Gesammelte persönliche Medien-Eindrücke vom 29.08.2020 und ein Gedicht vom Morgen

In Berlin, da werden heute Menschen geboren –

die haben die Angst vor Bestimmung verloren.

Sind wie alter Wein endlich gut ausgegoren

und schenken sich sich vor Brandenburger Toren.

 

In Berlin wird heute vom Leben gehandelt,

fast so wie im Märchen, es wird sternangebandelt.

Und durch alles Pfeifen und Zischen der Macht

sieht man den Mut vieler Herzen, vom Geist bewacht.

 

In Berlin ist ein Neues am Aus-sich-entstehn.

Man sieht aller Seelenländer Urfahnen wehen.

Und ist dies Berlin auch in dir am Dich-Meinen,

dann höre ihm zu und lasse dich vereinen. –

 

Berlin! Berlin! Berlin! Berlin!

(Ulis spontane Verse am Morgen des 29.8.5780/2020)

 

Die Infomöglichkeiten über youtube und zahlreiche private Blogs sowie über etablierte Medien (Bild, Welt z.B.) war gegeben; es gab ganz offensichtlich zahlreiche Versuche, youtube-Sendungen zu stören, Bodo Schiffmanns Kanäle z.B. wurden teilweise blockiert. Auch die Netzkapazitäten unterlagen offenbar Manipulationen – so mein Eindruck. Allerdings dürfte der Ansturm auf die Netzkapazitäten in Berlin auch „hoch“ gewesen sein.

Mit den Besucherzahlen wurde wiederum sehr nach unten korrigierend umgegangen; man hatte sich in den normalen Medien (BZ, Berliner u.a.) auf „mehrere Zehntausend“ Demonstranten oder 38000 an der Siegessäule eingepegelt. Mal sehen, ob und wie das nach Auswertung noch verändert wird. Die Berliner Polizei hatte ja „überraschend“ plötzlich von 30000 Teilnehmern an der Demo vom 1.8.2020 gesprochen (statt von bis dato behaupteten 20000; welche mit Sicherheit nicht einmal 10 % der wahren Teilnehmerzahl ausmachte – das kann als bewiesen „verbucht“ werden.)

Online entstand am 29.8.2020 allerdings wieder der Eindruck von mindestens mehreren hunderttausend Teilnehmern. Ich halte die Zahl von deutlich über 1 Mio. für wahrscheinlich. –

Der Gesamteindruck (bis ca. 20 Uhr von mir medial wahrgenommen) war wieder sehr friedlich, bunt, energiegeladen. Natürlich oder leider gab es emotional aufgeladene Situationen der Konfrontationen:

  • Im Vorfeld (1 Tag vorher)war das Camp von querdenken im oder am Tiergarten „geräumt“ worden – absolut friedliche Reaktionen der Beteiligten
  • Der auf offenbar unfaire Weise gleich zum Erliegen gebrachte Demo-Zug in der Friedrichstraße, der dann gegen Mittag „aufgelöst“ wurde
  • Der offenbar gezielte Versuch, durch Zubruchgehen von Fensterscheiben (in Mitte) Reaktionen bei Demonstranten hervorzurufen, die dann eine „Härtere Gangart“ der Polizei rechtfertigen würde
  • Vor der russischen Botschaft gab es einige Turbulenzen; angeblich durch Flaschenwürfe hervorgerufen – wenn, dann waren das ebenfalls nur einzelne Personen, die sicher nicht zum Kern der demonstrierenden gehört hatten
  • einzelne „Verhaftungen“ – wieder in äußerst rabiater Art und Weise ausgeführt
  • Straßensperrungen und Behinderungen durch Einsatzkräfte
  • Natürlich bekamen einzelne Reporter-Teams von Mainstreammedien „auf die Ohren“
  • der kurzzeitige Sturm auf den Reichstag, von der Polizei im letzten Moment noch aufgehalten, hinterließ einen eigenartigen Eindruck, was die Eskalation betraf: es kam zum Glück nicht zu schweren Zwischenfällen, die Schlagstöcke waren jedoch gezogen
  • Die in Seitenstraßen bereitstehenden Wasserwerfer und halbgepanzerten Fahrzeuge – teilweise bei laufendem Motor – haben ganz sicher nicht zur Deeskalation beigetragen

Die Informationen von Michael Ballweg, und den Anwälten Haintz und Ludwig über einzelne Aspekt der Situation waren – so sie möglich waren – wieder vorbildlich sachlich und deeskalierend. Die Berliner Polizei lobte ausdrücklich das Verhalten  der Demonstranten auf der Kundgebung und die Versammlungsleitung, wenigstens zwischendurch.

900 Ordner, 100 Deeskalationsteams (die auch nötig waren und online at work auch zu sehen) im Vorfeld durch den Veranstalter zu organisieren, einzustellen auf die Situation und so erfolgreich wirken zu lassen: da muss man ebenfalls von einer Bravourleistung sprechen.

Eine ganze Reihe Busse auf dem Weg nach Berlin sollen aufgehalten worden sein.

Die schriftliche Berichterstattung in den Mainstreammedien waren überwiegend von „Klammerungen“ gekennzeichnet; man versuchte – in Abstufungen – wieder Zusammenhänge der sattsam bekannten Art (Nazis, Extremisten …) in den Mittelpunkt zu stellen und zu verfestigen; Allerdings waren alle wichtigen Nachrichtensendungen im TV zu grundsätzlichen Infos gezwungen über die Berliner Ereignisse.

Das Auftreten einiger führender Polizeibeamter und auch einiger Pressevertreter war eindeutig. Da ging es nur um das Umsetzen einer Agenda der Verunglimpfung und Vorverurteilung bzw. gezielter Ausnutzung des Rechtsrahmens zur Provokation.

Man muss die entscheidenden Gerichte, besonders das Oberverwaltungsgericht Berlin ausdrücklich loben für eine sachgemäße Entscheidung zugunsten der Durchführung einer gut und seriös vorbereiteten und kommunizierten Veranstaltungsreihe (hauptsächlich von Querdenken 711).

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Eine inhaltliche Bewertung brauche ich hier nicht vorzunehmen. – Es ist klar, dass die „Berliner Demonstrationen“ vom 1.8. und 29.8.2020/5780 schon jetzt als „historisch“ betrachtet werden müssen. Sie werden weitreichende Folgen haben.