5. https://www.rubikon.news/artikel/der-geistige-klimawandel
  6. https://www.rubikon.news/artikel/der-geistige-klimawandel-2
  7. https://www.rubikon.news/artikel/die-kugel-rollt
  8. https://www.berliner-zeitung.de/politik-gesellschaft/daniela-dahn-zur-friedensdemo-jetzt-lassen-wir-nicht-mehr-locker-li.322839

„Die letzte Chance“ (erschienen bei Rubikon)

Für die Beilegung des Ukrainekonflikts und eine dauerhafte Weltfriedensordnung wurde nun eine Initiative gestartet — jedoch von einer zweifelhaften Institution.

Zur Erinnerung eine einfache Abfolge eines Waffenstillstand- und Friedensprozesses:

  • Sofortige Waffenruhe zwischen der Ukraine und Russland an allen Frontabschnitten zur Vereinbarung eines Waffenstillstandes,
  • Eintreten des Waffenstillstandes spätestens ein Jahr nach Beginn der Kampfhandlungen — Dauer mindestens 90 Tage,
  • Unmittelbarer Austausch von Gefangenen und Verletzten, humanitäre Hilfe,
  • Einfrieren aller Waffenlieferungen,
  • Einstellung aller logistischen und strategischen Einflussnahmen Dritter in den Konflikt,
  • Eruierung von Friedensverhandlungen und Fragen der kurz- und mittelfristigen Versorgung der betroffenen * Bevölkerungen,
  • Beginn von Friedensvertragsverhandlungen mit abschließender Klärung des regionalen Konfliktes unter * Beteiligung eines Vermittlers wie dem derzeitigen brasilianischen Präsidenten. Dauer 3 bis 6 Monate.

Unmittelbare Ziele

  • Vermeidung von weiteren Opfern, Erholung für die Soldaten,
  • Normalisierung des Lebens für die betroffenen Zivilbevölkerungen,
  • Erhalt von Infrastruktur und Industrien,
  • Schaffung einer Ausgangsbasis für eine langfristige Lösung.

Mittel- und langfristige Ziele

  • Wiederaufbau der zerstörten Gebiete,
  • Klärung der politischen Perspektive der Ukraine,
  • Schaffung unhintergehbarer Sicherheitsgarantien mit dem Ziel einer stabilen Weltfriedensordnung.

Hintergrund

Verhandlungen, das ist kaum bestreitbar, müssen früher oder später den Schlusspunkt setzen unter diese Auseinandersetzung. Die Annahme, dass es sich bei dieser um eine stellvertretende Auseinandersetzung zwischen den Großmächten Russland und USA handelt, ist begründet. Sie ist Teil der gegenwärtigen Kräfteverschiebungen im globalen Maßstab. Dies haben viele Beobachter und Analysten bestätigt. Zuletzt hat sich auch die chinesische Regierung in dieser Richtung geäußert (2).

Der bisherige Ablauf der Auseinandersetzung in der Ukraine lässt darauf schließen, dass der Konflikt von den ihn steuernden Kräften entlang einer bestimmten Linie gefahren wird, die die äußerste Form der atomaren Eskalation zu meiden sucht bei größtmöglicher Schädigung der binneneuropäischen Beziehungen und Kräfte. Das RAND-Papier ist Ausdruck dieses Vorgehens. Kein Mensch kann die atomare Eskalation allerdings seriös ausschließen. Sie bleibt als ganz reale Drohkulisse beständiger Hintergrund des Geschehens, so wie in „Nachkriegs-Friedenszeiten“ auch. Eine zynische „realpolitisch“ begründete Akzeptanz der jetzigen Kriegssituation verbietet sich ohnehin.

Die Perspektive

Deutschland, Europa und die Weltgemeinschaft haben ein vitales Interesse daran, zur friedlichen Beilegung von Konflikten zurückzukehren beziehungsweise beizutragen. Wenn die derzeitige deutsche Regierung dem nicht Rechnung trägt, dann stellt sie sich selbst in Frage.

Die jetzt entstandene Situation muss dazu genutzt werden, den regionalen, geschickt induzierten Konflikt langfristig auf dem Verhandlungswege zu lösen und den Schwung dieser Bemühungen und ihres möglichen Erfolges für eine Kampagne zur Befriedung der Weltpolitik und Gewährleistung von Sicherheitsgarantien für jedes Volk zu nutzen.

Wie könnten die konkret aussehen?

Die geopolitischen Spannungen nehmen weiter zu. Entsprechende Ankündigungen, zum Beispiel zum Konflikt zwischen den USA und China, durchziehen regelmäßig die Presse. Die offenbar gezielt medial gehypten Berichte über „Spionage-Ballons“, was auch immer sie im Speziellen sein mögen, erscheinen als vorausgreifende Pseudo-Begründungen für Aggressionen in der nahen Zukunft. Soll Taiwan der nächste Schauplatz kriegerischer Auseinandersetzungen mit Weltkriegspotenzial werden? Ganz offenkundig. Und was kommt danach?

Eine anzustrebende Weltfriedensordnung bedarf natürlich vieler Voraussetzungen. Erkennbarer politischer Wille auf allen Seiten ist die wichtigste. Realismus und Kompromissbereitschaft sind selbstverständliche Begleiter dieses Ansinnens. Interessen müssen benannt, austariert und, wo nötig, korrigiert werden. Man darf diese Perspektive nicht nur nicht aufgeben — so illusorisch sie in vielerlei Hinsicht erscheinen mag. Sie muss überhaupt erst in ihrer ganzen Tragweite und Tiefe entstehen und verstanden werden. Und nur eine von vielen zu lösenden Fragen wird sein: Wie sollen die russischen Entscheider dem Westen vertrauen nach den unmissverständlichen Äußerungen von Angela Merkel zum Sinn und Zweck von MINSK II?

Eine denkbare Schrittfolge

Denkbar ist es, fordern kann man es, wenngleich das integrierende, zur Weltfriedensgemeinschaft sozusagen zwingende, schwächer veranlassende Agens nicht in Sicht scheint : Ein erster Schritt in Richtung einer Weltfriedensordnung könnte die wirksame Vereinbarung der Großmächte Russland, USA, China und anderen sein, die je vorhandenen Sicherheitsinteressen offen zu kommunizieren, zu respektieren und für die Weltöffentlichkeit nachvollziehbar und sichtbar niederzulegen.

Dies liegt im Interesse aller Länder, die letztlich immer Betroffene der Auseinandersetzung zwischen den Atom-Mächten respektive Großmächten sind. Im zweiten Schritt wäre eine Vereinbarung zu schließen, die verbindlich jegliche Erstschlags- und Angriffsstrategie ausschließt. Im dritten Schritt wäre, unabhängig von den Verteidigungsbündnissen, eine Orientierung auf Nicht-Angriffsfähigkeit aller militärischen Verbände in den Blick zu nehmen. Im vierten Schritt wäre eine verbindliche Abrüstungsinitiative zu ergreifen, die die Nicht-Angriffsfähigkeit bei zu erhaltender Verteidigungsfähigkeit umsetzt. Die dabei notwendig umzusetzenden Konversionen müssen von Anfang an mitbedacht und klar kommuniziert werden.

Wie oft sind derartige Schrittfolgen benannt worden? Wie oft sind die hehren Absichten gescheitert? Was haben wir offensichtlich in der Tiefe noch nicht genügend erfasst und bewältigt? Haben wir noch Zeit, auf einen „kollektiven Bewusstseinsschub“ zu warten, der nicht nur behaupteten Friedenswillen sondern auch potente Friedensfähigkeit zum Resultat hat, und zwar in solcher Mächtigkeit, dass keiner mehr die Hand gegen den anderen erheben kann?

Ausblick

Der Aufbau einer Politik des Vertrauens in globalem Maßstab unter Wahrung der Interessen der Völker ist unumgänglich. Ohne belastbares Vertrauen „ist alles nichts“. Der Verzicht auf einseitige Schuldzuweisungen und die gegenseitige Akzeptanz legitimer Interessen sind hier notwendige Ausgangspunkte. Gleichzeitig muss uns bewusst sein, dass es sehr wohl Kräfte im Hintergrund des Weltgeschehens gab und gibt, die tonangebend keinerlei Interesse an einer Weltfriedensordnung haben. Sie leben vom Zwist der Völker, vom Krieg des Einzelnen gegen sich selbst und von unserem bisherigen Unvermögen als Weltgemeinschaft, die Sphäre von geistiger Gefangenschaft und Selbstlähmung zu erkennen und zum Einsturz zu bringen.

Die Situation in der Ukraine hat nun eine besonders herausfordernde Situation geschaffen, die Deutschland und Europa einerseits implizit dazu aufruft, eine wirklich souveräne und von den eigenen Interessen geleitete Politik einzuleiten, die sich von den USA emanzipiert.

Und andererseits glaubhafte Gesten und Impulse zu setzen, den eigenen latenten Imperialismus umzuwandeln in Kooperationsfähigkeit und Konzentration auf die Konsolidierung und Neubestimmung des eigenen Bereiches. Germany first? Potschemu njet? In gewisser, vor allem kultureller Weise auch das.

Die vielfältigen, in diesem Prozess notwendigen Schritte in der Grundlegung einer praktikablen und haltbaren Weltfriedensordnung müssen Gegenstand umfassenderer Überlegungen sein als bisher. Für mich gehört dazu eine vertiefte Aufnahme und Weiterentwicklung einer transzendental ausgerichteten Naturphilosophie, die die Frage nach dem Sinn des menschlichen Daseins stellt und lebbare Antworten in uns hervorruft. Weltfriedenspolitik kann nur das Resultat von sich selbst Erkennenden und gegenseitig Anerkennenden sein, nicht von Monstern oder innerlich halbwüchsig gebliebenen Möchtegernmachern, die man irgendwie besänftigt und für Augenblicke ruhigstellt.

Ganz sicher bedarf es auch neu zu schaffender diplomatischer Formate, da sich die UNO bisher als unfähig erwiesen hat, entscheidend friedensstiftend zu wirken. Zu den grundsätzlichen Überlegungen gehören unter anderem die Einhegung von finanzpolitischen und wirtschaftlichen Interessen und ihr Ausgleich in einer sich umstrukturierenden globalen Ordnung. Globalismus ist Krieg gegen den beheimateten Menschen und das genuine Volksein. Wem sage ich das …

Das Bewusstsein für die Vielschichtigkeit des Prozesses und der Wille, ihn endlich einzuleiten, sind ebenfalls unumgänglich. Es ist höchste Zeit für einen Wandel im weltweiten geistigen und politischen Klima. Aber wer kann ihn einleiten und vor allem auch sinnvoll steuern und zum Erfolg führen? Wir müssen die Fragen stellen, sie aushalten. Sie mit ganzer Seele stellen. Wir sind ja, soviel wissen wir, auch Teil der Antwort.

Der Krieg in der Ukraine kann und muss innerhalb von kurzer Zeit beendet werden. Daran besteht kein Zweifel. Wenn das auf einem intelligent und sensibel kommunizierten Verhandlungsweg gelingt, dann kann das inspirierender Mitausgangspunkt werden für den Prozess der Schaffung einer Weltfriedensordnung.

Die Worte „Waffenstillstand“ und „Weltfriedensordnung“ sind möglicherweise Schlüsselbegriffe. Ihre permanente Implementierung in die öffentlichen Debatten und ihre Diskussion in den Bevölkerungen wie in Regierungen und Entscheidungsgremien sind überfällig. Ein Insistieren auf diesen Begriffen mag im ersten Moment angesichts der politischen Realitäten als naiv erscheinen. Die Fokussierung eines unbestreitbaren Zieles, sei es von einzelnen Parteien auch nur behauptet und nicht dezidiert mit Taten hinterlegt, kann jedoch ein Türöffner für Interessen ausgleichende Entwicklungen sein.

Letztlich stellt die Weltfriedensordnung einen Prozess dar, der die Grundlagen unserer Zivilisation völlig neu bestimmen muss. Wir werden erleben, dass eine lediglich multipolar neu geordnete Weltpolitik des „Weiter so“ mit Industrialismus und Digitaloptimierungen aller wesentlichen Lebensbereiche zum Scheitern verurteilt ist.

Ohne eine umfassende Bewältigung der „Weltbewusstseinskrise“, die spätestens mit den Weltkriegen des 20. Jahrhunderts sichtbar auf den Plan trat, werden wir die Kämpfe um verdeckte wie offensichtliche Vormacht und Beherrschung weltweit nicht beenden können. Und das Ende dieser Kämpfe wäre ja auch noch längst kein Frieden im Sinne wirklicher Lösung des Grundkonfliktes der Menschheit: Wie gelingt es ihr, wie gelingt es dem Einzelnen, sich in den gegebenen geistig-kosmischen Zusammenhang des Lebens auf der Erde immer wieder einzuordnen und schöpferisch — mit ganzem Herzen – zum Wohle des Ganzen tätig zu sein? Wie gelingt mir das ganz persönlich?

Was machen wir mit dieser Info?

Zum Schluss möchte ich auf drei Veranstaltungen hinweisen, die ich als Beiträge zur Diskussion einer echten Friedenordnung verstehe. Mögen diese, wie viele andere Begegnungen und Diskussionen in den kommenden Tagen erfolgreiche und folgenreiche Impulse setzen können, denn es geht ja nur gemeinsam voran:

  • 18. Februar 2023, 14-16 Uhr – Umzug und Kundgebung – Frieden Jetzt. Nein zur Kriegskonferenz. Berlin, Alexanderstraße 1 (3).
  • 25. Februar 2023, 14 Uhr — Kundgebung „Aufstand für Frieden“ mit Alice Schwarzer, Sahra Wagenknecht und Brigade-General a.D. Erich Vad, Berlin am Brandenburger Tor (4).
  • 26. März 2023, 14-19.30 Uhr — Symposium Falkensee, „Deutschland und Europa in der Krise“ mit Wolfgang Wodarg, Marius Krüger, Hauke Ritz (5).

Quellen und Anmerkungen:

(1) https://www.rand.org/pubs/perspectives/PEA2510-1.html
(2) https://www.berliner-zeitung.de/news/china-gibt-usa-schuld-fuer-krieg-in-ukraine-li.312325
(3) https://demokratischer-kalender.de/de/event/umzug-und-kundgebung-frieden-jetzt-nein-zur-kriegskonferenz-berlin-2023-02-18/2023-02-18-14-00
(4) https://www.aliceschwarzer.de/artikel/kundgebung-aufstand-fuer-frieden-340051
(5) https://www.eventim-light.com/de/a/6328c97db4e55a044a298335/e/63c85c077dbd0f2f929dc0ad/

Uli Fischer „Wohin die Reise geht – jenseits der Schein-Alternativen“

Weder noch und doch – die Scheinalternativen überschreiten

Wir stehen einmal mehr vor dem Scherbenhaufen der Machtpolitiken dieser Welt – und vor dem nächsten Abgrund, an dem es, so erscheint es, kein Vorbei mehr gibt. Neuerlicher Krieg mitten in Europa, das weitere Heraufziehen der unmittelbaren Auseinandersetzungen der USA und Chinas, weltweit Verwerfungen und Umbrüche (Brasilien, Iran u.u.u.), indiziert oder genuin, und in unserem Land die stillen und schmerzhaften Nachwehen der Corona-Fehlpolitik, offensichtliche US-Hörigkeit, jedenfalls bisher und im Grundsätzlichen, und ein weiterer schleichender Niedergang. Mit seinen desaströsen Folgen und – auch – seiner inneren Notwendigkeit, wenn man fragt: Was scheitert da eigentlich? Ist es nicht in erster Linie das „moderne Lebensmodell“ schlechthin? Eine Art „Untergang des Abendlandes“ im unbewussten Wissen um die Haltlosigkeit unserer dominierenden Denk- und Lebensweise?

Im Folgenden möchte ich an kardinalen Punkten das Dilemma unserer Situation und die aus nicht nur meiner Sicht möglichen Lösungsmöglichkeiten in groben Zügen festmachen. Sie setzen samt und sonders auch die philosophischen Leistungen und Orientierungen einer transzendentalen Naturphilosophie, einer Kosmosophie voraus – und einen „geistigen Klimawandel“. Das mag man belächeln oder ernstnehmen wie die folgende Gedankenabfolge, die kurz-, mittel- und langfristige Möglichkeiten skizziert. –

1. Die energiepolitischen Verwerfungen:

Weder ist die jetzige Versorgungs- und Verbrauchssituation durch den konventionellen Energiemix und die entsprechenden Energieträger im Sinne einer verantwortungsbewussten Handlungsweise langfristig akzeptabel noch ist das geplante und begonnene Projekt der Energiewende sinnvoll und praktikabel.

Mittel- und langfristig kann nur eine radialfeldbezogene, nicht-invasive und nicht-destruktive Energiegewinnung und -nutzung eine fruchtbare Form der Lösung dieser Problematik sein. Mögen diese ergänzt sein durch moderate Formen der heute bekannten Energiegewinnung. Ausschließlich der Kernenergienutzung in allen ihren Spielarten.

Das bedeutet nicht, dass die jetzige Situation mit verdeckter oder offener politischer und wirtschaftlicher Gewalt umzugestalten wäre wie bspw. im Green New Deal anvisiert, sondern mit Augenmaß kann an das grundlegende Problem ernsthaft herangegangen werden:

die akosmische Bewusstseinsverfassung der Menschheit samt ihrer erkenntnisverhindernden Naturwissenschaft als aggressiver Streitmacht in den Blick zu nehmen für die Herausbildung einer energietechnischen wie energiepolitischen Alternative, die sich im Zuge einer kosmischen Wende, also einer Hinwendung von genügend Menschen zu einer wirklichkeitsorientierten Denk- und Lebensweise als einer von mehreren Komponenten, ergeben kann.

In dieser Atmosphäre können die grundlegenden Erkenntnisse zum Weltäther, zum Radilafeld (Bruno, Krause, Kirchhoff) Ausgangspunkt für bereits anvisierte und neue praktische Möglichkeiten der „Freien Energie“- Forschung und Anwendung sein.

2. Die finanzpolitischen Entwicklungen und Grundtatsachen:

Weder sind die bisherigen Finanzsysteme und ihre realen Strukturen (Bsp. FED, Zentralbanken, Börsen, Bankensystem allg.) sinnvolle und krisensichere Elemente einer umsichtigen Wirtschafts- und Gesellschaftsgestaltung noch werden und können dies die sukzessive eingeführten digitalen Finanz- und Bezahlsysteme sein. Auch Kryptowährungen sind nur ein weitere Versuch, das Unrettbare zu retten. Das liegt nicht nur an den aufgebauten Strukturen und den installierten Mechanismen (Bsp. „Gelderzeugung“), sondern das liegt im „Mechanismus Geld“ selbst beschlossen. Der Grundnihilismus des Geldes als Ausdruck eines fehlgeleiteten Bewusstseins vom Ausgleich und der Waren- und Dienstleistungsorganisation, von den wirtschaftlichen Beziehungen überhaupt ist letztlich unaufhebbar. Ihm wäre ein Verständnis der Selbstverständlichkeit von Versorgung, Ausgleich und schöpferischem Dasein entgegenzusetzen, das keiner Schein-Vermittlung bedarf. Eine Analogie zu bestimmten religiösen und spirituellen Verständnissen von „Vermittlung“ liegt hier durchaus vor.

Mittel- und langfristig kann nur die Umstellung auf eine geldfreie und bedarfsgerechte, echte schöpfungssolidarische Wirtschaftsform eine echte Lösung hervorbringen. Alle Intelligenz sollte darauf verwendet werden, wie eine entsprechende Verwaltung der Waren- und Dienstleistungsströme gerecht und unhintergehbar aufgebaut werden kann. Voraussetzung auch hier ist die Ausseinandersetzung mit den ganz grundsätzlichen Prämissen unserer Daseinsweise, die einer Revidierung bedürfen. Geld muss perspektivisch aus der Welt. So sehr es im Moment auch für die praktische Lebensbewältigung benötigt wird.

3. Die wirtschaftspolitischen Entwicklungen:

Weder ist die jetzige Form der Globalisierung des Wirtschaftslebens eine langfristig sinnvolle und machbare Option noch ein Protektionismus bzw. ein militärisch aufrechterhaltener Status Quo wirtschaftlicher Dominanz. Weder würde uns ein bloßes Zurück in vorindustrielle Modi helfen oder möglich sein noch ist der weitere Ausbau der Projekte des „Megatechnischen Pharaos“, wie er sich neuerdings im Transhumanismus und den angeschlossenen Digitalindustrien oder /und Gesundheitsmaschinerien geriert, wünschenswert.

Ohne eine geldfreie vitale Regionalwirtschaft, die sich in einem pulsierenden, redundanten, fair organisierten internationalen Netzwerk entwickelt, gibt es keine Gerechtigkeit und auch keine Blüte aller „Wirtschaftsstandorte“. Wir brauchen einen intelligenten Rückbau der Megamaschine zugunsten einer echten Subsidaritätsökonomie, die demetrisch verankert ist, sich also der Magie der Erdensphäre bewusst ist, dieser dient, sich dankbar und erkennend aus ihr speist. Die Ökonomie muss ihre dominante Stellung aufgeben und eine dienende Haltung leben – durch die Menschen, die sie führen. Erst dann entfaltet sie auch ihre wahre Kraft und Schönheit. Der Wegfall eines „Geldsystems“ – schon gedanklich – würde die Frage nach einer sinnvolen Motivation und Steuerung endlich vollgültig in den Vordergrund treten lassen. Viele Scheinkonflikte entfielen – und der Faktor der sinnvollen Lebensgestaltung des Menschen bekäme Gewicht.

4. Die machtpolitischen Ereignisse:

Weder sind autokratische Systeme eine sinnvolle Orientierung zur Verwirklichung der Ziele der völlig zu Recht national zentrierten Entwicklung noch die offensichtlich instabilen und korrumpierten Demokratien. Alle bestehenden Ordnungen erweisen sich bisher und mittel- und langfristig als defizitär und werden einer schöpfungsorientierten Lenkung der Geschicke nicht gerecht bzw. nicht vollumfänglich – Teilerfolge müssen anerkannt werden. Auch die Reaktivierung von Königshäusern in ihrer jetzigen Verfassung als quasi-politische Taktgeber ist keine Alternative, wenngleich eine Besinnung auf die eigentliche Funktion dieser Einrichtung hilfreich ist, sich sinnvoller Machtgestaltung zu vergewissern.

Es bedarf einer völligen Abkehr von „horizontaler Machpolitik“  und zwar auf allen politischen Ebenen hin zu „vertikaler Transzendenzpolitik“ auf der Basis der wirklichen vitalen und geistig-seelischen Interessen der Völker und Bevölkerungen und zwar in Bezug auf geomantische und schöpfungsgemäße Grundgegebenheiten. Dazu bedarf es der entsprechenden politisch wie spirituell befähigten Menschen und eines gewaltfreien, lebendigen Klimas in den internationalen Beziehungen.

Die Frage nach einer Weltregierung kann schöpferisch beantwortet werden. Sie steht sehr wohl im Raum: Welchen Kurs nehmen Erde und Menschheit als Ganzes? Und wer soll das bestimmen? Wer soll dafür in Verantwortung genommen werden? Gibt es ein erkennbares Prinzip und einen umsetzbaren Modus weltweit geltender Gerechtigkeit und Sinnorientierung, der sich durchsetzen kann – und zwar ohne Regress in das „machtpolitische Zeitalter“?

5. Die sicherheitspolitischen Konflikte:

Weder kann eine imperial dominierte Verteidigungsbündnispolitik (ein Widerspruch in sich, siehe Lafontaine) noch eine hypertechnisch weiterentwickelte, hybrid agierende Militärpolitik zur stabilen Sicherheit beitragen.

Militärische Bündnislosigkeit, Begrenzung der Streitkräfte auf den nationalen Standort und eine konsequente Verwirklichung einer Nichtangriffsfähigkeit bieten eine sinnvolle Perspektive, die von Abrüstung und Beendigung (Abwicklung und Konversion von militärischer Forschung begleitet werden sollten. Sämtlichen Antrieben zur Militarisierung, und das können nur macht-, wirtschafts- und finanzgesteuerte Interessen sein, muss der Boden entzogen werden. An diese Stelle muss das vitale Interesse an prosperierender Friedenskultur gesetzt und gelebt werden.

Man kann diese Weder-noch-und-doch-Betrachtung fortsetzen: im Sozialen, in der Bildung, in der Kunst, in der persönlichen Entwicklung, in Wissenschaft und Religion u.u.u.
Ich möchte mit diesem Weder-noch-und-doch-Ansatz für die Möglichkeiten werben, die durch viele Scheinalternativen verdeckt werden. Diese Möglichkeiten gilt es zu entdecken und ins Spiel zu bringen.

Was gibt Hoffnung im Angesicht dieser kolossalen Umbruchnotwendigkeiten, die sich in allen herbeigeführten Krisen spiegeln?

6. Eine Auflistung von ermutigenden Faktoren:

  • die potente Universalphilosophie vom Weg des Menschen (Vorsokratiker, Bruno, Novalis, Schelling, Krause, Kirchhoff) mit ihrer Fähigkeit, an die kosmische Ordnung (wieder) anzuschließen und den göttlichen Plan für die Erde wenigstens in Teilen sichtbar und verständlich zu machen mit ihrem Pendant der Kosmologie der Unendlichkeit und Alllebendigkeit
  • die kulturellen Hochleistungen der Musik, bildenden Kunst und Literatur, in denen sich die kosmische Ordnung widerspiegelt, an die weltweit auch (unbewusst) angeknüpft wird
  • die Analysen der Gegenwart, die weltweit vorhanden sind: nie hat es so viel gute Recherche gegeben, so viel kritisches Denken den Institutionen und Machtpolitiken gegenüber
  • die Möglichkeit, die Naturwissenschaft als Leitideologie zu kennzeichnen und nach einer neuen Form des Erkenntnisstrebens zu suchen, die Beahrenswertes bewahrt
  • die Wirkmächte jenseits der materiellen Welt, die sich dem Willen des Weltenschöpfers verpflichtet fühlen und permanent auf die Verhältnisse miteinwirken
  • der Mut Einzelner, die geistig, sozial, wirtschaftlich, künstlerisch und politisch vorangehen
    die Weltbewusstseinskrise in ihrer Unabwendbarkeit und ihre Unlösbarkeit auf dem Niveau des bisherigen Bewusstsein
  • das Wissen um die prinzipielle Möglichkeit einer plötzlichen, auch weltweiten Veränderung im Kairos
  • Zeichen wie das verkündete „Ende der unipolaren Weltordnung“, das Wirken der alternativen Medien, Auftreten von Einzelpersönlichkeiten mit hoher Integrität und Kompetenz

Die Dinge, die einer Lösung im Wege stehen, müssen hier nicht aufgezählt werden. Sie sind hinlänglich bekannt, und wir begegnen ihnen, auch in uns selbst, tagtäglich.

7. Ein völliges Neu-Beginnen – ist das eine realistische Möglichkeit?

Wann und wie kommt es zu einem Durchbruch von Geist und echter vitaler Atmosphäre?
Und was, wenn dieser Durchbruch – eine geistig-kosmische Wende – alles bisher Denkbare in den Schatten und in ein höheres, „unbarmherzig“ gerechtes Licht stellt? Sind wir dieser Erleuchtung gewachsen und fähig, auf sie zu reagieren, ihr zu entsprechen?

Ich glaube fest daran, dass ein Teil der Menschheit dazu in der Lage ist, in der Lage sein wird.

UF „Der geistige Klimawandel“

https://www.rubikon.news/artikel/der-geistige-klimawandel

https://www.rubikon.news/artikel/der-geistige-klimawandel-2

 

 

 

 

 

 

 

 

Uli Fischer „The CoSMoS is here!“

Die Übersetzung des Textes „Es werde Licht!“ (Rubikon, 24.8.2022)

The cosmos is here!

In his anthology of essays “KoSMoS” Jochen Kirchhoff shows ways out of the world consciousness crisis that underlies all political crises.

Text by Uli Fischer, first published on 24th of August in 2022 by rubikon.news

Are we senselessly whirling up from the cosmic night, or do we have the dignity of a meaningful and intended form of existence?“ Jochen Kirchhoff’s philosophical work is linguistically and intellectually demanding, but the examination of its deep content is definitely worthwhile. If we regard the cosmos as a soulless black space – with the earth as the only oasis of life – and our own existence as a chance product of material „self-organization“, then this dark interpretation of the world also encourages political designs that trample on human dignity. The anthology of essays „KoSMoS“ by Jochen Kirchhoff was published by OVALmedia in June 2022. He unfolds a compendium of Kirchhoff’s rich intellectual world, a fascinating and often surprising view of what is. (Teaser written by the editorial department of RUBIKON.news)

The constant escalation of the world consciousness crisis, and only as such can the present be understood in its essence, does not allow the question of a deeper why and where from the problems of mankind to come to rest. Political, social, economic and cultural analyzes alone are not sufficient to find penetrating, sustainable answers that also open up directions for action. Something is obviously going completely wrong and is now finally out of control in human development to date, no matter how much the impression is given that the current situation is „scientifically“ and „technically“, even „politically“ under control and that we are walking on the path of progress.

The more or less openly transhumanistic perspective of all efforts of the power elites and their accomplices in politics and business marks the step towards a complete turning away from the genuinely human and its higher possibilities and goals of consciousness even if these are not anchored in social consciousness or even communicated and striven for in a targeted manner. They were and are the unconsciously resonating background of all emancipatory efforts throughout the ages.

A good half century of intensive philosophical work

For more than half a century Jochen Kirchhoff has been dealing with the question of the causes of the crisis of consciousness in mankind, which, like other sensitive authors, such as Ernst Jünger or Erwin Chargaff, accompanied and drove him in his intensive work as a philosopher with his very own, unmistakable colour.

A large number of essays have been written and published on the path of natural-philosophical research and thinking since the late 1960s. They supplement of his natural-philosophical tetralogy in Drachenverlag, which is a kind of „4 plus 1 compendium“ of fundamental philosophical, metaphysical and scientific discussions, and the impressive monographs on Giordano Bruno, Schelling and Kopernikus, which were published by Rowohlt.

The „KoSMoS“ essays highlight fundamental themes such as consciousness as a primal phenomenon, the integral realization of human beings in their difficult processual nature, the criticism of natural science and the formation of viable alternatives in terms of cosmology and anthropology.

KoSMoS“ – published by OVALmedia

Texts from the years 1993 to 2019 have been included in the volume of essays now published by OVALmedia entitled „KoSMoS“ (1).

There is probably hardly any other well-known thinker of the present time in the German-speaking area perhaps and probably also worldwide who has worked on the topic of the crisis of consciousness of man and humanity in such breadth and intensity with astonishing, enlightening findings, insights and questions, which reach deep into the foundations of modern societies, which were also built by the natural sciences and into the depths of humanity in general.

Ultimately, Jochen Kirchhoff is always concerned with the individual and a reorientation along the lines of „cosmic responsibility“, which takes into account and expresses a fundamentally different attitude towards being in the cosmos.

In the essay „My Thinking“, a text about the basic lines of his thinking, the philosopher writes:

The human-cosmos relationship in its basic constellation: Are we senselessly whirled up out of the cosmic night, or do we have the dignity of a meaningful and intended form of existence? How are we laid out cosmically? When I say ,cosmic‘, I mean primarily spiritual-cosmic, without now negating the physical-sensual. I set the premise that man has the dignity of a spiritual-cosmic existence, even if he disregards it or thinks it is pure fantasy. All great human creativity has its origin here.“

In the medium term, the volume of essays is also to be published in English and other languages, thus enabling and catching up on Jochen Kirchhoff as an important source of inspiration internationally. It combines texts that deal with the quality and deepening of perception of human subjectivity, its integration into the big picture, as well as with the cosmological questions of the origin and real nature of the celestial body and human beings. It is divided into three groups of text:

  • I The living cosmos
  • II Man a cosmic anthropos
  • III Persons

Criticism of the prevailing concept of science

In the texts, weak points of the prevailing physics as a leading science are touched on, the fundamental questions of space and time are asked again in a new and at the same time ancient way. In the essay „Impulses for a lively conception of time“, which touches on the dimension of consciousness, the author writes:

Science, as the systematized search for formal connections, for the abstract deconstruction and reconstruction of the world in the usual understanding, has so far not been able to make the mystery of time understandable. Time escapes this kind of access. The ,fortress of time‘ cannot be conquered from the outside: all the battering rams of the analytical spirit of reductionist science shatter against time like against a steel wall.“

The assertion that the world coordinate time is only ,in the head‘ refutes itself: the head is in space and in time.“

The cosmos as a whole is not subject to a process of becoming that binds all details to an absolute time scale, as might be inferred from the Big Bang fiction. But all cosmic ,systems‘ and forms, all large organisms (celestial bodies) and the living beings on the respective spherical surfaces, insofar as these can be addressed as enabling life, are subject to their own time scales and time rhythms. And even if this cannot be verified with absolute certainty, it can be concluded that these scales and rhythms are ,goal-oriented‘, i.e. teleologically assigned to a point that resembles a large attractor.“

 

The fundamental misdevelopment of the mathematically oriented natural sciences with all its consequences in the attempt to master the technical world are countered by powerful thoughts and pointers for a metaphysically based uniform field conception, which, among other things, derives its outstanding penetrating power of genuine knowledge of the world and of oneself. Quote from the essay „Nuclear power as a challenge“:

In the massive counteraction of the space energy fields of the stars, splitting up into particles occurs again and again, while at a somewhat lower level of intensity the space or radial energies, which are waveless in the original state, are stimulated to a transverse wave movement, which manifests itself, among other things, as light. Thus, almost inevitably, a transition or overlapping zone of no-longer-radiation and not-yet-matter arises, which means that waves are almost particles and particles are almost waves and that one fluctuates and flows into the other.“

The all-living cosmos

The fundamental idea of ​​the all-living, spiritual as well as material cosmos appears again in its full dignity and power and experiences a renaissance with the acceptance and further development of the impulses especially from Giordano Bruno, Friedrich W. Schelling and Helmut Krause with hardly foreseeable consequences for the view of the world and self and the mastering of the challenges of the one way or another necessary restructuring of the always one-sided material-technical existence of mankind on earth.

If the envisaged transhumanism, which is currently trying to be implemented, should dehumanize and also de-spiritualize us and that obviously seems to be the goal then this path of further consolidation of a fundamentally acosmic attitude to life can only be achieved through powerful, on the essential and a lively, pointing and effective philosophy, as presented by Jochen Kirchhoff in the volume of essays, to remedy the situation and defend the human being as the linchpin of the „cosmic drama“.

The human-cosmos relationship

The double thrust of the essays, once on the nature of man, once on the nature of the cosmos, proves to be a major, unavoidable concern if a new level of consciousness is to come within reach in the process of the development of the celestial body and mankind. Quote from the essay „Cosmic anthropos and the redemption of nature“:

What kind of being is man? Where does it come from, what is it created for? We know he can be a beast. As an organic being, he is not ,automatically‘ a higher, cosmic being assigned to the divine. To become so, he must make a consciousness effort of his own kind. The high that the incarnation aims at must be achieved over many incarnations and then also asserted.“

The fact that this is still possible despite all the events of the present, which at the moment still seem to point in a completely different direction, is what the author and essays stand for with admirable clarity and philosophical consistency with unique intellectual strength and effective transformation ability, also and especially through a creative language that confronts the scientific vocabulary and the spirit behind it and masters it convincingly.

The necessary mental and spiritual awakening

We still need a spiritual awakening of hitherto unimaginable intensity if we not only want to stop the unconsciously or half-consciously-consciously targeted destruction of man and earth, but also want to initiate an upward movement of individual and collective consciousness.

For this process, Jochen Kirchhoff, with his texts appearing for the first time in this compilation, offers original and directly relevant natural-philosophical thinking, inspiration for one’s own path of knowledge and one’s own orientation. Another quote from the essay „Cosmic Anthropos and the Redemption of Nature“:

The drama of the deeper anthropogenesis is decided on the ego and in the ego. To put it in formulaic terms: The species that is given with the incarnation must develop upwards into the cosmic I-being, into the actual anthropos that is always intended. Being human is not a fact, but a task of consciousness. Perhaps you can also say ,order‘ for ,task‘.“

Jochen Kirchhoff – a signpost

This orientation towards a spiritual-cosmic self-understanding of man is in a cultural final phase like today, which is characterized by the overwhelming dominance of technical and scientific thinking and the derivation of actions from it keyword „Great Reset“, transhumanism, „Green New Deal“ is basically the only sensible way to stop the serious undesirable developments and to find a way out that introduces a more realistic new beginning for the further development of mankind.

Let us wish this wonderful compilation of texts, which also represents a kind of cross-section of Kirchhoff’s thinking, a grateful and interested reception and fair, productive discussions that lead into deeper philosophical life practice.

In a self-statement, Jochen Kirchhoff once described Friedrich Nietzsche and his work as a loyal, albeit difficult, friend of his path. May Jochen Kirchhoff continue to be a friend of the path of many people through this publication of the „KoSMoS“-Essays in his own always encouraging, inspiring and consistent way.

(1) Jochen Kirchhoff, „KoSMoS“ edited by OVALMedia in 2022 in german language

Uli Fischer „Es werde Licht!“

Gedanken zum Erscheinen des Essaybandes „KoSMoS“ von Jochen Kirchhoff

https://www.rubikon.news/artikel/es-werde-licht

Eine lange Geschichte der Menschheit – ein Kommentar von Uli Fischer zu einem Essay von Kerstin Chavent

https://www.rubikon.news/artikel/eine-lange-geschichte-der-menschheit

Der Rubikon-Essay „Eine lange Geschichte der Menschheit“ ist eine sehr schöne zusammenfassende, kenntnisreiche Betrachtung von Kerstin Chavent, die die „intellektuellen Machenschaften“ eines Herrn H. zum Anlass nimmt, die Frage nach der Möglichkeit eines grundsätzlich anderen Narratives von Mensch und Menschenmöglichem allen manipulierenden „Stories“ trotzend zu stellen – und lebendig zu beantworten.

Man könnte nach der Lektüre fragen:

  1. Wie ist das Wesen des Menschen beschaffen? Welchen Gesetzen ist es unterworfen? Wer ist der Mensch?
  2. Ist die bisherige Geschichte der Menschheit wirklich schon vollständig und wahrheitsgemäß bekannt und verarbeitet?
  3. Was sind die tiefsten Ursachen für das so offensichtliche Abweichen des Menschheitskollektives von allem, was gesundem Menschsein lieb und teuer ist?
  4. Was ist das große „Gegengift“ – das „Allheilmittel“, wenn es denn existent/“insistent“ ist?
  5. Gesetzt den Fall, es gäbe einen Ausweg aus der jetzigen Misere – und alle andere Setzung ist ja wohl kaum als widerstehend menschengemäß-sinnvoll zu betrachten – wäre die jetzige Menschheit überhaupt in der Lage, aus sich heraus einen Ausweg anzunehmen und auch zu gehen?
  6. Ist eine „Ausweg-Geschichte“ eine willkürlich-individuelle – oder muss sie nicht einer übergeordneten Logik und Ordnung Folge leisten, wenn sie eine wirkliche (und funktionierende) „Ausweg-Geschichte“ sein will? Wer hat diese „Über-Geschichte“ geschrieben? In welchem Kapitel der Geschichte bewegen wir uns? Ist diese Geschichte eine mit Anfang und Ende oder / und gibt es eine ewige Geschichte?
  7. Kann sie jemand lesen? Wer? Und kann er mitteilen, was er da liest? Gibt es eine Garantie, dass das Mitgeteilte „der Wahrheit (entspringt und) entspricht“? Lesen wir sie alle gemeinsam nach Maßgabe von Auffassungsgabe und Illusionsverstricktheit?
  8. Der innere und auch äußerliche „Auszug aus (dem) Ägypten (unserer Tage)“ kommt nicht zufällig assoziativ ins Blickfeld, jedenfalls mir: Wir wissen, eine mindestens ähnliche Kultur-schöpferische Leistung wie die eines Moses und „seines Volkes“ ist jetzt gefragt, – der Auszug aus dem System des „Megatechnischen Pharaos“ (des Gesamtkomplexes aller ideellen und manifesten Strukturen technisch-naturwiss. Weltbemächtigung) – beginnend, neben vielen andern Möglichkeiten, ganz sicher auch dann, wenn wir uns „sonntags im Park“ treffen. –
  9. Haben wir Anklänge und Rückgriffe in petto, die uns versichern können, dass wir mit unseren Träumen durchaus auf Tradtion bauen – und nicht nur auf der Erde, sondern immer dann, wenn Menschen auf einem Gestirn vor dieser Probemstellung des „Wie gelingt uns der gute Ausgang“ stehen?
  10. Die Fragen sind ad libitum fortsetzbar – und als zu lebende Fragen in lebendige gelebte Antworten zu verwandeln und so einzuspeisen in den Gesamtprozess der planetarischen Transformation von einem jeden Menschen, der will (und kann).

Darüber hinaus:

Harrari setzt wie der gesamte Klüngel der Machteliten, ihrer Exekutiven und der Moderne überhaupt auf dem naturwissenschaftlichen Narrativ auf, auf der naturwissenschaftlichen Ideologie in ihrer menschen- und schöpfungsverachtenden, u.a. „digital-genetokratischen“, Form. Fällt diese/s in sich zusammen, fällt die gesamte Story (von der ideologischen Seite her).

Daher ist die Kritik der Grundlagen der NW das/ein A und O in der Auseinandersetzung mit den Machern des Posthumanistischen Gesellschaftsschemas und Amenschenbildes (von Unmenschen).

Die NW ist, wie bekannt, dem methodischen Atheismus „unterjocht“; dieser fällt also ebenfalls in sich zusammen, wenn es gelingt die NW in ihren Fundamenten zu erschüttern und in ihrer Funktion als Institution der Welt(ü)be(r)wältigung in Frage zu stellen und dann auch auszuschalten. Dieser Kampf wird in erster Linie im Geistigen gekämpft und entschieden – natürlich wird er sekundär (sekundär nicht in einer Abwertung sondern in einer natürlichen Rangfolge aufgefasst) auch auf allen abgeleiteten Ebenen der Erscheinungswelt gleichzeitig durchgefochten, die uns ja nur zu sehr „beschäftigen“ und „in Bann“ ziehen. Wir stehen mitten im Sommer und sehen die weiteren Auseinandersetzungen kommen. –

Der Begriff „Posthumanismus“, den Kerstin Chavent hier einsetzt, ist wahrscheinlich ideengeschichtlich ein korrekte(rer) Begriff, während der Begriff „Transhumanismus“ natürlich einer Verschleierungs- und Irreführungsstrategie Folge leistet – im Übrigen auch auf durchaus gefährliche Weise „unterbewusst“ durch die permanente Wiederholung in Wort und Schrift, wenn für seine Fehlaussage zu geringes oder kein Bewusstsein vorhanden ist. „Post“ für dem Humanismus folgend. „Humanismus“ als eine zu beträchtlichen Teilen fehlorientierte Grundidee der Moderne, die den Menschen in seiner äußerlich wahrnehmbaren Gestalt quasi verabsolutiert und sich der transzendentalen Orientierung der gesamten Schöpfung und der Akzeptanz der „Durchgangsstationsfunktion“ des Menschseins verwehrt. Anders formuliert: Da der Mensch ein Werden hin zu einem Kosmischen Anthropos ist, vorausgesetzt er folgt – bewusst oder unbewusst – dem in ihm angelegten Prozess der Bewusstwerdung – der Anamnesis – ist eine auf das Menschsein bezogener „Ismus“ ein Unding. (Wie „Ismen“ ja überhaupt). Posthumanismus ist also sachlich in Bezug auf zeitliche Reihenfolge ein korrekter Begriff, der noch qualitativ bestimmt werden könnte. (Das wäre oder ist eine eigene Untersuchung wert; und die ist auch hie und da schon geleistet worden.)

Wir haben durchaus Gewährsleute an unserer Seite, gerade in Deutschland, die philosophisch konsistente Panoramen der menschlich-kosmischen Entwicklung aufzeigen  und entscheidende Vorarbeiten geleistet haben – und leisten. Klassiker wie Menschen unserer Tage. Jochen Kirchhoff und Helmut Krause ragen hier sicher mit ihren orientierenden und inspirierenden Großleistungen heraus. – Diese Quellen sind grundsätzlich zugänglich – und sie helfen uns, die je eigene Quelle der schöpferischen Weisheit mehr und mehr wahr- und auch ernstzunehmen.

Die Kraft echter naturphilosophischer Anstrengung und Äußerung wird nachwievor unterschätzt; dabei liegt in diesem Kraftfeld ungeheure Hebelkraft und die einzige erfolgversprechende Grundlage für erfolgreiche Revision und Neuorientierung.

Man kann zusammenfassen:

Alle „Grunderzählungen“ der Moderne sind mehr als fragwürdig, ja sie stehen im Widerspruch zum gesunden Empfinden und vertieften Nachdenken:

  • die einen „Urknall“ behauptende Kosmologie,
  • die darwinistische Abstammungslehre
  • die geologische Erzählung von Zeiträumen und Erdentwicklungsprozessen
  • die Menschheitsgeschichte in ihrer Gesamtheit bedarf der überzeugenden Neuerzählung von einem metaphysischen Standpunkt aus, wie das Helmut Krause geleistet hat
  • die religiösen Vereinseitigungen und Reduktionen des kosmischen Gesamtzusammenhanges müssen zurückgenommen werden
  • die Gesellschaftsordnungsannahmen sind unwahr
  • die Sozialordnungsannahmen sind zu großen Teilen degeneriert
  • die Annahmen von Bildung und Ausbildung sind letztlich „abrichtungsgelenkt“ – und nicht der Wesensentfaltung gewidmet
  • u.u.u.

Wir stehen vor und in einem Kolossalwandel in mehreren aufeinander folgenden und aufbauenden, sich durchdringenden Stufen, der, vorausgesetzt er gelingt, eine völlig neue Ausgangssituation hervorbringen wird. Die seelische Erinnerung an diese grundsätzliche Möglichkeit wohnt vielen Menschen inne, letztlich wirkt sie in allen (auch in den Betreibern der Resets der widernatürlichen Art, wenn auch in ihnen im Modus der vollkommenen Abwehr und Bekämpfung dieser Möglichkeit).

Dieser hat letztlich natürlich handfeste Auswirkungen im Leben eines jeden Menschen, erfasst alle Wesen auf der Erde (und wahrscheinlich viele auch darüber hinaus im Wechselspiel der gegenseitigen Beeinflussungen der Gestirne und ihrer Menschheiten).

Niemand kann garantieren, dass dieser (in einem höheren und umfassenden Sinne) naturlogische (eben nicht „naturwissenschaftliche“ oder naturwissenschaftlich erfassbare) Prozess hinreichend Schwung und Fahrt aufnimmt, um eine, die, konzertierte „Kosmische Aktion“ hervorzurufen. Aber jedes Sehnen, Wachsen und das konkrete, alltägliche schöpferische, menschliche Tun trägt dazu bei, es wahrscheinlicher zu machen, dass ein wirkliches „Ende der Geschichte“ (der destruktiven Machtlogik) Realität wird. Dafür leben wir. – Zunächst also diese Art von Ende der Geschichte. Dann wird es  Aufräumarbeiten und Besinnung geben müssen. Dann den – letztlich absoluten – Schlussstrich. Dann Frieden … JETZT!

 

Jochen Kirchhoff: „KoSMoS“, erschienen bei OVALmedia

Gedanken zum Essay-Sammelband „KOSMOS“ von Jochen Kirchhoff

Der endgültige Text dieser ankündigenden Rezension erschien bei rubikon.news. am 24.8.2022

https://www.rubikon.news/artikel/es-werde-licht

von Uli Fischer

Die beständige Zuspitzung der Weltbewusstseinskrise, und nur als solche kann man die Gegenwart in ihrer Essenz auffassen, lässt die Frage nach einem tieferen Warum und Woher nicht zur Ruhe kommen. Politische, soziale, wirtschaftliche oder kulturelle Analysen allein reichen nicht aus, um durchdringende, tragfähige, auch Handlungsrichtungen eröffnende Antworten zu finden. Etwas läuft offenbar völlig falsch und nun wie endgültig aus dem Ruder in der bisherigen Menschheitsentwicklung, so sehr auch der Eindruck erweckt wird, man hätte es „wissenschaftlich“ und „technisch“, gar „politisch“ unter Kontrolle und wandelte auf dem Fortschrittspfad. Die mehr oder minder offen transhumanistische Perspektive aller Bestrebungen der Machteliten und ihrer Helfershelfer im politischen und wirtschaftlichen Raum kennzeichnet den ungeheuerlichen Schritt in die völlige Abkehr vom genuin Menschlichen und seinen höheren Möglichkeiten und Bewusstseinszielen – wenn diese auch nicht im gesellschaftlichen Bewusstsein verankert oder gar zielgerichtet kommuniziert und angestrebt werden: Sie waren und sind doch der unbewusst mitschwingende Hintergrund aller emanzipatorischen Bemühungen durch die Zeiten hindurch. –

Jochen Kirchhoff ist seit über einem halben Jahrhundert mit der Frage nach den Ursachen der Bewusstseinskrise der Menschheit beschäftigt, die ihn wie andere feinfühlige, seismografisch befähigte Autoren (erinnert sei stellvertretend an Ernst Jünger und an Erwin Chargaff) begleitet und angetrieben hat in seinem intensiven Wirken als Philosoph ganz eigener, unverwechselbarer Couleur.

Auf dem Wege des naturphilosophischen Forschens und Denkens seit den späten 60er Jahren des vergangenen Jahrhunderts bis heute sind eine Vielzahl an Essays entstanden und erschienen, die quer und ergänzend zu seiner naturphilosophischen Tetralogie (vollständig erschienen im Drachenverlag als eine Art „4 plus 1-Kompendium“ grundlegender philosophischer, metaphysischer und naturwissenschaftlicher Erörterungen) und den beeindruckenden Monografien zu Giordano Bruno, Schelling und Kopernikus, Schlaglichter werfen auf fundamentale Themen wie die des Bewusstseins als Urphänomen, der integralen Bewusstwerdung des Menschen, der Naturwissenschaftskritik und der Bildung von tragfähigen Alternativen in Sachen Kosmologie und Anthropologie.

Eingang in den dankenswerter Weise von OVALmedia herausgegebenen Essay-Band mit dem Titel „KOSMOS“ fanden Texte der Jahre 1993 bis 2019.

Man kann mit Fug und Recht behaupten, dass es kaum einen anderen, bekannten Denker der Jetztzeit im deutschsprachigen Raum – vielleicht und vermutlich auch weltweit – gibt, der in derartiger Breite und Intensität das Thema der Bewusstseinskrise des Menschen und der Menschheit bearbeitet hat – mit ganz und gar erstaunlichen, erhellenden Erkenntnissen, Einsichten – und Fragestellungen, die tief in die auch von den Naturwissenschaften mitgebauten Fundamente der modernen Gesellschaften und die Tiefenschichten des Menschseins überhaupt hinabreichen, – letztlich um dem Einzelnen eine Re-Orientierung entlang des Jochen Kirchhoff geprägten Terminus der „Kosmischen Verantwortung“, der einer grundsätzlich anderen Haltung des Menschen zum Sein im Kosmos Rechnung trägt und Ausdruck verleiht, zu ermöglichen. Im Essay „Mein Denken“, einem Text der Grundlinien Kirchhoff’schen Denkens vorstellt und interpretiert, heißt es:

Das Mensch-Kosmos-Verhältnis in seiner Grundkonstellation: Sind wir sinnlos Heraufgewirbelte aus der kosmischen Nacht, oder haben wir die Würde einer sinnvollen und gemeinten Existenzform? Wie sind wir, kosmisch gesehen, angelegt? Wenn ich »kosmisch« sage, meine ich primär geistig-kosmisch, ohne nun das Physisch-Sinnliche zu negieren. Ich setze die Prämisse, dass der Mensch die Würde einer geistig-kosmischen Existenz hat, auch wenn er diese missachtet oder für pure Fantasie hält. Alles große Schöpfertum des Menschen hat hier seinen Ursprung.“


Der Essay-Band, der mittelfristig auch in englischer Sprache und in anderen Sprachen herauskommen soll und somit die Wahrnehmung Jochen Kirchhoffs als wichtigen Impulsgeber auch international ermöglichen und nachholen wird, vereint sowohl Texte, die sich mit der Qualität und Wahrnehmungsvertiefung der menschlichen Subjektivität, ihrem Eingebundensein in das große Ganze als auch mit den kosmologischen Fragen der Herkunft und wirklichen Beschaffenheit von Gestirn(en) und Mensch befassen. Er ist in drei Textgruppen untergliedert:

I Der lebendige Kosmos

II Der Mensch – ein kosmischer Anthropos

III Personen

In den Texten werden Schwachstellen der herrschenden Physik als Leitwissenschaft berührt, die grundlegenden Fragen des Raumes und der Zeit noch einmal neu (in zugleich uralter Weise) gestellt. Im Essay „Impulse für eine lebendige Zeitvorstellung“, der die Bewusstseinsdimension mitberührt, heißt es:

Wissenschaft, als die systematisierte Suche nach formalen Zusammenhängen, nach der abstrakten Dekonstruktion und Rekonstruktion der Welt im üblichen Verständnis, ist bislang nicht in der Lage gewesen, das Mysterium der Zeit verständlich zu machen. Die Zeit entschlüpft dieser Art Zugriff. Von außen lässt sich die »Festung der Zeit« nicht einnehmen: Alle Rammböcke des analytischen Geistes der reduktionistischen Wissenschaft zerschellen an der Zeit wie an einer Stahlwand. (…)“

Die Behauptung, die Weltkoordinate Zeit sei nur „im Kopf “, widerlegt sich selbst: Der Kopf ist im Raum und in der Zeit. (…)“

Der Kosmos als Ganzes unterliegt keinem Werdeprozess, der alle Einzelheiten an eine absolute Zeitskala bindet, wie aus der Urknallfiktion abzuleiten wäre. Aber alle kosmischen »Systeme«“ und Gestalten, alle großen Organismen (Gestirne) sowie die Lebewesen auf den jeweiligen Kugeloberflächen, sofern diese als Leben-ermöglichend anzusprechen sind, sind eigenen Zeitskalen und Zeitrhythmen unterworfen. Und auch wenn sich dies nicht mit letzter Sicherheit verifizieren lässt, kann doch geschlossen werden, dass diese Skalen und Rhythmen »zielorientiert“ sind, also teleologisch einem Punkt zugeordnet, der einem großen Attraktor gleicht.

Der grundsätzlic
hen Fehlentwicklung der mathematisch orientierten Naturwissenschaften mit all ihren Konsequenzen im Versuch der technischen Weltbewältigung werden kraftvolle Gedanken und Fingerzeige für eine metaphysisch begründete einheitliche Feldvorstellung entgegengesetzt, die u. a. aus der Vereinigung der Ur-Phänomene Licht und Gravitation mit der göttlichen Urquelle des Lebens ihre überragende Durchschlagskraft echter Welt- und Selbsterkenntnis bezieht. Zitat aus dem Essay „Kernkraft als Herausforderung“:

Im wuchtigen Gegeneinanderwirken der Raumenergiefelder der Gestirne kommt es immer wieder zu Aufsplitterungen in Teilchen, während bei einem etwas geringeren Intensitätsgrad die im Urzustand wellenlosen Raum- oder Radialenergien zu einer transversalen Wellenbewegung angeregt werden, die sich u.a. als Licht manifestiert. So entsteht, fast zwangsläufig, eine Übergangs- oder Überlappungszone von Nicht-mehr-Strahlung und Noch-nicht-Materie, die dazu führt, dass Wellen fast Teilchen und Teilchen fast Wellen sind und dass das Eine fluktuierend und fließend in das Andere übergeht.“

Der fundamentale Gedanke des all-lebendigen, geistig-seelischen wie materiell erscheinenden Kosmos tritt wieder in seine volle Würde und Kraft und erfährt über die Aufnahme und Weiterentwicklung der Impulse besonders von Giordano Bruno, Friedrich W. J. Schelling und Helmut Krause eine Renaissance mit kaum absehbaren Folgen für den Blick auf Welt und Selbst und die Bewältigung der Herausforderungen des so oder so notwendigen Umbaus des immer einseitiger materiell-technischen Daseins der Menschheit auf der Erde.

Wenn uns der anvisierte und sich im Versuch seiner Realisierung befindliche Transhumanismus entmenschlichen und auch ent-geistigen soll – und das scheint ja offenkundig das Ziel zu sein – , dann kann dieser Weg der weiteren Verfestigung einer grundsätzlich akosmischen Lebenseinstellung nur durch kraftvolle, auf das Wesentliche und Lebendige hinweisende und hinwirkende Philosophie, wie sie im Essay-Band vorgetragen wird, Abhilfe schaffen und den Menschen als Dreh- und Angelpunkt des „kosmischen Dramas“ verteidigen.

Die doppelte Stoßrichtung der Essays, einmal zum Wesen des Menschen, einmal zum Wesen des äußeren (wie inneren) Kosmos hin, erweist sich als ein großes, unumgängliches Anliegen, wenn eine neue Bewusstseinsstufe im Prozess der Entwicklung von Gestirn und Menschheit in Reichweite kommen soll. Zitat aus dem Essay „Kosmischer Anthropos und Erlösung der Natur“:

Was für ein Wesen ist der Mensch? Woher kommt er, woraufhin ist er angelegt? Dass er eine Bestie sein kann, wissen wir. Als organisches Wesen ist er nicht »automatisch« ein höheres, kosmisches, dem Göttlichen zugeordnetes Wesen. Dies zu werden, muss er eine Bewusstseinsanstrengung eigener Art aufbringen. Das Hohe, auf das die Menschwerdung zielt, muss in einem langen Weg über viele Inkarnationen errungen und dann auch behauptet werden.“

Dass dies allen Ereignissen der Gegenwart zum Trotz, die noch in eine gänzlich andere Richtung zu weisen scheinen, immer noch möglich ist, dafür stehen Autor und Essays in bewunderungswürdiger Klarheit und philosophischer Konsequenz mit einmaliger geistiger Kraft und wirksamem Transformationsvermögen, auch und gerade durch eine schöpferische Sprache, die sich der Auseinandersetzung mit dem naturwissenschaftlichen Vokabularium (und dem dahinterstehenden Geist) stellt und diese grundsätzlich bewältigt.

Wir brauchen weiterhin einen geistigen Aufbruch von bisher nicht vorstellbarer Intensität, wenn die unbewusst oder halbbewusst-bewusst anvisierte Zerstörung von Mensch und Erde nicht nur aufgehalten, sondern auch von einer Aufwärtsbewegung des individuellen und letztlich auch des kollektiven Bewusstseins abgelöst werden soll.

Jochen Kirchhoff liefert für diesen Prozess mit seinem Gesamtwerk – und eben auch mit diesen in dieser Zusammenstellung erstmalig erscheinenden Texten – Angebote echten naturphilosophischen Denkens, Inspiration für den je eigenen Erkenntnisweg – und Orientierung. Nochmals ein Zitat aus dem Essay „Kosmischer Anthropos und Erlösung der Natur“:

Am Ich und im Ich entscheidet sich das Drama der tieferen Menschwerdung. Um es formelhaft zu sagen: Das Gattungswesen, das mit der Inkarnation gegeben ist, muss sich zum kosmischen Ich-Wesen emporentwickeln, zum eigentlichen und immer gemeinten Anthropos. Menschsein ist keine Gegebenheit, sondern eine Bewusstseinsaufgabe.Vielleicht lässt sich für »Aufgabe« auch »Auftrag« sagen.“

Diese Orientierung auf ein geistig-kosmisches Selbstverständnis des Menschen ist gerade in einer kulturellen Endphase wie den heutigen Tagen, die von der erdrückenden Dominanz technisch-naturwissenschaftlichen Denkens und aus ihr erfolgender Handlungsableitung – Stichwort „Great Reset“, Transhumanismus, „Green New Deal“ – gekennzeichnet ist, im Grunde die einzig sinnvolle Möglichkeit, die gravierenden Fehlentwicklungen zu stoppen und einen Ausweg zu finden, der einen wirklichkeitsnäheren Neuanfang für die weitere Menschheitsentwicklung einleitet.

Wünschen wir dieser wunderbaren Zusammenstellung von Texten, die auch eine Art Querschnitt Kirchhoff’schen Denkens darstellt, dankbare und interessierte Aufnahme – und faire, produktive Diskussionen, die in vertiefte philosophische Lebenspraxis hineinführen.

In einer Selbstaussage bezeichnete Jochen Kirchhoff Friedrich Nietzsche mit seinem Werk einmal als einen treuen, wenn auch schwierigen Freund seines Weges. Möge Jochen Kirchhoff über diese Publikation der KOSMOS-Essays weiterhin ein Freund des Weges vieler Menschen werden – in der ihm eigenen stets aufmunternden, inspirierenden und konsequenten Art und Weise.

Wie es wäre…

In einem Videogespräch von Jochen Kirchhoff und Gunnar Kaiser kam die Frage auf, ob unter der Obhut eines umfassend akzeptierten „spirituellen Weltbildes“ – bezogen auf die von beiden Autoren befürwortete Kosmologie- und Menschenbildkritik bzw. -alternative – jenseits von Sektierertum und Religion eine Krise wie die Corona-Virus-Pandemie(behauptung) möglich wäre. Man kam überein: Nein, das wäre in einer wirklich spirituellen Verfasstheit des kollektiven Bewusstseins gar nicht möglich.
Ich finde diesen Punkt interessant und wichtig, weil von der – natürlich auch ein wenig spekulativen – Ausdifferenzierung dieser Frage und ihrer sehr deutlich zu fassenden Antwort nochmal ein besonderes Schlaglicht auf ganz Grundsätzliches fällt – und zwar sowohl in Bezug auf eine klare Orientierung in der jetzt „angerichteten Situation“ als auch auf die zu wünschende Lösung und die langfristige Perspektive für eine wirksame und wirklichkeitsnahe Gesundheitsgestaltung (um ein anderes Wort zu verwenden als die hier erwarteten) des Einzelnen wie der Völker.
Also, wie kann man sich einen Umgang mit Gesundheit in dieser anderen Situation vorstellen:
  1. Krankheit und Gesundheit würden nicht als absolute Gegensätze aufgefasst. Es ginge nie darum „Krankheiten zu bekämpfen“, sondern um ein Gesamtverständnis des je individuellen aktuellen Befindens auf der Basis von Wahrnehmung der verschiedenen Sphären menschlichen Daseins, gleichwohl Krankheit und Gesundheit als Teil des Bewusstseinsringens aufgefasst werden können.  (Die Arbeit von Christian Schubert ist hier ein Fingerzeig, in der ja auch die soziale Dimension einer Erkrankung erfasst und mitbehandelt wird.)
  2. Die dem jetzigen naturwissenschaftlichen Weltbild entstammende Hilfswissenschaft der Virologie würde gar nicht existieren, da sie in der jetzigen Form im Prinzip gegenstandslos ist. Sie kann nicht sagen, wovon sie genau spricht. Ob es Viren überhaupt in der jetzt vorgestellten Form gibt und was sie eigentlich sind, ist nicht eindeutig geklärt. Wenn die Corona-Krise einen Sinn hatte in der Bewertung von Sinn und Unsinn von einzelnen Wissenschaftsdisziplinen, dann ganz sicher den, Virologie als eine Labor-Wissenschaft kenntlich machen zu können, die kaum tragfähige Aussagen zu lebendigen Prozessen zu machen vermag.
  3. Die Infektiologie hätte es in ihrer jetzigen Form ähnlich schwer: Ansteckungen, in der bisher vorgestellten Form, sind als Ursache und Übertragungsvehikel im Grunde widerlegt, wenigtsens hoch fragwürdig. Wir wissen (naturwissenschaftlich) gar nicht genau, wie es zur „Übertragung“ von Krankheiten kommt. Wahrscheinlich – meine Vermutung – handelt es sich eher um seelisch-vitalenergetische Induzierungen im jeweils „Noch-nicht-Kranken“ (also eine Art Resonanzphänomen), die nur an Korrelaten, z.B. vermehrten Mikroorganismen, sichtbar wird. Novalis war der Auffassung, Krankheit sei ein musikalisches Problem; ich finde, das könnte der philosophisch-medizinische Aufhänger für eine wirklichkeitsgerechtere Beschreibung von „Krankheit“ (als die „andere Gesundheit“) sein.
  4. Substanztests wären nie Ersatz für von Mensch und Arzt gemeinschaftlich erarbeiteten, klaren wie differenzierten Diagnosen. Gerd Reuther, als wohl führender Medizin-Kritiker in unseren Breiten,  hat in wunderbarer Weise auch den Diagnose-Tick desavouiert – neben der hervorragenden Analyse der Wirksamkeit des Gesamtkomplexes der modernen Medizin – welche in ernsthafter Frage steht, ungeachtet ihrer Fähigkeiten, Möglichkeiten und Teilerfolge.
  5. Impfungen kämen prinzipiell für Heilungsgeschehen gar nicht in Frage. Nicht nur, dass deren Wert eindeutig über das ganze Spektrum von Anwendungen in Frage steht (siehe Wirksamkeit von Grippeschutzimpfungen) , sondern vermutlich würde kein Mensch darauf kommen, dass invasive Verfahren überhaupt ein Weg sein könnten, das Gesundheitsgeschehen sinnvoll zu beeinflussen. Hier würden sicher die verschiedensten Formen von Resonanztherapien die Leitlinie echter Medizin sein, von einer konsequenten „Vorsorge-Medizin“ (besser als einer Gesundseinkunst bezeichnet) zu schweigen.
  6. Gesundheitsämter kann ich in der weiten Zukunft einer geläuterten und erwachsenen Menschheit weit und breit nicht entdecken, wohl aber diverse gut organisierte Heilungsorte, die von vielfältigen Wissensfundussen leben und sich der Kultivierung einer offen auch selbsterforschenden Therapiehaltung widmen, Heilunsgzeremonielles eingeschlossen.
  7. Kranke Menschen benötigen ganz sicher angemessenen Rückzugsraum, der es ermöglicht in aller Ruhe Heilungsprozessen Zeit und Raum zu geben – allerdings spielt das Soziale und auch Musikalische in den gezielten Heilungssettings eine große Rolle. So wie auch der Kontakt zu Naturwesen und geistigen Helfern (die nicht verkörpert sind) sicher genutzt werden, ganz bewusst. Isolierungspraktiken, gar massenhafte, würden als Verstärker von ungesunden Entwicklungen überhaupt nicht in den Blick geraten.
  8. Die sogenannten Selbstheilungskräfte, die eine besondere Konfiguration der permanent fließenden seelisch-vitalen Kraftströme zur Aufrechterhaltung des Lebens im Körper darstellen, werden als die eigentlich medizinisch wirksamen Kräfte angesehen (wie u.a. von Gerd Reuther in Erinnerung gerufen), die ergänzt und angeregt werden können – aber niemals ersetzt (wie bei einer Impfung und bei Medikamenten generell im Prinzip und de facto behauptet). Letztlich heilt das Göttliche, dem wir Existenz und Werden verdanken. Dieses Faktum schmälert in keiner Weise die Wichtigkeit korrekten medizinischen Wissens und Könnens und derjenigen, die in diesen Bereichen authentisches Wissen und Können in ihrer Berufung praktizieren – natürlich weit jenseits von einem „betriebswirtschaftlichen“, finanz-manipulativem Druck, der dann unter keinen Umständen nur ansatzweise eine Rolle spielen würde.
  9. Das Gesicht als eigentlicher Ausdruck der seelischen Individualität würde niemals einer Maskierung unterworfen, weil der umfassende Lebens- und Erkenntnisanspruch einer spirituellen Kultur den ganzen Menschen nicht unkenntlich machen möchte, der nunmal im Antlitz seinen einmaligen Ausdruck findet.
  10. Ganz sicher fällt jedem ernsthaft Nachdenkenden noch anderes Wesentliches ein: Gesunde Ernährung, gesunde Lebensbedingungen, eine Kultur des realen, wertschätzend-liebevollen Miteinanders, intakte Familienstrukturen, stärkende Freundschaften, erfüllende berufliche Aktivität für jeden u.u.u.
Es wäre unter entwickelten Grundbedingungen ein völlig anderes Leben. Ich glaube fest an diese Möglichkeit, wenn und da es gelingt, die Macht des Anti-Menschlichen zu brechen; das ist – wir erleben ja den „totalen Global-Zugriff“ in vielfältiger Weise – nur denkbar als ein Schritt, der das naturwissenschaftliche Glaubenssystem und die (digital-finanz)machtpolitsichen Realitäten beendet.
Nach einem sicher anstrengenden und herausfordernden Übergang, der sicher nicht nur Revisionen umfasst, könnte dann eines nicht mehr so fernen Tages auch mit einem echten „Friedensreich auf Erden“ ernstgemacht werden.
In diesem „globalen Friedensreich“ wird die Atmosphäre echter Gesundung und Heilung mit Händen zu greifen sein. – Man darf und soll ja träumen!
Passen dazu fand ich im Netz folgendes Zitat:

„Der Arzt der Zukunft“

Ralph Waldo Trine (1866 – 1958)

„Die Zeit wird kommen, wo die Tätigkeit des Arztes nicht darin bestehen wird, den Körper zu behandeln, sondern den Geist zu heilen, der dann seinerseits den Körper heilen wird.

Mit anderen Worten:
Der echte Arzt wird Philosoph und Lehrer sein, mit seine Sorge wird es sein, den Menschen gesund zu erhalten und nicht erst, wenn er krank geworden ist, seine Heilung zu versuchen.

Der wahre Arzt wird nicht nur den Körper mit Medizin, sondern vielmehr den Geist mit Grundsätzen behandeln.

Er wird die Menschen lehren, dass Frohsinn, Wohlwollen, edle Taten, Liebe, Güte auf den Körper ebenso wohltuend wirken, wie auf den Geist und dass ein frohes Herz die beste Arznei ist…

…und noch später wird eine Zeit kommen, wo jeder sein eigener Arzt ist, je mehr er mit den höheren Gesetzen des Lebens Übereinstimmung findet und die Kräfte seines Geistes nutzt.“

Waldo Trine, um 1900, „Der Arzt der Zukunft“

UF – Fotografie „Über sich selbst hinaus – der lange Frühling der Forsythia“

Über sich selbst hinaus“ – Fotografie von Uli Fischer (für meditative Bildbetrachtung einfach anklicken)

Es war und ist ein langer Frühling 2022/5782. Die Forsythien haben alles gegeben – und mehr. Ihr saftiges Gelb leuchtet mir noch immer nach, jetzt, wo die Blüten nun doch ihren Dienst getan haben und das Blätter-Wachstum einsetzt.

Immer wieder wird von Menschen mit subtiler Wahrnehmung auf das „Tor der Blüten“ hingewiesen, auf die Schönheitskraft, die auf den „höheren Raum“ (metaphysischen Raum) und das Seelische ganz allgemein verweist.

Wie es wohl wäre, wenn in einer wirklichen „Menschheitsfamilie“ alle zum Erblühen kommen? Das frage ich mich in diesen Blütentagen 2022 und denke, dass das nur in einer Atmosphäre von Wahrheit und Gerechtigkeit und echter Lebenssolidarität möglich ist. Für diese Atmosphäre blühen die Forsythien, alle Blumen; diese Atmosphäre ersehnen wir, und damit sie „eines Tages“ Realität wird, müssen wir auch über uns hinauswachsen. –

UF – Fotografie „An der Schwelle“

An der Schwelle“ – Foto von Uli Fischer (für die meditative Bildbetrachtung einfach anklicken)

Immer wieder stellt sich für mich dieses Grundgefühl ein: Wir leben an einer Zeiten-Schwelle, und es ist nicht die Frage, ob es zu einer Verwandlung von Welt, Mensch und Gesellschaft kommen wird, sondern nur wann und in welcher Weise.

Dass ein fundamentaler Wandel eintreten muss, wenn das Leben auf der Erde sinnvollen Bestand haben soll, ist ein Allgemeinplatz. Über die Art des Wandels gehen die Ansichten weit auseinander.

Ich plädiere wie andere auch für eine Erneuerung auf der Basis der Einsichten einer transzendentalen Naturphilosophie, wie sie von Giordano Bruno, Helmut Krause und Jochen Kirchhoff erarbeitet worden ist.

Uli Fischer „Weltfrieden – jetzt!“

Weltfrieden – jetzt!

Eine echte Friedensordnung gelingt nur auf der Basis von umfassender Gerechtigkeit und der Bejahung des Sinns der menschlichen Existenz

Uli Fischer, 24.2.2022/26.2.2022/3.3.2022/4.3.2022/30.03.2022

Die derzeitige Eskalation in der Ukraine ist, wie bekannt und z.Z. vielerseits hervorgehoben, offenbar von langer Hand angestrebt und konsequent, getrieben einerseits von antigesamteuropäischen Doktrinen und US-Dollar-politischen Realitäten (Schulden- und Inflationsdynamik) u.a., andererseits von russischer Staatsräson schrittweise herbeigeführt worden. Sie war voraussehbar und befürchtet, so sehr auch die Hoffnung den Blick bis zuletzt möglicherweise verstellt hat für die „machtlogischen“ und nationalpsychologischen Realitäten. Im Grunde muss man annehmen, dass hier ganz bewusst, strategisch, mit „unvermeidlicher“ russischer Gegenwehr gegen weitere direkte und indirekte Bedrohung des Territoriums und der „natürlichen Einflusssphären“, die über das Ökonomische weit hinausgehen, gerechnet wurde – und wird. (0) (1) (8) (9) Natürlich kann und muss man gleichzeitig diese Tragödie als zeitpunktgenaue Ablenkung von Corona-Machenschaften und „Great Reset“-Anwandlungen sehen. Fast könnte man eine Aufmerksamkeitssteuerung vermuten und unterstellen…

Die Logik der imperialen Politik

Die sich nun weiter entfaltende Auseinandersetzung zwischen Russland, der Ukraine und dem Westen, die einen weiteren Krieg „neuer Art“ darstellt (in seiner gegenseitigen Verflechtung, siehe Gaslieferungen und behauptete drohende Abhängigkeiten; SWIFT), liegt in der Logik der imperialen Politiken, die auch das 20. Jahrhundert beherrscht haben. Der I. und II. Weltkrieg können in dieser Hinsicht als Spaltungskriege in Europa bezeichnet werden, die den jahrhundertelangen Krieg der Imperien auf dem europäischen Kontinent untereinander in einen „heißen“ und „kalten“ Krieg des Westens gegen den Osten verwandelt haben – unter Mitwirkung und Federführung des sich herausbildenden und dann dominant agierenden US-Imperiums und unter In-Angstspannungen-halten der Bevölkerungen (zum Vorteil der jeweiligen Regime und Regierungen bzw. ideologischen und finanziellen sowie wirtschaftlichen Interessen und Hegemonien).

Natürliche Verbundenheit der kontinentalen Völker

Hauke Ritz hat in einem sehr ausführlichen Hintergrund-Interview mit Robert Cibis (2) u.a. darauf hingewiesen, dass die natürliche Verbundenheit, ein vielfältiges, jahrhundertealtes kulturelles und wirtschaftliches Eingebundensein, Russlands mit dem westlichen Europa nur von westeuropäischer Seite in Frage steht in einer demagogisch fehlorientierten und falsch informierten Öffentlichkeit (ohne echtes Geschichtsbewusstsein). Die Russen sehen sich als „Voll-Europäer“, und sie sind es ganz natürlich; ohne sie fehlt etwas in der „eurasischen Seele“, was einer Abspaltung von Eigenanteilen gleichkommt, die niemals gut ausgehen kann. Eine langfristige de-facto-Ausgrenzung Russlands kann niemand wirklich wollen, jedenfalls kein normaler Bürger – andererseits ist dieses Russland auch ein Kriegsschauplatz des Menschen gegen die innere und äußere Natur, von seiner durchaus fragwürdigen aktuellen innenpolitsichen Verfasstheit abgesehen (, die natürlich eine Sache des russischen Volkes ist). Der Hinweis von Hauke Ritz auf das geistig-seelische Potential eines vereinigten europäischen Geistes ist bemerkenswert: Sollte der Durchbruch in der Kritik des mechanistischen Weltbildes auch darin bestehen, am Ende des „europäischen Zeitalters“ nur aus einer vereinigten und tendenziell geheilten europäischen Seele heraus zu einer rettenden und Perspektiven bietenden Kosmologie und Philosophie zu kommen, die eine sinnvolle Entwicklung jenseits von Industrialismus und globalistischer Unkultur ermöglicht und garantiert?

Die Machtblöcke sind sich letztlich einig

Rudolf Bahro hatte in seiner heute kaum noch bekannten „Logik der Rettung“ (3) schon 1989 darauf hingewiesen, dass sich die damaligen (wie heutigen) Machtblöcke in der Welt durchaus einig sind in ihrer Ausrichtung auf das Mitwirken an der Aufrechterhaltung und weiteren Forcierung der Aktivitäten des zerstörerischen Technizismus und Militarismus. Daran hat sich durch den jetzigen Konflikt nichts geändert. Die Vorherrschaft einer destruktiven Naturwissenschaft, eines extremen technischen Apparates und der Fortschrittsideologie ist scheinbar auf allen Seiten ungebrochen. – Helmut Krause wies darauf hin, dass der gleiche „abendländische Geist“, im Sinne einer rationalistischen, letztlich unbarmherzigen Plattwalzung des genuin Lebendigen mittels der mathematischen Naturwissenschaften und ihrer technischen Abkömmlinge, in Moskau wie in New York, in Peking wie in Paris und Berlin am ungebremsten Wirken war und ist.

Daniele Ganser hat in seinem Buch US-Imperialismus (4) auf die vielfältigen Manöver hingewiesen, die die moderne Weltpolitik durchziehen, in der auf sogenannte „Regime-Changes“ abgezielt wurde (und wird); man kann davon ausgehen, dass die nun weiter einsetzende Sanktionspolitik und die weiteren Versuche der Bannung Russlands in eine Rolle des alleinigen Bösewichts nichts anderes bezwecken als eine Aushöhlung der russischen Selbständigkeit und Integrität, damit „der russische Bär“ früher oder später sein Fell übergibt – auf dass ihm ein maßgeschneidertes „Erneuerungs-Konzept“ samt politischen Schachfiguren geliefert werden kann, das dann besser ins demokratie-imperiale Weltverbessern (im Interesse verdeckter Interessen, siehe Corona-Krise, siehe Klimawandelwahn) passt, das nichts anderes darstellt als die Realisierung des „umgekehrten Totalitarismus“ (Sheldon S. Wolin).

Mainstreammedien vertrauen?

Eine mainstream-mediale Berichterstattung ist nach den Erfahrungen in der Corona-Krise nicht entlastet vom Vorwurf der Einseitigkeit und interessengesteuerten Informationspolitik – so auch in diesem Konflikt; das „Russland-Bashing“, jahrelang betrieben, hat aber in großen Teilen der Bevölkerung meinem Empfinden nach nicht wirklich verfangen. Wir können davon ausgehen, dass jetzt natürlich aus der Logik der Verblendung, des Wahns, des Kalküls und der pseudo-demokratischen Attitüden, die Informationspolitik völlig im Zeichen einer angepeilten, wie auch immer zu erringenden Niederringung des „russischen Faktors“ stehen (und weiterhin stehen werden). In völliger Verkennung zweifachen Maßes, siehe Jugoslawien-Krieg und der ganz offenbar 2014 auch inszenierten Maidan-“Revolution“. – Was militärische Interventionen in keiner Weise rechtfertigt! Hätte es für Russland einen anderen Weg gegeben? Man kann die Frage einmal auf sich wirken lassen. –

Ganz sicher ist die jetzige Eskalation auch nur ein weiterer Zwischenschritt für eine langfristige „Perspektive“, die sich auch gegen das „leise Imperium“ China richtet – mit seinem Seidenstraßenprojekt, seiner weltweiten Investitions- und Übernahmestrategie – das ja in den Chor der moralischen Überlegenheit gegenüber Russland und Pseudofriedensbeteuerer nicht so recht einstimmen will; wohl im Wissen, was eigentlich machtpolitisch und „geostrategisch“ gespielt wird und aus „Eigeninteressen“.

Machtblöcke können nicht anders; sie müssen sich bekämpfen und sich gegenseitig, den je eigenen Interessenlagen folgend, mit allen Mitteln der Desinformation und Sabotierung an stabilem Gleichgewicht – nach innen und außen – hindern.

Schon die Akzeptanz der Logik der Abschreckung und der mit ihr verbundenen „Sicherheitskordons“ zum Zwecke von Reaktionszeitmaximierung im Falle von Angriffen mit Nuklearwaffen spricht Bände; sie muss natürlich genauso kritisiert werden wie einseitige Versuche im Rahmen „gegenseitiger Abschreckung“ militärtaktische Vorteile herauszuholen, die dem Gegenüber „bedrohlich“ erscheinen. Die ganze Anordnung von gegenseitiger Vernichtungsmöglichkeit ist bedrohlich, eben nicht nur ihre jeweilige Konstellation. Ganz abgesehen davon darf man herausstreichen, dass hier auch alle „Unbeteiligten“ (und das sind sowohl nuklear nicht bewaffnete Staaten als auch sämtliche Bevölkerungen, denn deren Machtgehabe ist es wohl kaum, das hier im Fokus steht) Geiseln von rivalisierenden imerialen Strukturen sind, seien sie nun oberflächlich und „realpolitisch“ vernünftiger (wie das bei den Russen der Fall zu sein scheint) oder unvernünftiger (wie das bei der US-geführten NATO der Fall zu sein scheint).

Die unsichtbaren Gewinner

Wir wissen aus historischer wie gegenwärtiger Erfahrung, dass solche provozierten Konflikte immer einen „unsichtbaren Gewinner“ haben bzw. hatten. Die finanz-digital-technokratische Elite der Welt, die offenbar auch über diesen Konflikt die „Pyramidisierung“ (5) der Welt-Macht ausagiert, wird so oder so „gewinnen“, wenn es so läuft „wie immer“. Für sie gibt es scheinbar kalkulierbare Risiken (wenn man von ihrem Getriebensein absieht, das für sie selbst etwas Unkalkulierbares hat) – für die betroffenen Menschen vor Ort nicht: Sie bezahlen mit dem Verlust ihrer Lebensentwürfe und Heimaten. Dass dabei das Gespenst des Atom-Krieges wieder konkret heraufbeschworen wird, scheint in ihren Planungen „eingepreist“ zu sein, wenn nicht gar darauf abgezielt wird, es zum Äußersten kommen zu lassen.

Die digital gestützten „Überwachungsgesellschaften“ werden selbstverständlich weiter vorangetrieben und erhalten ganz sicher durch diese Auseinandersetzung noch mehr Rechtfertigung für Notstandsregime, Bargeldabschaffung, Digitaliserung und transhumanistische Horror-Perspektiven. Alles wird – wie immer – auf dem Rücken der Bevölkerungen ausgetragen, die einander nicht feindlich gesinnt sind und sich in zum Teil nie dagewesener Intensität gegen weitere Versklavung entlang der Corona-Pandemie-Lüge zur Wehr setzen. Und wenn auch Niederlagen dabei eingesteckt werden müssen: Es steht nicht zu erwarten, dass alles glatt geht für die Herren und Damen in Ministerien, Thinktanks, NGOs, Regierungen, transnationalen Organisationen wie der WHO und in den bekannten Konzernen der irrlichternden Zukunft mitsamt digitalen Gefängnissen bei lebendigem Leibe. – Dazu ist bei allem planvollen Vorgehen und der Macht der Informations“aufbereitung“ doch ein zu großer Ordnungsfaktor im Spiele, der nicht so einfach in den Griff zu bekommen ist: der Kosmos in und durch uns!

Jeder Konflikt ist Ausdruck des Grundkonfliktes

Wir können und müssen diesen Konflikt in der Ukraine – im „Grenzgebiet“ (wortwörtlich) – als eine extreme Ausdrucksform der Grundproblemstellung ansehen, auf die Jochen Kirchhoff in seinem kraftvollen und durchdringenden Essay „Die Wiederbeseelung der Welt“ (6) hinweist: Wir, ein jeder Einzelne, bedürfen einer grundlegenden Revision des Mensch-Kosmos-Verhältnisses, unseres Bezuges zum Lebendigen, zur Weltseele, die die metaphysische Wirklichkeit darstellt, der der Weltprozess die formenden Impulse verdankt – entlang des Großen Planes, den man für einen Großorganismus wie die Erde, wie für Sonnensystem, Galaxis (und den gesamten Kosmos) voraussetzen kann und muss, wenn man ein im tiefsten Sinne sinnvolles Leben ins Zentrum des eigenen Werdens wie des Werdens des Ganzen stellt.

Wieder und weder sollten wir uns klarmachen, wie die „Frontlinien“ – auch in uns selbst – wirklich verlaufen: Es geht in (der) Wirklichkeit immer um die Auseinandersetzung von „totem und lebendigen Geist“, also um einen quasi vertikalen Kampf der niederziehenden Kräfte gegen das Höhere im Menschen – nur auf der Ebene der Erscheinungswelt kann von „horizontalen Konflikten“ gesprochen werden, als ob sie die verursachen Wirklichkeit wären, in denen sich verschiedene Machtzentren bekriegen (ob offen oder versteckt).

Die Eiche – Symbol der Urwüchsigkeit und Selbständigkeit

Der Weltseele-Gedanke, der bei Giordano Bruno, dem großen italienischen Philosophen eines unendlichen und belebten Weltalls im 16.Jhd., eine große Rolle spielt, manifestiert sich auch im Verhältnis des Menschen zur ihn umgebenden Natur, die mit ihm Zwiesprache hält und in einem schöpferischen Spannungs- und gegenseitigen „Erinnerungsverhältnis“ (siehe u.a. Schelling) steht. Da die Eiche für die deutsche Seele von besonderer Bedeutung ist (und bleibt), eine Art pflanzlichen Totem (Durchgangsform „deutscher Seele“) darstellt, stelle ich an den Abschluss diese Verse Giordano Brunos im Fünften Dialog der „Heroischen Leidenschaften“ (7) :

„Vieljährige Eiche, die du deine Zweige

in die Luft streckst und die Wurzeln fest in der Erde hältst,

weder das Beben der Erde, noch die gewaltigen Winde,

die vom rauhen Norden der Himmel entlässt,

noch was auch immer der schreckliche Winter schicken mag,

reißt dich jemals von dem Ort, wo du unerschütterlich stehst.

Du zeigst von meiner Treue das wahre Abbild,

die niemals äußerliches Unglück wanken gemacht.

Denselben Boden

umarmst, bebaust, umfasst du stets,

und in seinem Inneren streckst du

die dem freigiebigen Schoß dankbaren Wurzeln aus.

Ich habe an ein einziges Objekt geheftet Geist, Gefühl und Intellekt.“

Jeder wird für sich entscheiden, wie er diese Zeilen verstehen möchte: Ich sehe sie hier und jetzt als Aufforderung und Erinnerung an, die eigene Seele, das eigene Sein als fest verankert im Weltengrund (im Grund für die Welt) zu betrachten, zu ehren und „von da aus“ schöpferisch zu leben und zu wirken. Gerade in diesen Tagen, gerade im Mitgefühl mit den Menschen, die unmittelbar physisch und psychisch von den Auswirkungen dieses Macht-Konfliktes betroffen sind – wie mit allen unter Ungerechtigkeit und Machtwahn Leidenden der Erde (und das sind dann wohl Milliarden von Menschen weltweit, wenn wir davor nicht die Augen verschließen), selbst wenn sie nicht völlig aus der Verantwortung für das Schicksal ihres Landes genommen werden können und dürfen. Uns muss bewusst sein: Damit tun wir den Ukrainer-Russen keinen Gefallen. Sie sind keineswegs bloße Opfer, denn es ist ihnen nicht gelungen, sich nicht zum Spielball internationaler wie nationaler Mächte machen zu lassen. –

Echte Selbstbestimmung der Völker

Wir fühlen mit ihnen, weil wir mitfühlen können mit allem Lebendigen, und wir wirken gerade deshalb weiterhin daran mit, dass ein echter Bewusstseinswandel weltweit vonstatten geht, der die Voraussetzung ist für dauerhaften Frieden und den Aufbau einer lebendigen Gesellschaft. Unter Wahrung aller wertvollen Kulturelemente – wie z.B. der echten deutsch – russischen Freundschaft und Zuneigung, die der eine oder die andere tagtäglich in unserem Land oder in Russland erlebt, ob im Geiste und in Verbindung mit den Erzeugnissen der jeweiligen Kulturträger oder ganz praktisch im Umgang mit Russen, die in Deutschland aus ganz verschiedenen Gründen ein Zuhause gefunden haben. – Wie der Verbundenheit mit den Ukrainern, die in Deutschland seit Jahren in vielerlei helfenden Berufen tätig sind und ohne die wir manches nicht mehr gewährleisten könnten in Pflege und Betereuung.

Echte Selbstbestimmung der Völker, die in diesem Konflikt auf eigenartig doppelte Weise in Frage steht, wird es in umfassendem Sinne erst geben können, wenn der machtförmige, technokratisch-materialistische Geist auf Erden vollständig gebrochen ist; erst dann treten die Seelen der Völker in den Reigen ein, den wir als WELTFRIEDEN innerlich doch möglich wissen und erhoffen. Diesen zu erreichen ist nur möglich im bewussten Zusammenwirken von Erde, Mensch und Kosmos, hier und jetzt. Und daran arbeiten wir natürlich weiter in einer sich weiter verschärfenden und auf einen Kulminationspunkt zusteuernden Weltbewusstseinskrise.-

Die Friedensordnung

Was setzt eine echte, in der Wirklichkeit wurzelnde Friedensordnung voraus? Gibt es einen gangbaren Weg, der nicht nur aus Träumereien und Ankündigungen besteht?

Philosophisch – und damit für die Lebenspraxis grundlegend:

Ohne eine vielfältig aufgefasste und gelebte transzendentale Naturphilosophie als richtungsweisende Größe im Weltspektakel kann es keine sinnvolle Orientierung im Weltganzen – für den Einzelnen wie für die handelnden Gruppen – geben. Wir müssen dem Sinngeflecht der Existenz gegen allen offenen und verschleierten Nihilismus auf den Grund gehen und den Menschen in seinem immer latenten Streben nach Höherem (sich SELBST und der Vollendung seiner mitschöpferischen Potentiale) bejahen und unterstützen; ihn gegen die Angriffe der Nihilisten verschiedenster Coleur (vom Naturwissenschaftler bis zum normalen Politiker) verteidigen. Der Mensch und die Menschheit brauchen einen „Ort im Kosmos“, der in seinem Beziehungsreichtum metaphysisch, „interstellar“ wie global anerkannt wird. Dieser Bewusstwerdungsprozess (oder auch -sprung!), von Einzelnen in der Menschheitsgeschichte immer wieder geleistet, sollte als anzustrebender möglicher Normalfall menschlichen Schicksals als wirkliches Ziel menschlicher Entwicklung anerkannt werden. Jochen Kirchhoff hat auf diese Wende als eine letztlich unumgängliche „metaphysische Revolution“ immer wieder hingewiesen. –

Politisch:

Die gegenwärtig wirksamen Strukturen sind in weiterer Verkrustung begriffen, zum Teil ausgehöhlt und fassadenhaft Spielball oder Instrument von (für die Öffentlichkeit) intransparenten Interessen, die in de-facto-Ausschaltung oder Paralysierung des Willens großer Teile der Bevölkerungen mit aller Macht durchgesetzt werden (sollen). Im Grunde bedarf es hier einer grundlegenden Revision und einer Entmachtung der politischen Kasten. Das betrifft auch die Groß-Medien, die man als Teil des (unsäglichen) politischen Spiels auffassen muss. U. a. Michael Meyen hat mit seiner Forderung einer kompletten Neuorganisation dieses Bereiches den Finger in die Wunde einer nicht vorhandenen echten Meinungs- und Haltungsbildung der Bevölkerungen gelegt.-

Ökonomisch:

Die Wirtschafts- und Finanzsysteme sind weltweit im weiteren Umbruch und dienen machtwirtschaftlich (nicht volks- oder völkerwirtschaftlich) den Logiken von Oligarchen und Eliten, werden also ebenfalls nicht im Sinne der Bevölkerungen – und nicht zuletzt aller Lebewesen – kontrolliert und orientiert. Auch hier bedarf es einer gänzlich anderen Ausrichtung: Mensch und Erde mit den wirklichen Bedürfnissen wie Notwendigkeiten sollten in den Fokus rücken. Die Wirtschaft muss ihrer dienenden Rolle wieder „zugeführt“, d.h. bewusst werden – unter Verzicht auf ein immer wieder aus dem Ruder laufenden Finanzsystem. An Stelle dessen sollte ein intelligentes, diversifiziertes Ressourcen- und Produktionsverwaltungssystem treten, das die menschliche Schöpferkraft von Sinnlos-Produktion befreit und der angemessenen Reichtumsbeteiligung aller Menschen dient.

Sozial und kulturell:

Die Wiedererinnerung an die lebendige natürliche Sozialordnung, sowohl im Familiären wie in Gemeinde, Region und Land ist für den Heilungsprozess des Sozialen wie Individuellen unumgänglich. Alle Versuche einer falschen Modernisierung dieser Bereiche waren und sind in desaströse Entwicklungen gemündet. – Die falsche Globalisierung von Maßstäben muss zurückgenommen werden zugunsten einer vielfältigen Nationalkultur, die sich ihrer internationalen Einbettung bewusst ist.

Zivilisationen sind kein Selbstzweck, wie das Menschsein keinen Selbstzweck darstellt. Nichts in der Schöpfung ist ohne Sinneinbettung (möglich). Zivilisationen und Kulturen dienen im Letzten eigentlich als Rahmen und Struktur der Entwicklung und Entfaltung des Einzelnen zu sich selbst, obwohl sie natürlich wie jede Schöpfungssphäre ihre eigene Würde und auch Gesetzlichkeit, Schönheit und Widersprüchlichkeit in sich tragen. Sie bauen in ihrer zeitlichen Abfolge aufeinander auf, auch in den Brüchen und Negationen, den Weiterentwicklungen. Sie sind auf Erden selten echte Sozial-Kunstwerke gewesen, wenngleich ein Staunen über so viele herausragende kulturelle Leistungen ganz sicher immer „angesagt“ ist und bleibt. Wenn man versucht, sich ein Gesamtbild zu machen, was natürlich schwierig ist, dann kann man einen Plan in diesem Geschehen annehmen. Und auch die Kulturgeschichte als Teil der Naturgeschichte zu betrachten ist möglich, wenn man den Kosmischen Anthropos als ein Telos begreift, das alles Werden in der Natur durchzieht und in den Menschen mündet als Bewusstseinswesen, das vor die Aufgabe gestellt ist, sich bewusst in den Schöpfungsprozess einzuordnen und ihm zu dienen.

Auch eine sich anbahnende neue Zivilisation – und sei sie hinsichtlich ihrer atmosphärischen Qualität und konkreten Ausformungen auch jenseits unseres Vorstellungsvermögens – bedarf gewisser Anschlüsse; wenngleich die jetzige Phase mit ihrer endzeitlichen Qualität und Aufgeladenheit indirekt darauf schließen lässt, dass eine echte „Neuauflage der (oder von) Menschheit“, wie auch immer konkret bewirkt, einen erheblichen Sprung voraussetzt und fordert. – Salopp formuliert: Mozart und Beethoven, da Vinci und Shakespeare nehmen wir mit. Manches „Mittelalterliche“ können wir getrost zur Seite legen und von der Mitreise ausschließen.- (Auch in uns selbst ist diese Arbeit des Loslassens „alter“ Muster und Verhaltensweisen zu leisten.)

Es folgen noch Gedanken, die den Text ergänzen, in Stichpunkten:

  • Zivilisation, Kultur, Landes- und Volksorganisation, Familie als die für das Leben in der Erscheinungswelt tendenziell horizontale Komponente
  • Das Transzendenzstreben des Menschen wirkt als „vertikale Komponente“, die auch das Horizontale „hervorbringt“ und trägt.
  • Man kann das Verkörperungsgeschehen durch Metempsychose und Reinkarnation als Tanz des Horizontalen mit dem Vertikalen auffassen.
  • Gutes Leben in Sicherheit und Transzendierungsarbeit des Einzelnen – eine Illusion?
  • Die „Erlösung der Natur“, des Bewusstseins ist der permanent geforderte und (positiv oder negativ) ablaufende Prozess; Sinn und Zweck des Lebens weisen über das Leben hinaus. Wenn man so will: Das zeitlich und räumlich begrenzte Leben strebt in die Unendlichkeit und zur Ewigkeit, dem es seine Herkunft verdankt.
  • Dieser permanente Prozess ist nur über die aktive Arbeit mit dem je eigenen anamnetischen Potential möglich: Die philosophische Vorarbeit zu einer differenzierten und vollumfänglichen Erfassung der Anamnesis sind durch H. Krause und J. Kirchhoff eindrücklich und unmissverständlich geleistet.
  • Die Umsetzung der Friedensvision im Innen und im Außen, sind nicht denkbar ohne die Befreiung von Fehlorientierungen, Fehlentwicklungen, Machtansammlungen destruktiver Intentionen und die Lernprozesse von genügend Menschen, denen die Gesamtentwicklung am Herzen liegt. Was ist also für den Befreiungsprozess konkret nötig:
  1. Ideologie- und Grundlagenkritik, Aufarbeitung der Ideengeschichte; das geschieht auf vielen verschiedenen Ebenen und von vielen Autoren
  2. Abwicklung von hemmenden Organisationsstrukturen; das liegt vor uns
  3. Aufdeckung der herrschenden Matrix-Struktur und ihrer Intentionen und Ziele; das geschieht und wird noch intensiver notwendig werden
  4. Die hier angezeigten Elemente der Befreiungsarbeit vollziehen sich naturgemäß auf entsprechendem Felde in der Psyche und sind als bloße Außenarbeit und – veränderung ein Missverständnis: Dreh- und Angelpunkt ist und bleibt der Mensch selbst mit seinem Bewusstsein von sich selbst und dem inneren und äußeren Umfeld und Kosmos

(0)https://fassadenkratzer.wordpress.com/2022/02/26/putins-grundsatzrede-an-die-burger-russlands-zu-den-ereignissen-in-der-ukraine/

(1)https://www.neulandrebellen.de/2022/02/ukraine-der-run-auf-europas-armenhaus-im-gespraech-mit-mathias-broeckers/

(2) Hauke Ritz im Gespräch mit Robert Cibis, Reihe Narrative „Das neue alte Europa“ https://www.oval.media/content/?uuid=5f1239f1-8a02-4dd4-acc1-e02920327be0

(3) Rudolf Bahro, „Logik der Rettung. Wer kann die Apokalypse aufhalten.

Ein Versuch über die grundlagen ökologischer Politik“ 1990

(4) Daniele Ganser, „Imperium USA: Die skrupellose Weltmacht“, 2020

(5) Uli Fischer, „Die Kugel rollt“, http://kosmos-mensch-und erde.ulifischer.de/blog/2021/03/12/die-kugel-rollt/

(5a) https://www.welt.de/wirtschaft/article237100829/WHO-Auftrag-Deutsche-Telekom-baut-weltweite-Loesung-zur-Pruefung-von-Impfnachweisen.html

(6) Jochen Kirchhoff, „Die Wiederbeseelung der Welt“, https://www.rubikon.news/artikel/die-wiederbeseelung-der-welt und https://www.rubikon.news/artikel/die-wiederbeseelung-der-welt-2

(7) Giordano Bruno, „Von den heroischen Leidenschaften“, Felix Meiner Verlag, 1989, S.103

(8) https://www.nachdenkseiten.de/?p=81165

(9)https://auf1.tv/stefan-magnet-auf1/christoph-hoerstel-globale-maechte-haben-den-krieg-in-der-ukraine-herbeigefuehrt/

Uli Fischer „Kosmisches Lebensgefühl“

Kosmisches Lebensgefühl

Gedanken zum Einüben und Praktizieren einer geistig-kosmisch orientierten Lebenshaltung

In diesen Tagen über ein „kosmisches Lebensgefühl“ zu schreiben mutet sicher verwegen, vielleicht weltfremd oder sogar zynisch an – zu sehr erscheint alles im düsteren Licht von Kriegführung gegen den Menschen und das Menschliche überhaupt, wenn man sich auf die politisch-mediale Sphäre und den gesellschaftlichen Alltag konzentriert; der Frühling mit seinen wunderschönen und zarten Blütenfesten, auch Bärlauch wächst schon, wirkt in krassestem Gegensatz dazu fast wie ein unbelehrbarer Sonderling, der sich um Menschen-Schwachsinn noch nie sonderlich gekümmert hat… Muss es erst bis zum Äußersten kommen? Im Moment sieht es mehr denn je nicht so aus, als ob unsere Zivilisation – ist sie das überhaupt noch im Vollsinne des Wortes ? – ohne ganz harte Landung auskommt.

Und da gibt es die Wahl zwischen Pest und Cholera und , zwischen militärischem Flächenbrand und Biokontrollstaatenverbund sowie dem sozusagen unwählbaren (der zivilisatorischen Matrix global eingeschriebenen) permanenten Geschwür unserer materialistischen, digital-technizistischen Kultur, die kein Innehalten kennt noch grundsätzliche Kurswechsel für möglich erachtet: Hier und mit ihr gibt es nur ein Weiterso im Fahrwasser elitengenehmer Ideologien und der naturwissenschaftlich-mathematischen Phantasmen, die uns in der „Pandemie“ aufgezeigt haben, wie sehr sich mit ihnen hantieren lässt als wären sie echte Erkenntnismittel und Steuerungswerkzeuge für Gesundheitspolitik. Natürlich wird nur noch restparlamentiert in der selbstzerstörerischen Wertegemenschaftsdemokratie, verdeckt und offen zumindest mitgesteuert durch EU, WHO, IWF, WEF, China etc. und natürlich den „Zirkel“ der Finanzoligarchie. Dagegen anschreiben und anleben? Dagegen anschreiben und anleben mit einem Wofür, so gut es geht (und es geht nicht nur gut). –

Eine echte „neue Weltordnung“, beginnt und greift, indem sie die derzeitig weiter vorangetriebene technizistisch-imperialistische Machtperspektive entlarvt und sich auf eine spirituelle Gesundung, eine wiedererinnernde, wiederentdeckende Verortung und Einordnung des Menschen im kosmischen Innen und Außen und echte Menschlichkeit stützt. Sie bedarf der sie tragenden Subjektivität und einer bestimmten Kraft, wie oft betont wird, in genügend Probanden der Bewusstwerdung und Bewusstseinssteigerung, dann in den Vielen, die folgen (können und wollen). Wenn wir in diesem Zusammenhang die Prämisse setzen und ernstnehmen, dass das Mensch-Kosmos-Verhältnis, das Verhältnis des Menschen zum unendlichen Ganzen der Schlüssel zum Verständnis aller Konflikte und desaströsen Entwicklungen im Weltgeschehen wie allen Geschehens überhaupt darstellt (1), dann lässt sich u. a. fragen:

  1. Gibt es (so etwas wie) ein echtes „kosmisches Lebensgefühl“ im Gegensatz zum dominierenden eher akosmischen und erscheinungsweltlich befangenen Wahrnehmen und Erleben – und was soll dieses Lebensgefühl sein und leisten?

  2. Gibt es benennbare Komponenten und Felder des individuellen und sozialen Erlebens und Erfahrens dieser Daseinsweise, die man an sich selbst studieren und erproben kann?

  3. Wie können wir ein kosmisches Lebensgefühl entwickeln und kultivieren, das uns a priori in einen Stand setzt, schöpfungsgemäß zu agieren und die entstandenden Konflikte und Probleme der akosmischen Lebensweise zu lösen?

  4. Welche Anhaltspunkte und Hilfen gibt es für das Beschreiten eines Weges der autonomen Selbsterziehung der Menschen zu einer wirklich zu tragenden Kosmischen Verantwortung (2), die mit einem „kosmischen Lebensgefühl“ notwendig einhergeht und diesem eine Art Fokussierung verleiht?

  5. Ist es denkbar und möglich, dass aus dieser Re-Orientierung, einer Art geistigen Umkehr und aus SELBST-Vergewisserung, tatsächlich eine sich schlagartig und/oder allmählich durchsetzende Weltordnung entbirgt und entfaltet, die den Namen „Ordnung“ in nicht-trivialem Sinn wirklich verdient – die also in der Lage wäre, eine schöpferische, grundfriedliche Weiterentwicklung der Menschheit zu tragen?

1. Kosmisches Lebensgefühl

Umfassendes Lebendigseins über die Lebendigkeit unserer körperlichen Hülle hinausgehend als Grundgefühl hat etwas mit dem atmosphärischen Fluidum zu tun, mit unserer feinstofflichen Leiblichkeit, der Ganzheit unseres Seins, den verschiedenen Sphären unserer immer aktiven, unterschiedlich sensibilisierten Permanent-Rundumwahrnehmung als Bewusstseinswesen, die in verschiedenen Graden und Ausgeprägtheiten „vibrieren“, resonieren, mitschwingen mit Wahrnehmungen und Erlebnissen, Gedanken und Gefühlsregungen, Inspirationen und Erkenntnissen.

Es ist eine zutiefst subjektive Realität, die an die transsubjektiv-objektive Wirklichkeit anknüpft, in diese eingebettet ist. Die schöpferischen Impulse, die Musikalität, der Ideenreichtum, entwickeltes Mitgefühl und auch das spontane Glücksgefühl, das keinen Bezugspunkt sondern eher ein Bezugsall hat, sind in dieses Lebensgefühl verwoben. Es gibt nichts, auf dass man sich nicht beziehen könnte, weder in Raum (Nähe und Entfernung) noch in der Zeit (Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft). Alles ist gefühlt erreichbar, berührbar, erkennbar – wenigstens im Prinzip. Und die Auswahl erfolgt dann gemäß dessen, was ES/der Einzelne für sinnvoll erachtet für und durch sich.

Verschiedene Bewusstseinsmodelle legen nahe, dass das „kosmische Lebensgefühl“ im Prinzip auf allen Bewusstseinsstufen erlebt und kultiviert werden kann, wenn der ganzheitliche Lebensbezug nicht systematisch eingeschränkt, gar verhindert wird. Wenn ich in meinem Fall von der Realisierung der mentalen Bewusstseinsstufe ausgehe, dann ist offensichtlich ein „kosmisches Lebensgefühl“, vielleicht auch: eine Art Vorgefühl kosmischen Lebens und Erlebens, grundsätzlich möglich „unterhalb“ der vollen Verwirklichung des menschlichen Bewusstseinspotentials, die mit transmentalen Bewusstseinsstufen einhergeht.

2. Kriterien und Komponenten

  • Die je eigene Innenwelt, die ich-zentrierte Subjektivität, wird als vollgültige und im Prinzip primäre Wirklichkeit anerkannt und gelebt. Deshalb kann sie auch jedem anderen Menschen zugestanden werden bzw. in ihm vorausgesetzt werden. Darüberhinaus wird angenommen und akzeptiert, dass es eine Weltseele-Innenwelt gibt, die allen Erscheinungen zugrundeliegt, die sich in der Außenwelt widerspiegelt. – Mit dem Entdecken und Entfalten des Ichs als primärem Erfahrungsgrund entstehen die Gefahren und Normalitäten der „egoistischen“ Verhaltensweisen. Sie stellen das Bewährungsfeld dar beim bewussten Eingliedern in die kosmisch-geistige Ordnung, und jeder sich selbst reflektierende Mensch weiß nur zu gut aus eigener (und oft leidvoller, lehrreicher) Erfahrung, wie schwierig und herausfordernd dieser Prozess ist.

  • Dabei wird die erlebte Außenwelt ständig, wenigstens prinzipiell, mit Geschehnissen in der Urquellsphäre, der Welt der Ursachen, der Innenwelt, in Verbindung gebracht (z.B. auch der Bereich politischer Geschehnisse, „zufälliger“ Begegnungen, Träume, Konflikte etc.). Damit wird der Kausalität eine andere Wirkrichtung unterstellt (und zugestanden) als das in einer materialistischen, auf die Erscheinungswelt vollständig sich kaprizierenden Weltbezugnahme der Fall ist. Ursachen sind immer „innen“ (auch im Gegenüber oder im jeweiligen Betrachtungsgegenstand), und sie werden bei aller durchaus sinnvollen „normalen“, gewohnheitsmäßig und kollektiv verabredeten Kausalbetrachtung als eher vertikaler Natur betrachtet; Wirkungen sind im Äußeren beobachtbar und stehen nur in „horizontal“ scheinursächlichen Verbindungen. Dabei ist es für das Verstandesleben – und für die alltäglichen Handreichungen – oft hinreichend, dies als ursächlich zu behaupten. –

  • Nichts ist ohn‘ Ursach’“. Eine Welt des Zufalls ist ausgeschlossen. Ursachen liegen allem Geschehen (und es gibt nur Geschehen) zugrunde, auch im Sinne einer karmischen Durchknüpftheit, die nicht allein monokausal „agiert“, sondern auf ihren – verschlungenen – Pfaden „wandelt“.

  • Das Leben als solches kann als ein Mysterium aufgefasst werden. Diese Auffassung des Lebens schließt Erkenntnisbemühung nicht aus, sondern wahrscheinlich ist sie deren uneingestandene Bedingung (Ohne Mysterium als „Seinsqualität“ keine wirkliche Erkenntnistätigkeit und Erkenntnis möglich). Die Welt ist von einer Magie durchzogen, d.h. „Materielles“ ist sehr wohl geistig beeinflussbar etc. Vorgänge überhaupt stehen grundsätzlich mit Beeinflussungen nichtsichtbarer Natur in Korrespondenz. Wundersames, Überraschungen, scheinbar Unmögliches durchziehen unser Leben und tragen es: Unsere bloße Existenz ist ein Mysterium, ein Magicum, ein Wunder, ein Geschenk, ein unauslotbarer Brunnen des Bewusstseins, des Werdens…

  • Eine starke Identifikation mit der Natur äußert sich in vielfältiger Weise und hat einen tiefen naturphilosophischen Sinn: Wir erinnern uns in und mit ihr an vom Seelischen durchlebte Bewusstseinsstufen. Der geistig-seelische Kosmos stellt das eigentlichste Zuhause dar, das einem nicht genommen werden kann – und auch nicht gegeben: ES IST.

  • Wie der räumliche Allbezug nach innen und außen selbstverständlich wenigstens im Prinzip angenommen und gelebt wird, so ist die Bezugnahme auf die gesamte Realität in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft ebenfalls integraler Bestandteil der permanenten Bewusstseinstätigkeit. Von hier nimmt auch die gezielte, bewusste anamnetische Arbeit des Menschen ihren Ausgang, die auch immer die eigentliche Lebensaufgabe betrifft. Erinnerung (also Geist) ist der Stoff, aus dem alles gewebt war, ist und wird – schöpferische (oder destruktive) Erinnerung.

  • Weiterhin ist auch das Raumgefühl in einer Ausweitung und Verfeinerung begriffen. Zunächst eher in der Fantasie und in poetischer Form; dann zunehmend, pulsierend, ganz real. –

  • Das Gefühl für die eigene Würde und die des Lebens wächst oder wird wiederentdeckt und ist ein weiter zu kultivierender Bereich. Die Normalität eines tieferen Friedens wird erlebt – trotz der äußerlichen Friedlosigkeit, die in der Welt (möglicherweise) weiterexistiert.

Dies sind einige Anhaltspunkte für ein sich allmählich entfaltendes „kosmisches Lebensgefühl“. Natürlich ist hier die individuelle Erlebnispalette unendlich differenziert und hängt von den vielfältigen Faktoren der „Prägungen“ ab, die der Einzelne durchlaufen hat und oft ja auch ablegen oder verarbeiten muss. Das im höheren Sinne „kosmische Lebensgefühl“ unmittelbaren bewussten metaphysischen Erlebens und die Steigerungen in diesem Bereich in Bezug auf Intensität und Qualität der Erfahrungen sind hier nicht berührt: Davon können und sollen nur Menschen mit dementsprechenden Erfahrungen berichten, so es angezeigt ist. Das (fein differenzierte) Integral des Gesamtlebensgefühls ist von den vielfältigen „normalen“ Lebensgefühlen selbstverständlich nicht befreit, wenngleich eine „Anhebung“ dieser erlebbar, realisierbar ist. Auch der kleinste Alltagsakt kann aufgeladen sein mit unbändiger – oder stiller – Freude, hoher Aufmerksamkeit und tiefem Respekt vor der Schöpfung und dem Weltenschöpfer.

3. und 4. Entwicklungsmöglichkeiten

Die Vielzahl der Wege und Aktivierungsmöglichkeiten liegen in der Natur der Sache: Das kosmische Lebensgefühl ist grundsätzlich allem verbunden und manifestiert sich in allem. Und die Menschen sind in ihrer je einzigartigen Form nicht oder nur schwer in „Entwicklungskategorien“ einteilbar (obwohl es sie sicher gibt).

Meditationsformen, kanonische Literaturen, Rituale und Traditionen sind hier in verschiedener Weise hilfreiche Werkzeuge in der je eigenen Aneignung und Praxis. Das stärkste Hilfsmittel ist sicher das erlebte Beispiel und der Austausch mit erfahrenen Menschen – mit kompetenten Wegweisern bzw. der Kontakt mit ihren Schöpfungen und geistig-seelischen Präsenzen. Hier sind Werke der entsprechenden Philosophie und Kunst wertvolle Anker, die ein gezieltes selbständiges Erlernen und Einüben geistig-kosmischer Orientiertheit befördern können.

Der zentrale Faktor ist jedoch die bewusste, liebevoll-konsequente Selbsterziehung in der geistig-moralischen Sphäre sowie das lebendige praktische, sinnvolle Handeln. Dem Ich als Steuerungsgröße des Menschen kommt hierbei in seiner Ausrichtung auf das wirkliche Wohl des Ganzen und seiner sukzessiven Selbstüberschreitung und SELBST-Integration höchste Bedeutung zu.

5. Wahre Kosmische Welt-Ordnung

Die „metaphysische Revolution“, von der in verschiedenen Zusammenhängen gesprochen wird, ist ja – wie auch immer sie sich verwirklicht, wenn sie sich verwirklichen lässt – nur als kollektiv und individuell realisierte Grunderfahrung denkbar, die sich ins Alltägliche stabilisiert und dem Sozialwesen eine völlig neue (und doch uralte, „gekannte“) Grundierung verleiht. Alles wäre – ist dann – „anders“; vielleicht wäre „märchenhaft“ der richtigere Ausdruck, um die Differenz zur jetzigen „normalen“ Situation kenntlich zu machen, da wir als globale Zivilisation im Grunde „verkehrt herum“ leben, also ohne verbindlichen Bezug auf die metaphysische Wirklichkeit.

Die Rettung der Erde und der Menschheit ist als Zusammenspiel von „metaphysischer Revolution“ der Erdbevölkerung und „kosmischem Entgegenkommen“ von innen (oder anders gesagt: aus den im Unsichtbaren schwingenden Bereichen des Weltganzen) zu denken: ein Vorgehen und Geschehen, für das es erdgeschichtlich kein Beispiel gibt.

Eine kosmisch organisierte „neue“ Weltordnung entspränge und entspringt also primär einem kollektiven Erleben von metaphysischen Tatsachen, die nicht länger einer gezielten oder unbewussten Leugnung unterliegen (können) qua unübertünchbarer Evidenz (Einsichtigkeit). Mit ihr entstehen die für den Plan der Erde eigentlich gedachten Orientierungen der Menschen auf die Wahrheit des Universums – und ihr bewusstes Mitschöpfertum (als Holons im Sinne von Ken Wilber u.a.) im kosmischen Geschehen als Gemeinschaft des Weges.

Jetzt, in diesem historischen Augenblick, sieht es so aus, als ob kein glimpflicher Abgang des alten Systems der akosmischen Lebensweise mehr möglich ist. Mit allen verheerenden Konsequenzen. Ein Neuanfang steht in Frage. Es bleibt zu hoffen, das im Moment des Zusammenbruchs, in der äußersten Steigerung des geistigen Grundkonfliktes der Menschheit, der Kosmosvergessenheit, ein Wandel gegen jede lineare Wahrscheinlichkeit möglich ist. – Dafür leben wir.

Disclaimer“:

a) Durchbruchserfahrungen zu umfassenderen Bewusstseinszuständen (wie von hinreichend vielen und ernstzunehmenden Menschen beschrieben (3),(4) spielen in meinem Text keine unmittelbare Rolle, weil ich sie selbst bisher nicht erlebt habe und weil sie in der Regel wohl nicht direkt angestrebt werden können (und sollten), – sondern natürliches Ergebnis sind (oder sein können) von innerer Arbeit, von Gottvertrauen – und dem richtigen Zeitpunkt in der Gesamtentwicklung einer Individualität. Was deren spontanes, scheinbar unvermitteltes Eintreten nicht ausschließt, sondern bedingt. Davon gehe ich aus, das glaube ich sozusagen. –

b) Das Menschlich-Allzumenschliche unseres Werdens, unsere Fehler und Schwächen, das Bewusstseinsringen im Menschen selbst mit seinen Erfolgen und Niederlagen, diese Kämpfe und Herausforderungen sind integraler Bestandteil menschlicher Entfaltung; ohne sie ist eine authentische, nachhaltig stabile Entwicklung gar nicht möglich. Man könnte es das Parzival-Prinzip nennen. Man muss sich diesen Dingen immer wieder stellen; ein mühsamer und „kleinteiliger“ Weg, der der Illusion von Einfürallemal-Befreiungen von innerer Arbeit den Boden entzieht.

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(1), (2) Jochen Kirchhoff vertritt diese Auffassung u.a. in „Das Kosmisches Band“. Alle Werke und Videos (youtube-Kanal) der Arbeit dieses Ausnahmephilosophen seinen ausdrücklich empfohlen. Ich verdanke ihnen viele Impulse und Orientierungen, die auch diesen Text durchwirken.

(3) Stanislaf Grof beschreibt transpersonale Erfahrungen von Menschen systematisch im Rahmen seiner therapeutischen und bewusstseinserforschenden Arbeit, z.B. in „Kosmos und Psyche“.

(4) Richard M. Bucke, „Kosmisches Bewusstsein“, zeigt am Beispiel von Persönlichkeiten der Vergangenheit u. a. die Spannbreite transmentaler Realisierungen.

UF-Text „Arbeit am Übergang“

Innere Arbeit in der Zeitenwende

von Uli Fischer

Gedanken und Selbstbeobachtungen: Sie spiegeln in der einen oder anderen Weise den Vorgang des „Paradigmenwechsels im Inneren“, an dem wir – Menschen des Übergangs – jeder auf seine Weise arbeiten.

Der Mensch – das vielfacettige Wesen

Wenn der einzelne Mensch als konkrete, lebendige Persönlichkeit nur eine Facette darstellte in einem Ablauf von vielen Verkörperungen, dann griffe der jetzige unverdeckt-verdeckte Unterdrückungsmechanismus womöglich auch auf unbewusste, abgesunkene Erinnerungen vormals erlebter Unterdrückung zu, spielte darauf an – und diejenigen, die sich besonders hervortun im „Maßnahmisieren“, griffen – unbewusst – auf (wie viele?) Wiederholungen von vormals ausgeübter Unterdrückung (in anderen Verkörperungen) zurück. Auch die Mutigen schöpften aus Erinnerung an ihren geübten Mut wie die sich selbst Überwindenden aus ihren Selbstüberwindungen, und das Scheitern im Kleinen wie im Großen hätte dann Vorspiele gehabt. Ein Sieg über das letzte (?) Aufbäumen der Verhinderer echten geistigen und materiellen Wohlstandes für eine sich besinnende, zur Besinnung gebrachte Menschheit und die Zerstörer des Menschlichen wäre wohl zu einem Teil ein Sieg aus Erinnerungen an einen Sieg?

Gerechtigkeit

Wenn man den Grundgedanken von karmisch begründeter Allgerechtigkeit auch und natürlich gegen sich selbst ganz und gar gelten lässt, müsste es dann in unserer Vergangenheit – wie weit auch immer für jeden Einzelnen von ihm „entfernt“ – nicht Gegenstücke zu dieser Erfahrung im Jetzt geben, zumindest in vergleichbarer, „aufrufbarer“ Form? Können wir die Schritte der zunehmenden digital-technokratischen Diktatur auch deshalb so gut vorwegnehmen, weil wir ihre perverse Logik – in tiefster Tiefe – von innen her kennen, kannten bzw. wiedererkennen? Und wenn: woher?

Eine Rundumsicht freilegen

So wie in der Renaissance die Zentralperspektive in der Malerei aktiviert wurde nach Jahrhunderten der eher zweidimensionalen Abbildung, entdecken wir im Zuge des anstehenden, sich herausarbeitenden Paradigmenwechsels eine sozusagen „radiale Sicht“ auf die Dinge? Schauen wir mehr und mehr in viele – alle – Richtungen gleichzeitig, um uns nie wieder im für das Subjekt, das echte Individuum, nunmal unumgänglichen „Perspektivismus“ (Nietzsche) zu verlieren, ohne ihm völlig entgehen zu können?

Was man weiß, ohne es zu wissen

Vor vielen Jahren schrieb ich einige Zeilen für ein einfaches Lied:

Im leuchtenden, klingenden Sternenmeer

sind wir zu Hause, wir lieben es sehr.

Wir singen und klingen, sind frei wie der Wind –

dienen dem All-Einen, das wir selbst sind.

Vielleicht weiß ich heute, dass es mit der ihm verbundenen Melodie eher ein Kinderliedtext sein könnte, dass man nur poetisch so denken darf; aber woher wusste ich damals, dem materialistischen Denken gerade entwachsen, dass es ein Leben im Sternenmeer gibt? – Gibt es ein Leben im Sternenmeer?

Rettung in letzter Sekunde

Ich erinnere mich an eine Kinder-Geschichte. Sie handelt von einem „Alleskönner“, der mit einer von ihm und allen seinen Freunden gebauten Rakete allein losfliegrt und auf einem entfernten Planeten abstürzt, weil er beim langen Flug eingeschlafen war. Er überlebt dort zwar, wird mit der Zeit – ein Robinson ohne Freitag – aber hoffnungslos, denn an eine Rettung glaubt er nicht mehr. – Nach langer Zeit und wider alle Wahrscheinlichkeit wird er dann doch von seinen Freunden gerade auf jenem Planeten gesucht und zunächst nicht gefunden, weil er sich aus Scham vor ihnen versteckt hält.

Im letzten Moment vor dem Abflug stürzt er aus den ihm Behausung gewordenenTrümmern seines Raumschiffes und wird so doch noch von seinen ihn suchenden Freunde geborgen. Zerschunden, kaum wiederzuerkennen und doch noch ganz der Alte – um in die Gemeinschaft zurückzukehren, in der er erst ganz er selbst ist und vieles, nicht alles, sein kann. In echter Verbindung mit den Seinen, die ihn nicht vergessen hatten. Und irgendetwas hatte auch in ihm die Erinnerung an sie nicht abreißen lassen, sonst hätten sie ihn nicht finden können. –

Das Wunder der Bewegung

Die Handbewegung, oder eine einfache andere Bewegung; wie leicht das vonstatten geht; dem zartesten Willensimpuls nachspüren; wie leicht der Geistwille den Körper bewegen kann – ich will wirklich einmal an die Wurzel der Bewegung gehen: Was geht dort vonstatten – und wie? Was bewegt? Wer bewegt? Ist das Magie?

Verfeinerte Wahrnehmung

Wenn man etwas spürt, Wärme auf der Haut, oder eine andere Empfindung, wenn man durch das Spüren hindurchspürt: Was spürt man dann? Wohin spürt man dann? In die Unendlichkeit?

Ganz da für dich

Ich höre dir zu. Ich höre dir wirklich zu. Ich höre dir ohne jeglichen Widerstand so sehr zu. Ohne Mitgedanken, frei von Bewertung und innerer Randnotiz: Es ist nur das Deine in Meinem. Das was du sagst, ist genau das, was auszusprechen ist, und ich bin dir reiner Spiegel des Deinen.

Wie du selbst rund wirst daran, vollständig in deinem Was-du-geworden-bist-und-weiter-wirst, weil ich dich nicht verschatte mit mir. Später höre ich dir wieder mit meinen Gedanken-und-Empfindungs-Wellen zu, sende zurück, lasse mich anregen, erinnern, assoziieren. Aber nicht jetzt. Jetzt höre ich dir vollkommen zu. Und ich verliere keine Zeit.

Befreites Geben

Wenn sie das Geld tatsächlich weltweit digitalisieren, also vollständig, wenn das ginge, was ich nicht wirklich glaube, obwohl sie alles daran setzen – dann könnten wir es kurz darauf auch einfach abschalten, elektrisch – für immer abschalten, dieses größte Verhinderungsmittel der Menschheit nach dem vernichtsenden Geist, dem es entstammt. Oder löschen, auf allen Konten. Wir würden uns schon zu helfen wissen beim Neuaufbau ohne „Verrechnung“, ohne Berechnung. (Natürlich gäbe es zunächst Verwirrung.) Nie wieder Geld! Was wäre das für ein Segen: Reines Handeln aus unverdorbener Motivation käme wieder zu seinem Ur-Recht. Nichts stünde zwischen den Menschen. Und sie verbänden sich in dem, was sie wirklich voneinander wollen – und brauchen. In nichts anderem: Welch‘ eine Fülle käme über uns … welch‘ einfache, natürliche Fülle, eine Fülle der Bescheidenheit, des Beschiedenseins auf das, was wir wirklich zu geben haben – in einer mit dem Leben verbundenen und solidarischen Bedarfswirtschaft.

Die Radfahrer

Natürlich erinnern wir, „Maßnahmekritiker“, „ungeimpfte“ noch dazu uns jetzt an die Juden und ihr Schicksal, als sie in den Brennpunkt der Zerstörung rückten; das sollen wir jetzt wohl auch … , wenn man die psychologische Kriegsführung ernstnimmt – und die Krisenplaner und -auslöser tun das. Wir erinnern uns sofort daran: als wären wir doch dabeigewesen. Wo waren wir in den zwölf Tausend Jahren? Wer waren wir?

Todes-Gedanken

Wenn ich jetzt durch Drangsal oder Not sterben würde, gestorben werden würde – es würde ja weitergehen, das Seelische würde doch weiterziehen und auch weiter kämpfen. Könnte es anders sein? Es würde doch nicht einfach enden können, für keinen, der sich „auf den WEG“ gemacht hat. Überhaupt nicht. „Dort“ würden und werden wir weiterwirken, um eines Tages „hier“ weiterzuwirken, bis wir – wann ? – in den Hafen ewiger Freiheit in der Schöpfung einlaufen, wo uns alle Aufgaben der Ewigkeit begrüßen.

Unbeeindrucktes Leben

Es ist doch ein unfassbares Grünen und Blühen, fast wie zum Trotz. Das Blatt, die Blüte, die Ranke, der Stamm, sie gelingen wie von Zauberhand. Es ist eine Zauberhand, die da lenkt und leitet. Wie die Wassertröpfchen nach dem Regen am Blattstengel aufgereiht Kopfüberwelten sammeln und wiedergeben! Alles stimmt. Die Schwalben fliegen schon wieder hoch droben. Wir gehen durch die Gärten, wohl auch unbewusst nährenden Blickes, in Kommunion, halbbewusster, mit den Naturwesen – so könnte aus uns noch etwas werden. So könnte aus uns noch mehr Mensch werden! Von dort aus. Von diesem Blick aus.

Wetter machen – Wetter sein

Auffallend oft stimmen weder Wetterberichte noch Wettervorhersagen. Im besten Fall erzählen sie eine dem Wetter ähnliche Geschichte in Form von einigen „Kenndaten“.

Wir leben die ganze Zeit mitten im Wetter. Wir sind das Wetter. Früher wussten wir das; unsere Vorfahren, die (auch) wir waren, wussten das; nicht immer „genau“. Aber hinreichend. Wir spürten den veränderten Luftdruck, wir waren selbst das „Messgerät“, wir sind es immer noch. Wir rochen den Regen oder den Schnee. Aufziehende Gewitter spürten wir im Kreuz, oder wir schauten auf Hunde und Katzen, auf das Wild am Waldrand. Die Vögel. Und wir kannten die Hundstage, uralte Bauernregeln, möglicherweise auch die Sonnenrhythmen in ihrem Verhältnis zu Flusspegeln und Niederschlagsmengen.

Warum ziehen die Wolken gerade auf, als du das Haus verlassen möchtest?

Und hast du bemerkt, wie dein Gesang die Sonne hinter den Wolken hervorgelockt hat?

Du wirkst doch nicht etwa unerkannt als „Wettermacher“, als humanbiologische Gutwetterwaffe?

Geduld

Die naturwissenschaftliche „Weltherrschaft“ besteht. Daran kann kein Zweifel bestehen, und der Affentanz der Modellierungen bzw. ihrer Interpretationen führt es in kaum noch zu überbietender Gründlichkeit vor. Corona hin, Klimawandel her. – Die absolute Weltherrschaft eines Ordens, Clans, Apparates, Klüngels mittels „Staats-Wissenschaft“ steht nun bevor? Ist das unausweichliche Perspektive?

Man muss es annehmen, in doppeltem Sinne: wenn nicht noch etwas vom alles ermöglichenden Weltenzusammenhang her dazwischenkommt. Ein Leuchtfeuer aus dem weghypothetisierten Weltäther heraus und aus geleugneter Weltseele, das von jedem gesehen wird, gesehen werden muss, weil genügend Menschen ihm, dieser Art von geistigem Feuer, still und vernehmbar, ein „verabredetes“ gemeinschaftliches Zeichen gegeben haben, das es aus den kosmischen Tiefen hervorruft.

Und unser wirkliches Wesen, dass sich im Stillen bereitet für diese Tage des Übergangs, wartet geduldig. Es wirkt – hier und jetzt, so gut es kann.

Unmittelbare Fragen

Wenn man die Raumfahrt und das Satelliten-Spektakel philosophisch als falsche Raumbewältigung betrachtet, weil der Raum selbst nur im Menschen, im Seelischen in seiner ganzen unmittelbaren Tiefe erlebt und „integriert“, „genutzt“, überhaupt erkannt und verstanden werden kann – dann ist die transhumanistische Perspektive auf den Menschen als ansteuerbaren und manipulierbaren Datensatz eine Art versuchter oder noch zu versuchender falscher Zeitstillstand, eine falsche Zeitbewältigung.

Die von uns erlebte, lebendige Zeit, sie lässt sich nicht zum (Daten-)Stillstand bringen, es sei denn, man wäre versucht, die Welt als Ganzes aus den Angeln zu heben. Aber wohin?

Wir leben unbewusst „falsch“ im Raum, und wir leben unbewusst auch „falsch“ in der Zeit. Wir können jedoch „richtig“ im Raum leben und „richtig“ in der Zeit. Das ist möglich und kann nur bedeuten, dass wir erfahren, erinnern und realisieren, wer wir wirklich sind: erwachender, erwachsender Bewusstseins-Raum, Geist-Raum – Also: Wo sind wir? Und: Wann sind wir? Die genialen und sehr wirksamen „Kirchhoffschen Fragen“ … Wie, auf welche Weise sind wir?

Durch die Blume gesprochen

Malvenblüten, hellblau-violette Zärtlinge hängen über den Weg und schauen mich beim Spazierengehen an. Vorgestern waren sie noch nicht da! Was für eine Glanzleistung pflanzlicher Lebensmeisterung, dieses nur aus der Pflanze selbst haltende Halten des Zweiges, der Blüten. Es wirkt wie ein selbstbewusstes Gespräch mit der Gravitation und der Erde über den Gang der Dinge, der das Seelische permanent vorantreibt. – Wohin und Wozu? – Was erzählt ihr mir da, liebe Malvenblüten, wovon blüht ihr?

Musik in uns, wir in Musik

Wie die Melodien in mir aufsteigen, bekannte, unbekannte, eigene – und wann, in welchen Momenten: aus purer Freude, synchron zu bestimmten Erlebnissen, zur Erinnerung an Erkenntnisse und Gedanken, zur Inspiration, beim Musikmachen und Singen, zur Bewusstmachung von Anwesenheiten.

Ich erlebe es so: Die Musik ist schon da, ich muss ihr nur richtig zuhören. Sie ist im geistigen Raum „irgendwie“ da, hörbar dort-hier für Jedermann, der Ohren hat zu hören oder sie sich bildet, sie spitzt, innerlich, die Melodien lockend oder sie berührend, dass sie zu klingen beginnen. Die Melodien sind klingende Gedanken, sie teilen uns etwas mit. Wovon künden sie? Haben wir sie nur noch nicht ganz und gar „verstanden“?

Einheit in der Vielheit

Ich sitze vor der Tür im Nachmittagssommer und schaue auf die Malvenblüten vor dem Haus am Strauch, die sich in diesem Jahr ebenfalls erst sehr spät gebildet haben und sich uns nun in ihrer ganzen Pracht peu a peu zeigen. Bienen summen und fliegen von Blüte zu Blüte, verrichten ihr wunderlich-wunderbares Blütenpollen-Sammelwerk.

Da ich gern in Analogien denke, frage ich mich, wofür dieses Bild der Natur stehen könnte, dieses Zusammenspiel von Pflanze und Insekt und auch Mensch, der einst gepflanzt hatte, Jahr für Jahr pflegt und hegt und nun dieses Zusammenspiel von Lebewesen und Wetter und Jahreszeit betrachtet. Und was ich beobachte, geschieht ja nicht an jedem beliebigen Sommertag und im Winter schon gar nicht.

Wer oder was sagt den Malven, wann sie Blätter austreiben sollen, wann Blüten? Warum dieses Jahr erst so spät? Wer oder was sagt den Bienen, wie sie ihr Tun betreiben sollen samt dieser hochfeinen Steuerung für Flugbewegungen der akrobatischsten Art? Wer oder was ist es, was mich diesen Anblick als bedeutsam erkennen lässt? Was sehe ich eigentlich, was bewegt mich in diesem Anblick in der Tiefe, was fühle ich im Herzen? Das ist so vieles gleichzeitig … Aber doch nur – EIN LEBEN.

Orbitale Mauer

Elon Musk scheint weit vorangekommen zu sein mit „seinem“ Projekt Starlink. (Oder ist das einfach nur vorausgreifende, überzogene PR?) E.W. hat es eindrücklich genug geschildert. Ein Bekannter erzählte mir, dass er Satelliten wie an einer Perlenschnur in großer Geschwindigkeit am Nachthimmel wahrgenommen hatte – und wie benommen war von dem unwirklichen, jedoch realen Eindruck einer nächtlich tätigen Maschinerie.

Bald könnte der untere Orbit eingemauert sein mit mehr als 40.000 umherfliegenden, sicher oft Unfälle produzierenden, kontrollierbares und also kontrolliertes Internet zur Verfügung stellenden Flugkörpern. Deren dann irgendwann anfallender Müll – sie selbst – wird die ohnehin schon arge Vermüllung des erdnahen Raumes wohl toppen. Wer oder was hat diesem Herrn Musk – was für ein Name, wenn ich die Lautung der englischen Aussprache einem deutschen Wort und seiner Bedeutung zuordne in diesen Tagen – gestattet, ein derartiges Projekt auch nur anzudenken? Was für eine „Selbstermächtigung“ ist da in ihm am Werke? Oder ist er letztlich auch nur Werkzeug, ein Dirigierter, der sich mächtig wähnt, ohne sich seines Gesteuertseins bewusst zu sein?

Kinder malen, was Kinder malen

Ich erinnere mich an einen Vormittag im August:

Die Kinder, mit denen ich heute zeichne und male im Ferienprogramm der Stadt, sind im Kursraum angekommen. Ich empfange sie freundlich, bitte sie, sich einen Platz auszusuchen, abzulegen und sich ihres Gesichtes für sich selbst und jedwedes Gegenüber zu erfreuen. Frische Luft ist doch das Gesündeste für uns alle. Ich sage es ihnen natürlich so, wie man das Kindern sagen sollte, damit sie Vertrauen zu mir fassen können und sich ihrer schon verfestigten Gewohnheiten, sich auf Schritt und Tritt etwas aufzusetzen, das nicht zu ihnen gehört, entledigen können. Manchen fällt es sehr schwer. Die staalich verordneten, induzierten Automatismen greifen, haben sich hineingefressen in den kindlichen Habitus. Was für ein Trauerspiel.

Ich nehme den Stress der Psychen der Kleinen wahr, die Anstrengung mit dieser Auferlegung als Kind zu leben. Manche haben schon Mühe, sich an etwas zu erinnern, das Kindern besonders eigen ist: einfache Lebensfreude. 2 Jungen sind nach einer halben Stunde völlig erschöpft. Ich lasse sie in Ruhe mit „Animationen“. Sie wollen einfach nur dasein. In Ruhe.

Die andern Kinder sind beschäftigt. Ich mache die Kinderliedermusik wieder aus, sie wollen das gar nicht hören. Sie beschäftigen sich lieber in Stille mit sich selbst.

Jedes Kind malt etwas anderes. Regenbögen kommen oft vor. Blumen, Häuser. Wolken natürlich, die Sonne, Vögel und Pferde. All das eben, was Kinderbilder ausmacht. Sterne. (Keine einzige Figur mit Maske.)

Wer oder was zeigt ihnen diese Dinge? Wer oder was sagt ihnen etwas über das allen Gemeinsame in ihrer ganz eigenen Art und Weise? Und im Moment des Gestaltens: Was ist es, das ihnen erlaubt, die einfachen Formen hervorzubringen, kindgerecht?

Schicksal-Haft?

Das Schicksal der Menschheit, das Schicksal des deutschen Volkes, das Familienschicksal, das ganz persönliche Schicksal – sind solche Formeln statthaft, wenn man „Schicksal“ als etwas begreift, dem wir ohne Wahl gegenüberstehen, jedenfalls im Moment seines Eintretens?

Ist die Zukunft ist offen? Wir nehmen unser Schicksal Tag für Tag selbst in die Hand, wir haben es in der Hand – dennoch: Ist die Zukunft wirklich offen? Kann sie das überhaupt sein?

Gibt es ein unausweichliches Schicksal, einen großen Schicksalsbogen, dem wir nicht entkommen können, auch und gerade jetzt in der Weltkrisenpandemie – das Schicksalhafte an sich in der für jeden Menschen je konkreten Gestalt?

Ist das Leben als Ganzes wie das ganz individuelle Leben ohne prinzipielle Prädestination(en) überhaupt denkbar?

Die Kraft der Philosophie

In wiefern können uns die wirklichen philosophischen Fragen bei der konkreten Bewältigung von äußerem Alltag und Innenleben helfen, Kraft freizusetzen oder wenigstens besser „mit der Situation“ umzugehen? Welche wären jetzt wieder und wieder zu stellen, damit auch dem Letzten die Tragweite dieser Tage, Wochen, Monate und Jahre in die Glieder fährt? Die Mindestfragen: Welchen Sinn hat das eigene Leben? Wofür lebe ich?

Wir wussten es doch

Wir sind nicht zufällig in diese Ausnahme-Situation geraten, in der u.a. die letzten Illusionen von demokratischer Teilhabe, staatsvertrauende Attitüden oder Glaube an Verwaltungsintelligenz ad absurdum geführt werden.

Ich konstatiere selbstkritisch: Ich hatte in Bezug auf die Monstrosität der lange vorbereiteten Reset-Pläne keine genügend realitätsnahe Vorstellung und habe die Warnsignale im Vorfeld von Covid-19, die es in ausreichendem Maße auch in Bezug auf analysiertes Vorgehen der Machtapparate im 20. Jhd. gab, nicht angemessen ernstgenommen.

Als die Situation eintrat, war ich seltsam überrascht-unüberrascht. Hatte ich oder ein Teil von mir wirklich geglaubt, dass es einen Übergang ohne katastrophisches Moment geben könnte? Offenbar …

Die eigentliche Leistung

Die Analyse-Aktivität der nicht durch die Medien-Apparate gebundenen Autoren in den vergangenen anderthalb Jahren in Bezug auf die Weltkrise ist in ihrer Intensität, in ihrem Umfang, in ihrer zeitlichen Nähe zu den Vorgängen im Vorder- und Hintergrund und auch in ihrer Kommuniziertheit ein einmaliger Vorgang, sozusagen dem einmaligen Weltkrisenvorgang in seinem beschleunigten Vortrag annähernd adäquat.

Sie ist natürlich mit dem zunächst grundsätzlichen Nachteil des Reagierenmüssens beschwert, dann auch mit dem Vorteil der Vorausschau erleichtert. –

Die Recherche-Leistung, der Aufbau sinnvoller Medienkultur und das Hervortreten vieler Persönlichkeiten, ja, davon kann und muss gesprochen werden, das zeugt von einer immer noch vorhandenen gesunden Basis in den Menschen, die sich einsetzen, und das macht Mut.

Das ganze Bild

Die Komplexität der ineinandergreifenden Faktoren und Ebenen – wenn man jetzt auf die Seite der „Krisen“-Verursacher blickt – ist vom Einzelnen kaum oder gar nicht zu überschauen.

Die Komplexität der ineinandergreifenden Faktoren und Ebenen – wenn man auf die Seite der schöpfungsbewahrenden Kräfte blickt – ist ebenfalls vom Einzelnen kaum oder gar nicht zu überschauen.

Gibt es strukturierte Gesamtbilder des aktuell vorhandenen Wissens, der Lage – die Gültigkeit beanspruchen können?

Durchschlagende Analysen, die solche Panoramen bieten, sind in meinen Augen z. B. durch Giorgio Agamben, Wolfgang Wodarg, Andrea Drescher, Daniele Ganser, Monika Donner, Ulrich Mies, Claudia von Werlhof oder Jochen Kirchhoff und viele andere geleistet worden. – Das sind Kraftströme, die sich gegenseitig ergänzen und auch stützen.

Eine sich befruchtende Kompatibilität und Verschränkung der Ansätze ist doch, das eigene integrierende Nach- und Weiterdenken vorausgesetzt, möglich.

Es erscheint alles wie ein sich gegenseitig verstärkendes, sich überlagerndes Gesamtgewebe, dessen Ordnungsstruktur sich allmählich „wie von selbst“ herausarbeitet. Es ist ein Gemeinschaftswerk, das es so noch nicht gegeben hat. Und es wurzelt in einer geistigen Verbundenheit und gemeinsamen Arbeit am Übergang. Am Übergang wohin?

Die Frage der Fragen

Wir erleben ein sich vortastendes, auch widersprüchliches Sich-Ergänzen, das in der Grundperspektive den (letzten?) Angriff auf Menschheit und Gestirn beim Namen zu nennen in der Lage ist: Wenn das jetzige Machtsystem (die im Hintergrund agierende Elite samt nachgeschalteten Institutionen etc.) auf lange Sicht am Ruder bleibt mittels der sich gerade vollziehenden gewaltsamen Transformation, dann ist die Zerstörung des Planeten Erde früher oder später unausweichliche Folge. Nichts anderes ist die logische Konsequenz des Vorgehens. Schöpferisches, schöpfungsbewahrendes Vorgehen ist den Machthabern und ihren Agenten grundsätzlich wesensfremd. Das ist ein Schlüssel zum Verständnis der Frontstellung und der verhinderten bzw. eingeengten öffentlichen Debatte.

Ist die Entwicklung in den Welt-Kontrollstaat noch abwendbar – und wie? Die Frage, die alle bewegt. Sie wird ständig beantwortet, denn wir sind noch da, und wir wirken. Mit dem deutlichen „Ich mach da nicht mit“ in allen seine Formen wie mit der Gesunderhaltung der eigenen Strukturen (soweit möglich) – und dem unablässig webenden Geist hinter den Kulissen dieser Welt. –

Blick zum Horizont

Wenn es so ist, dass in der Verlängerung der jetzigen Schein-Perspektiven nur die Komplettzerstörung der Erde das unbewusste – und unvermeidliche – Ziel der jetzt Herrschenden ist, dann stellt sich kontrastreich die Frage nach Sinn und Ziel eines vorstellbaren und erhofften glückenden Lebenslaufes von Menschheit und Planet.

Was ist, was wäre der sinnvolle Gegenhorizont zu vollständiger Kontrolle einer „Restbevölkerung“ und Totalzerstörung? Was ist realistisch nach diesem anhaltenden Offenbarungseid der Manipulationen und bewussten Fehlsteuerungen?

Kommen wir mit dem bekannten, letztlich immer materialistischen „Realismus“ überhaupt weiter?

Können und müssen wir nicht gerade in Zukunftsangelegenheiten alles auf eine nach außen drängende innere Verwandlung genügend vieler Menschen setzen? Die altbekannte Frage: Wieviele Kosmos-Gerechte braucht es für eine Rettung in ein dann zu lobendes Land? Ist das eine rein quantitative Frage?

Wahlergebnis

Wieder im Herbst. Was steht uns bevor in den kommenden Monaten – und Jahren? Eines ist sicher: die größte Umwälzung, so oder so, die die Welt je gesehen hat. Wir befinden uns mitten im Malstrom der Geschichte. Um uns herum die dem göttlichen Willen folgende Natur, die Erde – und der uns in sich bergende lebendige innere und äußere Kosmos, der mehr und mehr in das Bewusstsein treten muss, wenn es gelingen soll, den völlig lebensvergessenen Technokratismus abzuwehren.

Jeden Tag kann, will und muss ich an dieser Bewusstwerdung mitarbeiten, denn ich habe doch schon lange meine Wahl getroffen.

 

UF Erinnerungsübung Eins

(Die Musik enstand parallel zum Text, eine Art Liednotiz)

Ich erinnere mich. – Jetzt. – Hier. – Wann sonst ? – Wo sonst ? – Wer sonst sollte es ? – Woran nur ? – Und: Wie ? Ich meine: Wie geht das „vonstatten“, das Sich-erinnern?

Ich erinnere mich. Ich erinnere wen woran ? Ich erinnere mich an mich selbst, und an das, was ich erinnere. Ich muss bei dem, was erinnert wird, dabeigewesen sein. Ich erinnere mich an diesen Augenblick, in dem ich mich erinnere, dass ich mich an diesen Augenblick erinnere. – Vorbei. Der Augenblick ist vorbei. Wie, vorbei? Was heißt das, vorbei? Ich bleibe doch. Wer ist Ich?

Oder gehe ich wie durch Räume von Augenblicken, von Raum zu Raum ? Hat das je begonnen ? Wird das je enden ? Wenn es Räume in einem großen Palast sind – sind sie alle schon da, wenn ich den Palast (sagen wir des Menschwerdens) betrete ? Wie groß ist der Palast ? Was geschieht, wenn ich alle seine Räume (durch)erinnert haben werde ? Kommt dann ein Palast, in dem der Palast, dem ich entsteige, nur ein Raum ist ? Ist der Palast nicht eher nur eine bescheidene Behausung ?

Wenn ich in diesem jetzigen Augenblicksraum mich anderer Augenblicke erinnere, ihre Räume innerlich betrete, ohne den Körper „mitzunehmen“, mitnehmen zu können, – es gibt tatsächlich Berichte von Menschen, denen das „irgendwie“ gelungen sein soll bzw. denen eine zumindest nicht genau zu bestimmende Art Bilokation in Erinnerung geblieben ist, – gehe ich dann „die Räume zurück“ bis zu jenem gerade erinnerten Raum oder „vor“ bis zum in der Zukunft noch (zu er)wartenden Augenblick ? Sind die „Augenblicksräume“ auf irgendeine ungeahnte Art miteinander verbunden ? Wie kommt ihr Nacheinander – und worin, in welcher Zeit – zustande ?

An wen erinnert mich diese Art von Betrachtung ? – Ich erinnere diese Art von Betrachtung, mache sie mir zueigen, zunutze, so gut ich kann.

Ich sehe aus dem Fenster auf die Bäume vor dem Haus, auf mächtige Kastanien, gerade jetzt. – Nein, ich sitze vor meinem Schreibgerät. Und doch ist dieser Blick aus Kindertagen auf die mächtigen Kastanien vor dem Haus, den ich gerade memoriere, gleichzeitig präsent: in welchem Raum nur ? Ich sehe ihn jetzt, obwohl er doch vergangen zu sein schien – bis ich ihn eben erinnerte. Was geschieht (mir) da? Ist die Erinnerung wirklich ? Ist das wirklich eine Erinnerung? Was ist Erinnerung? Ist das jetzt, der Blick aus dem Fenster in Kindertagen, nur eine bessere Halluzination? Eine Fata morgana infantilis? Was ist das für ein Sehen, das ich da sehe, während ich „die Umwelt“ um mich herum sehe, der „äußere Blick“ „eingeschaltet“ bleibt ? Die Erinnerung an die Kastanien ist jedenfalls hartnäckig – sie bleibt mir erhalten. Ich sehe mit meinem Sehen, ohne mich selbst zu sehen. Ich sehe. Und ich sehe mich auch sehen. Jetztdamals. Damalsjetzt. Jetzt.

Ich versetze diesen meinen „zweiten“ Blick in die Augenblicksräume „vor mir“: Sie steht vor einem einberufenen National-Tribunal. Irgendwie klein, verformt-verschroben, verkniffen-arrogant. Sie hört nur halb hin bei der nun seit Tagen verlesenen Anklageschrift. Möder, Splien, Posten und Sühler sind aus ihren Besserungszellen „zugeschaltet“. Sie hat sich nichts vorzuwerfen, lässt sie verlautbaren. Sie habe nach bestem Wissen und Gewissen gehandelt. Der dem Tribunal Vorsitzende führt deutlich vernehmbar in kurzen Worten aus, dass diese Art der Herangehensweise hier und nun ausgedient habe. Sie würde sich konfrontieren lassen müssen mit dem unermesslichen Leid ihrer Opfer, auch mit dem verdrängten Leiden derer, die sich nicht für Opfer hielten. Bisher.

Niemand triumphiert im Saal. Die Anwesenden sind ruhig und bleiben aufmerksam in einer Stille präsent. Die vorgetragenen Dinge und „Sachverhalte“ sprechen für sich. Sie bedürfen keiner „rechtlichen Einordnung“. Wer seine Mitmenschen monatelang drangsaliert mit Wahngebilden, seien sie erfunden oder erzeugt, tatsächlich geglaubt oder verlogen aufrechterhalten, wer auf jeglichen korrigierenden Hinweis lediglich mit der „taktischen“ Durchsetzung einer intransparenten Agenda reagiert, der bedarf keiner Verteidigung, der hat sich bereits selbst seines Urteils über sich selbst erinnert. Das Wort „Verteidigung“ hat hier wohl fast jegliche Bedeutung verloren – und hätte hier keinen Sinn. Jeder weiß das im Saal. Und sie selbst weiß es auch. Die „Zugeschalteten“ ohnehin – Schicksalsgefährt*Innen … (Soviel old „correctness“ gestehen wir gern zu.)

Ich erinnere mich: Wir hatten damals, in den Tribunal-Momenten, als Volk die einmalige Möglichkeit, alles, nicht nur das offensichtlich Verbrecherische sondern auch das strukturell Verbrechende, ans Licht zu bringen. Sicher, es war schmerzhaft, es war eine Erzählung unserer eigenen Naivitäten, Bequemlichkeiten, Egoismen, Dummheiten, unser falschen Orientierungen und Ahnungslosigkeiten, unserer Mitverantwortung; nicht nur, das ist klar: Aber doch auch und in erster Linie – und wir konnten es annehmen und uns sagen, dass wir daraus lernen wollen, für die Gegenwart. Für das Jetzt. Für uns und für alles.

Wir erinnerten uns in den guten Momenten gemeinsam an den Traum, den die Besten unseres Volkes – aller Völker – aus ihren Seelen erinnert hatten für unsere Erinnerung an unsere Aufgabe und unser Können in diesen Tagen der Erinnerung an das Eigentliche, das Wesentliche, so wollen wir sie uns selbst nennen – Tage der unabweisbaren Erinnerung an das Wesentliche –, dessen wir so lange verlustig gegangen waren in all dem Wust aus „Notwendigkeiten“, „Anordnungen“, „Evidenzen“ – geben wir es uns ruhig zu: der vergangenen Jahrhunderte und Jahrtausende. Oder können wir uns einer Zeit echten Friedens hier ERINNERN?

Dann erinnerten wir – nach Jahren des Aufräumens, nach einem fulminant-ungeheuerlichen Tabula Rasa für einen Neuanfang, der den Namen verdient – eines Tages den Frieden, der auf Erden noch nicht war. Den wir ersehnt hatten, oft wider „besseres Wissen“ um die sogenannten Realitäten. Oft verzweifelnd, verzagend – ich spreche von mir – , nur um nicht zu verzweifeln und nicht zu verzagen. Ja, endlich, wir erinnerten uns. Und wussten nun endlich, wie recht die Weisen, die Dichter und Komponisten hatten. – Sie hatten leise und unermüdlich davon gekündet. Gegen allen Anschein ausharrend in unsichtbarer Wahrheit. –

Und was dann möglich wurde, das könnt ihr euch ja vorstellen. – Was dann möglich wurde – und Realität – daran könnt ihr euch ja selbst erinnern. Mit dem Lächeln, das uns keiner nehmen kann: dem Lächeln des sich erinnernden, sich an sich selbst und an der Schöpfung erfreuenden Menschen.

(Uli Fischer am 11.06.5781 / 2021)

Wie konnte es nur soweit kommen – stehen wir an einem Wendepunkt?

Text für den Essay-Wettbewerb „Wie konnte es nur soweit kommen?“ von Kaiser-TV

Uli Fischer (März 2021)

Titel: „Wie konnte es nur so weit kommen – stehen wir an einem Wendepunkt?“

Die Ansätze für ein Verständnis der jetzigen Krise, die offenbar den Versuch einer gewaltsamen Gesellschaftstransformation darstellt, gehen oft von den handfesten, wenn auch meist nur mit Mühe aufzudeckenden Zusammenhängen in Wirtschaft und Politik aus. Ich möchte im Folgenden dazu einladen, die Krise als einen Kulminationspunkt der Bewusstseinsentwicklung der Menschheit in den Blick zu nehmen. Könnte das jetzige Geschehen auch als ein Ausdruck eines Ringens um einen notwendigen Entwicklungsschritt aufgefasst werden? Und was würde daraus folgen?

Wenn man die Geschichte der Erde als einen Lebensprozess versteht, der sich in stufenweiser Entfaltung schließlich als Geschichte der Bewusstseinsentwicklung des Menschen manifestiert, dann kann man mit Autoren wie z.B. Jean Gebser annehmen, dass dieser Prozess zwar widersprüchlich, jedoch lebendig und gesetzmäßig abläuft und über die magische, mythische und rationale Bewusstseinsstufe hinaus weiterführt. Die Frage wäre dann: An welchem Punkt stehen wir? Welche Stufe gälte es nun womöglich zu erklimmen? Ist ein fundamentaler Schritt nach der Ausformung der Stufe rationalen Bewusstseins denkbar? Wie sähe dieser Schritt konkret aus?

Ob dieses Ringen um eine grundsätzlich neue Bewusstseinsstufe gelingt, hängt dabei von vielen Faktoren ab. Alles Tun und Lassen des Einzelnen, von Kultur, Wirtschaft und Politik steht im Spannungsfeld dieses Ringens. Es könnte sein, dass sich in der historisch einmaligen Situation der Corona-Krise dieses Ringen verschärft und zuspitzt, offenbar mit einer bisher unvorstellbaren Intensität und in folgenschwerer Tragweite. Schon die durchschlagende Wucht des Geschehens lässt einen Zusammenhang in der Tiefe menschlichen Bewusstseins vermuten. Was geht in uns wirklich vor?

Unter Ausnutzung der bisher noch weltweit akzeptierten Autorität der seit Galilei und Newton erarbeiteten Naturwissenschaften wird der Versuch unternommen, imperiale Bestrebungen, oligarchische Aktivitäten und das Zusammenwirken von politischen Institutionen, Massenmedien, Digital- und Finanzwirtschaft und Industrien in eine globale, diktatorische Herrschaftsform zu lenken, die eine gesunde(nde) Weiterentwicklung, auch eine lange anstehende, umfassende Revision von Lebensstil und Lebensausrichtung im Grunde völlig auszuschließt. Die lange vorbereiteten und raffiniert ausgeklügelten Mittel der global exerzierten Schein-Pandemie und des begleitenden Managements der schrittweisen Transformierung der gesellschaftspolitischen und wirtschaftlichen Verhältnisse sollen letztlich den angedeuteten Schritt in der Bewusstseinsentwicklung der Menschheit aufhalten und verunmöglichen. Ist das in langer Linie gedacht denkbar?

Die Machtpositionen Weniger sollen dabei gesichert und unter vereinheitlichtem Regiment in eine nicht mehr angreifbare Endsituation überführt werden. Dies gelingt bis dato zum Teil. Die Auseinandersetzungen mit dem Teil der Bevölkerung, der nicht in das Joch absoluter Kontrolle einwilligen will, setzen sich jedoch fort. Die Bastionen der „Krisianer“ sind vielleicht gar nicht so unangreifbar, und gezielter Widerstand hinterlässt Wirkung. Es besteht daher die Hoffnung und Möglichkeit, dass sich das Geschehen auf einen Umschlagpunkt, einen Kairos zubewegt, an dem sich das Blatt zugunsten der freiheitsliebenden, eine Harmonisierung der Weltentwicklung anstrebenden Kräfte wendet, wenn womöglich auch unter schwierigen Umständen. Für diese Wende gibt es immer wieder Anzeichen. –

Stehen wir also „einfach“ an einem Scheideweg der Menschheitsentwicklung? Unabweisbar wird jetzt noch einmal deutlich, was sich in der Geschichte der Menschheit nur zu oft ereignet hatte: unbarmherziges, die Entwicklung immer wieder erschwerendes Machtstreben, das für die eigenen Ziele bereit ist, alles auf’s Spiel zu setzen. Es lässt sich nicht nur fragen, wie es zur jetzigen Situation im Vergleich zur Situation vor der Krise kommen konnte, sondern auch: Warum haben wir bisher überhaupt die ungerechten, letztlich destruktiven Verhältnisse auf der Erde immer wieder akzeptiert? Könnte eine der tiefsten Ursachen nicht im Fehlen eines tradierten, lebendigen, die Möglichkeiten und höheren Seinsebenen des Menschen umfassend bejahenden Menschenbildes im allgemeinen Bewusstsein liegen?

Der Mensch wird nachwievor nicht wirklich und konsequent angenommen als ein vielgestaltiges, potenziell schöpferisches Wesen, das zu seiner Entfaltung ohne Unterdrückung und Naturzerstörung auskommt und in echter Kooperation destruktive Tendenzen von Entwicklung grundsätzlich meidet. Der Mensch mit seinem entfaltungswürdigen Potential steht bisher nicht im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit und wird nicht im lebendigen Zusammenhang, jenseits naturwissenschaftlicher Methodik, erforscht und gefördert, sondern nachwievor in sichtbare wie versteckte Schablonen gepresst, die der Entfaltung schöpferischer Individualität zum Nutzen des Ganzen unnatürliche Grenzen setzen. Zur Zeit ja auf bisher unvorstellbare Weise. Nachwievor ist der Einzelne weltweit eher für eine aufrechtzuerhaltende Gesellschaftskonformität und Wirtschaftsinteressen da, als dass ihm wirklich individuelle Entwicklung in echter Selbstverantwortung mitermöglicht wird. Und echte Entwicklung ist ja immer Bewusstseinsentwicklung in den vielfältigen Sphären der menschlichen Daseinsform.

Die geistig-seelischen wie praktischen Auseinandersetzungen mit den repressiven Vorstellungen und Aktivitäten des Staates und der Akteure, die die Corona-Krise lenken, zeigen deutlich den Gegensatz von reduktionistischen Vorstellungen vom Menschen (bis hin zum Transhumanismus) und den wirklichen Bedürfnissen und Vorstellungen der Menschen, die in Würde und Selbstbestimmung leben und gestalten wollen. Ist der jetzige chaotische Kurs eines „Great Reset“ nicht auch ein versuchter Bewusstseinsregress unter technizistischen Vorzeichen? Wir stehen derzeit besonders im Spannungsfeld der Vorstellungen vom Menschen. Können wir, die an bewusster Entwicklung interessierten Menschen, in der Auseinandersetzung mit den Gegenkräften diesen welt- und bewusstseinshistorischen Moment unter bestimmten Umständen in einem Zusammenspiel mit Einwirkungen aus anderen Seinsebenen positiv bewältigen?

Wir Menschen sind geistig-kosmische Wesen und stehen potentiell in Kontakt mit höheren Dimensionen des Universums, ohne die wir und die manifeste Welt nicht denkbar sind. Ist oder wäre in diesem Kontakt mit den Sphären in uns, die einer höheren, transrationalen Bewusstseinstufe entsprechen, ein Ausweg aus der Gesamtkrise, die weit über die Coronakrise hinausreicht, von Planet und Menschheit möglich? –

Zumindest erscheint es als eine reale Möglichkeit, wenn man die Bewusstseinsentwicklung des Einzelnen wie der Menschheit ernstnimmt und ihr eine Chance einräumt. Könnte die Corona-Krise nicht im Letzten Auslöser und Durchgangstor einer ungeahnten Entwicklung sein, in deren Folge das lange ersehnte Paradigma eines Friedenszeitalters endlich zum Zuge kommt?

 

Literaturhinweise:

  • Jean Gebser „Ursprung und Gegenwart“
  • Jochen Kirchhoff „Was die Erde will“, „Die Erlösung der Natur“, „Das kosmische Band“

 

Die Kugel rollt

Ein Text von Uli Fischer

Eine Betrachtung der Kugel als geistig-schöpferischer Urform und der Pyramide als Prägeform unterdrückender Macht in ihrem Gegensatz im „Kampf um den Menschen“ ermöglicht die Erschließung einer weiteren Ebene für die Tiefenanalyse der Weltperspektive. Der folgende Artikel soll wie Wortmeldungen anderer auch vom möglichen Ende der Wirkmacht des pyramidalen Macht-Prinzips Auskunft geben.

Im Ausnahmezustand

Ein paar Schritte gehen, eine Runde um’s Haus, so zwischen Winter und Frühling entlang – Amseln begleiten mich am Wegesrand: „Gelbe Flöte / Schwarzes Herz / Es schwingt noch leise das Mundstück aus Horn“. So hatte zu mir der sorbische Dichter Kito Lorenc in seinem Gedicht „Die Amsel“ in meiner Jugend gesprochen. „Sing Sing Du“, endet das besagte Gedicht. Ich singe und summe vor mich hin, Schritt für Schritt, immer zwischen Erdmittelpunkt und dem mit mir wandernden Zenit, ein Wanderer auf Erden, einen Spaziergang und ein Leben lang, und natürlich auch im Ausnahmezustand: Was hat es auf sich mit mir, mit der Welt, mit diesen verrückten Tagen und Monaten, Jahren? Welchen Sternen folge ich? Gibt es einen Ausweg aus den offensichtlichen Sackgassen der Menschheitsentwicklung?

Die klassischen Orchester sind weltweit im Wartestand – man hat sie größtenteils in allgemeinen Sinnwidrigkeiten verharrend zum Schweigen gebracht. Online- und TV-Übertragungen vor leeren Rängen ersetzen den Kulturbetrieb, der einen wichtigen Anker von Kultur und Menschenbildung darstellt. Wie lange soll dieser Zustand des ausgesetzten Konzertierens vor Publikum anhalten? Manchmal habe ich mir in Zeiten vor der jetzigen Krise vorgestellt, dass irgendwo auf den Kontinenten der Erde immer gerade jemand oder ein Orchester Mozart oder Beethoven spielt, so als gäbe es einen 24-Stunden-Spielplan, der die Erde immer einhüllt in eine Sphäre aus Musik, die ja oft auch mit dem Universalen und dem Sternenmeer in Verbindung stehend gedacht und empfunden wird.

Alte Macht neu oder eine völlig neue Ordnung

In ihrem neuen Buch „In guter Gesellschaft“ über die Welt der Mikroben und unser Zusammenleben mit und in ihr schreibt Kerstin Chavent bezugnehmend auf den laufenden Transformationsprozess des Weltganzen Erde:

„In einer neu entstehenden Ordnung ist das alte Modell der Pyramide, bei der sich die Macht an der Spitze konzentriert und die Allgemeinheit die Lasten zu tragen hat, überholt. Die Spitzen der Pyramiden verbinden sich miteinander und bilden eine Art Sphäre, in der jeder von seinem Platz aus alle anderen sehen und die Verbindungen erkennen kann.“ (1)

 

In diesem Satz kommen die Elemente des fundamentalen Gegensatzes von lebendiger Urform des Seienden und toter oder unlebendiger Un-Form der Abstraktion, die nur allzu häufig auf Vernichtung hinausläuft, zum Ausdruck.

Kugel, Sphäre oder Pyramide – das ist hier die Frage!

Die gewählte Reihenfolge in den adaptierten Versen Shakespeares steht in bewusster Beziehung zu Hamlets Frageaussage am Anfang seines berühmten Monologes.

„Sein oder Nichtsein; das ist hier die Frage: …“

Die Kugel als prägende Urform

Die natürliche Form der Ordnung, des Sinnvollzuges und der Vollkommenheit, die Ur- und Grundform im Weltengeschehen überhaupt, ist die Kugel. Die Gestirnkugel, mit dem Wort Globus unzureichend bezeichnet, wenn man die Erde als Lebewesen betrachtet, ist der Dreh-und Angelpunkt allen manifestierten Lebens, der naturgemäße und vitalenergetisch kardinale Bezugspunkt in der Erscheinungswelt, der für uns Menschen immer unverrückbar ist und bleibt, Krise hin oder her. Sie erscheint als der Born des Lebens, der Quell der vitalen Formen und als grundsätzlicher Rahmen aller Gestaltung.

Für die geistige Kugelgestalt des Lebens, die der lebendige Mensch als Archetypus eigener Ganzheit und Ganzwerdung bewusst oder unbewusst in sich trägt, spielt das Gestirn, auf dem er lebt, eine tragende Rolle. Der Mensch bezieht sich mit der Erde ständig auf die Kugelform. Peter Sloterdijk hat dies kulturgeschichtlich in seinem Werk „Sphären II – Kugeln“(2) ausführlich dargestellt. Er deutet die Moderne mit dem sie dominierenden, ausgewachsenen „Megatechnischen Pharao“, ein Begriff den Jochen Kirchhoff geprägt hat, als Ersatzsphärenprojekt und bezeugt damit, dass es dem Menschen im Grunde bisher nicht gelungen ist, sich von seiner elementaren, leiblich fundierten Erdverhaftung zu lösen und seine sphärenbildende Kraft zu spiritualisieren.

Mensch und Gestirn und Kosmos

Die weitreichendsten Denkansätze in Sachen Gestirnkugel in der unendlichen Kugel des Seienden verdanken wir den Philosophen Giordano Bruno (3), Helmut Krause (4) und Jochen Kirchhoff (5). Führen wir uns vor Augen:

Wir beziehen uns mit unserem Körper ständig auf den Mittelpunkt der Erde, von dem die gravitative Wirkung des Erdenergiefeldes ausgeht, wenn wir die Richtungsvektoren der Gravitation in die Erde hinein und hinab weiterdenken, wie das als Erster Giordano Bruno mit aller Konsequenz getan hat.

Wir bewohnen die Oberfläche der Erdkugel. Wir agieren permanent auf einer Kugel, wenn wir unser Dasein und Tun auch alltagspraktisch auf die scheinbar plane Fläche beziehen.

Der Tageshimmel über uns bezeichnet die unscharfe Grenze der atmosphärischen Hülle, der Atmo-Sphäre, die es uns erlaubt, uns vom kosmischen Umraum als sinnvoll geschieden zu empfinden, ohne der kosmischen Verbindung verlustig zu gehen.

Der Nachthimmel, hinter dem Taghimmel ja immer anwesend, verbindet uns mit dem All, das als unendliche Kugel uns umfängt. Dass das in der Astrophysik der Gegenwart anders gesehen wird, sei hier nicht erörtert. Hinweise auf eine grundsätzlich andere Verfasstheit des Universums als der jetzt angenommenen sind zur Genüge vorhanden.

Wir leben in jedem Augenblick mitten im Kosmos – und auch insofern im Mittelpunkt der unendlichen Kugel des Weltalls. Das ist immer eine Meditation wert.

Die Umrundung der Sonne auf einer der Kreisbahn nahekommenden Ellipse spiegelt die Figur der Kugel ähnlich wider wie die Rotation der Erdkugel. Die Drehung um die eigene Achse zum Zwecke des Tag-Nachtwechsels als ständige, wenn auch seltsam unbemerkte und sinnlich zunächst auch unbemerkbare Bewegung, speist in unser Dasein ebenfalls die auf uns – und auf alles Leben – einwirkende Kugelqualität, ihre Prägeform. Das Sonnensystem als Ganzes lässt eine Strahlungssphäre, eine Strahlungskugel annehmen, wie die entsprechenden Messungen von Voyager 1 und 2 beim Verlassen des Sonnensystems nahelegen.

Man könnte fragen, warum es eigentlich keine kubischen Gestirne gibt, keine Monde in Pyramidenform oder Sterne und Galaxien in Formen der platonischen Körper: Der Weltgeist hat es offenbar auf die Kugelgestalt abgesehen, sie in den Mittelpunkt seiner Gestaltungskraft gestellt, die in ihrer Intelligenz alles unendlich übersteigt, was der Mensch sich ausdenkt. Auch die großen Lebensstrukturen, die Kugelsternhaufen und Spiralgalaxien nehmen immer Bezug auf das aus der Kugel erwachsende Runde, Gerundete.

Das Leben formt sich am Runden

Die unnachahmlichen Widerspiegelungen der Kugel-Grundinformation, des Runden, können wir in der Natur und an uns selbst beobachten. Wir finden überwiegend dem Runden, Sich-Rundenden, Krummen, also Un-Geraden, entlehnte Linienführung und Formgestaltung. Das kann man auch auf folgende Weise zum Ausdruck bringen:

Keine einzige

gerade Linie,

kein Rechteck,

kein Quadrat,

kein Dreieck

ist an dir zu finden –

und ich habe

lange gesucht.

Kein Zirkelkreis,

nicht Sinuswellen,

und auch kein

hyperbeliges

Geform an Dir

hat zu suchen Zweck;

ich weiß es,

hab‘ geforscht doch.

Insofern

bin ich dir

auch so ähnlich,

denn auch deine

Suche an mir

ergab nichts

mathematisch

Genaues.

Fanden wir doch

und finden

im Aneinander

Schönheit und Kraft –

in des Lebens Mäander.“

(UF, 2014/2021)

Den Globus und das Leben erkunden

Peter Sloterdijk ging in „Weltinnenraum des Kapitals“ der Frage der primären Globalisierung nach. Der Kugelbezug des Menschen, der Bezug zum Globus, auch im Sinne der konkreten, sinnlichen Erfahrung seiner Gestalt in der Seefahrt, gehört zu den archetypischen Erkenntnismustern einer Menschheit. Wenn man das allgegenwärtige Lebensprinzip ernstnimmt und den Menschen nicht für einen Zufall sondern für die grundsätzliche Regel der auf und mit Gestirnen vor sich gehenden Bewusstseinsevolution hält, dann entdeckt jede Menschheit wohl früher oder später die Kugelgestalt ihres Heimatgestirns und „er-fährt“ sie durch Erforschung und Besiedelung, nicht nur, aber auch. Das darf man unter der Prämisse des „Prinzips Mensch“ als gegeben voraussetzen. Das muss zum inhärenten Prozedere der Bewusstwerdungs- und Gestaltungsaufgabe, die eine Menschheit als Ganzes zu lösen hat, gehören.

Wir wissen aus Erfahrung, dass im lebendigen Prozess, sei es in unserem tagtäglichen, konkreten Lebensvollzug, sei es in Vorhaben und Plänen größerer Ordnung, nur Mäander, Spiralen, rhythmische Figurationen als Muster der Entwicklung vorkommen neben den Brüchen und Verwerfungen, die den Widersprüchen des Lebens Ausdruck verleihen; direkt-lineare Wege zu Lebenszielen sind durch den lebendigen Prozess aller Gestaltung und Manifestation offenbar ausgeschlossen. Sie kommen schlicht nicht vor, so wie die abstrakt-geometrisch gerade Strecke in der Elementar-Mechanik, der Physik und deren Pendant, die gleichförmige, unbeschleunigte Bewegung keine reale Größen sind, sondern Hilfsvorstellungen zu praktischen Zwecken.

Die Kugel in der Kunst und im Märchen

Unterhalb der Hohensalzburg zu Salzburg auf dem Kapitelplatz gibt es die surreale Skulptur einer großen goldenen Kugel, der „Balkenhol-Mozartkugel“, auf der ein Mann in schwarzer Hose und weißem Hemd – bewusst überdimensioniert im Verhältnis zur Erdkugel – aufrecht und sicher steht. Das Gegenstück dazu bildet eine Frauengestalt in rotem Kleid, die in einer Felsnische platziert ist. Der Titel dieses zweipoligen Werkes ist „Sphaera“.

Ich stand erst etwas ratlos vor dieser Modernität inmitten der geliebten Ansammlung barocker Architektur der Mozart-Stadt. Allmählich dämmerte mir jedoch ein möglicher, sinnfälliger Bezug, der die Besucher der Festspiele, die Bewohner wie das ganze Jahr über die Stadt durchströmenden Touristen imprägniert: die Aufgabe des Menschen, sich der wirklichen Größe des Menschseins bewusst zu werden, die Erde – wie im Märchen – als die goldene Kugel zu betrachten, die nicht erst in den Brunnen fallen muss, um von einem Froschkönig der Königstochter wiedergebracht zu werden – oder doch, wenn wir den realen Lauf der Weltgeschichte wahr- und ernstnehmen. Die Frau steht in diesem Werk in der Felsnische in sinnfälligstem Bezug zur ganz realen Erde, die wir im ersten Moment nicht bemerken mögen aber mitdenken können.

Man kann dann aus diesen beiden Darstellungen des Menschen, die ja den weiblichen und männlichen Anteil in jedem und jeder von uns symbolisieren, ein Gesamtbild gewinnen, wenn man die naturphilosophische Vorstellung der Bewusstseinsevolution des Seelischen durch alle vier Naturreiche hindurch hinterlegt. So gesehen wäre dann der Mensch auf goldener Kugel Ziel-, der Mensch im Fels Herkunftsgestalt, und die Kugel wäre insofern auch die steuernde, weil zu erreichende Form der Vollendung von Gestirn und Mensch. Wir dürfen von angeblich gendergerechter sprachlich-gedanklicher Darstellung hier wie eigentlich überall absehen: Es versteht sich von selbst, dass wir vom Menschen sprechen, dem beide Geschlechter gleichwertig und doch so völlig anders das Gepräge verleihen.

Im Märchen „Der Froschkönig“, das man unwillkürlich mit der goldenen Kugel assoziiert, wäre dann die die Tiernatur endgültig übersteigende menschliche Seele diejenige, die durch Wiedergewinnung der Gestalt – symbolisiert in der Wiederbringung der Kugel, der Zielgestalt, – ihre eigentliche Gestalt in der harmonischen Vereinigung von Animus und Anima erhält. Und das göttliche Königspaar, das gelingende Leben von Mann und Frau, die soziale Form der „Erlösung der Natur“, spiegelt die Vollendung des Menschen. Der Bezug beider Geschlechter auf die Kugel spielt eine entscheidende Rolle: Haben sich beide auf diese Gestalt geeinigt und erlösen sie sich gegenseitig aus der Missdeutung des jeweils anderen als Gegner oder Feind der eigenen Entwicklung in ihr entfachtes Potential, dann gewinnt das Leben seinen Zauber zurück und kann sich in seiner ganzen Fülle und in der richtigen Spannung vollziehen.

Wir zählen die Runden

Immer wieder kann man sich fragen: Was hat es mit dieser Urbeziehung von Mensch und Erdkugel auf sich? In jedem Moment sind und leben wir in dieser Verbindung, wenn wir uns des körperlichen Daseins in wachem Zustand erfreuen oder es durchstehen, auch durchleiden; und in den Dämmerzuständen und im Schlaf ist zumindest der Körper über die gravitative Wirkung auf seine materielle Struktur an die Erdkugel gebunden.

Die Bewegung der Erde um die Sonne ist als Ur-Bewegung eine un-gerade Beziehungsgröße, die wir in der natürlichen, zählenden Zeitrechnung aufsuchen – wir zählen in Jahren und Tagen, unabhängig von deren allmählichen mess-zeitlichen Veränderungen, denn ein Jahr bleibt kein Messzeit-Jahr, und ein Tag bleibt kein Messzeit-Tag. – Und wenn wir also zählen, dann zählen wir die Tageskugeln, die Jahreskugeln (wenn wir vom Elliptischen hier abstrahieren wollen). Das elementare Zählen ist an Umrundungen, an Ganzheiten gebunden – an die Monade, an die Kugel.

Pyramidale Gewalt und Zerrform des Menschen oder kugelmonadische Entfaltung der je ursprünglichen Idee des Menschen in der Individuation – auch die Formen-Betrachtung des Ringens zweier Grundprinzipien um Gegenwart und Zukunft der Menschheit – in jedem Einzelnen – kann uns verdeutlichen, dass bei aller Komplexität des Lebens und der Ereignisse doch ein fassbares Muster erkennbar ist vor allem in der Grundgestalt des Konfliktes des Menschen und der Menschheit, der in die Schöpfung konstituierende Grunddynamik, das Yin-Yang des Weltgeschehen, eingebunden ist und aus ihm hervortritt. Wer ist der Mensch, was kann er sein – jenseits der reduktionistischen Betrachtungen, die den Zeitgeist – und die Corona-Krise – bestimmen?

Die Struktur der Pyramide

Die Faszination für die ägyptischen Pyramiden, die man als ungebrochen bezeichnen kann, rührt nicht nur von der fast unerklärlichen Größe der Bauwerke und ihrer so dominanten Gestalt her. Das Auftauchen dieser megalomanischen Ausdrucksform von Totenkulten wurde ja immer wieder Gegenstand der Spekulation: Wie ist die weltweite Verbreitung dieser Bauform erklärbar?

Rein architektonisch wahrgenommen, beschleicht einen ein merkwürdiges Gefühl eigenartiger Fensterlosigkeit und auch Zugangserschwerung. Die Frage nach dem, was sich wohl im Inneren des Gebäudes – wenn es denn ein Inneres geben sollte – abspielt, ist sofort auf dem Plan. Das Geheimnisvolle, die demonstrative Verbergungsaura, ist eine vollkommen intransparente, regelrecht abweisende Information für das Auge. Die vormals verblendeten Schrägen der Pyramidenseiten und die zur Spitze strebenden Kanten weisen unmissverständlich die Richtung zur alles beherrschenden Spitze. Das Innen der Pyramide steht zum Außen in einer kaum durchschaubaren Nicht-Verbindung. –

Die Macht-Pyramide, von der oft gesprochen wird, die ja eindeutig auf die architektonischen Pyramiden Bezug nimmt in ihrer mitzudenkenden abstrakten Geometrie, ist ein starres, hypnotisches Prinzip mit einer Hierarchien fordernden Form. Im pyramidalen Machtsystem hat es dennoch nur Platz für einen jeweiligen Pharao – wer ist dieser Pharao, wer wird es sein für die sich weiter in Errichtung befindliche Weltmachtpyramide? Oder ist das noch ein offenes Rennen? Die Herrschaftspyramide lässt sich nur mit Mitteln der überformenden Beeinflussung aufrechterhalten. Sie ist ein äußerliches Prinzip und muss daher verschiedene Formen struktureller Gewalt und Beeinflussung beherrschen, damit das pyramidale Kartenhaus nicht zusammenfällt. U. a. Rainer Mausfeld hat die verdeckte, machtgesteuerte Nutzung der demokratischen Idee für letztlich unverrückbare pyramidale Zwecke herausgearbeitet und die Manipulationstechniken ebenfalls benannt und kenntlich gemacht, sehr zum Nutzen der jetzigen Recherchen und Auseinandersetzungen, die vor allem in den alternativen Medien stattfinden.

Das pyramidale Prinzip hat offenbar schon in seiner Anlage eine Tendenz zur Entfaltung einer Führerbunkermentalität (der letzten Tage), in der eine völlige Abschottung vom Realen und der Aufbau einer Binnensphäre, die dem Steuerungswahn bei gleichzeitigem „Entgleiten der Dinge“ anheimgefallen, konstitutiv ist.

Wir leben nicht auf einer Pyramide, wir leben auf einem Globus, einer Kugel. Die Pyramide, im kollektiven Bewusstsein besonders durch die ägyptischen Pyramiden präsent, ist eine künstlich geschaffene Form. Sie kommt als allgemeingültige Grundform in der Natur nicht vor. Schon die Formgebung, das kugelgebundene Erscheinungsbild von Himmelskörpern, lässt eher ein inneres Prinzip der Gestirnwerdung annehmen denn ein dem Zufall überlassenes äußeres Zusammenpressen von Materie in regelmäßige Form.

Autokratie als Abbild des pyramidalen Prinzips

Die Autokratie, als ein fortgeschrittenes Abbild des pyramidalen Prinzips, tritt uns nun weltweit in vielen „Variationen“ entgegen. Wir haben in der De-facto-Uniformierung der überwiegenden Zahl der Medien erlebt, einmal mehr und auf extreme Weise, wie mit Information und Kommunikation unter sich im wahrsten Sinne des Wortes zuspitzenden Verhältnissen umgegangen wird. Kommunikationswege sind in den Angstmacht-Medien nicht multipolar ausgerichtet, einer immer dichter werdenden Vernetzung entsprechend, sondern nur insofern interessant, als sie die pyramidale Ausrichtung des Gesellschaftssystems stützen – fast könnte man sagen: Alle anderen Positionen außer der offiziellen sind per se nicht existent, und insofern sind alle alternativen Positionen, die von sich behaupten, zu Recht zu bestehen, entweder Angriffe auf die als legitim betrachtete Struktur des Eigen-Pyramidalen – oder Konkurrenzpyramiden, die in der Logik des absolut Pyramidalen nicht koexistieren können, da das pyramidale Prinzip im Letzten immer auf eine Pyramide hinausläuft. Nur so lange sich diese Pyramide aus praktischen Gründen (noch) nicht errichten lässt, gab und gibt es eine mit wechselnden Bünden versehene Zwangskoexistenz von konkurrierenden Nebeneinander-Pyramiden, die im Fall der Fälle immer auseinanderbricht – und auseinanderbrechen muss. Die sogenannte Weltgeschichte ist voll von Beispielen für dieses Wechselspiel. Man darf davon ausgehen, dass das auch jetzt im Interessengemenge der manipulierenden Player nicht anders ist – man arbeitet zusammen, so lange man es muss. Das ist immer auch eine Chance für die Gegenkräfte.

Kann man die vier Seiten der Macht-Pyramide mit der Spitze eines Hyper-Oligarchen, der womöglich gerade ausgelobt wird, zuordnen – und wenn ja wie? Digital- und Finanz-Wirtschaft, Politik, Medien, Militär? Eine eher assoziative, spekulative Betrachtung, zugegeben, die dennoch der tieferen Form-Aussage der vierseitigen Pyramide nachzuspüren erlaubt.

Wir sehen nun auch in den Demokratien, die entweder vollständig Monarchien abgelöst hatten oder von diesen nur noch begleitet wurden, das offene Durchdringen der Grundform des Pyramidalen. Im politischen Feld herrscht ein Gedanke und eine grundsätzlich monologische Struktur, die nur noch zum Schein auf mehrere Akteure verteilt ist – unter letztlich immer völliger Verneinung gesunden, normalen Dialogs in Richtung auf untermauerte, gemeinsame Überzeugungen oder tragfähige, substanzielle Kompromisse.

Echte Anerkennung in ihrer umfänglichen, ganzheitlichen, nicht-äußerlichen Form, ist nur über die Wahrnehmung der Ganzheit des jeweils Anderen möglich. Man könnte sagen – nur über die sich vollendende Seelenkugel. Diener des pyramidalen Prinzips sind grundsätzlich blind für die lebendige Ganzheit eines Gegenüber.

Endstation – und zwei Richtungen

Mir scheint das ein mögliches, verdeutlichendes Bild zu sein: Wir befinden uns an einer End-Station unseres Menschheitsweges, und es wird wie immer, gern auch mit Freiwilligkeitszwang und Gewaltschutz, darum gebuhlt, dass möglichst viele in den „alternativlosen“ Zug einsteigen.

Die verschiedenen Grundformen des Gestaltens von Mensch und Gesellschaft stehen sich seit altersher und jetzt gegenüber: Einerseits die begrenzte auf eine Spitze ausgerichtete Pyramide als das nun unverhohlene Leit-Bild der Gesellschaftslenkung – anderseits die lebendige Kugel des Gestirns wie des Menschen, wenn man beide Phänomene geistig-seelisch betrachtet.

Kürzer und konfrontativer: Vierseitige Pyramide oder endlich-unendliche Kugel? Welches Leit-Bild, welche Geo-und-Anthropometrie, wählen wir?

Die Kugel wirkt von innen – die Pyramide von außen

Die Kugel mit ihrem Zentrum, von dem ja alle Punkte einer gedachten Kugeloberfläche gleichweit entfernt sind, ist ja vor allem ein Form-Prinzip des Von-innen-her. Das Außen, die wahrgenommene Kugelform, erhält seine Funktion von einem zentralen Bezugspunkt aus und durch diesen.

Die Pyramide kann als eine Vorstellung des absoluten Außen gedeutet werden. Die Pyramiden-Struktur ergibt sich von einem äußeren, sogar dem äußersten Punkt dieses Körpers.

Die Verdichtung aller Strahlen, aller Beziehungen der Kugeloberfläche zum Innersten der Kugel, erfüllt ganz und gar gleichmäßig und allseitig den kompletten Raum um den Mittelpunkt herum. Die unendliche Kugel kennt kein Außen, sie ist ein absoluter „Weltinnenraum“, ein Wort, das Rainer Maria Rilke für sein Empfinden von Ort und Seinsweise des Lebens prägte.

Die Strahlen, die auf die Pyramidenspitze zulaufen, bestimmen einen Ausschnitt, wenn man die Pyramidenspitze als Mittelpunkt einer Kugel annimmt. Dann wird das Willkürliche dieses Körpers deutlich, seine Ausschnitthaftigkeit in Bezug auf die Kugel. Diese Vorstellung weist uns auf eine strukturelle Unfähigkeit zur Vollständigkeit hin – der Zwang des Weglassens, um das zu sein, was sie ist, ist für die Pyramide unumgänglich.

Ganz sicher geht es hier trotz der scharfen Gegenüberstellung nicht um eine am Geometrischen ausgetragene pauschale Verteufelung des Prinzips der Pyramide, sondern um Impulse, Tendenzen und Ansätze, die mit diesem Prinzip verbunden sind und sich menschheitlich fatal ausgewirkt haben, wie sich klar nachweisen lässt. Die Stufenpyramide beispielsweise lässt sich auch zur Verdeutlichung des menschlichen Entwicklungsweges und einer sinnvollen natur-sozialen Ordnung deuten, in der das Moment des Tragens und des Hinangezogenwerdens miteinander eine schöpferische Beziehung eingehen.

Das unnatürliche Prinzip ersetzen

Wenn nun aber die „Ägyptische“ Pyramide im kollektiven Bewusstsein der Menschheit implementiert wäre als eine quasi unkritisierbare, weil unbewusste, in ihrer Tragweite verschleierte, unkenntlich gemachte, (anti)archetypische Grundform, der im Laufe der Geschichte mehr und mehr alles gehorcht und untertan gemacht wird, dann wäre der Prozess der Einsetzung der Kugel in die Rechte einer uns in der Tiefe bestimmenden Grundform von Gestaltung und Entwicklung ein revolutionärer Akt mit weitreichenden Konsequenzen.

Macht es nicht Sinn und auch Freude, diese geistige Kugelgestalt seiner selbst jetzt, in diesem Augenblick, für „einen Seelenblick“ zu imaginieren? Eine wohlbekannte geistige Übung, die uns auch das Gefühl von Schutz und Sicherheit vermitteln kann. –

Von der vollständigen Realisation der vollendeten geistig-seelischen Kugel, die auch alle Verletzungen, Beeinträchtigungen verarbeitet und umgewandelt und alle Themen des je individuellen Charakters erfolgreich durchlebt hat, träumt jeder strebende Mensch. Offenbar liegt das Eintreten dieser Erfahrung nicht in der Hand des Übenden und Strebenden selbst, sondern in der Hand der allumfassenden und planvoll gestaltenden, alles durchdingenden Ur-Intelligenz des Weltgeistes.

Die nächste Phase der pyramidalen Unterwerfung – und der „Auszug aus Ägypten“

Lewis Mumford hatte mit Gedanken (6) zur eigentlichen Bedeutung des Pyramiden-Prinzips für die Technik- und Bewusstseinsgeschichte entscheidende Anregungen gegeben für eine Gesamtbetrachtung der bekannten Menschheitsgeschichte.

Man kann von der Formenseite aus die desaströse Entwicklung bis zu den jetzt herrschenden abstrakten Naturwissenschaften und der nächsten Phase der pyramidalen Unterwerfung der Welt durch die Installation einer global dominierenden und nicht mehr demokratisch greifbaren Weltregierungsspitze besser verstehen. Sie würde – bei Erfolg – natürlich immer weiter getrieben, gestört vom nicht so einfach zu erstickenden Lebendigen, das man wenigstens halblebendig braucht, wenn man überhaupt noch über etwas herrschen will. Es ist dann deutlich, dass das auf den „absoluten Pyramidenbau“ hinausläuft, dieser irgendwann, vielleicht bald, auf eine Handvoll Spitzenkräfte, dann auf eine Spitzenkraft; man hört das Wort „Spitzenkraft“mit einem Mal noch anders, die in einer nur noch künstlich-technisch am Leben gehaltenen Welt das absolute Sagen hätte. Anders kann man auf pyramidale Entwicklung kaum schauen, und alle imperialen Bestrebungen, zuletzt durch die Weltmacht USA, verraten eigentlich die grundsätzlich angelegte Bestrebung, das Weltimperium zu errichten. Mit der Pyramide als desaströs de-organisierende, hemmend-bannende geistige Kraft und Größe ist die Formengewalt benannt, die den Werdeprozess der Menschheit offenbar bisher zum überwiegenden Teil bestimmt hat und bestimmt.

Der Sinn der Kugel und ihr Ursprung

Dass der Sinnhaftigkeit des einzelnen Lebens und des Gemeinwesens die Kugel als vollendete Form mit zugrunde liegt, haben Könige und Kaiser offenbar wenigstens noch lange Zeit geahnt, oder wenigstens tradiert, wenn sie auch meistens konträr handelten: Die Kugel im Märchen und der Reichsapfel, sie sind doch noch Erinnerungen daran, dass die natürliche vollendete „runde“ Gestalt das Ziel sein muss, um eine friedliche und gesunde, innerem und äußerem Reichtum nicht im Wege stehende Entwicklung anzustreben und zu verwirklichen. Dieses Ziel müssten Regenten und Bewohner auch in möglichen Neugestaltungen des gesellschaftlichen Feldes im Auge haben und es bewahren.

 

Globalismus, der auch unter der Bezeichnung „Multilateralismus“ fortgeführte Ansatz eines global agierenden, digitalwirtschaftlich orientierten Dirigats supranationaler Couleur, worauf dankenswerter Weise u.a. auch Sebastian Friebel hingewiesen hat, ist schon in seiner Bezeichnung eine Verschleierung der eigentlich pyramidal gedachten Agenda, in der die fortschreitende Digitalisierung das Fehlsteuerungsmittel Geld vollständig in abstrakteste Form umzuwandeln bemüht ist. Da der allergrößte Teil von Denkprozessen durch die weltweite Nutzung des Internets faktisch mitgeschrieben wird, zu großen Teilen de facto auch zensiert, geleitet und manipuliert oder marginalisiert sein Dasein fristet und die soziale Sphäre zu großen Teilen ebenfalls digital okkupiert worden ist, hat man die Unruheherde – das Denken, das Soziale und das Geld – in der Hand. Die biometrisch eindeutige Zuordnung wird für den perfekten Globalismus auch gerade endvorbereitet. Dann kann die unverblümte pyramidale Weltherrschaft wohl bald offiziell angetreten werden. – Wenn nicht noch etwas dazwischenkommt, das u. a. vom Seelisch-Geistigen des Urbildes der Kugel ausgeht und sich nicht zuletzt im intelligenten und schöpferischen Widerstand gegen die Regierungspolitiken abbildet.

Lebendige Orientierung für einen gangbaren Weg

Worauf wollen wir Menschen uns im Ganzen und langfristig beziehen auf die naturgegebene Urgestalt des Lebens oder auf die abstrakte, nirgendwo natürlich vorkommende Un-Gestalt des Pyramidalen? Was kann uns lebendige Orientierung geben, die Kugel in ihrer allseitigen Zentralsymmetrie, in ihrer Kunst, nur auf einem Punkt aufzuliegen als immer auch etwas schwebende Leichtigkeit vermittelnde Gestalt oder die begrenzte Symmetrie einer Pyramide, die die ganze Last des Oberen auf die quadratische Grundfläche überträgt?

Die Kugel kann prinzipiell aus Gestaltgründen in Bewegung kommen, ein Pyramide nicht. Sie ist durch ihre eigene Gestalt zu grundsätzlicher Unbeweglichkeit bestimmt oder verdammt.

Pyramidal orientierte Menschen in Spitzenpositionen, eine Tautologie, neigen im Letzten nicht zu ineinandergreifenden Kompromissen und lebensnahen Lösungen, sondern zu starrer Durchsetzung des Machtprinzips, das im Letzten immer nur um seiner selbst willen existiert und betrieben wird. Mancher ahnt wohl, wenn man Äußerungen vor dem WEF im Januar 2021 liest, dass der jetzt eingeschlagene Weg einer gewaltsamen Durchsetzung der absoluten Kontrollgesellschaft eher schneller zum Zusammenbruch des weltweit agierenden „Megatechnischen Pharao“ führen könnte. Und dies entgegen den irrwitzigen Hoffnungen der dort und anderswo agierenden Protagonisten des Transhumanen.

In Analysen des Geldsystems ist darauf hingewiesen worden, dass die bisherige sogenannte Leitwährung auf Dollarnoten die Abbildung einer vierseitigen Pyramide mit dem allsehenden Auge enthält.Warum steht diese Form im Zentrum des Siegels der USA? Daniele Ganser hat in seinem 2020 erschienenen Werk „Imperium USA“ auf die monströsen Seiten der Geschichte und Gegenwart dieses Weltmachtunternehmens hingewiesen. Die Verbindung des Pyramidensymbols mit einer Banknote ist kein Zufall, wenn man daran denkt, dass die jetzige Währungsagenda auf eine digital organisierte Geldkontrolle hinausläuft, die die völlige Kontrolle des Menschen meint. In der pyramidalen Macht-Logik ist die digitale Weltwährung unter der absoluten Kontrolle Weniger nur konsequent. –

Der Sphärentraum

Ein textlicher Tagtraum: Ich sehe eine Friedenskraft-Sphäre, die sich wie eine schützende Hülle um die Erdkugel gelegt hat als ein Ergebnis der Bewusstseinsarbeit vieler Jahrhunderte der sich der kosmischen Wirklichkeit, ihrer Ganzheit erinnernden Menschen. Mit jeder noch so kleinen oder großen Tat für das Wohl des Ganzen, verstärkt diese Sphäre ihre Magie, ihre Durchdringungskraft. Und dann kommt eines Tages der Tag, an dem sie mit aller Macht und Wahrheitskraft die Dunstglocke der Illusionen und Machtvorstellungen durchbricht – um diese ihrer Bannkraft endgültig zu berauben und sie aufzulösen. Im Licht der Wahrheit treten die Menschen und Dinge in eine Sphäre der Beendigung der Übergriffe auf das Lebendige und müssen sich der Tatsache stellen, dass vom Ziel und Zweck wirklichen Lebens abzuweichen bedeutet, die Reise in eine neue Erdenrealität ohne pyramidale Strukturen nicht mitantreten zu können. In dieser Sphäre tritt das Drama des menschlichen Bewusstseins bewusst in eine neue Phase, bis eines Tages der natürliche Vorhang für den Menschen auf dem Planten Erde fällt, denn alles was beginnt, endet auch. Das ist in Frieden möglich, ohne Angst, im Einklang mit dem Willen des Ganzen, so wie das Sterben des einzelnen Menschen auch, wenn es Zeit ist. Im Versuch den Planeten nach Gutdünken zu ruinieren und unbewusst die Menschheit zu Ende zu zerstören, spiegelt sich in völlig verdrehter Weise etwas vom Tiefenwissen um „das Ende aller Tage“, das einst kommen wird für alle Lebensprozesse auf der Erde wie ein farbenreicher, sanfter, natürlicher Sonnenuntergang.

Leonardo – ein Beispiel für den ganzen schöpferischen Menschen

Die Kugel, die Sphäre, sie ist es auch, die dem berühmt gewordenen Kreis des Leonardo da Vinci im Bildnis des vitruvianischen Menschen zu Grunde liegt. Das dort ebenfalls gezeigte Quadrat ist gedanklich leicht in einen Kreis, also eine Kugel, einzuschreiben und steht visuell in gewissem Formen-Widerspruch zur abgebildeten menschlichen Gestalt. Ich kann mir den Maler, Erfinder, Philosophen, Konstrukteur, Poeten Leonardo auch nur als einen äußerst lebendigen Vertreter des Kugelprinzips in Ausschöpfung und Realisation der Fülle menschlicher Möglichkeiten in hoher Wirksamkeit vorstellen. Leonardo konnte träumen. Das macht bis heute den Reiz seines Werkes und seiner Persönlichkeit aus.

Rückbesinnung: Die Kugel rollt.

Nur in einem gewissen Rückzug, in einem Abstand zum desaströsen Geschehen von innen her, ist die Rückbesinnung auf unsere monadische Grundstruktur und Gestalt und deren sorgsame Pflege und Entwicklung möglich oder leichter – und das Erfassen schöpferischer, weiterführender Gedanken und Handlungsmöglichkeiten. Rückbesinnung ist nichts anderes als Anamnesis Erinnerung an Ursprung und Ziel menschlichen Werdens. Im besten Fall wird sie im sozialen Nähefeld reflektiert und gefördert, und es bilden sich so Gemeinschaften der Sinnbewahrung, wie es im Idealfall Partnerschaft, der familiäre Kontext oder der orientierte Freundeskreis sein sollte.

Das Prinzip der Kugel, das sich von innen organisierende Gestaltungsagens, ist dem Menschen angemessen im Sinne seiner im Laufe der Bewusstseinsevolution erkämpften Eigenständigkeit und Selbstverantwortung in der Gemeinschaft des Lebens. Wenn dieses Prinzip von der Anlage zur sich durchsetzenden Entfaltung gelangt, dann ist kein Raum mehr für den pyramidalen Verformungsmechanismus, wie ihn der „Megatechnische Pharao“ bedient und benutzt. Darum ringen wir. Der Magie der strahlenden und sich selbst erhaltenden Kugel, der Macht des zu sich selbst erwachenden, erwachten und weiter erwachenden Menschen, ist es möglich, den schöpferischen Prozess, den er selbst darstellt, zu vollenden und dem Gestirn zu einer Zeit des Friedens und bewusster Entwicklung im Einklang mit der Schöpfung zu verhelfen.

Diese Kugel rollt. Sie ist nicht aufzuhalten.

Zitateverzeichnis:

  1. Kerstin Chavent, „ In guter Gesellschaft“, S. 122, Scorpio, 2020
  2. Peter Sloterdijk, „Sphären II – Globen“
  3. Giordano Bruno, „Über das Unendliche, das Universum und die Welten“
  4. Helmut Krause, „Der Baustoff der Welt“ als PDF auf http://helmut-friedrich-krause.de/
  5. Jochen Kirchhoff, Naturphilosophische Vorlesungen und Videogespräche https://www.youtube.com/user/missiontoplatoscave
  6. Lewis Mumford, „Der Mythos der Maschine“

Was die Erde will – oder: Das Rufen des Zarathustra

Zur Einstimmung auf Text und Thema: Wenn der wahrscheinlich bekannteste Philosoph der Neuzeit komponierend das Leben feiert, klingt das so:

Friedrich Nietzsche „Hymnus an das Leben“ (Für Chor und Orchester).

Man höre vielleicht nach dem Lesen (folgenden Textes) oder nach dem Spaziergang in einen schönen Abend hinein

die 6 .Sinfonie von Ludwig van Beethovens,

diesem auf seine Weise auch philosophischen Großmeister der Musik, zur Unterstreichung und Abrundung des Titelthemas. – So folgte man der schönen Gewohnheit, Philosophie und Musik (die Künste) in ihrer sich ergänzenden Geschwisterlichkeit stillen, meditativ-gedankenversunkenen Spaziergängen mit guten Freunden – oder den rechtschaffen einsamen ‚Alleingängen‘ in der nahen Umgebung – an die Seite zu stellen zu gegenseitiger Beförderung und ganzheitlich rundender Lebensführung. –

In diesen ’seltsamen Tagen‘ einer Weltgesellschaftskrise, die ja eine schon lange andauernde ist, kommt man ganz sicher nicht ohne grundsätzliche Betrachtungen aus, wenn man Weltgeschehen und den eigenen Platz darin in irgendeiner fruchtbaren Weise ausloten, ‚verstehen‘, deuten will. Die Vielzahl an hervorragenden konkreten Analysen der ‚Corona-Krise‘ (siehe Rubikon, Schwindelambulanz, KenFM, multipolar u.a.) und die aufschlussreichen Hintergrundrecherchen sowie die zunehmende Zahl an einordnenden Wortmeldungen spricht  – gegen alle Schauerlichkeiten von Sprache auch missbrauchenden Parteinahmen für die den Status Quo erhaltende Kräfte – für den lebendigen Geist, der im deutschen Sprach- und Kulturraum, national unterschiedlich agierend, doch am Werke ist, – zum Teil in bewunderungswürdiger Beharrlichkeit, in fairer Auseinandersetzung, in positiver Gestimmtheit bezogen auf die Lösbarkeit grundlegender Probleme, menschlich, warmherzig, klug und weise, auch mal herrlich eindringlich theatralisch – wir erinnern uns des eindrücklichen ‚Joker-Auftritts‘ von Ken Jebsen. Ausnahmen bestätigen die Regel und sind – ebenfalls menschlich – unvermeidlich. Wir befinden uns auch in einem gesteigerten Lernprozess der Auseinandersetzungskultur, dem sich verweigert werden kann, wie wir erleben (müssen). – Ganz sicher wird auch so ein toller Beitrag, wie der von Psychologiestudent Sebastian, nicht direkt zu einem rollback der jetzt greifenden Doktrinen führen – das muss man realistisch sehen. Es geht in diesem Konflikt ja nicht einfach nur um Argumente. –

Ich nehme heute ganz bewusst Kontakt auf mit einem geistigen Feld, das eher weniger im Fokus jetziger Klarwerdungen zu Rate, zur Hilfe gerufen wird. Ich will das hier tun, um uns auch der Kraft philosophischer und spiritueller Traditionen zu versichern, die uns im Ringen um ein lebendiges Bewusstsein und die Lösung der Menschheitsprobleme den Rücken stärken können.

So manchem Autoren, mancher Rednerin auf den Demonstrationen, aber auch den ’stillen Geistern‘ im Land, die sich um Klarheit, einen authentischen individuellen Weg und um ihre Mitwelt ohne viele Worte kümmern, möchte man gerade in diesen Tagen zurufen:

(Yasna XIII, 12)

Denn das sind die Helden der Welt,

welche der Wahrheit dienen

und dem Geiste in sich,

und die sich recken zu dir,

hoch auf zu deinem Himmel.

Sie rasen nicht,

und sie ducken sich nicht.

Sie sind sie selbst,

weil sie Gottes sind!

Zarathustra Spitama, der altiranische Priester und Philosoph, zeitlich wahrscheinlich mindestens 3 Jahrtausende von uns Heutigen ‚entfernt‘, spricht in den Gathas des Awesta, dem vermutlich ältesten Teil der auf ihn zurückgehenden Schriften, u.a. folgende Gedanken aus, denen man ähnliche Stellen in diesem Text an die Seite stellen könnte. Ich gebe hier Zitate in der Übertragung von Paul Eberhardt, Diederichs 1920, wider, die den Titel „Das Rufen des Zarathustra“ trägt:

(Yasna V,12)

Sprachen nicht alle Propheten

aus solch bedrängtem Herzen wie ich,

loderte nicht in ihnen derselbe Zorn

gegen die Rotte,

welche die allen offene Erde

mit Satzungen und Rechtssprüchen verwehrt,

wie durch einen Zauber, den anderen ?

In solche geklügelten Gesetze

hüllt sich Gruhma ein,

der Lügenkönig der Tage.

(Gruhma – offenbar ein konkreter Machthaber zu Lebzeiten Zarathustra Spitamas)

 

(Yasna V,14, letzte beiden Zeilen)

Macht uns die Erde wieder frei,

ein Opfer ist sie jetzt für Rasende.

Die Gathas des Awesta (gathas: ‚avestisch‘ für ‚Lieder, Gesänge, auch Gesangspredigten‘) sind leider sicher nicht Lesestoff für den ‚durchschnittlichen Mitteleuropäer‘ – sie atmen einen umfassenden, kosmisch-religiösen Geist, der durchaus intertraditionelle Züge trägt und auch von einer ’säkularen Spiritualität‘, einem philosophischen Weltgeist-Verständnis aufgenommen und bejaht werden kann, vielleicht auch ‚übersetzt‘ in je eigene, zeitbedingte Terminologie und sprachliche Vorlieben. Zarathustra ruft den Weltgeist an, die höchste schöpferische Intelligenz und bezieht sich auf das, was die Erde will; er lässt sie (als Ausdruck der Weltseele) zu Wort kommen, er spricht mit ihr, spricht für sie, verweist auf sich selbst als einen Bewahrer und Vertreter dieses göttlich-irdischen Wollens, und er äußert stellvertretend für viele – auch nach ihm folgende Generationen – die Sehnsucht nach einer dem ‚Heiligtum Leben‘ verbundenen Daseinsweise nicht nur äußerlicher Natur, sondern wie selbstverständlich auch einer des Seelischen, des wirklich weltverbundenen (kosmischen) Ichs, dass das Göttliche noch erkennen will und anbetet in unmittelbarer, unverstellter Art, ohne sich vor sich Stellvertretung anmaßenden Priestern starrer Religion oder aufgabenvergessenen Landesfürsten zu beugen. Er äußert sich zu grundlegenden Dingen des Weltenbaus, der antagonistischen Gegenüberstellung schöpferischen und vernichtenden – mephistophelitischen – Geistes – Ahura Mazda und Ahriman bzw. gutem Geist (Spenta Mainyu) und bösem Geist (Angra Mainyu) – und der Notwendigkeit der Entscheidung des Menschen für das Gute im Kampf gegen das Böse, wenn denn echte Erkenntnis und Errettung aus der Not der Weltmisere möglich und gewünscht sein soll. Ein nur scheinbar obsolet gewordener Gedanke, der scheinsicher und ‚aufgeklärt‘ vom ‚modernen Zeitgeist‘ ständig übergangen wird, gleichwohl er, der ‚Zeitgeist, selbst Ausdruck und meist ahnungsloser Mitspieler dieses Grundwiderspruchs des Welt-Seins und In-der-Welt-seins ist, wie alles in der Erscheinungswelt Existierende Ausdruck und Mitspieler im geistigen Ringen um schöpferische Entfaltung und Erfüllung ist. Man lese gern im Interview mit Jochen Kirchhoff, das ich im vergangenen Jahr mit ihm geführt habe oder vertiefe das Thema im entsprechenden Videogespräch. –

Jeder Mensch – Jochen Kirchhoff macht dies im Videogespräch „Was die Erde will“ deutlich – kann sich nur auf neutralem Boden wähnen, – in Wirklichkeit jedoch bezieht er ständig Stellung  durch sein Denken, Fühlen und Handeln, im Ringen um die Schöpfung, um wahren Frieden und sinnvolle Entwicklung. –

Eine allzu direkte ‚Nutzbarmachung‘ solch eines Anrufungs-Textes, wie es die Gathas des Awesta sind, gar argumentativ, in einem Widerspruch gegen das hart und zugleich säuselsanft-glattdesignt agierende Illusionsregime der weltumspannenden ‚wissenschaftlich-technischen (und miltärischen) Fortschritts(einheits)front‘, des ‚megatechnischen Pharaos‘, wie das Jochen Kirchhoff nennt, dem wir uns in der Corona-Krise ja nur in zugespitzter Form ausgesetzt sehen, ist kaum angezeigt oder sinnvoll.

Dennoch fiel mir dieser wunderbare Text der Gathas, auch wegen seines Klanges, seines feurig-liebevoll-kämpferischen Tones ein, als ich das Videogespräch „Was die Erde will“ ansah und auf mich wirken ließ, in dem es ja auch um Argumente gegen einen wieder einmal ‚rasenden Zeitgeist‘ geht – und um eine ganz und gar vertiefte Betrachtung des gesamten Bezugssystems der Moderne, um eine griffige und klare Analyse der psychokosmologischen Verfasstheit, um eine Formulierung  Jochen Kirchhoffs bewusst aufzugreifen, unserer Tage, die zumindest bei der überwiegenden Mehrheit der Menschen, auch bei vielen Corona-Kritkern, auch in uns sich vermeintlich oder/und real bewusster Entwickelnden selbst, mindestens in mehr oder minder großen Resten, anzutreffen ist. Wir befinden uns in einer Bewusstseinskrise, die in ihrer Zuspitzung einmalig in der Menschheitsgeschichte ist. –

Zarathustra zelebriert in den Gathas eine geistig-seelische Verbundenheit mit der Erde, mit dem Göttlichen, mit der Natur, die von dem – gelebten – Geist zeugt, den wir zur Überwindung der im Videogespräch und im Buch „Was die Erde will“ – einem Band aus der nachwievor unerreichten (im doppelten Sinne auch von einer möglichen Leserschaft bisher offenkundig noch nicht genügend ‚erreichten‘) Tetralogie (Was die Erde will, Die Anderwelt, Die Erlösung der Natur, Räume, Dimensionen, Weltmodelle), im Drachen-Verlag geführt, vorzüglich ins Licht der Aufmerksamkeit gerückten Bewusstseinskrise der Menschheit brauchen. Man mag sich als Atheist am religiösen Gestus stören, den Zarathustra einsetzt und zelebriert; mir geht es bei der Bezugnahme auf den Text nicht um eine Hofierung zoroastrischer Religion oder des Religiösen überhaupt, obwohl ich bekenne, dass ich selbst ohne diese Facette von bewusster Hinwendung zum göttlichen Wesen der Welt nicht leben wollte – sondern um den Hinweis auf den schon vor vielen Jahrhunderten und bis heute nicht überwundenen, von Menschen sehr wohl wahrgenommenen Zwiespalt im geistig-seelischen – und materiellen – Verhältnis zu Erde und Natur und Kosmos; man könnte von einer sich bewusstseinsmäßig abspaltenden Seinsherkunftvergessenheit bei gleichzeitiger Potentialnivellierung, Entwicklungs(ziel)verweigerung und ahnungslos zurückstürzender Kulturlosigkeit, -verlustiggehung des Menschen sprechen; ein bißchen sperrig, zugegeben, vielleicht dennoch korrekt beschreibend, – durch Geister wie Novalis, Hölderlin und auch Goethe, auf die wir uns naturphilosophisch immer wieder beziehen können, früh gesehen und kritisiert. –

Am intensivsten – und wahrscheinlich folgenreichsten – durch Helmut Friedrich Krause.

Zarathustra rückt die Betrachtung der Welt und des Lebens in und mit ihr zurecht: ein sinnvolles, gewidmetes Leben will er führen, will verteidigen, was da lebt, blüht, wachsen will, will das Leben erkennen in Ursprung und Entfaltung und – das ist noch eine besondere Nuance – auch als Bewahrer der Welt, in gewisser Weise als mitschöpferisch Tätiger, im dienenden Modus auftreten, den Widerspruch zu Verweigerern des ‚Erdenrechts‘ auf Entfaltung und den Gewaltsamen, die ihre Machtinteressen vergotten, nicht scheuend. Er weiß, dass eines Tages, – wann nur ? -, eine Befreiung der Erde geschehen kann, die das ‚falsche Regime der Lügenkönige‘ hinwegfegt. Der Wahrheit, auf allen Ebenen, verpflichtet zu sein, bedeutet sie immer wieder gegen den Ansturm der bequemen Verleugnungen ‚ins Feld zu führen‘, auch und gerade in sich selbst. Zarathustra kommt in den Gathas immer wieder auf die Schwierigkeit dieses ‚inneren Kampfes‘ um die Wahrheit, um Erkenntnis zu sprechen, die jeder von uns kennt, wenn er sich bewusst entwickeln will.

Nun ist dieser Tag, von dem wie wir auch der Rufende träumte, bis zum heutigen ganz offenbar noch nicht gekommen, und in manchem von uns ist dennoch diese ‚(un)gewisse Gewissheit‘ eines Zarathustra präsent, vielleicht manchmal zu ’naiv‘ im Sinne eines realistischen Blickes auf Kraftaufwand für die Veränderung und die nötigen, unumgänglichen Konsequenzen. Aber er wird kommen, ‚dieser Tag‘. Das spüren wir. Das wollen wir. Das will die Erde: eine ‚irdisch-kosmische Wende‘, die man so ‚anrufen‘ könnte:

(Yasna XI, 3)

Wann wird es aufgehen,

das Morgenrot jenes Tages,

wo die Menschheit sich wendet

zum Lichte der Wahrheit,

wenn das Rufen der Helfer

endlich gehört

und danach getan wird ?

Doch das sei,

wann du willst.

Ich will mich mühen,

als sei es schon Zeit.

Wenn ich Jochen Kirchhoff bei seinen inspirierenden, lebenserfahrenen, philosophisch wohl begründeten wie allgemeinverständlichen Gedanken bei Wort und Geist nehme, dann erlebe ich, dass in ihm, den ich für einen, wenn nicht den führenden philosophischen Geist unserer Tage halte, diese ‚(un)gewisse Gewissheit‘ kommenden unumkehrbaren Wandels lebendig ist.

Der von ihm geäußerte Schlusssatz im Videogespräch, dass ich jedem empfehlen kann, der sich mit der wirklichen Lage unserer Welt in der Tiefe auseinandersetzen will, sei auch an das Ende dieses Textes gestellt. Ich gehe davon aus, dass Zarathustra – wie mancher andere große schöpferische Geist – den folgenden Gedanken vollständig beipflichtet(e).

Jochen Kirchhoff: „… Bewusstseinsarbeit in dem Glauben, dass es, wenn man Dinge lebendig einspeist in das Bewusstseinsfeld, das damit auch tatsächlich reale Wirkungen erzielt werden, die hilfreich sind, die heilsam sind und die auch der Erde dienen. Und das ist für die Erde auch gut, denn wir wollen die Erde erhalten, wir wollen sie nicht zerstören – weil wir sie lieben und weil wir sie brauchen, und weil sie auch uns braucht. Und aus dieser Verantwortung wollen wir uns nicht rausstehlen. Der Mensch hat eine kosmische Verantwortung und auch eine Verantwortung der Erde gegenüber. Aber er ist auch mitgedacht mit allem. … Alles ist auch Gedanke, Pflanzen sind in gewisser Weise auch Gedanken. Die Dinge sind auch gedanklich, auch – aber nicht abstrakte Gedanken, sondern lebendig, geistig.“ (Dieses Zitat ist sinnbewahrend und nur geringfügigst abweichend vom gesprochenen Wort dem Videogespräch entnommen.)

Uli Fischer, 1.7.2020 / 5780

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Das Video „Was die Erde will“ ist veröffentlicht auf dem youtube-Kanal von Jochen Kirchhoff für naturphilosophische Bildung, wissenschaftskritische Positionen und kosmologische Alternativen:

https://www.youtube.com/watch?v=s-40Oa6yTxQ

Das Buch „Was die Erde will“ von J. Kirchhoff erschien zuächst 1998 im Lübbe-Verlag. Jetzt ist es in einer Ausgabe des Drachen-Verlages erhältlich:

https://www.drachenverlag.de/buch/Was_die_Erde_will.html

Für eine Auseinandersetzung mit dem philosophischen und kosmologischen Gehalt der Gathas des Awesta hier die Darstellung des Textes auf der Website des Zarathustra-Vereins in einer Übertragung von H.K. Iranschähr, die ich wegen der Verwendung des Weltseele-Begriffes in der Übersetzung, wenn dieser auch in einer bestimmten Farbe, dem Erdbezug im Textsinn folgend, verwendet wird, für lesenswert halte:

https://www.zarathustra-verein.de/gathas-des-awestas/

Die Übertragung von Paul Eberhardt „Das Rufen des Zaratustra“ ist nur zuweilen antiquarisch erhältlich und zeichnet sich durch poetische Kraft und Klarheit aus und ist für wiederholtes Lesen gut geeignet.

„Das Ende der Pandemie“ – am 1. August 2020 in Berlin

Der Beitrag von Anselm Lenz in der Rubrik „Tagesdosis“von KenFM vom 24.6.2020 hat u.a. das für den 1. August 2020/5780in Berlin geplante (und angemeldete) Fest für Frieden und Demokratie zum Inhalt; die Veranstaltung ist für 500.000 Menschen angemeldet, es könnte gut sein, dass sich mehr als diese versammeln werden. – Wenn es denn zu dieser Veranstaltung kommt – und nicht ‚unerwartet‘ schon erwartete Dinge wie eine ‚Zweite Welle‘ wieder zu staatlichen Verordnungen führen, die das normale öffentliche Leben behindern, stören oder sogar verunmöglichen. Wir werden sehen.

Die Arbeit von Anselm Lenz, Ken Jebsen und Team, Michael Ballauf (Organisator des 1. Augustes) und vieler anderer in der Öffentlichkeit Aktiver, – Dr. Schiffmann, Dr. Bhakdi u.a. – bezieht sich ja in erster Linie auf die Wiederherstellung der durch das Grundgesetz der BRD garantierten Grundrechte, die Beendigung der sogenannten ‚Corona-Maßnahmen‘, auf eine für notwendig und möglich gehaltene Harmonisierung von Wirtschaft, Politik und Gesellschaft und ähnliches.

Im Video „Was die Erde will“ geht Jochen Kirchhoff – wenn man so will in Zusammenfassung seiner gesamten Arbeit für einen grundlegenden Bewusstseinswandel – auf die Tiefenzusammenhänge ein, die die Corona-Krise als ein quasi logisches Ereignis erscheinen lassen vor dem beständig wirksamen Hintergrund (und Vordergrund) der destruktiven und illusionären Bewusstseinsverfassung der Menschheit und ihrer sie derzeit leitenden und beherrschenden ‚Eliten‘. Es ist ganz sicher richtig, daran anschließend von einer Pandemie – und Pandämonie – des ‚Megatechnischen Pharaos‘, einer erdumspannenden Herrschaft von geist- und naturfeindlicher Ausrichtung zu sprechen, die das Geschehen insgesamt auf erdrückende Weise und mit jahrhundertelanger Vorbereitung und entsprechender Schubkraft ‚im Griff‘ hat – bis in die kleinsten Verästelungen des von jedem gelebten Alltags hinein.

Die bürgerrechtliche Auflehnung gegen absurde Zwangsmaßnahmen, deren Begründung als hinreichend widerlegt oder mindestens vollständig in den Grundpfeilern erschüttert gelten kann, die nachdrückliche Forderung von politischer und sozialer wie wirtschaftlicher Vernunft und möglicher Neuordnung, die geforderte Aufarbeitung der gesamten Vorgänge seit März 2020 (und der langfristigen, konkreten Vorbereitung durch verschiedene global tätige Akteure) und andere Dinge der gesellschaftspolitisch aufgestauten Agenda – dies alles ist meinem Dafürhalten nach grundsätzlich zu bejahen und prinzipiell zu unterstützen.

Wichtig ist dabei nur, den alles tragenden akosmischen und agnostischen Bewusstseinsgrund nicht aus den Augen zu verlieren, der mit allen genannten Aktivitäten längst noch nicht berührt, geschweige denn im Licht des Bewusstseins verwandelt ist.

Im Glauben an ‚Wissenschaft‘ – in ihrer jetzigen Ausrichtung und quasiindustriellen Form, im Glauben an ‚Fortschritt mit und durch Technik‘ – in der jetzigen, Natur zerstörenden Grundausrichtung, im Glauben an ‚Demokratie‘ – in der jetzigen, vollständig manipulierbaren und Natur- und Geistfeindlichkeit subtil und weniger subtil zementierenden Herrschaftsorganisation und in der Quasiverneinung des Menschen als geistig-seelisches Wesen, das eine klare Aufgabe in der Schöpfung hat, kommen wir nicht aus dem Hamsterrad der Zivilisationsprojekte heraus. Der notwendige und von vielen Menschen auch vorgefühlte und durchaus bejahte Wandel ist nur möglich auf Basis unserer Rückbesinnung auf den Sinn des Lebens – die Selbsterkenntnis und die Erlösung der Natur, schöpferisches Wirken im Plan des Großen Ganzen in gelebter Ehrfurcht vor dem Leben und der Schöpfung. Wir brauchen eine Anamnesis unserer umfassenden Existenz, ohne die wir zu großen Teilen blind und taub bleiben für die Impulse der Schöpfungsintelligenz, die allem Leben vorausgeht.

Ohne eine grundsätzliche Zerschlagung der hemmenden Bewusstseinsillusionen der Menschheit im Hinblick auf ihren Platz im Kosmos und ihre Bewusstseinsaufgabe kann es keine echte Lösung der grundlegenden Probleme geben, für die die ‚Corona-Krise‘ als ein vorläufig unübertrofffenes Menetekel menschlichen Aberwitzes und geistiger Verirrung dienen mag. –

Das haben Helmut Krause und  Jochen Kirchhoff in besonders konsequenter und überzeugender Weise herausgearbeitet. Daran sei erinnnert. –

UF: Struktur von begründeter Kritik und notwendigem Wandel im wiss. Bereich

Folgende Gedanken können verdeutlichen, wie die Kritik der wissenschaftlichen Theoriebildung und die Neudeutung der Phänomene ‚gebaut‘ ist (oder sein kann). Man kann dies u. a. in den Werken von Kirchhoff und Krause studieren. Vielleicht ist das zur Orientierung manchmal hilfreich, wenn man bestimmte Gedanken einem fassbaren Themenbereich ‚zuordnen‘ kann, gerade auch in Diskussionen. Die Leistungen und Beiträge Einzelner lassen sich so (in Grenzen) zuordnen.

Das hier Dargestellte basiert natürlich auf der Überzeugung, dass ein grundlegender Wandel notwendig und möglich, ja unumgänglich ist.

Es gibt zunächst eine völlig rational nachvollziehbare und begründete ‚Logik des Wandels‘:

  • Kritik der inneren Widersprüche von physikalischen und astrophysikalischen, kosmologischen (überhaupt wiss.) Theorien, Kritik von ungestützter oder fahrlässiger Wissensbehauptung, Kritik von konkreten Forschungsprojekten in ihren Vorgehensweisen
  • Kritik der Prämissen der angewandten wissenschaftlichen Methoden
  • Grundsätzliche Erkenntnis-Kritik mit dem Ziel vertiefter Erkenntnis-Bejahung unter Wahrung und Stärkung rationaler Prinzipien wie z. B. gebotener Erkenntnisvorbehalte
  • Wissenschafts- und philosophiegeschichtliche Nachzeichnung der bisherigen Erkenntniswege unter Einbeziehung der Wege, die sich bisher unwiderlegt nicht durchgesetzt haben
  • Neusetzung und Ausdifferenzierung von tragfähige(re)n Prämissen (Neusetzung meint hier auch und vor allem Wiederanknüpfen)
  • Einführung neuer Grundgedanken (um das Wort ‚Theorie‘ aus methodischer Sicht zu vermeiden, da es sich um Beispiele – siehe Radialfeldhypothese – mental-transmentaler Forschung handelt, die bisher als ‚unwissenschaftlich‘ gilt)
  • Neue Deutung vorhandener, abgesicherter Beobachtung
  • Ergänzende experimentelle Ergebnisse auf Basis der neuen Grundgedanken bei aktiver Beachtung und Diskussion falsifizierender Bemühungen
  • Paradigmenwechsel durch echte öffentliche Diskussion und Akzeptanz sowie Beginn zielgerichteter Neuordnung der ‚Erkenntnisgewinnungssphären‘ unter Wahrung/Sicherung der haltbaren Ergebnisse bisherigen Forschens mit dem Zweck vertieften Verständnisses und weiterer Verankerung von bewusst gesetzten ‚neuen‘ Prämissen und Grundgedanken in ihrer Leitfunktion. Ein Paradigmenwechsel ist auch durch das Eintreten außergewöhnlicher Ereignisse, die zu einem Umdenken zwingen, denkbar (und möglich).

Es versteht sich von selbst, dass dies alles mit einem Höchstmaß an Transparenz, Nachvollziehbarkeit und kritischer ‚Selbstdistanz‘ zu geschehen hat. Ein wirklicher Wandel im wissenschaftlichen Bereich ist nur möglich auf der Basis der Kombination der Durchsetzung eines der Wirklichkeit gemäßeren Denkens und der strengen Einhaltung erarbeiteter und darüber hinaus einzufordernder ‚Standards‘ (siehe z. B. A. Unzicker zum Thema Datenaufbereitung und Transparenz/Zugänglichkeit).

Die ‚Wiedervereinigung‘ von Spiritualität, Philosophie und Wissenschaft ist dabei ebenfalls unumgänglich, weil sie der conditio humana entspricht bzw. diese zum Ausdruck bringt. Natürlich unter Wahrung der sinnvollen Leistungen der Aufklärung.

Jochen Kirchhoff zum 75. Geburtstag

Zum 75. Geburtstag von Jochen Kirchhoff am 2. August 2019/5779 gehe ich gern Gedanken nach, die sein Wirken und seine Person würdigen – ich halte ihn für den bedeutendsten Philosophen unserer Tage, und das selbstverständlich ungeachtet der viel zu geringen öffentlichen Aufmerksamkeit, die seit Jahr und Tag und bisher seinen Impulsen zuteil wird, Impulse, für die man als an Wahrheit und Wirklichkeit in der Tiefe interessierter Mensch nur dankbar sein kann. (Man mag sich am Superlativ stören oder auch nicht – ich halte an dieser Einordnung ganz bewusst fest, weil ich sie für wahr erachte – und wenn man etwas für wahr erachtet, dann muss es gelegentlich auch so – und nicht anders – ‚gebracht‘ werden.)

Aber was heißt das schon, dass das Wirken für das Wesentliche nicht im ‚Rampenlicht‘ steht ? Es erinnert uns daran, wie die Dinge auf Erden (zu) stehen (scheinen) – nichts weiter.

Ich will hier und heute nicht auf so etwas wie eine ‚Biografie‘ eingehen, wenn es auch von natürlichem Interesse sein mag, dass Jochen Kirchhoff einge Zeit als Gymnasiallehrer wirkte und als Dozent an einer Berliner Hochschule und an der Humboldt-Uni tätig war, viele Vorträge gehalten hat, Seminare u.a. zum ‚Musikthema‘ gegeben hat, am Leben einer bekannten Berliner Buchhandlung beteiligt war usf. – Hier und heute geht es mir um das philosophische Wirken dieser Persönlichkeit Jochen Kirchhoff und um sein durchaus solitäres Oeuvre, das seinesgleichen sucht. –

Immer wieder auf’s Neue bin ich begeistert vom philosophischen Zugriff und Durchgriff, den Jochen Kirchhoff in Schrift und gesprochenem Wort zelebriert – man lese ein Werk wie „Räume, Dimensionen, Weltmodelle“ mit seiner ganz und gar wunderbaren Verzahnung und Schichtung von wissenschaftskritischem Denken, Philosophie, schöpferischer Meditation, Neuansätzen für die Physik und ‚aufgeklärt-(und-auch-)wissender‘ Spiritualität oder schaue ein Video wie das Nietzsche-Video an, das eine Fülle an Anregungen für die je eigene Erkenntnisarbeit bietet neben der nie anbiedernden Würdigung und auch kritischen Auseinandersetzung mit Nietzsches Gedanken: Jochen Kirchhoff eröffnet immer wieder inspirierend, ’near to the people‘ in einem höheren Sinne und auch unterhaltsam den Zugang zu den wirklichen Schätzen des Geistes – und zu dem Schatz, den er selbst in dem nun gute 5 Jahrzehnte währenden philosophischen Wirken erarbeitet hat. –

‚Immer‘ und ‚wieder‘, zwei Worte, die in ihrer Einzelbedeutung mit Grundaussagen seines Denkens in Verbindung gebracht werden können:

‚Immer‘: der Gedanke des ewigen Universums, des ewigen Weltprozesses, der Permanenz der göttlichen Präsenz (von Weltgeist, Weltseele und Weltäther) ist die philosophische Basis echter Metaphysik und des fortschreitenden Erkenntnisprozesses des Menschen. Ohne das ‚Immer‘ gibt es kein ‚Etwas‘ oder ‚Jemand‘, ohne das ‚Immer‘ sind wir nicht. Wir sind das ‚Immer‘. –

‚Wieder‘: Der Welt- und Erkenntnisprozess ist anamnetischer (‚tiefenerinnernder‘) Natur, und jedwede Erinnerung ist ein ‚Wieder‘ – und das ‚Wieder‘ spiegelt auch das ‚mantrische Arbeitsprinzip‘: wieder und wieder müssen und sollen wir uns als Menschen die/den Fragen nach der eigentlichen Wirklichkeit stellen, wieder und wieder wiederholen wir dabei schon Erkanntes, Wahres, in je aktueller, situationsbezogener Form, um es wirkmächtig in uns seinen Dienst (an uns und am Ganzen) verrichten zu lassen.

Was mich immer wieder persönlich berührt – neben dem angenehm selbstverständlichen und nicht in Zweifelsucht verfallendem In-Frage-Stellen der eigenen ‚Gewissheiten‘ und der allzu einfachen Beantwortbarkeit von Tiefen-Fragen – sind Jochen Kirchhoffs durchdringende – so will ich sie hier einmal nennen – Ermutigungserinnerungen, die sich – wie andere ‚Erinnerungsariadnefäden‘ auch – durch sein Werk ziehen:

  • Du bist gemeint – die ganz konkrete Erinnerung und auch Rückgewinnung der kosmischen Urwürde des Menschseins vor dem Hintergrund des unendlichen und ewigen Universums auf der einen Seite und dem verbreiteten quasi-nihilistischen Pseudoindividualismus auf der anderen Seite
  • Du weißt es – das Prinzip der grundsätzlichen weltseelischen Wissensebenbürtigkeit und Erinnerungsfähigkeit des Angesprochenen als Teilnehmendem am Ganzen und Repräsentanten der Weltseele
  • Du kannst es – das unaufhebbare und universale Ziel des menschlichen Lebens besteht, ist anstrebbar und erreichbar und liegt in der Natur der Entwicklungsmöglichkeiten des Menschseins ‚von Anfang an‘ beschlossen – wir sind ‚zu Höherem geboren‘: zu UNS SELBST

Der Begriff der Würde des Daseins, des Geschöpflichen generell, bekommt in der Sphäre seines vielfältigen Wirkens wieder einen konkreten, fassbaren und zu verteidigenden Grund, denn alles wirkt auf das hohe Ziel von Geschöpflichkeit hin: SELBST-Erkenntnis und SELBST-Verwirklichung, die nur durch den langen ‚Formendurchlauf‘ des Seelischen durch die Naturreiche und die Verkörperungen in menschlicher Form hindurch möglich und erreichbar sind und offenbar in echter, bewusster Verantwortungsübernahme als mitschöpferisches Wesen gipfeln. Unser wirklich(st)es Werden ist von einem tiefen Sinn erfüllt und getragen. Und wir können uns daran ‚tiefenerinnern‘. Wir müssen es sogar. –

Was hat Jochen Kirchhoff geleistet, und was leistet er immer noch und weiterhin:

Die Vielzahl und Unterschiedlichkeit der Themen, die er bearbeitet hat und bearbeitet, ist beeindruckend und staunenswert und zugleich immer auf ein einziges Ziel ausgerichtet: den Durchbruch echter geistiger Erkenntnisse in einer Atmosphäre der (unbewussten) Ignoranz und Unwissenheit – zum Wohle des Ganzen und zur – letztlich wiederum konkreten – Erreichung ‚festen Bodens unter den Füßen für das Gestirn Erde‘ und ein selbst-bewusstes Voranschreiten des Einzelnen auf dem geistig-seelischen Weg.

Ich hebe hier aus meiner Sicht wichtige Arbeitsfelder ohne Anspruch auf eine Vollständigkeit oder gerechte Reihenfolge einmal hervor. Ein ‚Tätigkeitsmandala‘, eine ‚Tätigkeitsspirale‘ wären ganz sicher adäquate(re) Darstellungsformen. Die ursprüngliche (und unaufhebbare) Einheit von lebensverbundener Spiritualität, kosmischer Philosophie und Naturerkenntnisarbeit (oder Natur(schau)-Wissenschaft) ist in seinem Wirken unverkennbar und geradezu beispielhaft vorgeführt:

  1. Die Bewahrung und Pflege des Wirkens und der Werke von Helmut Friedrich Krause, sowohl in editorischer Hinsicht als auch als unermüdlicher Erzähler der Lebens- und Wirkensgeschichte und Bewahrer des geistigen Vermächtnisses des größten Philosophen und Metaphysikers der Weltgeschichte; das sei hier besonders ad 1 gesetzt – auch wenn meine Einordnung von Helmut Friedrich Krause von dem einen oder anderen Leser dieser Zeilen ‚bestaunt‘ werden sollte: Who is Helmut Friedrich Krause ? – Eine gute Frage !
  2. Die Bewahrung, Erneuerung und konsequente Fortführung respektive Vertiefung des Alllebendigkeitsgedankens in der Philosophie und kosmosorientierten Naturwissenschaft – und in diesem Zusammenhang natürlich die Wiedererweckung und Fruchtbarmachung des Weltseele-Gedankens als eines unabdingbaren Werkzeuges naturphilosophischen Arbeitens, Denkens und Lebens
  3. Die konsequente Heraushebung und Kenntlichmachung derjenigen, die entweder zur Problemstellung unserer Tage oder/und zur Lösung beigetragen haben – ein Vorgehen, dass gerade uns Deutschen nochmal bewusst macht, wieviele Impulse auf den Gebieten der Musik, der Philosophie, der Literatur und der Naturwissenschaften (auch der lebendigen Naturwissenschaften) von unserem Volke ausgegangen sind und ausgehen – im Sinne kosmischen Verstehens wie im Sinne unbewusster Verweigerung gegenüber den Gesetzen des Lebens. Das Kenntlich- und Fruchtbarmachen der bereits vorhandenen Beiträge zur ‚Kosmischen Tradition‘ bspw. eines Giordano Brunos und eines Schellings seien hier stellvertrend genannt.
  4. Die weitere Herausarbeitung der Stellung der klassischen europäischen Musik in der (spirituellen) Weltkultur und ihres Wertes für die Bewusstseinsentwicklung des Einzelnen wie der Menschheit als Ganzem sowie die grundsätzliche Formulierung einer Theorie der Archephone als urwüchsigsten Gestaltungselementen der Weltseele, des weltseelischen Geschehens und als metaphysischer Grundlegung des Klanges und der Musik
  5. Intensivste Grundlagenarbeit für die Revision und Ablösung der naturwissenschaftlichen Annahmen der Moderne vom Aufbau der Welt und ihrer Funktionsweise, hier besonders die philosophisch durchgründete Kritik der heute verbreiteten Physik und modernen Kosmologie als fatal fehlsteuernd wirkenden Leit’wissenschaften‘ ohne echte Erkenntnis-Perspektive
  6. Die Lebendigerhaltung, Weiterführung und der Ausbau der Radialfeldhypothese als einer Schlüsselhypothese zum Verständnis des ‚organischen‘ Aufbaus des Universums, der Materie und der Gestirne in ihrem Werden, Sich-Entwickeln und Vergehen
  7. Die Verteidigung der Stellung und eigentlichen Funktion des Menschen im Naturerlösungsprozess und die Entwicklung des metaphysischen Evolutionsgedankens anhand der Denkfigur des ‚Kosmischen Anthropos‘ als fruchtbarem Begriff, dem traditionelle Bezeichnungen wie Buddha-Natur oder Höheres Selbst problemlos beigeordnet werden können zu einem vertieften und integralen Verständnis des Ziels menschlicher Entwicklung
  8. Die Lebendigerhaltung, Weiterführung und der Ausbau der Akusmatik als Lehre von den klanglich-geistigen Rhythmen des Universums für ‚den irdischen Gebrauch‘ und darüber hinaus.
  9. Es wäre darüber hinaus noch so manches Andere an zu Würdigendem erwähnenswert.

Lieber Jochen, von mir – und sicher auch stellvertretend für Andere – :

Ein herzliches Danke für dein ausdauerndes Wirken, die zahlreichen Impulse und Anregungen in deinem Werk und so manches Gespräch und schriftlichen Austausch, die in mir nachklingen als Erinnerungshilfe im eigenen Fortschreiten zum ‚hohen Ziel‘ – wie weit es auch ‚entfernt, so nah‘ sein mag in seiner ganzen ‚immer anwesenden‘ Wirksamkeit und Zugkraft.

‚Bleiben wir immer hart am Wind der Sache‘ –

Happy birthday!

Uli Fischer

im Juli 2019 / 5779

Ein philosophischer Blick auf das Böse – Interview mit Jochen Kirchhoff

Nachfolgendes Interview erschien in der Juli/August-Ausgabe 2019 der Zeitschrift raum&zeit

Ein philosophischer Blick auf das Böse

Interview mit Jochen Kirchhoff

Lieber Jochen, ich freue mich, dass wir Gelegenheit haben für ein Interview mit dir zu einem immer aktuellen Thema, das sich selten tieferer Beleuchtung erfreut. Dabei hat der philosophische Blick auf das Böse in Deutschland durchaus Tradition, wenn man an Böhme und Schelling denkt. Warum ist das Thema für einen Philosophen von Bedeutung, überhaupt ein grundlegendes Verständnis des Bösen für uns Menschen wichtig, ja unabdingbar? Wissen wir nicht, was das Böse ist?

Wesen und Ursprung des Bösen scheinen rätselhaft wie eh und je zu sein. Ideologien über das Böse (und das Gute) gibt es zuhauf, gesichertes Wissen kaum. Ich habe gelegentlich das Gefühl, dass hier ein Tabu berührt wird. Es soll etwas verborgen bleiben. Dabei ist es für die Menschheit von existentieller Notwendigkeit, gerade hier Klarheit zu gewinnen.

Das Rätsel des Bösen in philosophischer Sicht ist unlösbar gebunden an das Rätsel der Willensfreiheit, des Menschen überhaupt, und an die Frage des sog. Weltbildes, die Kosmologie, die immer auch Psycho-Kosmologie ist. Einstein hielt die Frage „Ist das Universum ein freundlicher Ort?“ für die wichtigste Frage überhaupt. Man hat das Gefühl, dass hinter dieser Frage die Angst steht, dass wir möglicherweise in einem eher ‚unfreundlichen’ oder gar schrecklichen Universum leben. Legt man die moderne Kosmologie zugrunde, so könnte einen der grausige Verdacht packen, dass dieses Universum gnadenlos, monströs ist, worauf Schwarze Löcher und ähnliche Monster schließen lassen.

Nur jenseits der Mainstream-Kosmologie lässt sich sinnvoll nachdenken über den Menschen, die Freiheit und das Rätsel von Gut und Böse.

Auf wen kann man sich dann beziehen, und welche Gedanken sind hier wichtig und schon gedacht worden ?

Du hast Recht, wenn du auf die deutsche Philosophie verweist. Hier gibt es in der Tat staunenswerte Versuche, das Problem des Bösen in der Tiefe zu begreifen und zu durchdringen. Jakob Böhme und Schelling sind da besonders bemerkenswert, auch Schopenhauer und Helmut Krause; ich sehe mich in der Tradition dieser Denker.

Ich möchte einen Blick werfen auf einige Antworten auf unsere Rätsel- und Kernfrage, die lange vor der deutschen Philosophie liegen. Hier spielen weitere grundsätzliche Fragen hinein: Ist das Böse eine real existierende Wirk- und Weltmacht oder bloße Negation, Verneinung ohne eigenständige Wirklichkeit, also ein im eigentlich Sinn Nicht-Seiendes? Wie steht das Böse zu Gott (wenn wir dessen Existenz voraussetzen)? Ist es ihm untergeordnet, oder hat es eine eigenständige Wirklichkeit, die auch Gott nicht beeinflussen kann? Ist das Böse so absolut wie Gott, oder ist es bloß eine relative Größe und Potenz, was die meisten Religionen annehmen ?

Einen radikalen Gut-Böse-Dualismus vertrat der altpersische Prophet Zarathustra: Das Gute und das Böse stehen sich bei ihm als eigenständige Prinzipien gegenüber, die im ewigen Kampf miteinander liegen, in den die Menschen einbezogen sind. Der Weltprozess erhält dadurch eine metaphysische Dramatik, der kein Mensch ausweichen kann, weil niemand außerhalb des Weltprozesses steht. Das gibt der Einzelexistenz eine ganz eigene Würde und Tiefe. Aber auch Schwere und Verantwortung.

Und vergleichbare Ansätze im europäischen Raum ?

Im altgriechischen Denken begegnen wir einem etwas anders strukturierten Ur-Dualismus, Erstmalig greifbar bei Hesiod (um 700 v.Chr.). Chaos ist hier der ungeordnete Urzustand der Welt, fast identisch mit der Leere oder dem Nichts. Aus diesem Chaos entfaltet sich der Kosmos, die harmonische und geordnete Welt, der die Menschen sinnvoll eingegliedert sind. Diese Entfaltung ist ein kämpferisches Geschehen, wie es in etwas anderer Form auch in den orphischen Mysterienkulten gelehrt wurde. Der Mensch ist aufgerufen, die noch in ihm vorhandenen unbewusst-dunklen und in diesem Sinne bösen Anteile zu überwinden, sie zu transformieren zu kosmischer Klarheit und Harmonie, wie sie sich etwa in der Siebenzahl manifestiert, der Zahl Apollons.

Der Versuch des Philosophen Schelling, das Rätsel des Bösen zu denken, ist wohl einer der großartigsten Entwürfe überhaupt zu unserem Thema. Schelling übernimmt Jakob Böhmes Vorstellung eines Geisterringens antagonistischer Kräfte im kosmischen Geschehen, womit ein metaphysischer Kampf von seelisch-geistigen Wesenheiten gemeint ist, in die auch die menschliche Seele verstrickt ist. Auch für Schelling ist der Kosmos im letzten geordnetes Chaos, mühsam zur Ordnung gezwungene Formlosigkeit. Wie die Finsternis den Ermöglichungsgrund des Lichtes darstellt, so ist die Nacht des chaotisch Unbewussten und des blinden Wollens der Ermöglichungsgrund des bewussten Geistes. Dieser Widerspruch des Seins gründet im Absoluten selbst, er ist also nicht eliminierbar, gehört zur Grundbedingung der Existenz überhaupt.

Schelling: „Nach der ewigen Tat der Selbstoffenbarung ist nämlich die Welt, wie wir sie jetzt erblicken, alles Regel, Ordnung und Form; aber immer liegt noch im Grund das Regellose, als könne es einmal wieder durchbrechen, und nirgends scheint es, als wären Ordnung und Form das Ursprüngliche, sondern als wäre ein anfänglich Regelloses zur Ordnung gebracht worden. (…) Ohne dies vorausgehende Dunkel gibt es keine Realität der Kreatur; Finsternis ist ihr notwendiges Erbteil… Dennoch wüssten wir nichts, das den Menschen mehr antreiben könnte, aus allen Kräften nach dem Lichte zu streben, als das Bewusstsein der tiefen Nacht, aus der er ans Dasein gehoben worden.“ (Schelling-Monografie, S.123) Das Böse ist für Schelling nicht bloße Verneinung der inneren Harmonie, sondern positive Disharmonie. Damit wird der Weltprozess wie bei Zarathustra zu einem metaphysischen Drama, einem den ganzen Menschen erfassenden Bewusstseinsringen.

Grundsätzlich gilt: Das Gut-Böse-Rätsel ist mit Blick auf ein bloß biologisch, psychologisch und sozial geprägtes Menschenbild nicht zu bewältigen. Alle Versuche in dieser Richtung sind mehr oder weniger gescheitert. Der metaphysische Grundansatz, wie ich ihn vertrete, ist in der herrschenden Intellektualkultur eher ein Fremdkörper, sofern damit Wissensansprüche verbunden sind, aber ich bleibe dabei.

Du kennzeichnest die Auseinandersetzung in der Welt und um die Welt auch als Geisterringen. Wie kommst du darauf ?

Dass es im Universum ein großes Geisterringen gibt, ist eine sicher weitgehende Behauptung oder auch Hypothese, die sich naturgemäß nicht in Gänze beweisen lässt. Aber es gibt Indizien dafür. Die ‚Götterschlachten’, die sich in den meisten Weltmythen finden, so verschieden sie auch sind, gehören auf jeden Fall dazu, wenn wir diese mit Schelling ins Geistige transponieren oder als Verbildlichung seelisch-kosmischer Prozesse betrachten. Die modernen Neomythen (im Bereich von Fantasy und Sciencefiction, etwa „Matrix“ oder „Herr der Ringe“) basieren darauf und zehren von dieser archetypischen Substanz.

Auch in der Kosmologie der All-Lebendigkeit und Naturphilosophie von Helmut Krause spielt das Geisterringen zwischen den antagonistischen Kräften von Kosmos und Chaos eine zentrale Rolle. Der Mensch wird hier als integraler Mit-Akteur in die kosmische Verantwortung gestellt.

Freiheit und Verantwortung werden, meist in dieser Reihenfolge, ja oft zusammengedacht. Welche Bedeutung hat der Freiheitsbegriff für den Menschen in unserem Zusammenhang?

Der Gut-Böse-Gegensatz ist nicht sinnvoll zu denken ohne die Freiheit, verstanden als geistig-moralische Freiheit oder Willensfreiheit. Existierte diese in einem sozusagen absoluten Sinn nicht, was die völlige Zufälligkeit und Verantwortungslosigkeit des Menschen zur Folge hätte, wäre es müßig, über das Böse und seinen Widerpart, also das sogenannte Gute, auch nur eine Zeile zu schreiben. Freiheit, als Entscheidungsfreiheit, mag intellektuell und von der herkömmlichen Kausalvorstellung aus nicht erweisbar sein – ohne sie wird die Frage nach dem Bösen und dem Guten zur Scheinfrage.

Letztlich führen alle Gedankenpfade zum Gut-Böse-Thema auf die Frage zurück: „In was für einem Universum leben wir?“ Nur in einem lebendigen, von der Weltseele durchpulsten Universum erfährt die Frage nach dem Guten und dem Bösen eine ontologische Verankerung. Dann wäre dieser Kosmos (auch) ein karmischer Kosmos, in dem wir ‚Farbe zu bekennen haben’ und in dem es keine neutrale Nische gibt.

Wie ist das nun mit der Freiheit geistig-moralischer Freiheit, die im Willen wurzelt? Lässt sich die Willensfreiheit denken? In der Welt der Erscheinungen, so meinte Kant, ist die Freiheit nicht aufzufinden. Wenn sie einen Ort hat, muss dieser außerhalb der sinnlich-physischen Welt und deren Kausalverknüpfung liegen. In Schellings Schrift „Philosophische Untersuchungen über das Wesen der menschlichen Freiheit“ von 1809 definiert Schelling Freiheit schlicht als „ein Vermögen des Guten und des Bösen“.

Schelling: „Denn das Böse ist ja nichts anderes als der Urgrund der Existenz.“ (Mon. S.128) Es wird in seinem Zutagetreten ermöglicht durch eine „positive Verkehrtheit oder Umkehrung der Prinzipien“. Und: „Der Mensch ist auf jenen Gipfel gestellt, wo er die Selbstbewegungsquelle zum Guten und dem zum Bösen gleicherweise in sich hat: Das Band der Prinzipien ist kein notwendiges, sondern ein freies. Er steht am Scheidepunkt; was er auch wähle, es wird seine Tat sein, aber er kann nicht in der Unentschiedenheit bleiben.“ (Mon. S.126)

Freiheit ist für Schelling im letzten kein Phänomen der Erfahrung in der Sinnenwelt, sondern eine transzendentale Größe, eine solche jenseits und in gewisser Weise, vor dem Hineingeborenwerden, der Inkarnation des Menschen. Schon das So-und-nicht-anders-Sein des Menschen ist das Ergebnis einer vor der Inkarnation getroffenen geistigen Tat und Entscheidung. Der Einzelne hätte ein anderer sein können, als er realiter ist. Diesen Gedanken finden wir auch bei Schopenhauer.

Freiheit als Möglichkeit zum Bösen, verstanden als Sich-Losreißen vom „Universalwillen“ (Schelling) und damit von der Großen Ordnung, vom Weltgesetz (Dharma oder Tao), kann nur metaphysisch verstanden werden. Wir sind bei der Frage nach Gut und Böse und der darauf bezogenen Freiheit des Willens in einem geistig-kosmischen und existentiellen Raum, der von der herrschenden Wissenschaft nicht erhellt werden kann, wie alle Erfahrungen belegen.

Und der Gedanke der Reinkarnation, den du wie andere auch vertrittst, wird erst gar nicht erwogen, meist vehement als unwissenschaftlich abgetan. Wie denkst du einen tiefgründigen Karmabegriff, der den Kampf von Gut und Böse, als Grundprinzipien der Schöpfung, widerspiegelt ?

Ja, ist der Gedanke der Wiedergeburt hilfreich für das Verständnis des Bösen? Das lässt sich mit guten Gründen bejahen, und wenn auch nur als erklärungsstarke Arbeitshypothese. Wieso „erklärungsstark“? Die einmalige menschliche Existenz zwischen Geburt und Tod wirkt für sich genommen aberwitzig. Wozu der Kampf gegen das Böse und für das Gute (was immer der Einzelne darunter versteht), wenn doch der Tod als schwarze Wand bevorsteht, an der wir sinnlos zerschellen?

Wahrscheinlich braucht der Weltprozess die Reinkarnation menschlicher Wesen. Der Mensch ist offenbar mehr als nur ein höheres oder kluges Tier, es scheint ein Ziel auf jedem bewohnten Gestirn für ihn zu geben. Er ist offenbar einem Gesetz unterworfen, das ihn aus einer Urkatastrophe, einer Art Sturz, und damit aus der Nacht in das Licht des Bewusstseins geführt hat, in einen neuen Sternenweg hinein, in neue Bewährungen und Entscheidungen. Und dies über wiederholte Verkörperungen, stets Absturz-gefährdet, stets noch durchwirkt vom Chaos, aus dem er einst emporstieg. (vgl. Krause, Vom Regenbogen, S. 125 f) Da ist er nun, da sind wir nun. Wie verhalten wir uns? Gerade auf der Erde scheint dieser Prozess besonders schwierig und heikel zu sein, der Boden, auf dem wir stehen, wirkt phasenweise wie seelisch-geistig kontaminiert, wir inkarnieren eine schwer zu tragende karmische Altlast, die sich nur mit erheblichem Kraftaufwand ‚abarbeiten’ lässt.

Wenn das so ist: welchen Forderungen muss sich der Einzelne stellen? Kann er diesen nicht einfach aus dem Wege gehen ? Warum ist die Frage der Haltung zum Bösen (und Guten) eine Schicksalsfrage?

Unsere Existenz, dies sollte nie vergessen werden, ist der Ernstfall, keine Generalprobe. Dieser Ernstfall vollzieht sich jetzt. Im Hier und im Heute, durchtobt vom Kampf antagonistischer Kräfte. Es geht um etwas. Der Mensch ist auf etwas hin angelegt. Er agiert nicht im Nirgendwo oder im seelisch-geistigen Niemandsland. Es gibt offenbar geistige Gesetze, die man nicht ungestraft verletzen oder missachten kann. Und es gibt eine kosmische Verantwortung, die aus einer Kosmologie heraus sinnvoll erscheint, die den Menschen als integralen Teil eines von Bewusstsein erfüllten und lebendigen Ganzen versteht.

Das Böse, würde ich sagen, ist der stets als Möglichkeit gegenwärtige Sog ins Chaos, zurück in die blinde Nacht unseres Ursprungs, verbunden mit der fortgesetzten Missachtung der Großen Ordnung dieses rundum lebendigen Universums, das des ‚gemeinten’ und damit eigentlichen Menschen zu seiner Erfüllung bedarf.

Der Einzelne, als konkret Handelnder in der Welt, muss in irgendeiner Form zu dieser Frage Stellung beziehen, muss lebbare Antworten für sich finden. Es gibt keinen absolut wertneutralen Raum. Philosophische Ansätze, die hier angeklungen sind, sind keine Ideologien, sondern Denkmöglichkeiten, deren Wahrheitsgehalt sich stets an der lebendigen Erfahrung bewähren muss.

Welchen Charakter trägt die heutige konkrete globale Situation aus der Sicht der grundlegenden Auseinandersetzung von Kosmos und Chaos ?

Die Situation auf diesem Planeten ist untergangsgefährdet. Das hochgeordnete Leben als Ganzes steht sozusagen auf dem Prüfstand. Die Lage ist bedrohlich gekippt. Die Kräfte des Chaos scheinen hier über weite Strecken die Regie übernommen zu haben, auch wenn es bislang nicht gelungen ist, die schöpferisch-bewahrenden Kräfte vollends auszuschalten. Es ist eine Art Patt entstanden. Wer wird letztendlich siegen? Als die erste Atombombe gezündet wurde (am 16. Juli 1945 in der Wüste von Nevada), war dies für die anwesenden Forscher eine grundstürzende, die Seele aufwühlende Erfahrung von quasi-religiösem Charakter. Robert Oppenheimer, der Chef des Manhattan-Projektes, brachte dies in die Formel: „Wir haben die Arbeit des Teufels getan!“

Für „Teufel“ lässt sich auch der Begriff „Chaos“ einsetzen. Das alte Chaos bahnt sich (wieder) seinen Weg nach oben. Das Sicherheitsschloss der Natur gleichsam ist aufgebrochen worden durch diesen brutalen Griff in das innerste und zarte Gefüge der Materie.

Das machen sich die wenigsten klar, obwohl ein gewisses Empfinden für das Ungeheuerliche des Vorgangs im Grunde da ist.

Oft steigt erst im Extremen ein Ahnen auf, dass sich menschliches Sein grundsätzlich in einem archetypisch aufgeladenen und metaphysischen Feld abspielt. Man kann dieses Feld, diesen Seelenraum, nicht verlassen. Wir begreifen in ihm etwas von der Tiefe und den Abgründen der Welt und der Dinge. Und von dem erschreckend dünnen Firnis der herrschenden Kultur. Wir könnten verstehen, dass es um etwas geht. Dass wir gefordert und aufgerufen sind, uns zu stellen. Im übrigen: Das Grundsätzliche in Bezug auf das Böse äußert sich im je Einzelnen in unzähligen Facetten, die niemand überschauen kann. Schon eine grobe Typologie (die möglich ist) würde den Rahmen dieses Interviews sprengen. So ist jeder aufgefordert, wenn er sich darauf einlässt, das von mir umrissene Prinzipielle mit dem sog. Konkreten, das ihm erfahrungsmäßig zugänglich ist, zusammenzudenken.

Das ist nachvollziehbar. Aber was meinst du mit der Formulierung „uns zu stellen“? Welcher Instanz gegenüber und in welchem Zusammenhang ?

Je älter ich werde, umso stärker wird in mir die Überzeugung, dass wir gleichsam auf einer offenen kosmischen Bühne stehen und agieren. Wir blicken hinaus, ins Weite, in das Universum, das nächtliche Firmament. Aber der Kosmos blickt gleichsam zurück. Wir sind nicht nur die Blickenden, als die wir uns wähnen, sondern die umfassend Angeblickten. Als Angeblickte sind wir auch geistig-kosmisch ‚Gemeinte’. Und das Empfinden dieses ‚Gemeintseins‘ könnte ein Weckruf sein, sich der Mensch-Kosmos-Chaos-Frage neu zu stellen und damit auch der kosmischen Verantwortung, die mit unserer Existenz gegeben ist, wenn wir in einem rundum lebendigen Universum leben und hier unseren Platz finden in dem Geisterringen, das diese Welt durchwirkt.

Ein gutes Schlusswort, denke ich, vielen Dank, Jochen. Zur Vertiefung des Themas seien dein youtube-Kanal, deine Schelling-Monografie bei Rowohlt und Helmut Krauses „Vom Regenbogen und vom Gesetz der Schöpfung“ empfohlen.

Interview Ende

 

UF: „Das Erkenntnis-Werk“

(Man sehe folgenden Gedankensplittern das unzureichend Hergeleitete und Fragmentarische nach – mir geht es nur um ein, zwei Gedanken, die ich öfter denke und hier, wie eine Notiz, festhalte.)

Sind Erkenntnisse Kräfte, unmittelbar, d. h. ohne Vermittlung auf von ihnen ausgehende (sie nicht selbst seiende) Wirkungen, z. B. Handlungen hin?

Ich denke, wir müssen davon ausgehen.

Wenn wir, auch gestützt durch alltägliche Erfahrungen, überzeugt davon sind, dass dem Mentalen allgemein Kräfte anhängig sind, oder anders ausgedrückt, dass Mentales Kraftmuster darstellt, deren Bezeichnungen oder Signaturen wir im Denken wahrnehmen, ‚sehen‘, dann sind auch Erkenntnisse, also bisher ungedachte Gedanken mit Erkenntniswert, die das Wahrnehmen von bisher nicht wahrgenommenen Ganzheiten (Sinneinheiten) ermöglichen, sehr wohl Kräfte, Wirkformen – abgestufter Wahrheitsgrade (ganz sicher ein ‚schwieriger‘, hier aber unumgänglicher Begriff).

Erkennen ist Handeln mit geistigen Mitteln.

So ist echte philosophische Arbeit auch unmittelbar wirksam, sowohl im Denkenden, als auch in der Welt. In welcher Art konkret, das lässt sich nur selbstständig erleben und erforschen. Hier sind nur wenige allgemeingültige Aussagen möglich.

Wie ist Erkennen denkbar?

Das ist nun oft genug betont worden: Erkennen ist schöpferisches Auffinden und Ausformen prinzipiell schon vorhandenen Gedankengutes, das die Welten, offenbar in gewissen (unabdingbaren) sinnstiftenden und – aufrechterhaltenden Mental-Hierarchien, durchzieht und sie bildet.

Wenn wir uns selbst als ‚Gedanken Gottes‘ sehen wollen (und können), dann ist auch klarer, warum wir Gedanken denken und erkennen können – wir sind den Gedanken in irgendeiner Weise durchaus ‚verwandt‘: Wir sind geistige Wesen, die geistige ‚Gegenstände‘ wahrnehmen, mit ihnen umgehen und ‚arbeiten‘ und auch solche ‚sind‘. Das tun wir – letztlich – immer, denn jede Ebene der Welt, auch die materielle, stellt ja geistige Erzeugnisse aus. Jede Pflanze, jedes Tier, jeder Stein und jeder ‚künstliche Gegenstand‘ ist Ausdruck von Geist (welcher Qualität und Wahrheitskraft auch immer).

Man kann auch ein ganzes Gestirn in seinem kosmischen Ablauf, Werden und Vergehen, als eine große Erkenntnis, einen großen Gedanken auffassen, ohne dass diese nun in menschliche Gedankenformen (in Gedankenformen, die vom menschlichen Standpunkt aus erfassbar sind) auszudrücken wären.

In unseren Tagen steht nun (seit einigen Jahrzehnten und Jahrhunderten) die Frage im Raum: gelingt es, für dieses Erkenntnis-Werk (von Menschheit und Gestirn) entscheidende Beiträge zu leisten, die einem Durchbruch zu haltbarem und echtem Frieden und sinnvollem Wirken gleichkommen, einer ‚Erfüllung der planetarischen Idee‘ ?

 

 

 

 

Das uralt-neue Paradigma

Wie oft haben wir in den vergangenen Jahrzehnten das Wort ‚Paradigmenwechsel‘ gehört, gelesen, selbst ausgesprochen, bewundert, bestaunt, ahnungslos und ahnungsvoll hingenommen ? Am Ende war es schon fast des Inhaltes beraubt, eine Hülse, füllbar mit allen möglichen Erwartungen, Hoffnungen, Wünschen – aber auch gezielten Manipulationen und Bändigungen sich befreienden Geistes. Oder es wurde ‚angewendet‘ auf Teilbereiche des ‚gesellschaftlichen Lebens‘ in seiner ‚Durchökonomisiertheit‘, z.B. auf die sogenannte Energiewende, wir erlebten das Ende des ‚Kalten Krieges‘ unter ähnlichen begleitenden Qualifikationen usw.

Wer wollte ernsthaft in Frage stellen, dass wir – als Menschheit wie als Einzelner – durchaus vor einem (oder mitten in einem) Umbruch stehen (müss(t)en), der kein Beispiel kennt in der Geschichte des Planeten Erde ?

Wenn dies so ist: was aber können wir als ’neues Paradigma‘ wirklich auf den Schild heben, was hält den unseligen und ungemein geschickten Versuchen des ‚alten Paradigmas‘ zu überleben, stand ? Wer oder was kündet von einem durchschlagenden Gesichtspunkt, der alle Selbstgewissheiten der herrschenden materialistischen Ideologie(n) nicht nur in Frage stellt – sondern hinwegfegt ? Und ein ‚Mitgehen‘ von genügend Menschen ermöglicht ?

Wenn man die Arbeit von Helmut Friedrich Krause und Jochen Kirchhoff, die ich gewillt bin in einem Atemzug zu nennen bei allen vorhandenen Unterschieden der Persönlichkeiten, auf einen Nenner bringen wollte – zugegeben: ein gewagtes, fast unmögliches Unterfangen – dann könnte man folgende Formulierung verwenden:

Beide Bewusstseinsforscher haben auf der Basis der Weisheitstraditionen und echter Naturphilosophie das Paradigma vom lebendigen, metaphysisch-physischen Kosmos geprägt und dies theoretisch untermauert. Kurz: das Paradigma des lebendigen Kosmos. Diese lebensgerechte Anschauung der Dinge wird von vielen Menschen unbewusst, halb-bewusst, bewusst geteilt, oft unter ihrer eigenen vor sich selbst und nach außen hin vertretenen materialistischen Weltanschauung oder religiösen Orientierung.

Diese Rahmensetzung, von Giordano Bruno vorbereitet (oder wieder eingeführt nach dem Verlust der Impulse des vorsokratischen philosophsichen Denkens), fordert in der Konsequenz eine große Revision und auch Umgestaltung von Gesellschaft, Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur. Wir werden vieles dafür tun müssen, dass sich dieses Paradigma durchsetzt und zur Wirkung kommt.

Die Suche nach Lösungen für die Frage nach dem Aufbau der Welt und ihrer Materien und Spären bzw. nach Ursprung und Entwicklung des Universums als Ganzem bringt in der Unzufriedenheit mit den Vorschlägen der heutzutage akzeptierten Wissenschaft eine ganze Reihe an mehr oder minder stark abgegrenzten alternativen Theoriebildungen hervor. Manche dieser Gebilde werden vehement vorgetragen und mit einem Schuss der Weisheit letzten Schlusses kredenzt, andere sind stiller und ringen nicht um vordergründige Aufmerksamkeit und schnelle Akzeptanz von vielen.

Der philosophische Hintergrund von Theoriebildung wird zumeist unterschätzt oder zu oberflächlich als bekannt, akzeptiert oder unangreifbar vorausgesetzt. Keine Theorie kommt ohne Rahmen aus, ohne vorausgesetzte grundlegende Annahmen. Diese Annahmen lassen sich denkerisch-philosophisch abklopfen auf ihre Haltbarkeit oder ihre Vorerst-Haltbarkeit. Die Annahme eines durch und durch lebendigen Kosmos, der auch die Heimat aller biologischen Lebensformen ist, ist erkenntnistheoretisch haltbar – und in gewisser Hinsicht die einzig sinnvolle Annahme vom Standpunkt des (eben lebendigen) menschlichen Bewusstseins.

Wenn es dem einzelnen Forscher nicht gelingt , die bisherige Basis des Forschens mitzubeleuchten, dann bleibt im Großen und Ganzen nur die meist unbewusste Nutzung des als allgemein akzeptiert bekannten monistischen Denkens.

Jeder Mensch ist auf seine Weise ein Forscher. Jeder ist sich selbst gegenüber verantwortlich, ob und wie weit er forscht. Das ist im Alltag – ganz ohne Forschungsgelder – möglich, wenn man sich dafür Zeit nimmt bzw. um diese Zeit ringt. Was hat es mit meinem Leben und/in dieser Welt wirklich auf sich ?

Für orientierende Fragen und Antworten in dieser Angelegenheit kann ich dieser Tage besonders das Buch von Jochen Kirchhoff „Räume, Dimensionen, Weltmodelle“ empfehlen, das neben der fundierten Kritik der heutigen Naturwissenschaft und ihres materialistischen Paradigmas auch überzeugende Lösungsansätze und Denkmöglichkeiten präsentiert, die dem Menschen als integralem Teil der Schöpfung seine besondere Aufgabe bewusst machen können. Gerade dieses Buch erscheint mir z.Z. als geeignet, ein wirkliches Umdenken in den Leitwissenschaften zu ermöglichen – und damit in der Gesellschaft als Ganzes, deren ‚Weiterdenken‘ gerade von den Leitwissenschaften (Physik, Biologie) auf vielfache Weise blockiert wird – wenn es denn vorurteilsfrei zur Kenntnis genommen wird.

Zum Begriff der Anamnesis bei Jochen Kirchhoff und Helmut Friedrich Krause

Dies ist ein zunächst kurzgehaltener Versuch einer auch rationalen Annäherung an ein schwieriges Thema, ein Thema, das ohne Einbettung in eine naturphilosophische Kosmologie und Metaphysik nicht bewältigbar ist. Moderne Psychologie, Philosophie und die thematisch hier immer wieder angesprochenen Naturwissenschaften werden entweder die Phänomene an sich in Zweifel ziehen oder zu eingemeindenden Erklärungsmustern greifen, die auf eine Nivellierung und tendenzielle Bagatellisierung hinauslaufen. Sie werden eine Selbstinfragestellung ihrer Disziplinen in ihrer derzeitigen Verfasstheit, die aufkommen würde bei echter Annahme der Phänomene und davon in gewisser Weise unabhängiger philosophischer Tiefenschau, in der Regel abwehren. Unter Wahrung des materialistisch-naturwissenschaftlichen Paradigmas unserer Tage ist eine andere Reaktion auch von vornherein im Grunde verunmöglicht, wenn auch in Grenzbereichen Annäherungen von naturwissenschaftlicher Seite aus möglich sind, u.a aufgrund der von Einzelnen erkannten Inkonsistenzen.

  • Anamnesis ist bei beiden Autoren ein Modus der Erinnerung oder auch -gewahrwerdung, -vergegenwärtigung, der die zeitlichen Grenzen, die dem Leben der einzelnen Person gesetzt sind, überschreitet (oder überwindet). Beide gehen davon aus, z. T. im Rückgriff auf eigene Erlebnisse, die so gedeutet werden, dass Erinnerungen an Vorverkörperungen grundsätzlich möglich und auch anzustreben sind, was das Bestehen auf einem alle Menschen betreffenden grundlegenden Entwicklungsprinzip – dem der Wiedergeburt – naturgemäß voraussetzt. Damit unterscheidet sich dieser Vorgang entscheidend von organismuszeit- oder persönlichkeitszeitgebundener Erinnerung, die z. B. durch die Erinnerung anderer gleichzeitig lebender Personen oder deren Zeugnisse direkt verifizierbar ist oder wäre.
  • Darüber hinaus bezieht Jochen Kirchhoff den Begriff Anamnesis etwas ausdrücklicher (oder ausgesprochener) auf das Erinnern des ICH (der verkörperungsübergreifenden Identität, die in Konsequenz der Frage nach der eigentlich erinnernden Instanz postuliert wird) und deren ‚Buddha-Natur‘ (ewige Natur). Anamnesis stellt so gesehen Akte des transzendentalen Erinnerns dar, des Überschreitens der ausschließlich persönlichkeitsbezogenen Identität. Jochen Kirchhoff weist immer wieder darauf hin, dass auch Erinnerungen an Vorverkörperungen nur über (das beständige Wirken und ‚Mitsein‘) dieses ICH möglich und erklärbar sind.
  • Des Weiteren verbindet sich mit dem Begriff der Anamnesis auch eine Art der Erinnerung, die auf das Weltganze und dessen Sinn bzw. Werden zielt, eine Art „absoluter Erinnerung“ bezogen auf metaphysische Vorgänge und auf ‚Gottes Sein und Werden‘, die mit dem Themenkomplex der Universalität des Individuellen verbunden ist.
  • Jochen Kirchhoff verbindet auch den Schöpfungsprozess selbst mit einer Art permanenter Anamnesis, in dem sich aller Vollzug von Entwicklung der Fähigkeit sich zu erinnern bedient, in dem (nicht-trivialen) Sinne, dass die Formendurchläufe des Seelischen auf etwas zurückgreifen, das „schon da ist und war und immer da sein wird“ und im Schöpfungsvollzug erinnernd re-realisiert wird. Dies geschieht vergangenheitlich und zukunftgegenwärtigend in verschlungenem Zugleich. Die ‚Selbstoffenbarung Gottes‘ (Schelling) und ‚Anamnesis‘ (ein Begriff, der durch Platon ins philosophische Denken eintrat) in ihrer tiefsten Bedeutung erscheinen als zwei Seiten der einen Medaille des werdenden Seins, das immer schon geworden ist. Die Schönheit dieses Gedankens und die Gewaltigkeit und Durchwaltigkeit dieses Vorgangs sind unermesslich… Anamnesis ist in dieser Hinsicht beständiges Wirk-, Gestaltungs- und Erlebensprinzip.
  • Auf die Wichtigkeit der (höheren – oder tieferen) Erinnerungsfähigkeit weist Jochen Kirchhoff z. B. (und dies gilt für schöpferische Leistungen auch ganz allgemein) im Zusammenhang mit den Leistungen großer Komponisten (in Renaissance, Barock und Klassik bis zur Romantik) hin bzw. mit der Leistung der Musiker und Hörenden, sofern sie den metaphysischen Räumen und Strukturen der Musik in sich selbst Wirklichkeit und wirkende Macht gestatten bzw. diese entdecken und kultivieren.
  • Man kann den Begriff oder den Vorgang, das Prinzip der Anamnesis auch auf die von Jochen Kirchhoff (in dieser Form) eingeführte Triade beziehen: auf Weltgeist, Weltäther und auf Weltseele. Dann gibt es durch den Menschen erinnernden Zugang zum ‚Absoluten Geist‘ (der transzendenten Gottheit), zum ‚Absoluten‘ (in Form der von den Gestirnen radial verstrahlenden primordialen, göttlichen Urenergie – dem einen Aspekt der immanenten Gottheit) und zum Formen-Durchlauf des Bewusstseins in der Weltseele (dem anderen Aspekt der immanenten Gottheit). Diese ‚Ordnung der Anamnesis‘ dürfte in der Geschichte irdischer Spiritualität ein echtes Novum sein und eine große Möglichkeit zur Einordnung der verschiedenen Phänomene geistiger Durchbruchserlebnisse. Eine weitere fulminante Leistung Kirchhoffs.

Gibt es Beispiele im eigenen Erleben, die eben eine Überwindung der Lebenszeit-begrenzten oder Persönlichkeits-begrenzten Erinnerung nahelegen? (Diese Frage betrifft eben nicht nur den zeitlichen Verlauf, sondern sie steht auch in Beziehung zur Metaphysik des augenblicklichen Erlebens generell.) Das kann man sich zunächst fragen.

Inwieweit hat der Einzelne Zugang zu Wissen kosmischer Dimension oder gar zu absolutem Wissen? Erkenntnis’theoretisch‘ muss ja eine (näher zu bestimmende) Gleichheit von Einzelnem und Kosmischem (innen und außen) dann vorausgesetzt werden. Nur gleiches kann von Gleichem erkannt werden. Ist dieser Zugang einfach „erarbeitbar“ ? Wer oder was bestimmt diesen Zugang noch – oder überhaupt?

Die Frage ist zu stellen, wie überhaupt ein Werden denkbar ist aus sich selbst ohne eine Art Vorlage oder Matrix. Dieser Frage und ihrer Beantwortung in der Annahme eines nicht einfach überschreitbaren oder negierbaren Dualismus (in Form des Miteinander von geistiger und materieller ‚Ebene‘) hat sich Jochen Kirchhoff in seiner Tetralogie in verschiedener Weise überzeugend gestellt. Ich betrachte diese Tetralogie als Quelle vielerlei Impulse zu intensiver, selbständiger Bewusstseinsarbeit – die ja unmittelbar ins WELTGESCHEHEN einfließt und es mitbestimmt.

Besonders denk-würdig oder hilf-reich ist die Kirchhoffsche Reformulierung der alten Weisheitsformel „Erkenne dich selbst“ in der Form „Erkenne DICH SELBST“, die insofern hilfreich ist, weil hier das Nicht-Aufgehen dieses Erkennens im umfassenden Erkennen des personalen Ichs expliziert ist. (Um Missverständnissen vorzubeugen und Einordnungen von Erfahrungen einfacher möglich zu machen).

Und so können wir uns weiter auf die spannendste und zugleich subtilste, schwierigste und ‚naheliegendste‘ Suche der Welt machen: Wer bin Ich-ICH? Und weil ich-ICH es ‚schon bin‘ und ‚sein muss‘ kann es nur in einem Akt tiefster Erinnerung ‚realisiert‘ (in doppeltem Sinne) werden – und so dem kosmischen Werden dienen und der Erfüllung und Vollendung des eigenen Schicksals, das dem Schicksal des Planeten, des Sonnensystems und – nach Helmut Friedrich Krause – auch der ganzen Galaxie unauflöslich verbunden ist.

 

Grundsätzlich anders organisieren

Folgender Gedanke ist selbstverständlich nur in einem umfassenden Kontext sinnvoll, er sei dennoch geäußert, weil er sehr selten zur Sprache kommt und im Allgemeinen überhaupt nicht ins Blickfeld gerät, geschweige denn ernsthaft durchdacht oder diskutiert wird.

Langfristig (oder kurzfristiger, als wir jetzt denken) werden wir im Sinne einer echten Transformation von Gesellschaften den Gedanken erwägen, auf Geld als Steuerungsmittel vollständig – und in jeder Form – zu verzichten. (Das kann dann ’schrittweise‘ erfolgen – oder ‚auf einen Schlag‘.)

Geld steht exemplarisch für eine durch und durch abstraktionistische Denkweise. Man kann das in aller Ruhe durchdenken – wie das in vielerlei Hinsicht in Anklängen im alternativen Finanz- und Wirtschaftsspektrum auch getan worden ist und wird in dem Versuch, Geld als Mittel und nicht als Ziel zu betrachten und einzusetzen sowie in den bekannten anarchistischen Ansätzen.

Die Unkultur Geld hat uns – der Menschheit und allen Lebensformen – jahrhundertelang Unglück, desaströse Verhältnisse, Ungleichgewichte, Instabilitäten und fatale Gewohnheiten eingebracht, den Geist der Menschen fehlgeleitet, regelrecht verseucht und nichtgemeinwohlorientierte Machtpositionen aufgebaut, ‚die sich gewaschen haben’… Geld ist eine große Irrlichterei, von der man sich auf jeden Fall in Gedanken und in der Seele freimachen sollte – mir geht es hier selbstverständlich um das wirkliche Durchschauen des ‚Mammons‘, nicht um u. U. selbstschädigendes ‚Aussteigen‘ aus dem ‚System‘ in aktionistischem (Un)Sinne. Zur Zeit ist der ‚Eiertanz‘ unvermeidlich – so sinnvoll wie irgend möglich ‚mit Geld umgehen‘ und frei von ‚Geldzwang‘ agieren, da wo man es für nötig und sinnvoll hält.

Eine wie auch immer genau zustandekommende Transformation in wirklich relevanter Qualität wird in vieler Hinsicht ein Tabula Rasa sein müssen.

Eine gesellschaftliche Organisation auf hohem kulturellen Niveau ist sehr wohl denkbar mit(tels) strukturell bedarfs- und kontingentorientierter Organisation, die werteorientiert in ausgleichender Gerechtigkeit aufgebaut und eingesetzt wird. Natürlich stellt diese Option einen Unkulturschock dar – und fordert den ‚Menschen von heute‘ extrem heraus, vielleicht über die Grenze dessen, was er ‚verkraften kann‘ (in der Masse).

Jede einigermaßen harmonisch organisierte Familie lebt das ‚geldfreie Verfahren‘ in der Binnenstruktur vor, einige Gemeinschaftsprojekte der heutigen Tage in Ansätzen ebenfalls. Vielerlei Austausch zwischen Menschen funktioniert auf einer direkten Basis und in natürlichem Ausgleich. Native Kulturen – zu denen wir keinesfalls zurückkehren wollen – ebenfalls. Das ist wohl(!)durchdacht und gewollt selbstverständlich auch in größerem Maßstab möglich.

Hier kann jetzt nicht die Rede davon sein, wie das in Großgesellschaften ‚von heute auf morgen‘ greifen könnte – sondern es geht mir in erster Linie um das Bestehen auf der Denk- und Handlungsmöglichkeit des vollständigen Geldverzichtes in obigem Sinne – ohne Wenn und Aber.

Der wirkliche Reichtum des Planeten Erde – geistig wie materiell – kann sich sicher nur ohne scheinökonomische Verhinderungsmittel – wie es Geld unzweifelhaft darstellt – und in einer Planetarwohlökonomie (angelehnt an das Wort ‚Gemeinwohlökonomie‘) entfalten. Natürlich ist das nur ein Element einer grundlegend anderen ‚Wirtschaftsweise‘. – – –

Schon aus Gründen der Pflege geistiger Gesundheit in diesen Dingen kann man ja immer mal wieder einen Blick auf die Gedanken z.B. Campanellas werfen, die ein grundsätzlich anders organisiertes Gemeinwesen zum Ziele haben:

http://www.zeno.org/Philosophie/M/Campanella,+Tommaso/Der+Sonnenstaat

Auch das Wort ‚Organisation‘ kann man bei dieser Gelegenheit auf seinen tieferen Sinn befragen. Das , was zumeist heute darunter verstanden wird, ist oft ein technisch verflachter Abklatsch dessen, was ursprünglich gemeint ist: Aufrechterhaltung und Wahrung sowie sinnvolle Gestaltung des (je) lebendigen Ganzen ( – so wie es jeder einigermaßen gesunde Organismus, z.B. der eigene Körper, ‚vorlebt‘).

 

Zur Raumfahrt

Der Sinn der Raumfahrt wird wie selbstverständlich beschworen; es gibt kaum Stimmen, die diese ‚Errungenschaft der Menschheit‘ ernsthaft in Frage stellen.

Hier einige Argumente für einen sinnvollen Verzicht auf ausgedehnte Raumfahrt:

  • Unlösbare Verbíndung der Gestirnsmaterie (also auch des menschlichen Körpers) an das jeweilige Gestirn (bzw. dessen Nahraum) bzw. seine Kernverstrahlung (siehe Krause und Kirchhoff)
  • Lösung der innerplanetarischen Probleme hat absoluten Vorrang und ist vollständig ohne Raumfahrt möglich bzw. zu leisten – wenn auch nicht ohne harte Einschnitte
  • Vermeidung von falscher Technologieausrichtung, Intelligenzverschwendung und Erweiterung imperialistischer Bestrebungen
  • Ressourcenschonung und Müllvermeidung (besonders im Orbit)
  • Schonung von Menschenleben
  • Ein Verzicht könnte verbunden werden mit einer Umkehr wissenschaftlicher Bestrebungen überhaupt im Zuge einer naturphilosophischen Erneuerung des gesamten wissenschaftlichen Feldes
  • Zurückdrängung von militärischen und gesellschaftskontrollierenden Interessen

Natürlich sind das z.Z. völlig ‚fromme Wünsche‘. Dennoch sollte in dieser Richtung gedacht werden, ohne dem sogenannten „wissenschaftlichen Fortschritt“ weiterhin zu fröhnen oder relative Erfolge technischer Natur in Abrede zu stellen.

Zur Energiefrage

Der Ort Poing bei München erlebt ab und an ‚Mikrobeben‘ – mit Folgen für Baulichkeiten. Die Sendung „Quer“ des BR hat das gerade thematisiert. Zugeordnet werden diese Ereignisse dem Zurückpumpen von zuvor gefördertem Tiefenwasser, welches in einem Geothermiekraftwerk für Fernwärmeversorgung der Gemeinde genutzt wird. Seit 2012 wird diese Form der Energiegewinnung als Grundlastträger eingesetzt. Jetzt wurde die Anlage bis auf weiteres abgeschaltet zur Klärung der Ursachen und weiteren Verfahrensweise.

http://www.tiefegeothermie.de/schlagworte/poing

‚Mikrobeben‘ dieser Art in der Nähe von Geothermiekraftwerken sind offenbar nicht selten.

In den vergangen Jahren habe ich – wie viele – die Nutzung der sogenannten regenerativen Energiequellen begrüßt. Gewundert habe ich mich seit einiger Zeit immer über den harten Kampf in einigen Foren (z.B. bei Telepolis) von Befürwortern und Gegnern, das Aufeinanderprallen von Fakten.

Mittlerweile sehe ich die Sache (wieder) so – in Einbeziehung meines Interesses für das Wirken von Menschen wie Victor Schauberger, Nicola Tesla und Wilhelm Reich und natürlich unter dem Eindruck der Wissenschaftskritik und der Thesen von Helmut Friedrich Krause und Jochen Kirchhoff, die ja auch einer ‚friedlichen Physikrevolution‘ gleichkommen.

Weder eine lang- und kurzfristige Weiterverfolgung der erdöl-, erdgas- und kohlebasierten Energie- und Wirtschaftsweise kann die Menschheit dauerhaft mit Energie auf friedliche Weise versorgen, noch die Kernkraft , noch der Kernfusions’traum‘ – und auch die ‚alternativen Energien‘ werden dieses Problem nicht lösen (können). Jedenfalls nicht vollverantwortlich und in Harmonie mit der Erde.

Im ‚Nachhinein‘ wird der z.B. von Daniele Ganser beschriebene weltweite Kampf um Energie noch absurder erscheinen, als er jetzt schon erscheint (und ist).

Ich sehe die jetzigen Alternativen als verständlichen Versuch der Lösung des Problems. Sie sind samt und sonders ebenfalls (mehr oder weniger) problembehaftet. Ein Eingeständnis der Handelnden in diesem Bereich (und aller ernsthaft Nachdenkenden) wäre – meiner Meinung nach – eine wichtige Orientierung. Worauf ?

Auf ein grundsätzliches Umdenken im zugrunde liegenden Weltbild, denn auch die alternativen Energieträger (und das ihnen zugrunde liegende Denken, Forschen und Realisieren) beruhen prinzipiell auf den Annahmen (und der Sichtweise) der jetzigen Physik, natürlich zum Teil zu Recht, wo es um die sinnlich wahrnehmbaren Phänomene wie Wind, ‚Sonnenwärme‘ und ‚Wasserkraft‘ geht. Wenn eine ‚andere Physik‘ grundsätzlich akzeptiert werden würde, käme das ingenieurtechnische Denken und Forschen auf völlig andere Ideen.

Das sagt und schreibt sich leicht.

Wir stehen und leben wie vor einer Grenze, die wir kaum gedanklich übersteigen können. Wir wissen schlicht nicht, wie sich der doch voraussehbare Umbruch in den Gesellschaften weltweit vollzieht, vollziehen wird. Mit ihm wird sicher auch die ‚Energiefrage‘ völlig neu gestellt und auch gelöst.

Zur Beliebigkeitsbehauptung

Ich habe nach längerer Überlegung vor allem wegen der Länge darauf verzichtet, den nachfolgenden Text als Kommentar zum Kommentar zu posten; da das Thema wichtig und grundlegend ist, stelle ich ihn hier auf den Blog. Kann man als Grundlage vielleicht später verwenden.

Zitat eines Kommentars aus dem youtube-Kanal von Jochen Kirchhoff zum „Gravitationsvideo“ :

„Man kann für alles Existierende, eine alternative Theorie finden. Und wenn dann auch philosophisch erklärt wird, kann eine Realität unglaublich rüberkommen.“

Mein Text:

Da haben Sie natürlich Recht, und auch die von Ihnen angedeutete Möglichkeit manipulierender „Verpackung“ von Theorien und Ideen ist grundsätzlich immer gegeben. Im Video wird meiner Meinung nach ein hohes Maß an intellektueller Redlichkeit aufgeboten und Hr. Kirchhoff betont ja, dass es ihm darum geht, eine legitime und in sich schlüssige Denkmöglichkeit anzubieten, die – zugegeben – einige Konsequenzen in der physikalischen Theoriebildung allgemein nach sich zieht. Ich bin der Meinung, dass man sich ein wenig davor schützen kann, Hirngespinsten aufzusitzen. Vielleicht sind folgende persönliche Überlegungen hilfreich für eigene Überlegungen zum Thema. 100%ige Sicherheit ist in diesen Dingen natürlich (prinzipiell) unmöglich. Aber grundsätzlich hat man ja (dennoch) selbst die Verantwortung, für das, was man glaubt bzw. für wahr hält, was man von anderen annimmt oder zumindest nicht rundweg ablehnt. Uns stehen miteinander verwobene Wege der persönlichen „Kontrolle“ zur Verfügung, die wir eigentlich mehr oder weniger ständig nutzen, um uns im Leben zu orientieren:

1. Wie überzeugend etwas auch überbracht werden mag, ich kann mich immer fragen: Entspricht die Botschaft/Theorie unseren/meinen tiefsten Annahmen von der Wirklichkeit, vom Leben, oder eher nicht ? Dazu muss man natürlich das eigene Denken gut kennen und in der Lage sein, es – in gewisser Weise beständig – auf den Prüfstand zu stellen. Das jeweilige, das dann Bestand hat, darf man getrost als die eigenen Überzeugungen (oder Annahmen) identifizieren und als „erste Kontrollinstanz“ einsetzen. Das machen wir im Prinzip auch ständig im Alltag, jenseits philosophischer oder naturwissenschaftlicher Diskussionen. Das hat natürlich auch eine tief emotional-seelische Komponente. Niemand löst sich so mirnichtsdirnichts von Überzeugungen. Das sind meist – im Fall des Falles – tiefgreifende Prozesse. Weil Überzeugungen lange (respektive langsam) gewachsene Strukturen sind, die uns ja „tragen“. Wir benötigen also auch Zeit, um „neue Theorien“ anzunehmen – wenn wir denn grundsätzlich Bereitschaft dazu in uns spüren, möglicherweise zunächst mit Widerständen verschiedener Art.

2. Wie konstistent und widerspruchsfrei kommt die Botschaft/Theorie daher ? Dazu muss ich natürlich die Struktur des Behaupteten kennen und logische Grundgesetze anwenden. Auch ein Mindestmaß an philosophischem Denken über Wirklichkeit überhaupt ist hier unumgänglich. Gesunder Menschenverstand ist zur Ergänzung auch wichtig. (Plausibilität und Anschaulichkeit des Behaupteten). Auch die Forderung nach einer grundsätzlichen „Einfachheit“ von Theorien kommt hier ins Spiel, die auch einige bekannte Physiker immer wieder gefordert haben. Man könnte Theorien auch in Sachen Schönheit und Eleganz gedanklicher Art, nicht primär mathematischer, auf den Prüfstand stellen.

3. Jetzt könnte man die vorhandenen Messdaten bzw. allgemein akzeptierten FAKTEN ins Spiel bringen und sie in Beziehung setzen zur Theorie und sich die Frage stellen: Geht das Puzzle hinreichend „bildgebend“ auf; entspricht das Datenpuzzle dem „Vor-Bild“ der Theorie; lässt es sich mit dem Therie(vor)bild in Einklang bringen ? Das ist als nicht-eingearbeiteter Laie natürlich die schwierigste Hürde. Da braucht man dann gelegentlich schon Vertrauen in andere, die „sich auskennen“; ebenfalls eine typische alltägliche Verhaltensweise – mit ihren natürlichen Grenzen. Manches MUSS man einfach selbst überprüfen oder überprüfen lassen.

4. Sind die Personen, die die Theorie aufstellen oder transportieren, aus meiner jeweiligen Sicht intellektuell und menschlich redlich – soweit das mir möglich ist, einzuschätzen ? Das zielt dann auch auf etwaige mitbestimmende Interessenlagen der jeweiligen Personen. Und natürlich auf persönliche Resonanzen.

5. Wie denken für mich (in dieser Angelegenheit) maßgebliche Menschen über die Sache ? Bei aller Vorsicht in dieser Hinsicht – das ist auch ein alltägliches, gewöhnliches Verfahren (mit möglichen Fallstricken).

6. Nehmen wir an, ich akzeptiere eine neue Theorie, wenigstens grundsätzlich, und halte sie für eine legitime Möglichkeit der Erklärung von Sachverhalten (beobachtbaren Phänomenen). Welche Auswirkungen hat das auf mich als Person, welche Auswirkungen hätte diese Theorie im Falle ihrer Akzeptanz im gesellschaftlichen Raum ? Sind diese Auswirkungen wünschenswert im Lichte „höherer Maßstäbe“? Gibt es Hindernisse für die Diskussion der Theorie in der breiten Öffentlichkeit – wenn ja, warum bzw. wer hat an der möglichen Behinderung ein Interesse ?

7. Jeder Mensch hat auch einen gewissen Zugang zu intuitiver Erkenntnis. Man kann auch etwas intuitiv als wahr (an)erkennen oder ablehnen – also ohne den Apparat rationaler Begründungen, den man dann immer noch zur Anwendung bringen kann. Viele Erkenntnisse haltbarer Natur verdanken diesem Erkenntniszugang ihre Entstehung. Das kann man natürlich am wenigsten steuern – entweder die Intuition „tritt ein“ spontan (durch vorhergegangene eigene Anstrengung möglicherweise „provoziert“), oder eben nicht.

Wenn nicht: siehe Punkte 1. bis 6.

und Ihre eigenen, ganz persönlichen Maßstäbe und Erfahrungswerte kommen ja noch dazu.

Ich bin der Auffassung, wir Menschen sollten und können davon ausgehen, dass es uns letztlich gelingt oder gelingen kann – bei entsprechender Anstrengung und mit Hilfe anderer bzw. in der „forschenden Gemeinschaft“ – bewusst oder unbewusst manipulierendes Blendwerk bzw. überlebte, falsche Vorstellungen zu durchschauen und dann auch zu beseitigen, wenn es hinderlich ist. Wir sollten das uns grundsätzlich zutrauen, auch als „Laien“. Was mich noch auf einen Punkt bringt, der auch im Video anklingt – Theoriebildung ist ein Ausdruck von (grundsätzlicher) Weltwahrnehmung und baut auf dieser unvermeidlich auf. Sie erzählt also auch mehr über den Theoriebildner, als der womöglich wahrhaben will. Das gilt für dieses Video, das gilt auch für diesen Text hier, soweit er Theoriekontrolltheorie ist. Die Arbeit von Hr. Kirchhoff ist mit Verlaub ein Beispiel für grundehrliches, tief durchdachtes und nicht-manipulatives Gedankenwerk, das den Kontakt zu den Phänomenen nicht einbüßt. Prämissen von Gedankengängen werden meist mit- oder nachgeliefert. Es handelt sich bei den von ihm vorgetragenen Gedanken zur Gravitation (wie bei seinen anderen Überlegungen auch) im Übrigen auch nicht um die „nächste alternative Theorie“, die um selbstverliebte Aufmerksamkeit heischt. Diese Gedanken reichen mindestens bis zu Giordano Brunos Überlegungen zur Unendlichkeit des Universums und der Beschaffenheit von Himmelskörpern zurück und stehen auf fachkundigen Füßen (Wissenschaftsgeschichte, Theoriekenntnis, Pradigmenanalyse) – man lese seine Bücher. Man muss die Aussagen – auch in ihrer Radikalität – natürlich nicht teilen. Mich überzeugt im Ganzen besonders die übergeordnete Zielrichtung. Die Begründung der Gravitation aus der angenommenen Raumenergieverstrahlung/Radialfeldstrahlung ist für mich gedanklich nachvollziehbar und eine überaus überprüfenswerte Theorie. Dass mit Hr. Kirchhoff hier ein Philosoph spricht, kommt bei Grundlagenarbeit wie dieser der Sache zugute und weist auch auf die Dimension der Fragestellung hin: Es geht um mehr als um einen Aspekt möglichst konsistenter Physiktheoriebildung, der natürlich wichtig und hoch interessant ist. Es geht letztlich auch und besonders um unser grundsätzliches Weltverhältnis – und das, was daraus folgt.

Das Höchste im Menschen

Helmut Friedrich Krause zitiert in seinem bahnbrechenden und wegweisenden Werk „Vom Regenbogen und dem Gesetz der Schöpfung“ eine Äußerung von Paracelsus nach dem -sinngemäß – nur das Höchste im Menschen der Mensch sei.

Wie könnte das zu verstehen sein, was ist damit gemeint ?

Hier eine persönliche Annäherung –

Es gibt Tage und Momente an diesen, z.B. wenn ich mit meinem Hund am Ufer der Saalach spazieren gehe, in denen sich so etwas wie ein hohes, klares (auch feines) Bewusstsein einstellt, das deutlich über dem Niveau des – auch notwendigen – Alltagsbewusstsein „in Beruf, Familie und Haushalt“ liegt. Es ist – in meinem Fall – ein klares, weich fokussiertes und durchaus stolzes Selbst-Bewusstsein, das auch den Körper aufrichtet; es ist auch mit einer Art „sinnvollen Erhabenheit“ verbunden, so als wäre man ein umsichtig-weiser König eines unsichtbaren Landes. Es stellt sich spontan ein und man könnte es mit dem Gedanken verbinden, dass dieses Bewusstsein, der „Ort“ ist, von dem aus sich der Mensch weiterentwickelt, wenn er – dem Buddha gleich – den Verkörperungsprozess vollendet hat. Jedenfalls spürt man die „Unabhängigkeit“ dieses „Ortes“ vom materiellen Rahmen.

Wie man liest, gehe ich davon aus, dass es nicht nur ein „Leben nach dem Tode und vor ihm“ gibt sondern auch die prinzipielle Möglichkeit der Weiterentwicklung unseres Wesens über das Reich des Menschen hinaus. Diese Annahme findet sich in verschiedenen spirituellen Traditionen und natürlich auch bei Helmut Friedrich Krause und Jochen Kirchhoff.

Mir ist es nicht möglich, dieses als „höheres Bewusstsein“ wahrgenommene Niveau, welches leiblich (Im Sinne der Neuen Phänomenologie) auch tatsächlich auf innere Höhe/leibliche Höhe verweist, längere Zeit zu halten. So wie es sich eingestellt hat, so „verschwindet“ es auch wieder, um erneut „irgendwann“ aufzutauchen. Wohin geht es, wohin taucht es ?

In diesem Bewusstsein, so wie ich es erlebe, ist vollständiger Frieden, eine Art liebevolle Nüchternheit oder verbundene Distanziertheit, Sanftheit und besondere Klarheit.

Die Wahrnehmung dieses Bewusstseins lässt einen ahnen, welches Potential wir eigentlich in uns tragen und wer wir in (der) Wirklichkeit sind – in unserer umfassenden Ganzheit. Mit Worten ist das letztlich nicht vollständig vermittelbar.

Eines ist jedoch aussagbar: Das Höchste im Menschen, das ist vielleicht auch Metaphorik, nicht jedoch in der Essenz. Dort ist es etwas sehr Konkretes und Reales.

 

Zum Begriff der schöpferischen Persönlichkeit und der schöpferischen Intelligenz

Man findet bei Helmut Friedrich Krause und Jochen Kirchhoff die Begrifflichkeiten der „schöpferischen Persönlichkeit“ und der „schöpferischen Intelligenz“ in einen Gegensatz gestellt zu einer (unbewusst oder bewusst) auf das Chaos (den auflösenden Pol) orientierten Persönlichkeit oder Intelligenz ganz allgemein.

Wozu so eine Unterscheidung von Intelligenzarten, ist das nicht zu simpel oder auch zu wertend ? Ist Intelligenz nicht eine wertneutrale Instanz, Eigenschaft, Größe ?

Offensichtlich ist das nicht so.

Hier ein erster Versuch einer allgemeinen Beschreibung der Charakteristika der „Schöpferischen Persönlichkeiten“:

  • Diese Persönlichkeiten wirken mehr oder minder bewusst im Sinne der (von ihnen erkannten) kosmischen Ordnung und kosmischen Entwicklung und sind daher oft unvermeidlich in große Auseinandersetzungen mit widerstrebenden Kräften verwickelt, so lange die Entwicklung der Menschheit nicht den ursprünglichen Zielen des Kosmos entspricht.
  • Ihr Wirken findet unter Ausprägung hoher individueller Formung (Einzigartigkeit) statt.
  • Diese Persönlichkeiten bieten durch Leben und Werk „Lösungen“ für bestimmte und ganz allgemeine Entwicklungsfragen an; dies kann durchaus menschlich-widersprüchlich erfolgen – die Grundlinie des Wirkens ist jedoch idealtypisch auf seelische, kosmosgerechte Entwicklung und Hilfe für ihre jeweilige „Umgebung“ abgestimmt.
  • Die Arbeiten sind geistig-seelische Nahrung für die Mitmenschen ( und nachfolgende Generationen ); sie sind ihrem Charakter nach oft „unerschöpflich“ und werden insofern immer wieder diskutiert, kommentiert oder auch meditativ reflektiert – man könnte von einer „unendlichen Fruchtbarkeit“ sprechen, die sich in diesen Arbeiten, in diesem Wirken manifestiert.
  • Insofern sind echte schöpferische Persönlichkeiten im wahrsten Sinne des Wortes „Wegbereiter“ (nämlich der seelischen Entwicklung hin auf das große Ziel des Menschen); dort, wo vorher kein Weg (sichtbar) war, ist durch ihr Wirken ein gangbarer Weg entstanden, den andere dann nutzen können – inklusive sie selbst in möglicher späterer Verkörperung.
  • Es ist keineswegs so, dass diese  Menschen in der „Öffentlichkeit“ anerkannt sind – eher trifft das Gegenteil zu.

wird fortgesetzt

Einmal mehr im Meer des Wirklichen – wo sonst könnten wir sein

Man geht so durch die Tage und findet sich, „wenn es gut geht“:

Einmal mehr im Meer des Wirklichen – wo sonst könnten wir sein.

Wenn man so die „Denker“ revue passieren lässt, dann ist es immer eine Wohltat, zu wissen, dass es tatsächlich Philosophen (welch ärmlicher Begriff in diesem Zusammenhang) gibt, die denken und fühlen und handeln und sind. Es gab sie immer, es gibt sie immer. Es sind die sich als kosmische Bürger auf Erden empfindende und erlebende Menschen. Menschen, die den Einklang mit dem inneren und äußeren Kosmos suchen, finden und realisieren, step by step, maybe jump by jump.

Akademisches, zirkuläres Gerede hat bei eigentlichen Philosophen keine Chance; es geht immer um das Konkrete, das Umfassende, das Kritische, das Un-Mittelbare und die Haltung des Einzelnen zu sich selbst und zum Ganzen. Es geht nicht darum, Recht zu haben. Besonders zu sein. Mentalistisch wahrnehmungswert.

Es geht um die Wahrheit und DIE WAHRHEIT, die letztlich nicht „verhandelbar“ sind, sondern nur erforschbar, erlebbar, im ständigen Kampf/Widerstand gegen die eigene Ideologieanfälligkeit, die Illiusionsanfälligkeit.

Das kostet Mut. Mut ist ein Währung, wenn nicht die Währungim Universum. Mut ist ein Geschmack, der Geschmack des Lebens, des Sich-lebendig-Fühlens. Gott ist mutig, insofern er die Freiheit hochhält und nicht beschneidet, sich ihr aussetzt und sie integiert.

Es ist vogelkflugklar, dass es beim Elend dieses Planeten nur um Eines gehen kann: um den Aus- und Einweg ins Freie und Gebundene des Gesamtzusammenhangs, der uns mit wachem und liebendem Geist (k)eine Wahl lässt als die eine: dem LEBEN zu dienen, Teil zu sein des Schöpferischen Pols des Ganzen.

 

Königsfrage Gravitation

Man muss die Frage nach der Gravitation als die Königsfrage der Physik bezeichnen, sofern / da sie, die Physik, sich in erster Linie mit den Kraftwirkungen und physikalischen Erscheinungen im Universum befasst.

Das, was wir als Gravitation bezeichnen (und erleben), ist so elementare, fundamentale und unabweisbare beständige Erfahrung und Bezugsgröße, dass es in gewisser Weise auch bestürzend ist, zugeben zu müssen, dass wir bisher nicht genau sagen können, „um, was es sich handelt“ und woher die Gravitation wirklich rührt.

Brunos „Der Stern trägt sich selbst und hat kein Gewicht (gegen irgendwas oder irgendwohin)“, da sich alle Gravitationswirkungen zum Mttelpunkt hin im allgemeinen Gegenüber praktisch aufheben , Krauses konsequentes Durchziehen der Gravitationswirkungsvektoren zum Mittelpunkt des Planeten und die Postulierung einer dortigen Umwandlungszone, die die gebundene „Göttliche Energie“ wieder freigibt und radial verstrahlt, Kirchhoffs Insistieren auf der Verbindung von physischer und metaphysischer Gravitation(swirkung); dies im Verbund macht nur allzu deutlich: die Lösung dieses Rätsels käme einem Universaldurchbruch gleich und wird (!) eine Welle auslösen: eine Art Sinn-Flut der naturwissenschaftlichen Wahrheiten.

Die Masse von Körpern oder Gegenständen entpuppt sich als vollumfänglich gravitations(kraft)abhängig, eine feste Masse oder Ruhemasse als Quasi-Grundeigenschaft des Materiellen wird obsolet, gleichwohl die „relative Masse“ (oder besser „gravitatitv bestimmte Masse“) natürlich „existiert“.

 

Unendliches Forschen

Intuitiv bin ich davon überzeugt, dass es prinzipiell unmöglich ist, alles, was z.B. auf einem Planeten wie der Erde vorgeht, wirklich und vollkommen zu verstehen. Bis in eine gewisse, „ausreichende“ (also hinreichende) Tiefe kann man ganz sicher vordringen. Muss man vordringen. Und ist schon vorgedrungen worden. Siehe Krause, siehe Bruno, siehe Kirchhoff, siehe Schelling, siehe Gautama….

Das im Boulevard unausgesprochene oder sogar lauthals verkündete Programm vom Entschlüsseln der letzten Geheimnisse der Schöpfung ist eine Unding der naiv-gefährlichen Art – wir sollten akzeptieren, dass (menschliche) Erkenntnis – selbst wenn sie in Einweihungsprozessen hochpotenziert wird und rationales Erfassen weit übersteigt – im Grunde der Tiefe, Grandiosität und Ewig-Unendlichkeit der Schöpfung immer nur in – durchaus weiten – Grenzen entsprechen kann. Und das ist kein Makel.

Die letzten Geheimnisse der Schöpfung sind uns immer voraus. Es sind die unendlich letzten Geheimnisse, ein unendliches Mysterium, dass alles Erfassen übersteigt – und dennoch in gewisser Weise fasslich wird und bleibt, denn sonst könnte in ihm nicht verantwortlich gelebt und gesteuert werden.

Diese prinzipielle Grundbegrenzung, die gar kein Grenze im absoluten Sinne darstellt (und doch !), der ich als Bild nur die unscharfe Grenze der Kernverstrahlungszone im Sinne von Helmut Friedrich Krause und Jochen Kirchhoff an die Seite stellen könnte oder den sich vor uns her verschiebenden Horizont, wenn wir auf ihn zulaufen, ist aber keine Schranke des Voranschreitens: selbverständlich können wir uns (weiter)entwickeln. Selbverständlich sollten wir den Strom des Lebens in uns wirken und das Mysterium der Schöpfung gelten lassen – denn nur in diesem Geltenlassen bleiben wir in unserer Würde als Teile des Ganzen, die das Ganze sind, endliche Unendlichkeit ohne Wenn und Aber.

Etwas und jemand (!) ruft uns permanent zu: Forscht. Hört auf. Euch selbst. Auf alles was ist. Es Ist immer eine Antwort voraus. Eine Frage. Forscht – nicht zu forsch, zärtlich, mit Voll- Macht, mutig in Demut: zelebriert die FRÖHLICHE WISSENSCHAFT. Kämpft. Feiert. SEID.

Derzeitige Fazite (2016)

Im folgenden fasse ich vor allem für mich selbst als etwas verspäteten „Jahresabschluss 5776“ zusammen, wie sich die „Lage“ darstellt.

Zu dieser Einschätzung haben sowohl verschiedene Autoren als auch eigenes Nachdenken und Erleben beigetragen; sie ist sozusagen über einige Jahre/Jahrzehnte gewachsen. Ich betrachte sie in gewisser Weise auch als eine Wiederholung von allgemein Bekanntem in Verdichtung oder Zusammenführung. Ich halte sie dennoch für wichtig, weil sie die Dramatik (oder völlige Verfahrenheit) der Lage widerspiegelt und so Anlass gibt, sich mit Grundfragen immer wieder zu beschäftigen.

Es bleibt zu konstatieren, wenn hier auch stark verallgemeinert und im Einzelnen natürlich mit Gegenbeispielen konterkarierbar:

  • Die Physik hat sich vollständig verlaufen im immer Kleineren und in völlig unhaltbaren Theorien vom Ursprung des Weltalls, in Scheinerklärungen für Gravitation, Licht etc. – es existieren natürlich relativ stabile Kenntnisse über Teilbereiche und ihre Anwendung. Der „Siegeszug“ der Technik lenkt davon ab, dass grundsätzliche Fragen nicht beantwortet sind. Eine große, zusammenhängende Linie fehlt; eine Sinnfrage wird praktisch ausgeklammert und unter „objektiver Naturwissenschaft“ als von ihr nicht beantwortbar zur Seite gelegt oder abgelehnt.
  • Die Astrophysik gaukelt Kenntnisse vor und versteigt sich zu immer weiter wegführenden Theorien (Dunkle Materie, Dunkle Energie)
  • Die Psychologie und die Sozialwissenschaften verstehen nicht, wer der Mensch eigentlich ist und können kein konsistentes Menschenbild aufbauen.
  • Die Biologie hat sich in die Darwinsche Evolutionstheorie (und verschiedene Ableger) verfranst und kann Leben nicht erklären. Das breite Vorgehen im genmanipulierenden Bereich besiegelt ihr Schicksal als Beihelferin gefährlicher destruktiver Entwicklungen.
  • Die Ökologie denkt zwar in Zusammenhängen, löst aber die verabsolutierte Subjekt-Objekt-Betrachtung nicht überzeugend auf. Eine metaphysische Fundierung liegt völlig außer Reichweite.
  • Die Medizinischen Wissenschaften sind ständigem Mißbrauch und einseitig ökonomischen Interessen ausgesetzt – bei allem Fortschritt, den es ja gibt.
  • Die Philosophie hat ständig das Problem zur Randwissenschaft zu mutieren oder muss sich als Legitimationswissenschaft anbiedern. Als Orientierung gebende Leitwissenschaft ist sie in der jetzigen Mainstreamform mit all ihren Verästelungen völlig ungeeignet.
  • Die Kognitionswissenschaften verirren sich in der scheinbar fachübergreifenden Betrachtung des Bewusstseins und bleiben in letztlich materialistischen Grundüberzeugungen verhaftet.
  • Die Künste wissen nichts mehr oder wenig von ihrer Urfunktion, mit dem Metaphysischen zu kommunizieren und an es heranzuführen, es auch zu kultivieren. Die derzeitige „Durchmarktung“ der Kunstwelt spricht für sich.
  • Die sogenannten Wirtschaftswissenschaften versagen praktisch ständig und sind reine Legitimationswissenschaft für haarsträubendste „Wirtschaftspolitik“ geworden.
  • Kultur- und Politikwissenschaften gründen kaum im Wissen um tiefere Zusammenhänge der menschheitlichen Dynamiken und Rhythmen, Ausnahmen bestätigen die Regel.etc.
  • Wie gesagt: es gibt in allen Bereichen Ausnahmen, siehe Unzicker (Physik), Zillmer (Geologie), Ganser (Politikwissenschaften/Friedensforschung) und andere.

1. Ohne natur- und kosmosverbundene Metaphysik kommen wir in keinem Bereich wirklich weiter.

Der Versuch, ohne eine metaphysische Grundierung konsistente Erkenntnisgebäude zu errichten, ist (immer) zum Scheitern verurteilt, weil die Wirklichkeit („der unsichtbare Weltengrund“) nunmal die Basis alles Erkennens ist und bleiben muss. Letztlich scheiden sich an dieser Setzung ( die man eben für wahr, falsch oder nicht annehmbar, weil nicht entscheidbar oder vertretbar halten kann) immer die Geister.

Wenn das wahr ist, dann kann sich eine nicht-metaphysisch orientierte wissenschaftliche Intelligenz eigentlich nur darauf beschränken, falsche oder zumindest unvollständige Theorien, die sie natürlich ständig aufstellt, zu widerlegen. Zu mehr ist sie per se nicht in der Lage.

2. Natur- und kosmosverbundene Metaphysik stellt sich jenseits von traditionellen religiösen oder spirituellen Traditionen den Grundfragen des Daseins und beantwortet sie so nachvollziehbar wie möglich. Von der Beantwortung der Grundfragen ausgehend macht Wissenschaft dann wieder Sinn und hat eine gewisse Grundorientierung.

Überhaupt ist die Sinnfrage – auch in der Physik bspw. – nicht umgehbar: es bleibt zu konstatieren, dass nur im Verbund von Sinnfindung (im kosmischen Ganzen und seinen Prozessen) und Naturforschung ohne Subjektblindheit haltbare, tragfähige Erkenntnis überhaupt zustande kommt. Daher auch die Nähe von „Buddhaschaft“ und Tiefenerkenntnis (offensichtlich auch im naturwissenschaftlichen Bereich), wie sie z.B. Jochen Kirchhoff herausgestellt hat.

 

 

Fragen am Morgen (und am Abend)

Wozu sind die Sterne da ?

Woher dieser Drang in uns Menschen, uns zu entwickeln, etwas – womöglich Bleibendes – zu leisten, wenn alles nur wieder zu Staub zerfällt ? Was ist dieses Bleibende ? Was bleibt wirklich ? Also: was ist wirklich ? Und : was ist das Wirkliche (an sich) ?

Warum können wir Sinnfragen überhaupt stellen, und wozu sollten wir es tun können, wenn es keinen Sinn hätte nach dem Sinn des Ganzen, nach unserem Sinn zu fragen ?

Fragen, sie regnen auf mich herab, wie kleine, feine Regentröpfchen, ein Fragennieselregen, und ich will jetzt keinen Fragennieselregenschirm aufspannen, ich will ihn spüren, diesen Fragennieselregen. Mich ihm aussetzen. Ohne schnelle Antworten. Ich will mitten hindurch durch die Fata Morganas der „Sicherheiten“ und der „Gewissheiten“.

Ein schöner Septembermorgen, ein klarer Himmel, die Berge steh´n wie eh und je, ich gehe mit meinem Hund die Morgenrunde und genieße einen leichten und angenehm kühlenden Wind, der durch´s Tal strömt. Ein Gefühl wie Anbeginn, dieses Immer-wieder-neu-Beginnen(-Können) und der Zauber, der darin liegt, von dem ein Goethe sprach.

Was ist wahr, was ist Täuschung, was ist hier, in mir, los ? Was kann ich mir zumuten an Ungewissheit, wieviel Glaube(n) ist gesund ?

Immer wieder kann ich alles auf den Prüfstand stellen. Was weiß ich unumstößlich, was ist „sicher“, was sinnvolle Schlussfolgerung, was Vermutung, woran glaube ich mit gewissem Recht, was ist Spekulation und was pure Fantasie, so erfrischend und belebend sie auch sein mag. Was ist These, was schon Übernommenes, ohne dass es mir noch recht bewusst ist – wen akzeptiere ich (außer mir selbst) als Autorität und – warum.

Immer wieder kann ich Fragen stellen, die schon beantwortet sind oder beantwortet scheinen, mit erwachsener, sinnvoller Naivität und mit kindlicher Neugier, mit dem eigenen Scharfsinn so weit vorhaden,  mit all der Kraft des Selbst-schon-Gedachten, der Querverweise des Gewussten, der Fähigkeit , verwandte Muster in einander fernen Sachgebieten zu erkennen etc., mit Hilfe der Intuitionen und der Gedanken der Weisen dieser Welt.

Beides – Prüfstand und Fragestand – sind Orte der sehr individuellen Art der denkerischen Meditation, wenn ich sie denn ernsthaft betreibe oder zulasse, keineswegs mentale Fallen oder Sphären überflüssiger Gedankenproduktion; nein: es könnte sein, dass an diesen „Orten“ sich durchaus wieder und wieder das Schicksal der Welt entscheidet, entschieden hat oder noch entscheidet. „Dort“ kommt es zu Umbrüchen, Richtungsentscheidungen, vielleicht wirklichen und wirksamen Intuitionen, zu Selbstkonfrontation und -analyse und zu (wenigstens einer gewissen ungewissen) Selbsterkenntnis.

Ich habe erlebt, dass „das wirkliche Denken oder das Denken im Wirklichen“ immer wieder mißverstanden worden ist, ob nun durch den Otto-Normalbürger, die spirituelle Traditionen oder durch manche esoterische Strömung der Neuzeit, ja dass es regelrecht denunziert wurde und auf Abstellgleise verwiesen wurde.

Die Wirksamkeit und Sinnhaftigkeit des Denkens liegt auch in seiner meditativen, sich selbst immer weiter vertiefenden, scheinbar auch kreisförmigen oder sich wiederholenden Ausübung. Jeder Mensch entwickelt wahrscheinlich in diesem Bereich so „seine Technik“, wenn er denn diesen Bereich für wertvoll erachtet.

Wozu sind die Sterne da ?

Woher dieser Drang in uns Menschen, uns zu entwickeln, etwas – womöglich Bleibendes – zu leisten, wenn alles nur wieder zu Staub zerfällt ?

Warum können wir Sinnfragen überhaupt stellen, und wozu sollten wir es tun können, wenn es keinen Sinn hätte nach dem Sinn des Ganzen zu fragen (und es keinen gäbe) ?

 

 

Die richtigen, richtenden Fragen stellen

Ich finde, viele Fragen, die  Alexander Unziker, stellt, sind echte Einladung für das tiefere Nachdenken über wesentliche Zusammenhänge, und sie weisen auf die Qualität und die Richtung des Nachdenkens desjenigen hin, der die Frage – überhaupt ! – stellt.

Eine der Fragen lautet:

Ist eine Physik ohne Naturkonstanten möglich?

Ich versuche mich – als physikalischer Laie – an einer Antwort.

Da in der anschaulichen und der uns anderweitig zugänglichen Natur so etwas wie Konstanz (in einem absoluten Sinne) nicht beobachtet wird, ist es wohl so, dass auch eine Physik gänzlich ohne Naturkonstanten möglich sein muss.

Selbstverständlich lassen sich auch ohne (die Annahme von) Naturkonstanten sinnvolle Beziehungen oder Verhältnisse zwischen den Aspekten der Natur herstellen oder besser: erkennen und abbilden, denn die Natur als Ganzes stellt ja ein funktionales Gefüge dar, durchwirkt von sich offensichtlich gegenseitig beeinflussenden und/oder hervorbringenden Größen.

Das, was mit dem Begriff „Naturkonstanten“ gemeint ist, ist das real zu beobachtende stabile Eintreten von Ereignissen einer bestimmten Qualität an einem bestimmten Ort zu einer bestimmten Zeit, wobei auch an anderen bestimmten Orten zu bestimmten Zeiten die Art und Weise des Eintretens der gleichen Ereignisse näherungsweise oder „praktisch“ übereinstimmt oder übereinstimmen kann – nur eben nicht an allen Orten zu allen Zeiten, also nicht überall und immer.

Der Begriff der „relativen Konstanz“ einer bestimmten Größe wäre also angebracht(er), wenn man ihn denn benutzen möchte im Angesicht seiner Binnenwidersprüchlichkeit.

Es ist natürlich statthaft und unumgänglich, wirklich erkannte Beziehungen zu nutzen, um nachprüfbare und gültige Vorhersagen zu machen – mit den genannten prinzipiellen Einschränkungen. Diese Vorhersagen können für lange Zeit und an vielen Orten richtig sein.

Es ist eine Aufgabe der Physik, die Orts- und Zeit(prozess)fixiertheit unseres/ihres Beobachtens jeweils zu erkennen, in Aussagen dezidiert erkennbar sein zu lassen und im gegebenen Fall auch zu übersteigen. Verallgemeinerungen quer durch das All (noch dazu in Form unreflektierter Prämissen und Methodiken) sind zu vermeiden.

Raum und Zeit, jeweils unendlich vorgestellt, sind Gegebenheiten, die des Erkennens ihrer Ursache harren, nicht Konstanten im engeren naturwisseschaftlichen oder nur in einem umgangssprachlichen Sinne.

So sehe ich das an einem wunderschönen Tag am Alpenrand, Grillen zirpen, die Sonne wärmt meinen Rücken durch´s geöffnete Dachfenster, der nahe Fluss rauscht, Kinder spielen, Glocken schlagen zu den Viertelstunden – und ich sinne nach über Gravitation, Licht, Farben etc. wie viele Menschen vor mir, mit mir und auch nach mir.

Die Schöpfung in ihrer Tiefe ist das lebendige Wunder, in dem wir zu Hause sind. Wenn wir das wirklich wahrnehmen und fühlen und gelten lassen, gelingt auch eine Maß haltende, schöpfungsverbundene(re) Physik, die von jedem Menschen – prinzipiell – verstanden werden kann. Unsere Haltung, unser Herangehensweise, unsere tiefste Prämisse bestimmen das, was wir (v)erkennen, im alltäglichen Leben genauso wie in der Naturwissenschaft oder in der Philosophie.

Wie sieht die Natur aus

In einem seiner Vorträge fragt Alexander Unzicker in Bezug auf das sogenannte Standardmodell der Teilchenphysik mit all seinen postulierten und scheinbar nachgewiesenen Quarks: Sieht so die Natur aus ?

Dies ist einerseits natürlich eine rhetorische Frage; andererseits kommt in ihr das Erschrecken (es ist meinem Gefühl nach mehr als ein Erstaunen) darüber zum Ausdruck, dass Menschen, die für sich beanspruchen Wissenschaftler zu sein und also Naturforscher, überhaupt auf die Idee kommen, so ein Konstrukt zu errichten, wie es das Standardmodell darstellt – mit seinen ständigen Ergänzungen, Unwägbarkeiten, Erklärungsschwächen etc.

Es ist auch das Erschrecken darüber, dass überhaupt in so leblosen Modellkategorien gedacht wird und werden kann.

Der Naturphilosoph im Physiker Unzicker kommt nicht umhin bei aller Faszination, die vom Bereich der Teilchenphysik / Quantenphysik ausgehen mag, eine ganz grundsätzliche Frage zu stellen. Das nenne ich gesund.

Diese einfache Frage „Sieht so die Natur aus ?“, die im Zuhörer ja auf einen gewissen Boden je eigener Überzeugungen fällt (sowie auf, das behaupte ich, ein seelisches Grundwissen von der Natur und ihren Vorgängen bzw. Gesetzen, das verschüttet sein mag oder nicht), reicht im Grunde aus, um ein klares NEIN in sich selbst zu hören oder zu artikulieren: Nein, so wie es uns das Standardmodell zeigt, sieht die Natur nicht aus. Es widerspricht dem Grundgefühl eines noch halbwegs naturverbundenen Menschen. Der Physikafine fügt dem Grundgefühl dann noch „sachliche“ Gründe hinzu. Man nehme Unzickers (oder auch Kirchhoffs) Gedanken zur Analyse verschiedener physikalischen Theorien zur Kenntnis. Auch die Ergebnisse wissenschaftssoziologischer Untersuchungen sprechen Bände über die Illusionsmaschinerie des Wissenschaftsbetriebes und dessen Selbstbezüglichkeit oder permanente Selbstbestätigung, die es geschafft hat, sich gesellschaftlicher Kontrolle, Richtungsweisung, auch Einhegung in vielerlei Hinsicht zu entziehen.

Alexander Unzickers eigentlich geniale Frage, wenn er sie denn ernst meint, ermöglicht mehrere abgeleitete Aussagen bzw. Fragen:

  1. Wir können das Standardmodell der Teilchenphysik wie das der Kosmologie (als Beispiele der neuzeitlichen Physik) getrost zur Seite legen; so jedenfalls können sie nicht der Wahrheit entsprechen und nichts erklären, gleichwohl sich mit ihnen bestimmte Voraussagen machen lassen. Haben wir den Mut, das wirklich zu tun ? 
  2. Wir sollten das ganze Theoriegebäude deutlich anders bezeichnen und uns kurz und eindringlich mal mit der sprachlichen Seite der Angelegenheiten beschäftigen, denn die verrät natürlich auch etwas über die unausgesprochenen Prämissen der Theoriebildung überhaupt. Wenn ich etwas schon „Standardmodell“ nenne, fällt es sichtlich schwerer es zu kritisieren. Wenn ich sage, ich stelle die in der Physikergemeinde bisher allgemein akzeptierte „Atommodellbehauptung“ in Frage, habe ich schon psychologisch ganz andere Hebel und Kräfteverhältnisse. Das Wort „Modell“ ist schon in Ordnung, das Wort „Standard“ hat die Tendenz, Haltbarkeit oder geprüften Wahrheitsgehalt zu suggerieren.
  3. Wir stellen die Frage Unzickers noch einmal als echte, unrhetorische Frage: Wie sieht die Natur aus ?
  4. Wir sind also aufgerufen, nochmals grundsätzlich über eine Materietheorie und auch über eine naturphilosophisch begründete Kosmologie nachzudenken, wir brauchen einen völlig neuen Ansatz, in den sich dann möglicherweise einiges der „Ergebnisse“ der neuzeitlichen Atom/Quanten/Astro-Physik(en) nach 1850 auch wieder integrieren ließe.
  5. Wer soll das tun ? Wer ist das Subjekt dieser Bestrebungen ? Wer ist wir ? Auch Alexander Unzicker verweist ja darauf, dass es meistens Individuen waren, die Durchbrüche im wissenschaftlichen Leben erreicht haben. Ist es wahrscheinlich, dass aus der jetzigen Wissenschaftlergemeinde derartige Individuen erwachsen ? Alexander Unzicker scheint darauf zu hoffen, obwohl es eher unwahrscheinlich ist. Aber wie heißt es im altbekannten Schlager : „Wunder gibt es immer wieder..,,,“
  6. Daher die logische Frage: gab oder gibt es schon Ansätze oder sogar Durchbrüche, die nur nicht wahrgenommen werden mangels Aufnahmevermögen oder -willen der Physikinteressierten (was die Wissenschaftsarbeiter natürlich mit einschließt) oder mangels Sichtbarkeit / „Publicity“ ?
  7. Hat es  Sinn, sich der Mühe zu unterziehen, andere existierende Theorien oder Theorieansätze einmal gebündelt darzustellen, wenigstens einige, die seriös daherkommen ? Von jemandem, der von der „Sache“ etwas versteht ?
  8. Oder ist es nicht auch völlig legitim, eine Theorie wie die von Helmut Friedrich Krause, die im „Baustoff der Welt“ in verbaler Form – ohne jeglichen mathematischen Formalismus – dargeboten wird, einmal probeweise ins Zentrum einer Untersuchung zu stellen, die allerdings nur von Leuten ausgeführt werden sollte, die sich wirklich völlig frei machen können von Voreingenommenheiten aller Art, also von Menschen, die bereit sind, alles nochmal neu zu denken – und in diesem Fall – auch mit ihrer ureigenen menschlichen Substanz in so einen Prozess zu gehen, denn , soviel ist schon sicher: ohne eine bewusste Einbeziehung dessen, was wir „Subjektivität“ nennen, ist eine Annäherung an Krauses Gedanken schwer machbar bzw. führt in Sackgassen und Scheinwidersprüche. Physik und Psyche fallen bei Krause in gewisser Weise zusammen, ohne dass nun die physikalischen Fragestellungen rein psychische/psychologische Fragestellungen wären und umgekehrt.

Je länger ich – als Laie – an diesem kleinen Text hier schreibe, umso mehr bin ich davon überzeugt, dass nur in einem methodisch absolut transparenten Verfahren, dass in steter selbstkritischer Selbstbeobachtung betrieben wird, eine Chance liegt, eine breitere Basis zu legen für so etwas wie neue, gesicherte Mindestübereinkünfte in Sachen der gemeinten Theoriebereiche. Diese Basis könnte dann dazu dienen, Theorien (oder Ideen) wie die von Krause (und auch Kirchhoff), die ja schon da sind, überhaupt sinnvoll zu prüfen.

Wie sieht die Natur aus ?

Wenn ich sie anschaue, erscheint sie mir nicht aus „Bausteinen“ aufgebaut zu sein, sondern eher aus je verschiedenen Graden von fließender, „erstarrter“, verdichteter, „gefrorener“ Lebendigkeit.

Das sollte sich in den Theorien über Materie und den Kosmos widerspiegeln.

Vielleicht ist dies überhaupt der Schlüssel, den man gar nicht (mehr) verlieren kann: unser lebendiger Blick, unsere lebendige Schau in eine durch und durch lebendige Natur in einem lebendigen Kosmos, in dem wie selbstverständlich auch Lichtgeschwindigkeit und Gravitation der Veränderlichkeit unterliegen.

Man kann das gar nicht genug betonen: vom Blick auf die Dinge, entweder in Verbundenheit mit ihnen oder in scheinbar völliger Getrenntheit von ihnen hängt alles ab. Und umgekehrt gilt: Theorien und Modelle sind nicht nur einfach Theorien und Modelle, sondern zeigen deutlich, wie jemand auf die Dinge (und sich selbst) schaut.

 

Klima-Wandel

Selbstverständlich sind die Veränderungen im Wettergeschehen der letzten Jahre (Jahrzehnte) unübersehbar; ebenso ist das Einwirken und die Wirkung der destruktiven, menschengemachten Industrien und Kulturen ein unumstößliches Faktum.

Andererseits ermöglichte eine vergleichende Wetter- und Klimaforschung anhand der akusmatisch bedeutsamen Zeitpunkte im Erdgeschehen ganz sicher eine noch andere, wahrscheinlich auch richtigere Bewertung der Rhythmen des Klimas, die den geistigen Rhythmen ja auch Folge leisten müss(t)en.

Die jetzige scheinbare Verschärfung der Wetterlagen steht  unzweifelfhaft im Zusammenhang mit dem präsenten geistigen Klima – und das ist ja deutlich geprägt von der „großen Stauung“, der Behinderung der Manifestation der Ergebnisse vom Mai 1944 (siehe HFK, „Regenbogen“). Eine beständige Behinderung natürlicher Rhythmen führt zwangsläufig zu chaotischen Prozessen.

Man muss sich gerade in diesem Bereich sicher vor einseitigen, unterkomplexen Betrachtungen hüten; eine rein „wissenschaftliche“ Erklärung, die die metaphysischen Gegebenheiten leugnet, wird allerdings zwangsläufig zu falschen Einschätzungen gelangen – und diese dann ständig korrigieren. Dies ermöglicht dann auch das Spiel zwischen Anhängern und Gegnern der einschlägigen Theorien und hält selbstverständlich von tieferen Einsichten ab.

Interessant ist eben, dass wir im Sprachgebrauch von „geistigem Klima“ sprechen, vom „Geist der Gespräche“, die in einem „guten Klima“ verliefen etc.

Hier ist also noch in Erinnerung geblieben, das dass Atmosphärische eine irgendwie reale Größe darstellt, und die Anwendung der Begriffe „Atmosphäre“ oder „Klima“ für geologische wie soziale Felder ist kein Zufall, sondern der (unbewussten) Intuition geschuldet, dass es hier einen Zusammenhang geben könnte oder schlicht gibt.

Wir schaffen das „Wetter“ mit, beeinflussen es mit, formen es mit, ohne uns dessen bewusst zu sein. Und es wird eben auch von den übergeordneten Zusammenhängen, die unsichtbar wirken, geleitet: an guten wie an schlechten Tagen. Das „Wetter“ wirkt auf uns zurück, was in diesen Tagen der rapiden Wetterumschwünge besonders gut zu beobachten ist.

Darüberhinaus gestattet die Radialfeldhypothese von Krause und Kirchhoff noch den möglichweise grundlegendsten Zusammenhang in Überlegungen einzubeziehen – die gegenseitige Beeinflussung der Gestirne über ihre primordialen Felder. Dann könnte die Nähe des Mars bspw. besondere Wirkungen nach sich ziehen (hier sogar noch in Bezug auf den ‚geomantischen Standort‘ – Deutschland) und für wärmere Temperaturen mitverantwortlich sein. Eine Kosmogeologie und  – wetterkunde wären dann, frei von naturwissenschaftlichen Dogmen, auf Dauer angezeigt.

 

Novalis, Assoziationen

Es ist manchmal eigenartig hinweisend, wie in Namen zumindest großes Assoziationspotential steckt: Novalis wächst in Oberwiederstedt auf und nennt den Protagonisten eines seiner bekannten literarischen Werke Ofterdingen nach der möglicherweise wirklich existiert habenden historischen Figur.

Oft verkörpert sich der Mensch und manchmal immer wieder an ähnlichen Stätten.

„Ich möchte eine ganze Büchersammlung, aus allen Kunst- und Wissenschaftsarten, als Werck meines Geistes, vor mir sehn.“  Novalis

So ähnlich ist auch dieser Blog gedacht, als Sammlung der Werke der besten Geister, die die Erde gesehen hat, sieht und noch sehen wird.

Um dies ein wenig und unvollständig (und auch an der einen oder anderen Stelle – noch – zu oberflächlich) leisten zu können, muß man den eigenen Geist dem der besten gleich zu machen trachten, täglich, nächtlich, denn der Geist der Besten ist nichts anderes als der luzideste Widerschein des Weltenschöpfers auf diesem „verschatteten“ Planeten. Mit Sinn für Maßstäbe und auch Abstände. Mit Sinn für das Gleichartige und die Resonanz der Überzeugungen. Mit Sinn für das Eigene oder Eigenständige, wenn es denn wächst.

Die Büchersammlung, die Novalis meint, ist die Sammlung von Fragmenten eines wirklichen Buches der Erde, die, geordnet und sortiert und gleichzeitig einander zugeordnet und auf einander verweisend, das hier (auf der Erde) eben größtmögliche Bild des kosmischen Panoramas zeigt in größtmöglicher Genauigkeit und Tiefen(und Höhen-)(un)schärfe.

Natürlich ist dieses wunderbare Gesamtwerk auch wieder nur Fragment und nicht der letzte Schluss aller Dinge, jedoch ein Fragment, dass groß (im doppelten Wortsinn) genug ist, um unseren Platz im kosmischen Leben auszumachen und ihn je nach gewählter Orientierung auszufüllen. Das ist der einzulösende Anspruch.

Alle der Wirklichkeit (im tieferen Sinne) verpflichteten Denkenden, Schreibenden, Handelnden, Kreativen wirken mit an diesem „einen“ Buch (der Bücher), das zur Hand sein soll denjenigen, die wirklich verstehen wollen, wer sie sind und was sie zu tun haben.

Dass dabei die Künste und die Wissensschaffungen (um das heruntergekommene Wort „Wissenschaft“, die ja leider oft besser „Wissenschuft“ heißen sollte, hier zu vermeiden) Hand in Hand arbeiten und sich gegenseitig brauchen, ergänzen und inspirieren, versteht sich von selbst, gerade für diejenigen, die beide Daseinsmodi verkörpern und lebendig zum Ausdruck bringen.

„An die Geschichte verweise ich Euch, forscht in ihrem belehrenden Zusammenhang, nach ähnlichen Zeitpunkten, und lernt den Zauberstab der Analogie gebrauchen.“ Novalis

Das lässt sich individuell anwenden auf den eigenen Werdegang durch die Verkörperungen als Mensch, das lässt sich auch auf die wirkliche Geschichte der Menschheit (im Sinne einer Geschichte der Wirklichkeit) anwenden – und von ferne ahnt man in Novalis´Worten die sicher nur unbewusste Ahnung vom Rhythmus des Gesetzes der Schöpfung im Sinne von Helmut Friedrich Krause, die man Novalis zutrauen darf als einem, der das musikalische Prinzip in den Erscheinungen immer wieder angesprochen und vor Augen geführt hat.

 

Helmut Friedrich Krause

Am 13. Juni jährt sich der Geburtstag von Helmut Friedrich Krause zum 112. Mal.

Warum wir der Redlichkeit des Autors des „Regenbogens“ und seiner Botschaft Vertrauen entgegenbringen können und sollten ?

Was wissen wir über Helmut Friedrich Krause und seine Arbeitsweise ?
  • er verfügte über ein breites geisteswissenschaftliches und naturwissenschaftliches Wissen und über eine ausgeprägte Rationalität
  • Grundlage seiner Schriften war lebenslanges, selbständiges Forschen
  • der „Tonfall“ seines Schreibens ist bestimmt ohne ein irgendwie geartetes Großtun mit (seinen) Fähigkeiten zuzulassen, ein Aufruf zur „Nachfolge“ fehlt
  • Gegner erfahren keine persönliche Herabsetzung, wenngleich Urteile gefällt werden
  • er nimmt eine klare Abgrenzung der geistigen Schauungen von der Möglichkeit rationaler Nachprüfung ohne Herabsetzung von Rationalität als solcher vor
  • er bemüht sich um eine widerspruchsfreie Darstellung einer Gesamttheorie, ja eines bis dato in dieser Dimension und Ausgeprägtheit unbekannten Panoramas, welche in sich trotz der komplexen Themen mit möglichster Einfachheit daherkomment: im Prinzip kann das erstmal jeder verstehen und aufnehmen (, der überhaupt will)
  • ein wissender Rückgriff auf Traditionen ermöglicht großräumige Einordnungen und die Schilderung weitreichende Zusammenhänge und erleichtert in Teilen eine Art Verifikation zumindest der allgemeineren naturphilosophischen Aussagen
  • die oftmalige Überarbeitung der Schriften – Helmut Friedrich Krause hat es sich alles andere als leicht gemacht
  • man könnte diese Liste fortsetzen

Wenn man sich nun der Lektüre des „Regenbogen“ befleißigt, kann man ganz sicher zu verschiedenen Haltungen kommen – von schroffer Ablehnung, über ein tolerantes Gewährenlassen bis zu immer wieder staunender Neugier und Anhängerschaft (im Sinne eines reflektierten Mitgehens und Erst-einmal-Hinnehmens und Für-möglich-Haltens von dargebotenen Informationen und Leitlinien).

In jedem Fall verdient es eine Persönlichkeit mit solch durchgearbeitetem Werk, unvoreingenommen wahrgenommen zu werden, gehört zu werden.

Andere Motive als das Überbringen einer Botschaft habe ich bei wiederholter Lektüre nicht feststellen können.

 

Für Georg Philipp Friedrich von Hardenberg

Die Beschäftigung mit den als „Fragmenten“ bekannten Gedanken und Ideen von Novalis ist für mich interessant und fruchtbar; natürlich findet man unter ihnen auch „Rohsteine“ und „Abfall“, der eben im Steinbruch des (Zeit)Geistes anfällt bei der Herausarbeitung der angestrebten und gemeinten Form. Des ungeachtet sind anerkanntermaßen auch viele „Edelsteine“ und „Vollkommen-Geschliffenes“ dabei, die in der Geschichte der allgemeinen Wahrheitsfindung (um das mißverständliche Wort `Philosophie`hier zu vermeiden) ihren ganz eigenen Platz haben.

Hier ein kleiner Text von mir zum Wert des Fragmentes allgemein als Übung und zu Ehren des von Hardenberg, natürlich in der „Form eines Fragmentes“, welches die inhaltlichen Anreger des Textes – außer Novalis selbst – nicht unerwähnt lässt:

„Nun ist das Fragment nicht nur Teil von etwas unsichtbarem oder nicht mehr sichtbarem Größeren, auf das es Bezug nimmt, ohne dies explizit mitzuteilen, das ist es tatsächlich, sondern auch generelle Metapher auf die verfassende und die betrachtende Person und das Persönliche allgemein im Verhältnis zur Wesensganzheit.
Insofern bezeichnet es eine endliche Unendlichkeit oder – diskrete Unauslotbarkeit (Kirchhoff), in der das unendliche Ganze immer vollständig anwesend ist (Bruno).
Ganz sicher braucht man, um dies erfassen und erleben zu können, eine umfassende Idee vom Ganzen und seiner größeren Gestaltung (Krause, Bruno, Kirchhoff), deren Repräsentant das Fragment – im besten Fall – darstellt.
Es stellt den Betrachter vor eine Aufgabe, vor eine Frage, der sich dieser kaum entziehen kann und soll. Daher ist das Fragment oft auch ein Frag-ment oder eine These und harrt der höheren Meditation des Betrachters und der wünschenswerten Bestätigung (oder Verwerfung) durch echte Theoria: was und wie ist das Teil in Bezug zum Ganzen und wodurch (und „woher-wohin“ und wofür).
Die Vermeidung eines zu Recht befürchtbaren frivolen Beigeschmackes (Schelling) durch ein nur oberflächliches – und damit falsches – Berühren der geistigen Gegenstände gelingt dem Verfasser des Fragmentes nur durch quasipoetische Intensität und unabweisbare Ernsthaftigkeit, deren höchste Auszeichnung das Gelingen von unnachahmlicher, authentischer, schwerwiegender Leichtigkeit ist, die dem Betrachter Momente des Kontaktes zum je eigenen Genius ermöglichen und bereiten, voausgesetzt, dieser ist zu Mitarbeit am Sinn des Fragmentes bereit und befähigt, zu Mitarbeit an sich selbst als Fragment und sich selbst als Ganzes.“
Uli Fischer

Das Bild der planetarischen Wende

Wenn ich bei einem Spaziergang mit meinem Hund die Luitpoldbrücke in Bad Reichenhall überquere, schaue ich auf das Schauspiel der Staustufen der Saalach.

Ich betrachte gern Bilder der Natur, der Kultur oder des sozialen Lebens auch als Sinnbilder von Themenfeldern, die mich gerade interessieren.

Wenn ich auf die Saalach schaue und die Staustufen, dann entwickelt sich in mir das Bild eines fast ahnungslosen Mainstreams (Hauptstroms), der vor sich hinfließt, als ginge es immer so weiter, wie er eben geflossen ist durch die Jahrhunderte und Jahrtausende auf der Erde.

Urplötzlich kippt der Fluss im Winkel über die erste Staustufe, ändert also auch die Fließrichtung, dann weiter wie beim Hölderlin die „Klippen hinab“, die Stufen, um dann „unten“ als wilder Fluss weiterzufließen auf anderem Niveau.

So stelle ich mir das Prinzip einer planetaren Wende vor:

  • Relativ gesehen geschieht es „urplötzlich“, von den meisten Menschen so nicht erwartet, wenngleich in der Tiefe natürlich ein ahnendes Wissen bei jedem vorhanden sein kann. Den meisten ist ja eigentlich auch klar, „dass es so nicht immer weiter gehen kann“.
  • Der Wandlungsprozess ist fundamental.
  • Er ist vergleichweise kurz (und heftig).
  • Danach geht es „auf anderem Niveau“ weiter.
  • Der Wandel ist unumkehrbar.

Immer wieder muss ich in diesem Zusammenhang daran denken, wie der Mauerfall im November 1989 scheinbar aus dem Nichts heraus möglich wurde – in Wirklichkeit aber von vielen Menschen seelisch vorbereitet war.

Natürlich ist dieses relativ friedliche Bild des Flusses und der Staustufen nur ein Hinweis, die gemeinte Realität sieht dann „ganz anders“ aus.

Brief an eine Künstlerin

Nachfolgend ein Brief von mir an eine österreichische Künstlerin als Reaktion auf einen Vortrag von ihr mit dem Thema „Realismus und Abstraktion in der Malerei“:

Ein Brief in Sachen Realität, Bildrealität und REALITÄT

Im April 2016
Liebe L. K.
ich möchte einen Gedanken aus Ihrem Vortrag gern noch einmal aufgreifen, weil er meiner Meinung nach der entscheidende Gedanke ist für eine wirkliche Durchdringung dessen, was als Kunst gilt und gelten soll – vor der Gegenwart und der zukünftigen Geschichte:
„In der Malerei geht es immer um das eigentlich Nicht-Dargestellte, das Nicht-Sichtbare.“ (So ungefähr lautete Ihr Formulierung.)
Wäre es nicht so, dann wäre Malerei lediglich eine (ziemlich überflüssige) Kopie der Realität. Es mag sein, dass im gewollten Ausnahmefall die Kopie der Realität selbst dem Darstellen des Nicht-Sichtbaren dient. Im Allgemeinen nimmt jedoch auch das gesunde (sogenannte) „durchschnittliche“ Empfinden (nicht-kopierende) Bilder durch ihre Ausstrahlung als Kunst wahr, so sie denn grundlegende Merkmale des Ästhetischen erfüllen oder/ und bewusst brechen. Bilder – dies mag ein Allgemeinplatz sein – sind selbstverständlich keine Kopie der Realität. Nicht einmal in der Fotografie, wie oft genug betont wird von kunstwissenschaftlicher Seite und von Fotografen selbst. Die Bildrealität – das haben Sie hervorgehoben – ist immer eine „eigene Realität“ und nicht das Dargestellte selbst. Was ist dann aber diese „Bildrealität“, wenn sie nicht die „Realität“ ist ?
Ich möchte an dieser Stelle den Begriff REALITÄT verwenden in klarer Abgrenzung zu „Realität“. Denn ganz offensichtlich handelt es sich bei künstlerisch intendierten Bildern um Hinweise auf Reales. Dieses Reale geht aber über den normalerweise gebrauchten Begriff „Realität“ weit hinaus. Die Großschreibung des Begriffes ist mir hier ein Hinweis auf das Verhältnis von Realität und REALITÄT: Letztere ist ganz offensichtlich eine ontologische Größe umfassenderer Art.
Es gab (und gibt) Zeiten, in denen man der Einfachheit halber auch von der metaphysischen Grundlage der Welt gesprochen hat (und spricht). Diese – metaphysische – Welt spiegelt sich also – ob das Künstler nun wollen oder auch ganz und gar nicht wollen – im künstlerischen Tun wider. Dies zu denken und zu behaupten ist in der naturwissenschaftlich verfassten Moderne, Postmoderne und Postpostpostmoderne… aus verschiedenen Gründen – wie in der Mainstream-Philosophie – aus der Mode gekommen oder nur marginal „en vogue“.
Davon abgesehen sind auch Verwendung findendes Material und das konkrete Tun an der Leinwand metaphysisch gegründet und schlichtweg unmöglich als reine „Realität“ als Maler sind wir mit unserem ganzem Wesen gefordert und in handwerklicher (physischer) Sicht.
Ein Mitstudent im Studiengang hat mich auf sein Selbstverständnis des Wortes Kunst / Künstler hingewiesen: die Kunde / der Kündende.
Ich finde so eine „Übersetzung“ würde gut zu Ihrer Auffassung passen, dass es um das Nicht-Sichtbare im Kunstwerk geht, denn dann wäre der Künstler zumindest der Erfahrbarmachende oder der Erinnernde, der von der REALITÄT kündet. Es ist der nicht sichtbareKampf des Künstler – mit sich selbst, mit seiner Umwelt, mit metaphysischen „Dingen“ – die den Mythos des Künstlerdaseins mitbegründen. Manchmal wird er Mitmenschen auch sichtbar, ohne Frage. Im Grunde bleibt er aber den Sinnen verborgen wie der Kampf in jedem Menschen um Wahrheit, Bewusstheit, Wachstum, Selbstüberwindung usw.
Die „Funktion“ des Künstlerischen, die REALITÄT auf ihre ganz besondere, einmalige Weise zu vermitteln, spiegelt sich selbstverständlich in allen Künsten:
In der großen Musik geht es um das (physisch) Nicht-Hörbare.
In der Literatur geht es um das (physisch) Nicht-vollständig-Sagbare.
In der Architektur geht es auch um das (physisch) Nicht-Erbaubare.
etc.
Und gleichzeitig geht es natürlich auch immer um das konkret Sichtbare, das konkret Hörbare, das konkret Sagbare, das konkret Erbaubare und die Verbindung zu den Un-s und das Mit- und Ineinander von Realität und REALITÄT.
Meiner Meinung nach braucht es zur Überwindung von Überindividualisierung und Trivialisierung der Künste und ihrer damit verbundenen vielen Sackgassen (oder Moden oder künstlich hervorgebrachten Verkäuflichkeiten…) eine undogmatische, dennoch stringente metaphysisch gegründete Kunstphilosophie, die in einer umfassenden metaphysischen Naturphilosophie wurzelt, in der der Mensch in seine eigentliche Würde als metaphysisch-physisches Wesen (wieder oder/und erstmals ) in seine Rechte eintritt. Diese würde auch Orientierungsfragen sicherer klären, Fragen nach dem „Was“ und „Wozu“.
Die Frage nach dem „Wie“, also die Frage nach den Mitteln im Spektrum zwischen realitätsnaher Darstellung und (zunehmender) Abstraktion bzw. den vielen Mischformen, wird dann gelöster Beantwortung finden können, weil es vom Standpunkt der REALITÄT aus eben verschiedene Möglichkeiten der Darstellung gibt, die mehr oder weniger sinnvoll auszuschöpfen anheim gegeben sind.
John Constable kam auf den Gedanken, Malerei als einen Zweig der Naturphilosophie aufzufassen, also als Werkzeug zur Erforschung des Lebens allgemein – mit den Mitteln der Kunst.
Wenn es denn erforscht wird – und nicht zerstört und geplündert, mißbraucht und geschändet – dann ist das eben auch nur sinnvoll auf einer wohl begründeten Annahme von REALITÄT (oder Metaphysik). Ein Teil der Kunst hat sich leider – zu allen Zeiten – gemein gemacht mit den destruktiven Tendenzen in der Welt, mit dem Leugnen der REALITÄT, war Diener und Transporteur irriger Vorstellungen vom „Weltenbau“ und vom Sinn des Daseins generell. Natürlich auch aus ganz „irdischen Gründen“.
Stärken wir den Teil der/unserer Kunst, der in Resonanz mit der kosmischen Ordnung des Lebens das wahre Wesen des Menschen schützt, behütet, fördert, fordert, inspiriert – und gegebenenfalls feiert.
Vielen Dank für Ihren Vortrag – und natürlich viel Erfolg bei Ihrer Arbeit
Herzliche Grüße von U. F. aus Bad Reichenhall
P.S. Man kann das auch einfacher sagen, ohne Zweifel, z.B.:
Kunst dient dem Ausdruck der Seele(n) und ihrer Entwicklung – durch die konkrete Persönlichkeit.