Hier ein Ausschnitt aus dem wohl im Herbst fertigen Film „Wildes Denken“ von Rüdiger Sünner. Der Biologe und Naturphilosoph Dr. Andreas Weber gibt darin einige Auskunft über von ihm gedachte Zusammenhänge.
Die beste Passage ist für mich die Deutung des Begriffes „wild“ als den Regeln des Lebendigen folgend – und eine Abgrenzung zur nur befreienden Bewegung (und ihren Auswüchsen).
Gleichzeitig liegt für mich darin auch die Schwäche des gedanklichen Ansatzes: „wild“ wird ja doch zu Recht auch assoziiert mit der (der lebendigen Ordnung) entsprechenden Seinssqualität der nicht-menschlichen Lebensformen und insofern besteht immer die Gefahr des „regressiven Missverständnisses“. Man kann den Begriff nur fruchtbar machen, wenn darin unangepasstes ,(in Bezug auf die Ideologien der Moderne) dem Natürlichen folgendes Denken gemeint ist, dass sich eines kulturell-spirituellen Zielpunktes (eines ontologisch real existierenden Zieles) bewusst ist: Der Mensch verfolgt ein Ziel, unbewusst, dann bewusster – eine Anthropologie ohne eine Integration dieser Grundtatsache (und ihrer philosophischen Deutung) kann nur eine weitere Facette des Verwirrspiels sein, dem die Menschen sich heutzutage – qua Erziehungs- und Bildungskanon – ausgesetzt sehen.
Ich glaube, dass Rüdiger Sünner sicher wieder ein anregender Film gelingt, der ein gewisses Bild davon zu erzeugen gestattet, wie zerklüftet – noch ungeeinigt – die Denklandschaften der Nichtmainstreamdenker sind. Sicher bedarf es noch einiger Arbeit, bis Grundlinien einer Kosmischen Anthropologie stark und kräftig das „öffentliche Denken“ durchziehen.