Novalis, Assoziationen

Es ist manchmal eigenartig hinweisend, wie in Namen zumindest großes Assoziationspotential steckt: Novalis wächst in Oberwiederstedt auf und nennt den Protagonisten eines seiner bekannten literarischen Werke Ofterdingen nach der möglicherweise wirklich existiert habenden historischen Figur.

Oft verkörpert sich der Mensch und manchmal immer wieder an ähnlichen Stätten.

„Ich möchte eine ganze Büchersammlung, aus allen Kunst- und Wissenschaftsarten, als Werck meines Geistes, vor mir sehn.“  Novalis

So ähnlich ist auch dieser Blog gedacht, als Sammlung der Werke der besten Geister, die die Erde gesehen hat, sieht und noch sehen wird.

Um dies ein wenig und unvollständig (und auch an der einen oder anderen Stelle – noch – zu oberflächlich) leisten zu können, muß man den eigenen Geist dem der besten gleich zu machen trachten, täglich, nächtlich, denn der Geist der Besten ist nichts anderes als der luzideste Widerschein des Weltenschöpfers auf diesem „verschatteten“ Planeten. Mit Sinn für Maßstäbe und auch Abstände. Mit Sinn für das Gleichartige und die Resonanz der Überzeugungen. Mit Sinn für das Eigene oder Eigenständige, wenn es denn wächst.

Die Büchersammlung, die Novalis meint, ist die Sammlung von Fragmenten eines wirklichen Buches der Erde, die, geordnet und sortiert und gleichzeitig einander zugeordnet und auf einander verweisend, das hier (auf der Erde) eben größtmögliche Bild des kosmischen Panoramas zeigt in größtmöglicher Genauigkeit und Tiefen(und Höhen-)(un)schärfe.

Natürlich ist dieses wunderbare Gesamtwerk auch wieder nur Fragment und nicht der letzte Schluss aller Dinge, jedoch ein Fragment, dass groß (im doppelten Wortsinn) genug ist, um unseren Platz im kosmischen Leben auszumachen und ihn je nach gewählter Orientierung auszufüllen. Das ist der einzulösende Anspruch.

Alle der Wirklichkeit (im tieferen Sinne) verpflichteten Denkenden, Schreibenden, Handelnden, Kreativen wirken mit an diesem „einen“ Buch (der Bücher), das zur Hand sein soll denjenigen, die wirklich verstehen wollen, wer sie sind und was sie zu tun haben.

Dass dabei die Künste und die Wissensschaffungen (um das heruntergekommene Wort „Wissenschaft“, die ja leider oft besser „Wissenschuft“ heißen sollte, hier zu vermeiden) Hand in Hand arbeiten und sich gegenseitig brauchen, ergänzen und inspirieren, versteht sich von selbst, gerade für diejenigen, die beide Daseinsmodi verkörpern und lebendig zum Ausdruck bringen.

„An die Geschichte verweise ich Euch, forscht in ihrem belehrenden Zusammenhang, nach ähnlichen Zeitpunkten, und lernt den Zauberstab der Analogie gebrauchen.“ Novalis

Das lässt sich individuell anwenden auf den eigenen Werdegang durch die Verkörperungen als Mensch, das lässt sich auch auf die wirkliche Geschichte der Menschheit (im Sinne einer Geschichte der Wirklichkeit) anwenden – und von ferne ahnt man in Novalis´Worten die sicher nur unbewusste Ahnung vom Rhythmus des Gesetzes der Schöpfung im Sinne von Helmut Friedrich Krause, die man Novalis zutrauen darf als einem, der das musikalische Prinzip in den Erscheinungen immer wieder angesprochen und vor Augen geführt hat.