Helmut Friedrich Krause zitiert in seinem bahnbrechenden und wegweisenden Werk „Vom Regenbogen und dem Gesetz der Schöpfung“ eine Äußerung von Paracelsus nach dem -sinngemäß – nur das Höchste im Menschen der Mensch sei.
Wie könnte das zu verstehen sein, was ist damit gemeint ?
Hier eine persönliche Annäherung –
Es gibt Tage und Momente an diesen, z.B. wenn ich mit meinem Hund am Ufer der Saalach spazieren gehe, in denen sich so etwas wie ein hohes, klares (auch feines) Bewusstsein einstellt, das deutlich über dem Niveau des – auch notwendigen – Alltagsbewusstsein „in Beruf, Familie und Haushalt“ liegt. Es ist – in meinem Fall – ein klares, weich fokussiertes und durchaus stolzes Selbst-Bewusstsein, das auch den Körper aufrichtet; es ist auch mit einer Art „sinnvollen Erhabenheit“ verbunden, so als wäre man ein umsichtig-weiser König eines unsichtbaren Landes. Es stellt sich spontan ein und man könnte es mit dem Gedanken verbinden, dass dieses Bewusstsein, der „Ort“ ist, von dem aus sich der Mensch weiterentwickelt, wenn er – dem Buddha gleich – den Verkörperungsprozess vollendet hat. Jedenfalls spürt man die „Unabhängigkeit“ dieses „Ortes“ vom materiellen Rahmen.
Wie man liest, gehe ich davon aus, dass es nicht nur ein „Leben nach dem Tode und vor ihm“ gibt sondern auch die prinzipielle Möglichkeit der Weiterentwicklung unseres Wesens über das Reich des Menschen hinaus. Diese Annahme findet sich in verschiedenen spirituellen Traditionen und natürlich auch bei Helmut Friedrich Krause und Jochen Kirchhoff.
Mir ist es nicht möglich, dieses als „höheres Bewusstsein“ wahrgenommene Niveau, welches leiblich (Im Sinne der Neuen Phänomenologie) auch tatsächlich auf innere Höhe/leibliche Höhe verweist, längere Zeit zu halten. So wie es sich eingestellt hat, so „verschwindet“ es auch wieder, um erneut „irgendwann“ aufzutauchen. Wohin geht es, wohin taucht es ?
In diesem Bewusstsein, so wie ich es erlebe, ist vollständiger Frieden, eine Art liebevolle Nüchternheit oder verbundene Distanziertheit, Sanftheit und besondere Klarheit.
Die Wahrnehmung dieses Bewusstseins lässt einen ahnen, welches Potential wir eigentlich in uns tragen und wer wir in (der) Wirklichkeit sind – in unserer umfassenden Ganzheit. Mit Worten ist das letztlich nicht vollständig vermittelbar.
Eines ist jedoch aussagbar: Das Höchste im Menschen, das ist vielleicht auch Metaphorik, nicht jedoch in der Essenz. Dort ist es etwas sehr Konkretes und Reales.