Man kann und muss die russische Staatsführung ganz sicher kritisieren für den Einmarsch in die Ukraine, wenn auch aus machtpolitischer Sicht kaum eine andere, „rationale“ Möglichkeit mehr gegeben war.
Die Hintergründe sind im Prinzip bekannt. Die westliche Allianz hat diese Form des Konfliktes letztlich mitprovoziert im Wissen um die Logik direkter und indirekter Bedrohungen Russlands.
Die Reden von Putin haben einen ganz eigenen Charakter, die etwas von den Möglichkeiten spiegeln, die in grundsätzlich „vertikaler“ internationaler Ordnung liegen: Respekt vor der individuellen Gestalt der Nationen und pragmatische Zusammenarbeit auf Augenhöhe.
Wie weit diese Ansätze auf der Basis der modernen Verfasstheiten von Wissenschaft, Technik, Finanzwirtschaften etc. tragen würden, ist natürlich nicht vollständig absehbar. Ganz sicher sind sie nicht ausreichend für einen Kurswechsel der Menschheit. Aber sie wären und sind ein erster Schritt.
Bemerkenswert ist, dass Putin auch auf Sinowjew rekuriert, der sich selbst in der Tradition Schellings sah – und als der orthodoxen Kirche verbunden.
Was könnte Russland nun tun?
Verhandlungen wurden angeboten, immer wieder.
Putin über die neue Weltordnung: Russland reicht allen Staaten die Hand