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Grundsätzlich anders organisieren

Folgender Gedanke ist selbstverständlich nur in einem umfassenden Kontext sinnvoll, er sei dennoch geäußert, weil er sehr selten zur Sprache kommt und im Allgemeinen überhaupt nicht ins Blickfeld gerät, geschweige denn ernsthaft durchdacht oder diskutiert wird.

Langfristig (oder kurzfristiger, als wir jetzt denken) werden wir im Sinne einer echten Transformation von Gesellschaften den Gedanken erwägen, auf Geld als Steuerungsmittel vollständig – und in jeder Form – zu verzichten. (Das kann dann ’schrittweise‘ erfolgen – oder ‚auf einen Schlag‘.)

Geld steht exemplarisch für eine durch und durch abstraktionistische Denkweise. Man kann das in aller Ruhe durchdenken – wie das in vielerlei Hinsicht in Anklängen im alternativen Finanz- und Wirtschaftsspektrum auch getan worden ist und wird in dem Versuch, Geld als Mittel und nicht als Ziel zu betrachten und einzusetzen sowie in den bekannten anarchistischen Ansätzen.

Die Unkultur Geld hat uns – der Menschheit und allen Lebensformen – jahrhundertelang Unglück, desaströse Verhältnisse, Ungleichgewichte, Instabilitäten und fatale Gewohnheiten eingebracht, den Geist der Menschen fehlgeleitet, regelrecht verseucht und nichtgemeinwohlorientierte Machtpositionen aufgebaut, ‚die sich gewaschen haben’… Geld ist eine große Irrlichterei, von der man sich auf jeden Fall in Gedanken und in der Seele freimachen sollte – mir geht es hier selbstverständlich um das wirkliche Durchschauen des ‚Mammons‘, nicht um u. U. selbstschädigendes ‚Aussteigen‘ aus dem ‚System‘ in aktionistischem (Un)Sinne. Zur Zeit ist der ‚Eiertanz‘ unvermeidlich – so sinnvoll wie irgend möglich ‚mit Geld umgehen‘ und frei von ‚Geldzwang‘ agieren, da wo man es für nötig und sinnvoll hält.

Eine wie auch immer genau zustandekommende Transformation in wirklich relevanter Qualität wird in vieler Hinsicht ein Tabula Rasa sein müssen.

Eine gesellschaftliche Organisation auf hohem kulturellen Niveau ist sehr wohl denkbar mit(tels) strukturell bedarfs- und kontingentorientierter Organisation, die werteorientiert in ausgleichender Gerechtigkeit aufgebaut und eingesetzt wird. Natürlich stellt diese Option einen Unkulturschock dar – und fordert den ‚Menschen von heute‘ extrem heraus, vielleicht über die Grenze dessen, was er ‚verkraften kann‘ (in der Masse).

Jede einigermaßen harmonisch organisierte Familie lebt das ‚geldfreie Verfahren‘ in der Binnenstruktur vor, einige Gemeinschaftsprojekte der heutigen Tage in Ansätzen ebenfalls. Vielerlei Austausch zwischen Menschen funktioniert auf einer direkten Basis und in natürlichem Ausgleich. Native Kulturen – zu denen wir keinesfalls zurückkehren wollen – ebenfalls. Das ist wohl(!)durchdacht und gewollt selbstverständlich auch in größerem Maßstab möglich.

Hier kann jetzt nicht die Rede davon sein, wie das in Großgesellschaften ‚von heute auf morgen‘ greifen könnte – sondern es geht mir in erster Linie um das Bestehen auf der Denk- und Handlungsmöglichkeit des vollständigen Geldverzichtes in obigem Sinne – ohne Wenn und Aber.

Der wirkliche Reichtum des Planeten Erde – geistig wie materiell – kann sich sicher nur ohne scheinökonomische Verhinderungsmittel – wie es Geld unzweifelhaft darstellt – und in einer Planetarwohlökonomie (angelehnt an das Wort ‚Gemeinwohlökonomie‘) entfalten. Natürlich ist das nur ein Element einer grundlegend anderen ‚Wirtschaftsweise‘. – – –

Schon aus Gründen der Pflege geistiger Gesundheit in diesen Dingen kann man ja immer mal wieder einen Blick auf die Gedanken z.B. Campanellas werfen, die ein grundsätzlich anders organisiertes Gemeinwesen zum Ziele haben:

http://www.zeno.org/Philosophie/M/Campanella,+Tommaso/Der+Sonnenstaat

Auch das Wort ‚Organisation‘ kann man bei dieser Gelegenheit auf seinen tieferen Sinn befragen. Das , was zumeist heute darunter verstanden wird, ist oft ein technisch verflachter Abklatsch dessen, was ursprünglich gemeint ist: Aufrechterhaltung und Wahrung sowie sinnvolle Gestaltung des (je) lebendigen Ganzen ( – so wie es jeder einigermaßen gesunde Organismus, z.B. der eigene Körper, ‚vorlebt‘).

 

Informationen zum „Geld-Thema“

Eine gute Informationsmöglichkeit in Sachen Geld, was Analysen und alternative Systeme betrifft, bietet die Plattform http://monneta.org/. Man gewinnt einen Überblick über den Status Quo und vielfältige Bemühungen, diesen zu überwinden oder zumindest abzumildern.

Die Denk- und Handlungsmöglichkeit des vollständigen Verzichts auf ‚Geld‘ als Mittel der Austauschsteuerung wird dort nicht diskutiert.

Können Währungsvielfalt und komplementäre Geldsysteme die Finanzwirtschaft nachhaltiger und gerechter machen?

Helmut Creutz

Artikel zum Tod von Helmut Creutz

http://www.aachener-nachrichten.de/lokales/aachen/aachener-querdenker-helmut-creutz-ist-im-alter-von-94-jahren-gestorben-1.1740303

Niko Paech zum „Grünen Wachstum“

http://www.businessinsider.de/oekonom-rechnet-ab-deutsche-energiewende-nur-ein-ablenkungsmanoever-2017-8

Sachlich, nüchtern, klar: wir brauchen eine bedeutende „Reduktion“ der „materiellen Selbstverwirklichung“, unbedingt notwendig sind aus seiner Sicht:

Deindustrialisierung

Deglobalisierung

Selbstversorgung und Regionalität

Entmonetarisierung durch den Tauschsektor

u.a.

 

einfach nur gut, sehr, sehr gut, was Paech veranschaulicht – auch, wenn es so nicht laufen wird; ein echter Oikonom, leider ohne konsequent naturphilosophische Grundlage, was mich aber nicht stört bei der praktsichen Richtungsweisung, die nur (ein Beitrag zur) Vorbereitung einer gesellschaftlichen Transformation sein kann

sehr gute Ansätze von sinnvollen Mischformen z.B. privaten und gesellschaftlchen Eigentums, sehr unideologisch

eine Art „Rationale Wirtschaftsordnung“ wird hier entworfen – im Gegensatz zur herrschenden irrationalen Form; das ist ein wichtiger Schrit.

Wir brauchen, so gesehen, letztlich eine transrationale Verankerung des wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Geschehens. Die fehlt hier noch.

 

http://www.postwachstumsoekonomie.de/

Fabian Scheidler – das Ende der Megamaschine

http://www.actvism.org/opinions/fabian-scheidler-megamaschine/

zumindest eine klare Beschreibung in bestimmten Bereichen und das Beharren auf praktischer Friedenspolitik

kreative Gedanken zu konkreten politischen Projekten

Sehr klare und konsequente Gedanken zum Abschaffen von Atom-Waffen als nicht verhandelbares Ziel

Forderung nach Friedensjournalismus (in Nachfolge von J. Galtung)

http://www.megamaschine.org/ (sein aktuelles Buch)

Roland Gleitmann

Textübernahme aus dem Fairconomy-Newsletter 57, Januar 2016

Ro­land Geit­mann – So­zial­öko­no­mi­sche Weis­heits­schät­ze der Re­li­gio­nen (2016)

Der lei­der En­de 2013 ver­stor­be­ne Geit­mann, Pro­fes­sor für Ver­wal­tungs­recht an der Fach­hoch­schu­le Kehl bis 2006, war von 1989 bis 2009 Vor­sit­zen­der der Chris­ten für ge­rech­te Wirt­schafts­ord­nung, die in­halt­lich der IN­WO sehr na­he ste­hen. In der Kri­tik der ge­gen­wär­ti­gen wirt­schaft­li­chen Ver­hält­nis­se nahm er kein Blatt vor den Mund. Un­ser Wirt­schafts­sys­tem nann­te er „zer­stö­re­risch“ und „ver­bre­che­risch“.

In dem post­hum zu­sam­men­ge­stell­ten Band sieht Geit­mann in der „Vor­ent­hal­tung des Bo­dens und [der] Pri­va­ti­sie­rung der Bo­den­ren­te welt­weit Quel­len so­zia­ler Un­ge­rech­tig­keit und mensch­li­cher Ver­elen­dung“. Das Geld­we­sen sei „der töd­li­che Tu­mor der Ge­sell­schaft und [bil­de] den Kern struk­tu­rel­ler Ge­wal­t“. Un­ser „struk­tu­rell ge­walt­tä­ti­ges Wirt­schafts­sys­tem“ über­for­de­re die Men­schen und trei­be sie im­mer wie­der zu di­rek­ter Ge­walt an. Letzt­end­lich müs­se „ei­ne auf Zin­ses­zins ba­sie­ren­de und des­we­gen auf ex­po­nen­tiel­les Wachs­tum an­ge­leg­te Wirt­schaft […] mit ma­the­ma­ti­scher Zwangs­läu­fig­keit kol­la­bie­ren“. Das, was land­läu­fig als „Fi­nanz­kri­se seit 2007“ be­zeich­net wird, sieht Geit­mann als über­fäl­li­gen „schritt­wei­sen Sys­tem­zu­sam­men­bruch“. Doch die in den USA und der EU er­grif­fe­ne Maß­nah­me, „die Fi­nanz­bla­se mit Hil­fe zu­sätz­li­cher Staats­ver­schul­dung zu flicken“, ze­men­tie­re und ver­schär­fe„ein Tri­but­zah­lungs­sys­tem zu­guns­ten ei­ner rei­chen Schicht und [be­deu­te] mo­ne­tä­re Re­feu­da­li­sie­rung.“

In den ver­schie­de­nen le­sens­wer­ten Tex­ten ana­ly­siert Geit­mann Ausprä­gung und Ent­wick­lung des Zins­ver­bots in Chris­ten­tum, Ju­den­tum, Is­lam und An­tro­po­so­phie. Er ar­gu­men­tiert al­ler­dings über­wie­gend ganz welt­lich: „In der De­mo­kra­tie trägt je­der Bür­ger Mit­ver­ant­wor­tung für die zeit­ge­mä­ße Fort­ent­wick­lung des Rechts.“

Ei­ne et­was aus­führ­li­che­re Be­spre­chung wird in Fair­co­no­my 1/2016 er­schei­nen.

 

http://verlag-religionundkultur.de/?Verlagsangebot:Gegenwartsfragen:Sozial%F6konomische_Weisheitssch%E4tze_der_Religionen

Nochmal Daniele Ganser

Auf einen Versuch, Herrn Ganser per email zu erreichen, bekam ich ich eine sehr ermutigende automatisierte Antwort; sehr viele Menschen interessieren sich für die von ihm vertretenen Ansätze:

Danke für Ihr Mail. Das SIPER Institut in Basel wurde 2011 gegründet. Wir sind
stolz, dass wir in den ersten vier Jahren alle Emails beantworten konnten. Doch
seit die Vorträge von Institutsleiter Daniele Ganser auf Youtube zu den Themen
Energie, Krieg, Medien, Frieden und Terror in der Summe die Grenze von 2
Millionen Views überschritten haben, erreichen uns derart viele Mails, dass wir
leider nur noch 30% der Emails beantworten können. 70% der Mails werden nicht
beantwortet. Wir bitten Sie um Ihr Verständnis. Unten legen wir transparent dar,
nach welchen Kriterien wir Emails bearbeiten.

Das SIPER Institut verfolgt
auch in Zukunft zwei klare Visionen: a) 100% erneuerbare Energieversorgung und
b) Konflikte ohne Gewalt lösen. Wir leben in spannenden Zeiten! Wir grüssen Sie
freundlich

Dr. Daniele Ganser & SIPER Team



1.	Vortragsanfragen: Bitte
im Betreff das Email deutlich als „Vortragsanfrage“ kennzeichnen. Ihr Mail wird
beantwortet.

2.	Interviewanfragen: Bitte im Betreff deutlich mit
„Interviewanfrage“ kennzeichnen und Medienmarke angeben für die Sie arbeiten.
Ihr Mail wird beantwortet.

3.	Bücher: Leider können wir keine signierten
Bücher verschicken. Ihr Mail wird nicht beantwortet.

4.	Praktikastellen:
Leider haben wir keine freien Stellen. Ihr Mail wird nicht
beantwortet.

5.	Treffen: Leider sind Treffen mit Institutsleiter Daniele
Ganser derzeit nicht möglich. Sie dürfen ihn aber gerne vor oder nach
öffentlichen Vorträgen ansprechen. Ihr Mail wird nicht beantwortet.

6.	Videos
und Texte: Wir erhalten viele interessante Videos und Texte. Besten Dank. Wir
können diese leider nicht kommentieren. Ihr Mail wird nicht
beantwortet.

7.	Fragen: Wir erhalten spannende spezifische Fragen zu den
Themen Energie, Krieg, Medien, Terror und Frieden. Die Menge an Fragen ist aber
derart stark angewachsen, dass wir diese Emails leider nicht mehr beantworten
können.