Archiv der Kategorie: Friedensarbeit

Kerstin Chavent: Die goldene Regel

https://www.manova.news/artikel/die-goldene-regel

In klarer, liebevoller Art eine Erinnerung an eine einfache wie durchschlagende Wahrheit

Deutsche Friedenspolitik – Vorschläge von Gerd Schultze-Rhondorf

Deutsche Friedenspolitik für die Ukraine. Offene Briefe von Generalmajor a.D. Gerd Schultze-Rhonhof

UF – Der Weg zum Frieden

https://www.rubikon.news/artikel/der-weg-zum-frieden-3

D. Dahn „Jetzt lassen wir nicht mehr locker“

https://www.berliner-zeitung.de/politik-gesellschaft/daniela-dahn-zur-friedensdemo-jetzt-lassen-wir-nicht-mehr-locker-li.322839

Eine gute Verteidigung der neu entstehenden Friedensbewegung

Uli Fischer: „Frieden durch richtiges Regieren“

Frieden durch richtiges Regieren

Ein Text von Uli Fischer (1.3.2023)

Die Kundgebung „Aufstand für den Frieden“ am Samstag, dem 25.2.2023 vor dem Brandenburger Tor war und ist für mich und viele Teilnehmer ein voller Erfolg. Zehntausende Menschen demonstrierten friedlich und lebendig ihre Haltung zu Krieg und Frieden. (1) ARD und ZDF hatten zumindest am Kundgebungsabend offenbar für den Moment verstanden und sendeten Berichte vergleichsweise fairen Charakters. Die Medien stehen auf dem Prüfstand – nicht die Bürger, die sich für die Belange ihres Landes und die Weltgeschicke auf vollkommen friedliche Weise und im Rahmen der demokratischen Spielregeln einsetzen. Zur Verantwortung für den Ukraine-Krieg und den weiteren Umgang mit der Situation sind offensichtlich ganz verschiedene Meinungen in der Bevölkerung präsent. Das gilt es fair und angemessen gewichtet im gesellschaftlichen Diskurs abzubilden. Punkt. Die Versuche, die Initiatoren und den Impetus des „Manifestes für den Frieden“ niederzumachen oder in ein abwertendes Halblicht zu stellen, können bei dialogbereiten und -fähigen Bürgern nicht verfangen. 715.00 Unterzeichner (Stand1.3.2023) des Manifests sprechen eine deutliche Sprache.

Schön, dass sich gerade in der überraschenden Verbindung von „Sahra Wagenknecht Ost“ und „Alice Schwarzer West“ eine Vereinigung der konkrete Befriedungsschritte fordernden Kräfte manifestiert und sich gemeinsam mit Erich Vad und Hans-Peter Waldrich eine Quadriga der Geschlechter-Gleichberechtigung und einer wirklichen deutschen Wendezeit symbolisch begegnet. Die Kundgebung, die ich vor Ort gemeinsam mit Freunden erlebt habe, entfaltet nun ihre Langzeitwirkung entfalten. Das ist sicher. Und das auch im Ausland, denn die deutschen Stimmen werden weltweit natürlich genau registriert, nicht nur in Russland. Es wird selbstverständlich weitergehen in verschiedenster Form mit den Impulsen, die eine Umorientierung des Regierungshandelns bewirken sollen.

Die Auseinandersetzung um den richtigen Kurs Deutschlands in der jetzigen Zeit, die fast Vorkriegscharakter hat, muss intensiv weitergeführt werden. Auch Die Gespräche „Unter den Linden“ von Kundgebungsteilnehmern mit den Demonstrierenden vor der russischen Botschaft waren ein Beispiel: Es geht auf friedliche und nicht-diffamierende Weise, auch wenn die Emotionen intensiv mit im Spiel sind.

Die strategisch entscheidenden Weichenstellungen in Richtung Friedenswiederherstellung sollten jetzt vorbereitet und dann auch vorgenommen werden. Dazu gehört ein klares Nein zu allen kriegsbefördernden Aktivitäten, die von deutschem Boden mit ausgehen und das Insistieren auf Waffenstillstand und Friedensverhandlungen, die von gewichtigen internationalen Akteuren wie China, Brasilien und Indien mit angebahnt werden. Das muss und darf oft genug wiederholt werden: Nein zu deutscher Unterstützung und nein zu fortgesetztem Waffengang. Ohne weitere Vorbedingungen. Wir brauchen eine Regierung, die Souveränität in der Außenpolitik und Friedenswillen klar unter Beweis stellt. Die Kundgebung war ein eindrückliches Zeichen für das Empfinden, dass die jetzige Regierung Scholz ihrer Verantwortung nicht gerecht wird. Eine genuine deutsche Friedens-Initiative beispielsweise ist das Mindeste, was zu leisten und anzubieten ist. Wo bleibt sie?

Hauke Ritz kommt in seinem Beitrag „Warum der Weltfrieden von Deutschland abhängt“ (2) auf einen entscheidenden Punkt zu sprechen: „Es gibt nur eine Grenze, die Washington in seiner Eskalationsbereitschaft Einhalt gebieten könnte. Und das ist die Grenzlinie, die Berlin zieht! Denn ohne Deutschland, wie bereits erwähnt, könnten die USA die Ukraine militärisch gar nicht unterstützen. Wenn unser Land sich diesem Krieg verweigert, dann endet er auch. Und umgekehrt, wenn wir uns als Logistikknotenpunkt, Koordinationszentrum und zukünftiges Schlachtfeld zur Verfügung stellen, dann wird dieser neue große Krieg mit hoher Wahrscheinlichkeit auch stattfinden. (…) Denn die beiden Nuklearmächte stehen mit dem Rücken an der Wand und wissen sich nur durch Eskalation zu helfen. Ob der große Krieg geführt werden wird, entscheidet somit nicht Washington und auch nicht Moskau, nein, diese Entscheidung fällt in Berlin. Nur Berlin kann die fortschreitende Eskalation unterbrechen. Dazu allerdings müssen wir zunächst aus dem Wiederholungszwang unserer eigenen Geschichte ausbrechen. Wir müssten wenigstens einmal die Fähigkeit haben, uns in einer Vorkriegssituation zu bewähren. Und das heißt heute, die USA mit einem unmissverständlichen, mit Maßnahmen und Taten unterlegtem „Nein“ zu konfrontieren. Wird es uns gelingen?“

Diese Frage stellen und beantworten wir Deutschen gerade in einem schwierigen und unübersichtlichen Prozess. Auf der einen Seite ist mittlerweile deutlich, dass ein Großteil der Bevölkerung eine weitere Eskalation des Krieges in der Ukraine mit Waffenlieferungen nicht unterstützt, ja auch eine Verhandlungslösung wünscht, auf der anderen Seite erleben wir eine Regierung, die sich entweder schon zum Kriegsteilnehmer macht, verbal und tatsächlich, oder als Rüstungsauftragsbeschaffungsagentur zu fungieren scheint. Das erinnert an die unverblümte Mittler-Tätigkeit des Regierunsgapparates für die Pharma-Industrie während der sogenannten Corona-Pandemie.

Es steht also auch die Frage: Wer soll das mögliche und notwendige Nein des deutschen Volkes den USA überbringen und es umsetzen? Eine dementsprechend handlungswillige, vielleicht auch Diplomatie-fähige Regierung ist realistisch gesehen im Moment nicht vorhanden. Oder doch? Am 3.3. trifft Bundeskanzler Scholz mit dem US-Präsidenten Biden zusammen. Dort hätte er die Möglichkeit zum Beginn einer Absetzbewegung. Er wird diese Möglichkeit nicht nur verstreichen lassen, sondern wahrscheinlich den Kurs weiterer Eskalation im Sinne der geostrategischen „Interessen“ der USA unterstützen und verfestigen. Gegen alle Warnungen und weit vorbei an der Wahrung der nationalen Interessen.

Die Corona-Krise hat zuletzt verdeutlicht, dass es in Deutschland genügend kompetente, politisch denkende Menschen mit Bildungshintergrund, beruflicher Lebenserfahrung, echter Menschlichkeit und begründeter Vision gibt, die für eine friedenspolitische Initiative zusammenarbeiten könnten – und nicht nur um das Schlimmste zu verhindern, sondern auch um einem umfassenden gesellschaftlichen Neubeginn zumindest den Boden zu bereiten. Natürlich sind diese Menschen seltener in den etablierten Parteien zu finden. Einer Regierung der nationalen Verantwortung in einer besonderen politischen Wendezeit-Situation könnten sie dennoch ohne Weiteres angehören.

Sarah Wagenknecht spricht einen wichtigen Punkt im Interview ein paar Tage vor der Kundgebung mit den Nachdenkseiten (3) auf ihre Weise an:

„Frage NDS: Wie können wir, Deutschland und EU, uns aus der desaströsen politischen, wirtschaftlichen und militärischen Hörigkeit und Abhängigkeit von den USA lösen? Was bräuchte es, um dies überhaupt zu einem realistischen Szenario zu machen?

SW: Also, in erster Linie bräuchte es einen Bundeskanzler mit Rückgrat. Und Koalitionspartner, die ihn dabei unterstützen. Auf europäischer Ebene sollte die Bundesregierung die Zusammenarbeit mit Ländern wie Frankreich suchen, die sich traditionell ein unabhängigeres, souveränes Europa wünschen.“

Wer wünschte sich im Moment nicht eine Frau wie Sahra Wagenknecht als Bundeskanzlerin? Sie hat bewiesen, dass neben nüchterner Sachlichkeit, politischer Expertise, geistigem Feuer und Standhalten in grundsätzlichen Fragen auch Integrationsfähigkeit in der Sache und Menschlichkeit, auch im Umgang mit Gegnern ihrer Positionen, ihr eigen sind. Eine Person wie sie an der Spitze unseres Landes wäre in vieler Hinsicht ein Segen! Möge sie, wie viele andere Akteure der gesellschaftlichen Erneuerung auch, gut behütet sein. Wir wissen sehr wohl um die Gefährdungen, die mit dem Wirken in der Öffentlichkeit gegen die politischen Doktrinen verbunden sind oder verbunden sein können. –

Ich würde zu ihrer Aussicht auf die Koalitionspartner eines europäischen Neubeginns hinzufügen: Ein unabhängiges, souveränes Europa ist vollumfänglich wahrscheinlich nur im naheliegenden Dreiklang Frankreich-Deutschland-Russland denkbar, der die Basis für eine überzeugende Lösung der europäischen Frage darstellen könnte, weil er eine genügende Mentalitäts-Spannweite von europäischen Kraftzentren abbildet vor dem Hintergrund gemeinsamer Geschichte und Bezugspunkte sowie realisierten Überwindungen von Konflikten. Diese „Achse“ wäre über einen bereinigenden Neuanfang möglich. Ein solcher ist denkbar – Russland hat bei aller Abwendung vom Westen ein natürliches und oftmalig bekundetes Interesse an gesunden europäischen Beziehungen dokumentiert. Es wird bei ernstzunehmenden Angeboten darauf zurückkommen mit entsprechender Absicherung. Davon bin ich überzeugt.

Zunächst müssten sich sicher Deutsche und Franzosen einig sein in der Frage der Souveränität des jetzigen „Halbkontinents“. Eine deutliche Abkehr von den Bestrebungen, Russland zu demontieren, müsste klar erkennbar werden. Russland beantwortet den US-Imperialismus auf seine Weise mit dem Festhalten am Gedanken der in vieler Hinsicht real schon existierenden multipolaren Weltordnung. Die Resilienz in Bezug auf die Sanktionen des Westens und die vergleichsweise klaren Analysen und öffentlich gemachten politischen Betrachtungen der Gesamtsituation durch die russische Seite sind bemerkenswert. Das gilt es in den Mittelpunkt aller Bemühungen zu stellen; Verurteilungen der Politik Russlands nach innen und außen sind auf der einen Seite zwar verständlich, auf der anderen Seite aber kein sinnvoller Ausgangspunkt für Verhandlungen und diplomatische Annäherungen, da die Hauptverantwortung für den Ukraine-Krieg nicht auf russischer Seite liegt noch lag.

Ein deutliches Nein zur direkten und indirekten Kriegsführungsunterstützung von deutschem Boden hätte im Moment gute internationale Bedingungen: Die brasilianische Friedensclub-Initiative, der chinesische 12-Punkte-Friedensplan basierend auf der Chinesischen Friedensinitiative – und auch die Inder sind aktiv an einer Friedenslösung interessiert. Sicher ist dies so, weil alle internationalen Beobachter die hohe Brisanz des Ukraine-Krieges für ihre eigene Sicherheit erkannt haben und um die eingeschränkte Vermittlungsfähigkeit der bisher in solchen Fällen angerufenen internationalen Organisationen wie der UNO wissen. Der ehemalige UN-Diplomat Hans-Christof von Sponeck hat auf die unausgeschöpften Potentiale der UN-Charta nochmals hingewiesen, die im Prinzip ausreichen würden, um jeden Konflikt weltweit beizulegen – politischer Wille vorausgesetzt. Darüber hinaus könnten auch ganz andere, richtungsweisende Impulse gesetzt werden: „Plädieren wir für zwei Prozent zur Stärkung des Friedens und nicht zwei Prozent für erhöhte Waffenproduktion“ – so sein Vorschlag auf einem Vortrag am 19.2.2023 in Frankfurt am Main. Was für eine wunderbare, griffige Umkehrung der Rüstungslogik, die über die NATO den europäischen Staaten übergeholfen wurde.

Viele Einzelstimmen haben sich erhoben: Selbst ranghohe ehemalige und aktive Mitglieder des US-Militärs haben sich deutlich gegen eine Fortsetzung der Kriegslogik ausgesprochen. Das alles macht Hoffnung.

Die Demonstrationen am 18. Februar 2023 aus Anlass der Münchener Sicherheitskonferenz haben gezeigt, dass es einen Teil der Bevölkerung zu Bekundungen von Deeskalations-Forderungen auf die Straße treibt, wenn man im Hotel zum Bayerischen Hof in München (MSC) meint, bei zentralen Sicherheitsfragen ohne Russland auskommen zu können und die derzeitige Konfliktlage ohne Verhandlungen auf der Basis des Narratives rein militärischer Sicherheit lösen zu können. Die Kundgebung „Aufstand für den Frieden“ am 25.2. vor dem Brandenburger Tor war ein weiterer Gradmesser für die sich verstärkende Willensbildung in unserem Land sein, aus der heraus eine Veränderung der Regierungshaltung bewirkt werden könnte. Eine faire Diskussion des Ereignisses und aller Vorschläge zu Verhandlungen bleibt zu wünschen. Sie wird am Ende den Medien und der Politik in unserem Land abgerungen und im öffentlichen Raum durchgesetzt werden müssen.

Entweder gibt es in nächster Zeit – wieviel Zeit haben wir noch für eine Kurskorrektur ? – ein Einlenken und eine konsequente 180 Grad-Wende der jetzigen Regierung Scholz, so unwahrscheinlich das im Moment erscheinen mag, oder eine Kurskorrektur wird möglich durch eine sich im Verlaufe der kommenden Monate ergebende neue Situation mit friedenswilligen, real- und visionspolitisch wirklich fähigen Menschen an der Spitze unseres Landes. Eine neue Friedensbewegung, und dies in einem umfassenden Sinne, hat begonnen, wie Sahra Wagenknecht und Alice Schwarzer betont haben. Sie ist Mitvoraussetzung für eine neue Politik einer souveränen deutschen Haltung und Aktivität auf internationalem Parkett und Besinnung auf einst geschätzte Vermittlungsfähigkeiten.

Freuen wir uns auf viele Veranstaltungen (4), Diskussionen,Wortmeldungen und künstlerische Beiträge, die dazu beitragen, den geistigen Klimawandel (5, 6) zu befördern, aus dem der Umbruch der Gesellschaft schöpferisch gestaltbar werden kann. Wenngleich auch viel Altes gehen muss, und das sicher nicht ohne entsprechende Abwehrkämpfe geschehen wird: Die Kugel rollt. (7) –

Die Bundestagsdebatte am 2.3.2023 mit der Rede des Bundeskanzlers Scholz aus Anlass seiner Wendezeit-Proklamierung vor einem Jahr hat deutlich gemacht: Regierung, Regierungsparteien und große Teile des Parlamentes sind nicht in der Lage, eine sinnvolle Kurskorrektur vorzunehmen. Man setzt auf fortgesetzte Eskalation und bleibt beim zurechtgestutzten Narrativ eines rein russischen Angriffskrieges. Damit ist eine Verstärkung in Richtung der Auseinandersetzung in unserem Land um eine interessengeleitete Friedenspolitik unumgänglich, die nun weiterhin in erster Linie außerparlamentarisch mit hohem Nachdruck angestrebt und erreicht werden muss. Man hat den Eindruck, dass Regierung und Parlament nicht nur in der Frage des Ukraine-Krieges keine wirklich sinnstiftenden Antworten auf die wirklichen Herausforderungen unserer Zeit hat – siehe auch die sinnlose „Klimarettungs“politik, die weitere Fehllenkung des Gesundheitssektors, die ungehemmte und verlogene Schulden-Politik samt Digitalgeld vorbereitender Forcierungen u.u.u.

In der Berliner Zeitung vom 28.2.2023 hat sich Daniela Dahn mit einer guten Verteidigung der Kundgebung und der Aktivitäten der Bürgerschaft gemeldet (8): „Daniela Dahn zur Friedensdemo: ,Jetzt lassen wir nicht mehr locker‘. Die Schriftstellerin Daniela Dahn sieht den Neubeginn einer machtvollen Friedensbewegung. Es wundert sie nicht, dass die Medien nervös sind. Ein Gastkommentar“. Ja, wir lassen nicht mehr locker. – Dafür wünsche ich uns allen dafür Kraft, Geduld, Mut, genügend Schutz, und kühlen Kopf – und Friedens-Fortune.

::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::

Verlinkte Quellen und Hinweise im Text:

  1. https://www.emma.de/artikel/news-von-annika-340163
  2. https://www.nachdenkseiten.de/?p=93901
  3. https://www.nachdenkseiten.de/?cat=209
  4. https://www.oval.media/deutschland-und-europa-in-der-krise/
  5. https://www.rubikon.news/artikel/der-geistige-klimawandel
  6. https://www.rubikon.news/artikel/der-geistige-klimawandel-2
  7. https://www.rubikon.news/artikel/die-kugel-rollt
  8. https://www.berliner-zeitung.de/politik-gesellschaft/daniela-dahn-zur-friedensdemo-jetzt-lassen-wir-nicht-mehr-locker-li.322839

„Die letzte Chance“ (erschienen bei Rubikon)

Für die Beilegung des Ukrainekonflikts und eine dauerhafte Weltfriedensordnung wurde nun eine Initiative gestartet — jedoch von einer zweifelhaften Institution.

Zur Erinnerung eine einfache Abfolge eines Waffenstillstand- und Friedensprozesses:

  • Sofortige Waffenruhe zwischen der Ukraine und Russland an allen Frontabschnitten zur Vereinbarung eines Waffenstillstandes,
  • Eintreten des Waffenstillstandes spätestens ein Jahr nach Beginn der Kampfhandlungen — Dauer mindestens 90 Tage,
  • Unmittelbarer Austausch von Gefangenen und Verletzten, humanitäre Hilfe,
  • Einfrieren aller Waffenlieferungen,
  • Einstellung aller logistischen und strategischen Einflussnahmen Dritter in den Konflikt,
  • Eruierung von Friedensverhandlungen und Fragen der kurz- und mittelfristigen Versorgung der betroffenen * Bevölkerungen,
  • Beginn von Friedensvertragsverhandlungen mit abschließender Klärung des regionalen Konfliktes unter * Beteiligung eines Vermittlers wie dem derzeitigen brasilianischen Präsidenten. Dauer 3 bis 6 Monate.

Unmittelbare Ziele

  • Vermeidung von weiteren Opfern, Erholung für die Soldaten,
  • Normalisierung des Lebens für die betroffenen Zivilbevölkerungen,
  • Erhalt von Infrastruktur und Industrien,
  • Schaffung einer Ausgangsbasis für eine langfristige Lösung.

Mittel- und langfristige Ziele

  • Wiederaufbau der zerstörten Gebiete,
  • Klärung der politischen Perspektive der Ukraine,
  • Schaffung unhintergehbarer Sicherheitsgarantien mit dem Ziel einer stabilen Weltfriedensordnung.

Hintergrund

Verhandlungen, das ist kaum bestreitbar, müssen früher oder später den Schlusspunkt setzen unter diese Auseinandersetzung. Die Annahme, dass es sich bei dieser um eine stellvertretende Auseinandersetzung zwischen den Großmächten Russland und USA handelt, ist begründet. Sie ist Teil der gegenwärtigen Kräfteverschiebungen im globalen Maßstab. Dies haben viele Beobachter und Analysten bestätigt. Zuletzt hat sich auch die chinesische Regierung in dieser Richtung geäußert (2).

Der bisherige Ablauf der Auseinandersetzung in der Ukraine lässt darauf schließen, dass der Konflikt von den ihn steuernden Kräften entlang einer bestimmten Linie gefahren wird, die die äußerste Form der atomaren Eskalation zu meiden sucht bei größtmöglicher Schädigung der binneneuropäischen Beziehungen und Kräfte. Das RAND-Papier ist Ausdruck dieses Vorgehens. Kein Mensch kann die atomare Eskalation allerdings seriös ausschließen. Sie bleibt als ganz reale Drohkulisse beständiger Hintergrund des Geschehens, so wie in „Nachkriegs-Friedenszeiten“ auch. Eine zynische „realpolitisch“ begründete Akzeptanz der jetzigen Kriegssituation verbietet sich ohnehin.

Die Perspektive

Deutschland, Europa und die Weltgemeinschaft haben ein vitales Interesse daran, zur friedlichen Beilegung von Konflikten zurückzukehren beziehungsweise beizutragen. Wenn die derzeitige deutsche Regierung dem nicht Rechnung trägt, dann stellt sie sich selbst in Frage.

Die jetzt entstandene Situation muss dazu genutzt werden, den regionalen, geschickt induzierten Konflikt langfristig auf dem Verhandlungswege zu lösen und den Schwung dieser Bemühungen und ihres möglichen Erfolges für eine Kampagne zur Befriedung der Weltpolitik und Gewährleistung von Sicherheitsgarantien für jedes Volk zu nutzen.

Wie könnten die konkret aussehen?

Die geopolitischen Spannungen nehmen weiter zu. Entsprechende Ankündigungen, zum Beispiel zum Konflikt zwischen den USA und China, durchziehen regelmäßig die Presse. Die offenbar gezielt medial gehypten Berichte über „Spionage-Ballons“, was auch immer sie im Speziellen sein mögen, erscheinen als vorausgreifende Pseudo-Begründungen für Aggressionen in der nahen Zukunft. Soll Taiwan der nächste Schauplatz kriegerischer Auseinandersetzungen mit Weltkriegspotenzial werden? Ganz offenkundig. Und was kommt danach?

Eine anzustrebende Weltfriedensordnung bedarf natürlich vieler Voraussetzungen. Erkennbarer politischer Wille auf allen Seiten ist die wichtigste. Realismus und Kompromissbereitschaft sind selbstverständliche Begleiter dieses Ansinnens. Interessen müssen benannt, austariert und, wo nötig, korrigiert werden. Man darf diese Perspektive nicht nur nicht aufgeben — so illusorisch sie in vielerlei Hinsicht erscheinen mag. Sie muss überhaupt erst in ihrer ganzen Tragweite und Tiefe entstehen und verstanden werden. Und nur eine von vielen zu lösenden Fragen wird sein: Wie sollen die russischen Entscheider dem Westen vertrauen nach den unmissverständlichen Äußerungen von Angela Merkel zum Sinn und Zweck von MINSK II?

Eine denkbare Schrittfolge

Denkbar ist es, fordern kann man es, wenngleich das integrierende, zur Weltfriedensgemeinschaft sozusagen zwingende, schwächer veranlassende Agens nicht in Sicht scheint : Ein erster Schritt in Richtung einer Weltfriedensordnung könnte die wirksame Vereinbarung der Großmächte Russland, USA, China und anderen sein, die je vorhandenen Sicherheitsinteressen offen zu kommunizieren, zu respektieren und für die Weltöffentlichkeit nachvollziehbar und sichtbar niederzulegen.

Dies liegt im Interesse aller Länder, die letztlich immer Betroffene der Auseinandersetzung zwischen den Atom-Mächten respektive Großmächten sind. Im zweiten Schritt wäre eine Vereinbarung zu schließen, die verbindlich jegliche Erstschlags- und Angriffsstrategie ausschließt. Im dritten Schritt wäre, unabhängig von den Verteidigungsbündnissen, eine Orientierung auf Nicht-Angriffsfähigkeit aller militärischen Verbände in den Blick zu nehmen. Im vierten Schritt wäre eine verbindliche Abrüstungsinitiative zu ergreifen, die die Nicht-Angriffsfähigkeit bei zu erhaltender Verteidigungsfähigkeit umsetzt. Die dabei notwendig umzusetzenden Konversionen müssen von Anfang an mitbedacht und klar kommuniziert werden.

Wie oft sind derartige Schrittfolgen benannt worden? Wie oft sind die hehren Absichten gescheitert? Was haben wir offensichtlich in der Tiefe noch nicht genügend erfasst und bewältigt? Haben wir noch Zeit, auf einen „kollektiven Bewusstseinsschub“ zu warten, der nicht nur behaupteten Friedenswillen sondern auch potente Friedensfähigkeit zum Resultat hat, und zwar in solcher Mächtigkeit, dass keiner mehr die Hand gegen den anderen erheben kann?

Ausblick

Der Aufbau einer Politik des Vertrauens in globalem Maßstab unter Wahrung der Interessen der Völker ist unumgänglich. Ohne belastbares Vertrauen „ist alles nichts“. Der Verzicht auf einseitige Schuldzuweisungen und die gegenseitige Akzeptanz legitimer Interessen sind hier notwendige Ausgangspunkte. Gleichzeitig muss uns bewusst sein, dass es sehr wohl Kräfte im Hintergrund des Weltgeschehens gab und gibt, die tonangebend keinerlei Interesse an einer Weltfriedensordnung haben. Sie leben vom Zwist der Völker, vom Krieg des Einzelnen gegen sich selbst und von unserem bisherigen Unvermögen als Weltgemeinschaft, die Sphäre von geistiger Gefangenschaft und Selbstlähmung zu erkennen und zum Einsturz zu bringen.

Die Situation in der Ukraine hat nun eine besonders herausfordernde Situation geschaffen, die Deutschland und Europa einerseits implizit dazu aufruft, eine wirklich souveräne und von den eigenen Interessen geleitete Politik einzuleiten, die sich von den USA emanzipiert.

Und andererseits glaubhafte Gesten und Impulse zu setzen, den eigenen latenten Imperialismus umzuwandeln in Kooperationsfähigkeit und Konzentration auf die Konsolidierung und Neubestimmung des eigenen Bereiches. Germany first? Potschemu njet? In gewisser, vor allem kultureller Weise auch das.

Die vielfältigen, in diesem Prozess notwendigen Schritte in der Grundlegung einer praktikablen und haltbaren Weltfriedensordnung müssen Gegenstand umfassenderer Überlegungen sein als bisher. Für mich gehört dazu eine vertiefte Aufnahme und Weiterentwicklung einer transzendental ausgerichteten Naturphilosophie, die die Frage nach dem Sinn des menschlichen Daseins stellt und lebbare Antworten in uns hervorruft. Weltfriedenspolitik kann nur das Resultat von sich selbst Erkennenden und gegenseitig Anerkennenden sein, nicht von Monstern oder innerlich halbwüchsig gebliebenen Möchtegernmachern, die man irgendwie besänftigt und für Augenblicke ruhigstellt.

Ganz sicher bedarf es auch neu zu schaffender diplomatischer Formate, da sich die UNO bisher als unfähig erwiesen hat, entscheidend friedensstiftend zu wirken. Zu den grundsätzlichen Überlegungen gehören unter anderem die Einhegung von finanzpolitischen und wirtschaftlichen Interessen und ihr Ausgleich in einer sich umstrukturierenden globalen Ordnung. Globalismus ist Krieg gegen den beheimateten Menschen und das genuine Volksein. Wem sage ich das …

Das Bewusstsein für die Vielschichtigkeit des Prozesses und der Wille, ihn endlich einzuleiten, sind ebenfalls unumgänglich. Es ist höchste Zeit für einen Wandel im weltweiten geistigen und politischen Klima. Aber wer kann ihn einleiten und vor allem auch sinnvoll steuern und zum Erfolg führen? Wir müssen die Fragen stellen, sie aushalten. Sie mit ganzer Seele stellen. Wir sind ja, soviel wissen wir, auch Teil der Antwort.

Der Krieg in der Ukraine kann und muss innerhalb von kurzer Zeit beendet werden. Daran besteht kein Zweifel. Wenn das auf einem intelligent und sensibel kommunizierten Verhandlungsweg gelingt, dann kann das inspirierender Mitausgangspunkt werden für den Prozess der Schaffung einer Weltfriedensordnung.

Die Worte „Waffenstillstand“ und „Weltfriedensordnung“ sind möglicherweise Schlüsselbegriffe. Ihre permanente Implementierung in die öffentlichen Debatten und ihre Diskussion in den Bevölkerungen wie in Regierungen und Entscheidungsgremien sind überfällig. Ein Insistieren auf diesen Begriffen mag im ersten Moment angesichts der politischen Realitäten als naiv erscheinen. Die Fokussierung eines unbestreitbaren Zieles, sei es von einzelnen Parteien auch nur behauptet und nicht dezidiert mit Taten hinterlegt, kann jedoch ein Türöffner für Interessen ausgleichende Entwicklungen sein.

Letztlich stellt die Weltfriedensordnung einen Prozess dar, der die Grundlagen unserer Zivilisation völlig neu bestimmen muss. Wir werden erleben, dass eine lediglich multipolar neu geordnete Weltpolitik des „Weiter so“ mit Industrialismus und Digitaloptimierungen aller wesentlichen Lebensbereiche zum Scheitern verurteilt ist.

Ohne eine umfassende Bewältigung der „Weltbewusstseinskrise“, die spätestens mit den Weltkriegen des 20. Jahrhunderts sichtbar auf den Plan trat, werden wir die Kämpfe um verdeckte wie offensichtliche Vormacht und Beherrschung weltweit nicht beenden können. Und das Ende dieser Kämpfe wäre ja auch noch längst kein Frieden im Sinne wirklicher Lösung des Grundkonfliktes der Menschheit: Wie gelingt es ihr, wie gelingt es dem Einzelnen, sich in den gegebenen geistig-kosmischen Zusammenhang des Lebens auf der Erde immer wieder einzuordnen und schöpferisch — mit ganzem Herzen – zum Wohle des Ganzen tätig zu sein? Wie gelingt mir das ganz persönlich?

Was machen wir mit dieser Info?

Zum Schluss möchte ich auf drei Veranstaltungen hinweisen, die ich als Beiträge zur Diskussion einer echten Friedenordnung verstehe. Mögen diese, wie viele andere Begegnungen und Diskussionen in den kommenden Tagen erfolgreiche und folgenreiche Impulse setzen können, denn es geht ja nur gemeinsam voran:

  • 18. Februar 2023, 14-16 Uhr – Umzug und Kundgebung – Frieden Jetzt. Nein zur Kriegskonferenz. Berlin, Alexanderstraße 1 (3).
  • 25. Februar 2023, 14 Uhr — Kundgebung „Aufstand für Frieden“ mit Alice Schwarzer, Sahra Wagenknecht und Brigade-General a.D. Erich Vad, Berlin am Brandenburger Tor (4).
  • 26. März 2023, 14-19.30 Uhr — Symposium Falkensee, „Deutschland und Europa in der Krise“ mit Wolfgang Wodarg, Marius Krüger, Hauke Ritz (5).

Quellen und Anmerkungen:

(1) https://www.rand.org/pubs/perspectives/PEA2510-1.html
(2) https://www.berliner-zeitung.de/news/china-gibt-usa-schuld-fuer-krieg-in-ukraine-li.312325
(3) https://demokratischer-kalender.de/de/event/umzug-und-kundgebung-frieden-jetzt-nein-zur-kriegskonferenz-berlin-2023-02-18/2023-02-18-14-00
(4) https://www.aliceschwarzer.de/artikel/kundgebung-aufstand-fuer-frieden-340051
(5) https://www.eventim-light.com/de/a/6328c97db4e55a044a298335/e/63c85c077dbd0f2f929dc0ad/

Aufstand für Frieden

https://www.change.org/p/offener-brief-an-bundeskanzler-scholz/u/31300968?cs_tk=AoRfmAHazDYIQUWX8GMAAXicyyvNyQEABF8BvPZBoP1exXzsI8wwEYwf63c%3D&utm_campaign=3b068a2655934042953638f976175304&utm_content=initial_v0_6_0&utm_medium=email&utm_source=petition_update&utm_term=cs

 

Markus Stockhausen und Claus Eurich: Hat die Menschheit eine Chance?

Hat die Menschheit eine Chance? – Markus Stockhausen im Gespräch mit Claus Eurich

Ein interessantes und tiefgründiges Gespräch zur Bewusstseinslage, dass auch in Sachen Dimension des notwendigen Wandels gedankliche Impulse setzt.

Michael Hüter Vortrag „Kindheit, Familie und ,Bildung‘ am Scheideweg“

Ein absolut hörenswerter Vortrag von Michael Hüter, der sich mit Grundelementen der schleichenden Entmenschlichung des Menschen von Kindesbeinen an beschäftigt. Man könnte fast vom „Bermuda-Dreieck der Menschenaufzucht“ sprechen, dem nun durch die transhumanistischen Wahnideen perverse Krönungen widerfahren sollen. –

Mich trifft der Vortrag auch persönlich sehr, weil er doch einen „runden Erklärungsansatz“ für so viele erlebte Fährnisse liefert, die ich nur zu gut aus eigener „Nichtrichtigmenschgeworden“praxis kenne. – Die Barrieren für eine natürliche Entwicklung und Entfaltung waren „enorm“.

Kindheit, Familie und „Bildung“ am Scheideweg zwischen Demokratie, Transhumanismus & Totalitarismus

Natürlich kann und muss man davon ausgehen, dass dieser ganze Komplex des falschen Umgangs mit den „hereinkommenden“ Menschen tiefe karmische Ursachen hat, kollektiv wie individuell; hier entkommt niemand seiner eigenen, sozusagen verkörperungsübergreifenden, Mitverantwortung für die „Umstände“ seines Lebens, die ja auch einem sinnvollen Plan folgen.

Dennoch ist es aus meiner Sicht berechtigt, gerade auch mit Hinblick auf Mitgefühl mit anderen, auf die vielfältigen Schwierigkeiten und Hindernisse für den Einzelnen hinzuweisen, selbst wenn er im „privilegierten Teil“ der Welt aufgewachsen ist. Meiner Meinung nach werden diese Dinge nachwievor unterschätzt und müssen noch mehr in die Diskussion, damit Handreichungen für sich selbst und andere „höherer Art“ – gerade auch der Naturphilosophie – wirklich fruchten (können).

Jochen Kirchhoff: „KoSMoS“, erschienen bei OVALmedia

Gedanken zum Essay-Sammelband „KOSMOS“ von Jochen Kirchhoff

Der endgültige Text dieser ankündigenden Rezension erschien bei rubikon.news. am 24.8.2022

https://www.rubikon.news/artikel/es-werde-licht

von Uli Fischer

Die beständige Zuspitzung der Weltbewusstseinskrise, und nur als solche kann man die Gegenwart in ihrer Essenz auffassen, lässt die Frage nach einem tieferen Warum und Woher nicht zur Ruhe kommen. Politische, soziale, wirtschaftliche oder kulturelle Analysen allein reichen nicht aus, um durchdringende, tragfähige, auch Handlungsrichtungen eröffnende Antworten zu finden. Etwas läuft offenbar völlig falsch und nun wie endgültig aus dem Ruder in der bisherigen Menschheitsentwicklung, so sehr auch der Eindruck erweckt wird, man hätte es „wissenschaftlich“ und „technisch“, gar „politisch“ unter Kontrolle und wandelte auf dem Fortschrittspfad. Die mehr oder minder offen transhumanistische Perspektive aller Bestrebungen der Machteliten und ihrer Helfershelfer im politischen und wirtschaftlichen Raum kennzeichnet den ungeheuerlichen Schritt in die völlige Abkehr vom genuin Menschlichen und seinen höheren Möglichkeiten und Bewusstseinszielen – wenn diese auch nicht im gesellschaftlichen Bewusstsein verankert oder gar zielgerichtet kommuniziert und angestrebt werden: Sie waren und sind doch der unbewusst mitschwingende Hintergrund aller emanzipatorischen Bemühungen durch die Zeiten hindurch. –

Jochen Kirchhoff ist seit über einem halben Jahrhundert mit der Frage nach den Ursachen der Bewusstseinskrise der Menschheit beschäftigt, die ihn wie andere feinfühlige, seismografisch befähigte Autoren (erinnert sei stellvertretend an Ernst Jünger und an Erwin Chargaff) begleitet und angetrieben hat in seinem intensiven Wirken als Philosoph ganz eigener, unverwechselbarer Couleur.

Auf dem Wege des naturphilosophischen Forschens und Denkens seit den späten 60er Jahren des vergangenen Jahrhunderts bis heute sind eine Vielzahl an Essays entstanden und erschienen, die quer und ergänzend zu seiner naturphilosophischen Tetralogie (vollständig erschienen im Drachenverlag als eine Art „4 plus 1-Kompendium“ grundlegender philosophischer, metaphysischer und naturwissenschaftlicher Erörterungen) und den beeindruckenden Monografien zu Giordano Bruno, Schelling und Kopernikus, Schlaglichter werfen auf fundamentale Themen wie die des Bewusstseins als Urphänomen, der integralen Bewusstwerdung des Menschen, der Naturwissenschaftskritik und der Bildung von tragfähigen Alternativen in Sachen Kosmologie und Anthropologie.

Eingang in den dankenswerter Weise von OVALmedia herausgegebenen Essay-Band mit dem Titel „KOSMOS“ fanden Texte der Jahre 1993 bis 2019.

Man kann mit Fug und Recht behaupten, dass es kaum einen anderen, bekannten Denker der Jetztzeit im deutschsprachigen Raum – vielleicht und vermutlich auch weltweit – gibt, der in derartiger Breite und Intensität das Thema der Bewusstseinskrise des Menschen und der Menschheit bearbeitet hat – mit ganz und gar erstaunlichen, erhellenden Erkenntnissen, Einsichten – und Fragestellungen, die tief in die auch von den Naturwissenschaften mitgebauten Fundamente der modernen Gesellschaften und die Tiefenschichten des Menschseins überhaupt hinabreichen, – letztlich um dem Einzelnen eine Re-Orientierung entlang des Jochen Kirchhoff geprägten Terminus der „Kosmischen Verantwortung“, der einer grundsätzlich anderen Haltung des Menschen zum Sein im Kosmos Rechnung trägt und Ausdruck verleiht, zu ermöglichen. Im Essay „Mein Denken“, einem Text der Grundlinien Kirchhoff’schen Denkens vorstellt und interpretiert, heißt es:

Das Mensch-Kosmos-Verhältnis in seiner Grundkonstellation: Sind wir sinnlos Heraufgewirbelte aus der kosmischen Nacht, oder haben wir die Würde einer sinnvollen und gemeinten Existenzform? Wie sind wir, kosmisch gesehen, angelegt? Wenn ich »kosmisch« sage, meine ich primär geistig-kosmisch, ohne nun das Physisch-Sinnliche zu negieren. Ich setze die Prämisse, dass der Mensch die Würde einer geistig-kosmischen Existenz hat, auch wenn er diese missachtet oder für pure Fantasie hält. Alles große Schöpfertum des Menschen hat hier seinen Ursprung.“


Der Essay-Band, der mittelfristig auch in englischer Sprache und in anderen Sprachen herauskommen soll und somit die Wahrnehmung Jochen Kirchhoffs als wichtigen Impulsgeber auch international ermöglichen und nachholen wird, vereint sowohl Texte, die sich mit der Qualität und Wahrnehmungsvertiefung der menschlichen Subjektivität, ihrem Eingebundensein in das große Ganze als auch mit den kosmologischen Fragen der Herkunft und wirklichen Beschaffenheit von Gestirn(en) und Mensch befassen. Er ist in drei Textgruppen untergliedert:

I Der lebendige Kosmos

II Der Mensch – ein kosmischer Anthropos

III Personen

In den Texten werden Schwachstellen der herrschenden Physik als Leitwissenschaft berührt, die grundlegenden Fragen des Raumes und der Zeit noch einmal neu (in zugleich uralter Weise) gestellt. Im Essay „Impulse für eine lebendige Zeitvorstellung“, der die Bewusstseinsdimension mitberührt, heißt es:

Wissenschaft, als die systematisierte Suche nach formalen Zusammenhängen, nach der abstrakten Dekonstruktion und Rekonstruktion der Welt im üblichen Verständnis, ist bislang nicht in der Lage gewesen, das Mysterium der Zeit verständlich zu machen. Die Zeit entschlüpft dieser Art Zugriff. Von außen lässt sich die »Festung der Zeit« nicht einnehmen: Alle Rammböcke des analytischen Geistes der reduktionistischen Wissenschaft zerschellen an der Zeit wie an einer Stahlwand. (…)“

Die Behauptung, die Weltkoordinate Zeit sei nur „im Kopf “, widerlegt sich selbst: Der Kopf ist im Raum und in der Zeit. (…)“

Der Kosmos als Ganzes unterliegt keinem Werdeprozess, der alle Einzelheiten an eine absolute Zeitskala bindet, wie aus der Urknallfiktion abzuleiten wäre. Aber alle kosmischen »Systeme«“ und Gestalten, alle großen Organismen (Gestirne) sowie die Lebewesen auf den jeweiligen Kugeloberflächen, sofern diese als Leben-ermöglichend anzusprechen sind, sind eigenen Zeitskalen und Zeitrhythmen unterworfen. Und auch wenn sich dies nicht mit letzter Sicherheit verifizieren lässt, kann doch geschlossen werden, dass diese Skalen und Rhythmen »zielorientiert“ sind, also teleologisch einem Punkt zugeordnet, der einem großen Attraktor gleicht.

Der grundsätzlic
hen Fehlentwicklung der mathematisch orientierten Naturwissenschaften mit all ihren Konsequenzen im Versuch der technischen Weltbewältigung werden kraftvolle Gedanken und Fingerzeige für eine metaphysisch begründete einheitliche Feldvorstellung entgegengesetzt, die u. a. aus der Vereinigung der Ur-Phänomene Licht und Gravitation mit der göttlichen Urquelle des Lebens ihre überragende Durchschlagskraft echter Welt- und Selbsterkenntnis bezieht. Zitat aus dem Essay „Kernkraft als Herausforderung“:

Im wuchtigen Gegeneinanderwirken der Raumenergiefelder der Gestirne kommt es immer wieder zu Aufsplitterungen in Teilchen, während bei einem etwas geringeren Intensitätsgrad die im Urzustand wellenlosen Raum- oder Radialenergien zu einer transversalen Wellenbewegung angeregt werden, die sich u.a. als Licht manifestiert. So entsteht, fast zwangsläufig, eine Übergangs- oder Überlappungszone von Nicht-mehr-Strahlung und Noch-nicht-Materie, die dazu führt, dass Wellen fast Teilchen und Teilchen fast Wellen sind und dass das Eine fluktuierend und fließend in das Andere übergeht.“

Der fundamentale Gedanke des all-lebendigen, geistig-seelischen wie materiell erscheinenden Kosmos tritt wieder in seine volle Würde und Kraft und erfährt über die Aufnahme und Weiterentwicklung der Impulse besonders von Giordano Bruno, Friedrich W. J. Schelling und Helmut Krause eine Renaissance mit kaum absehbaren Folgen für den Blick auf Welt und Selbst und die Bewältigung der Herausforderungen des so oder so notwendigen Umbaus des immer einseitiger materiell-technischen Daseins der Menschheit auf der Erde.

Wenn uns der anvisierte und sich im Versuch seiner Realisierung befindliche Transhumanismus entmenschlichen und auch ent-geistigen soll – und das scheint ja offenkundig das Ziel zu sein – , dann kann dieser Weg der weiteren Verfestigung einer grundsätzlich akosmischen Lebenseinstellung nur durch kraftvolle, auf das Wesentliche und Lebendige hinweisende und hinwirkende Philosophie, wie sie im Essay-Band vorgetragen wird, Abhilfe schaffen und den Menschen als Dreh- und Angelpunkt des „kosmischen Dramas“ verteidigen.

Die doppelte Stoßrichtung der Essays, einmal zum Wesen des Menschen, einmal zum Wesen des äußeren (wie inneren) Kosmos hin, erweist sich als ein großes, unumgängliches Anliegen, wenn eine neue Bewusstseinsstufe im Prozess der Entwicklung von Gestirn und Menschheit in Reichweite kommen soll. Zitat aus dem Essay „Kosmischer Anthropos und Erlösung der Natur“:

Was für ein Wesen ist der Mensch? Woher kommt er, woraufhin ist er angelegt? Dass er eine Bestie sein kann, wissen wir. Als organisches Wesen ist er nicht »automatisch« ein höheres, kosmisches, dem Göttlichen zugeordnetes Wesen. Dies zu werden, muss er eine Bewusstseinsanstrengung eigener Art aufbringen. Das Hohe, auf das die Menschwerdung zielt, muss in einem langen Weg über viele Inkarnationen errungen und dann auch behauptet werden.“

Dass dies allen Ereignissen der Gegenwart zum Trotz, die noch in eine gänzlich andere Richtung zu weisen scheinen, immer noch möglich ist, dafür stehen Autor und Essays in bewunderungswürdiger Klarheit und philosophischer Konsequenz mit einmaliger geistiger Kraft und wirksamem Transformationsvermögen, auch und gerade durch eine schöpferische Sprache, die sich der Auseinandersetzung mit dem naturwissenschaftlichen Vokabularium (und dem dahinterstehenden Geist) stellt und diese grundsätzlich bewältigt.

Wir brauchen weiterhin einen geistigen Aufbruch von bisher nicht vorstellbarer Intensität, wenn die unbewusst oder halbbewusst-bewusst anvisierte Zerstörung von Mensch und Erde nicht nur aufgehalten, sondern auch von einer Aufwärtsbewegung des individuellen und letztlich auch des kollektiven Bewusstseins abgelöst werden soll.

Jochen Kirchhoff liefert für diesen Prozess mit seinem Gesamtwerk – und eben auch mit diesen in dieser Zusammenstellung erstmalig erscheinenden Texten – Angebote echten naturphilosophischen Denkens, Inspiration für den je eigenen Erkenntnisweg – und Orientierung. Nochmals ein Zitat aus dem Essay „Kosmischer Anthropos und Erlösung der Natur“:

Am Ich und im Ich entscheidet sich das Drama der tieferen Menschwerdung. Um es formelhaft zu sagen: Das Gattungswesen, das mit der Inkarnation gegeben ist, muss sich zum kosmischen Ich-Wesen emporentwickeln, zum eigentlichen und immer gemeinten Anthropos. Menschsein ist keine Gegebenheit, sondern eine Bewusstseinsaufgabe.Vielleicht lässt sich für »Aufgabe« auch »Auftrag« sagen.“

Diese Orientierung auf ein geistig-kosmisches Selbstverständnis des Menschen ist gerade in einer kulturellen Endphase wie den heutigen Tagen, die von der erdrückenden Dominanz technisch-naturwissenschaftlichen Denkens und aus ihr erfolgender Handlungsableitung – Stichwort „Great Reset“, Transhumanismus, „Green New Deal“ – gekennzeichnet ist, im Grunde die einzig sinnvolle Möglichkeit, die gravierenden Fehlentwicklungen zu stoppen und einen Ausweg zu finden, der einen wirklichkeitsnäheren Neuanfang für die weitere Menschheitsentwicklung einleitet.

Wünschen wir dieser wunderbaren Zusammenstellung von Texten, die auch eine Art Querschnitt Kirchhoff’schen Denkens darstellt, dankbare und interessierte Aufnahme – und faire, produktive Diskussionen, die in vertiefte philosophische Lebenspraxis hineinführen.

In einer Selbstaussage bezeichnete Jochen Kirchhoff Friedrich Nietzsche mit seinem Werk einmal als einen treuen, wenn auch schwierigen Freund seines Weges. Möge Jochen Kirchhoff über diese Publikation der KOSMOS-Essays weiterhin ein Freund des Weges vieler Menschen werden – in der ihm eigenen stets aufmunternden, inspirierenden und konsequenten Art und Weise.

Waffenstillstand jetzt! Ein Appell

https://www.heise.de/tp/features/Krieg-in-der-Ukraine-Waffenstillstand-jetzt-7158785.html

Ein realistischer Text westlicher Färbung – man kann davon ausgehen, dass diese auch medial mitunterstützte Aktion (alle wichtigen Medien berichten) mit Hintergrundgedanken, wie sie von Kissinger, jüngst Biden und anderen geäußert worden sind, „konvergieren“.

Dass die NATO gleichzeitig verbal Bedrohungspotential aufbaut mit der Vergrößerung ihrer „Eingreiftruppe“ ist kein Widerspruch; hier werden ja alle Karten gespielt, um nach innen und außen „Stärke“ zu zeigen (oder zu behaupten).

Wichtig ist, dass der Verhandlungsgedanke endlich Platz einnimmt im öffentlichen Raum und es auf Basis eines gesamtatmosphärischen Schwenks zu einem west-östlichen Patt mit Verhandlungsoption überhaupt kommt. Ansonsten ist die Messe wohl gesungen: Russland wird sich in keiner Weise mehr „einbinden“ lassen, sondern auf Basis der jetzt eingeschlagenen Wege weiterhin Sicherheitspolitik und wirtschaftliche Unabhängigkeit demonstrieren und einbringen – letztlich zum Nutzen der Ukraine und des Westens. Davon kann man ausgehen.

Es wird interessant sein, wem die Aufgabe des Real-Brücken-Bauers hier zukommt. Vielleicht kann das Macron leisten in diesem „Russisch Roulette“ auf Kosten der europäischen und weltweiten Bevölkerungen. –

Und auch den Amerikanern muss eine Exit-Möglichkeit gegeben sein, sonst wird es schwierig. Dazu müsste auch ein Ruck durch die Europäer gehen und eine „Rückkehr“ (vielmehr eine Erstzuwendung nach den Großen Weltkriegen) zu echter, eigenständiger Politik erfolgen auf Basis der Eigeninteressen, der europäischen Gesamtfrage (unter langfristiger Kooperation mit Russland) und der Akzeptanz der sich verschiebenden Kräfteverhältnisse weltweit – inklusive der finanziellen Novitäten (siehe eurasische Wirtschaftsunion).

Das ist sicher erstmal konventionell gedacht.

In Wirklichkeit liegt gleichzeitig natürlich die Aufgabe vor der Menschheit, den „kosmischen Anschluss“ herzustellen, und mit diesem sind Umwälzungen in noch ganz anderen Größenordnungen und Intensitäten verbunden. Hier ist an eine Art Cosmic Reset zu denken, der unser Gebaren auf dem Gestirn Erde konsequent auf die eigentlich gemeinte Symbiose aller Lebensformen in Harmonie mit  der Erde und der kosmischen Umwelt orientieren wird – mit den damit unvermeidlich verbundenen Abbauten, Stilllegungen, Konversionen und Neuaufbauten des gesamtgesellschaftlichen Vorgangs.

In diesem obigen Fall haben unsere Intellektuelle der Massenöffentlichkeit spät aber immerhin deutlich einen Impuls gesetzt, den es grundsätzlich zu unterstützen gilt.

Jacques Baud zur Situation in der Ukraine (Juni 2022)

Stand der militärischen Lage in der Ukraine Anfang Juni

Thomas Röper mit seriöser „Gas-Recherche“

Ich ziehe meinen Hut vor der Arbeit von Thomas Röper – sinnvolle Informationen, sachliche Berichterstattung, nachvollziehbare Argumentationen – UND: Lösungswege für die praktischen Probleme. – Auch die Kommetare sind sehr lesenswert und bringen „Fachinfos“, z.B. zum Stand der Dinge um NS1 und NS2.

Der Spiegel und seine Gas-Lügen

Solidaritätskonzert für Julian Assange

Ulli Gellermann und Jens-Fischer Rodrian organisierten in Berlin das 2. Solidaritätskonzert für Julian Assange.

https://odysee.com/@apolut:a/3QuyUBBbnwBpBp87VZTFSi:d

Bindungsarbeit von Brigitte Hannig

Matthias Langwasser im Gespräch mit Brigitte Hannig, die die Ergebnisse der Bindungsforschung speziell der Eltern-Kind-Beziehung auf alle Lebensbereiche anwendet. Letztlich basiert ihre Arbeit auf der Wahrnehmung (des Prinzips) der pulsierenden Lebensenergie.

Philosophische Prämissen wie Konsequenzen scheinen für sie ebenfalls ein Rolle zu spielen.

Sie konzentriert sich interessanterweise auf körperorientierte Bindungsarbeit.

Besonders erhellend und extrem wichtig war für mich ihre sinnvolle Unterscheidung von Liebe und Bindung; Eltern lieben ihre Kinder meistens – den richtigen Halt geben sie ihren Kindern durch ein Bündel von Ursachen oft – unbewusst oder unwissend – nicht.

 

Gunnar Kaiser auf einem Gipfel von Wahrnehmung und Erkenntnis

Gunnar Kaiser? Wird immer noch besser, tiefgründiger, menschlicher… Ein sehr schöner Beitrag von ihm zu eigenen bewusstseinserweiternden Erfahrungen, die ahnen lassen, wie eine Transformation auf Erden im Einzelnen wie in Vielen vonstatten gehen kann:

  • Einerseits im konkreten Erleben weltseelischer „Verbundenheit“, in der Weitung des eigenen Bewusstseins weit über das „Ich“ hinaus und das Verständnis für grundlegende Zusammenhänge im direkten Erkennen
  • Andererseits in der Integration dieser Erfahrung in das leiblich-biologische Dasein der – hoffentlich – mehr und mehr integrierten Persönlichkeit

So entsteht ein mehr und mehr bewusstes Pendeln zwischen diesen Polen, und das Erleben des Wirklich(er)en durchlichtet das irdische Dasein bis in die konkrete Handlung, bis in die Tiefentransformation einer ganzen Gesellschaft hinein, die eben neben der klaren Analyse und sinnvollen Zielorientierung auch die gelebte, lebendige Erfahrung des Einzelnen zur Grundlage hat.

 

Michel Chossudovsky: Bastille 2022

“Bastille 2022”: Building a Worldwide Movement Against “Corona Tyranny”

Tim Foyle zu den verschiedenen psychologischen Ausrichtungen von Menschen

Über die Psychologie des Verschwörungsleugners

Unser Psychopathen-Problem von Tim Foyle

 

Kerstin Chavent – Die Vertrauensfrage

https://www.rubikon.news/artikel/die-vertrauensfrage-3

Ein schöner und dichter Essay von Kerstin Cahvent, der die Grundfragen der jetzigen Situation aufzeigt und den Film „Die Technokratische Diktatur“ von Victoria Knobloch würdigt.

Mützenich für Atomwaffen-Abzug aus Deutschland

Das ist ganz sicher ein Vorstoß, der sofort vereitelt wird – er ist natürlich richtig und muss auf der politischen Agenda bleiben. Hier könnten wir Deutschen auch ein wirklich wirksames Signal setzen, denn natürlich muss die Gesamtbewaffnung der Welt – und ihre damit verbundene permanente Bedrohung – ad acta gelegt werden.

Wenn auch im Moment mehr als undeutlich, wie das geschehen könnte bzw. wird.

SPD fordert Abzug aller US-Atomwaffen aus Deutschland. Unterstützenswert

Ein berührendes Dokument friedlicher Demonstration

Vor allem die in Stille Meditierenden berühren mich tief – diese Art von Hinweis auf das Wesentliche im Kontext der sogenannten ‚Corona-Krise‘ ist mir nahe, und die ist auch weltweit verständlich. Das knüpft auch unmittelbar an die geistige Arbeit vieler Menschen und gibt ihr eine offensichtlich notwendig gewordenene Dimension, Äußerungsform. – Danke !

Da kann auch jeder sich täglich darauf beziehen, wenn er jetzt nicht an den Hauptorten wohnt.

Die armselige Löschung des Videos durch youtube lässt nur auf den Geisteszustand der dort Verantwortlichen schließen. (Rubikon hat wohl einen reload eingestellt.)

KenFM – Gespräch mit Brandts Sohn

  • Zum Thema der ‚Verfassungen‘
  • Viele differenzierende Betrachtungen zur neueren deutschen Geschichte
  • zur ‚Friedensfrage‘, leider nur wenige grundsätzliche Tiefenanalyse über die ‚kriegführende Bewusstseinsverfassung‘ bei guten, relativierenden, vorsichtigen Gesamteinschätzungen ‚konventioneller Betrachtungsweise‘
  • KenFM entwickelt sich weiter zu einem Sender mit Format, Konsequenz und Bildungsanspruch (der in vieler Hinsicht eingelöst wird)

Der Geiger Leonidas Kavakos und das unbekannte Wesen der Musik

Hier das Konzert mit Leonidas Kavakos, Beethovens Violinenkonzert spielend und dirigierend und die 7.Sinfonie von LvB. Inmitten das Pausenzeichen-Gespräch ab 58:38.

In diesem Interview kommt der Geiger auch darauf zu sprechen, dass wir im Grunde nicht wissen, was Musik genau ist. Wir nehmen zunächst ’nur‘ den Klang als äußere Erscheinung des Gebildes Musik wahr oder primär (, vielleicht nicht einmal das). Er verwendete eine Analogie: der Mensch sei auch nicht der Körper, sondern die Seele. Und so sei es auch mit dem Klang der Musik, der natürlich nicht unwichtig sei, aber eben nicht das ‚Ganze‘.

Hier war dann eine klare Brücke zu den Gedanken von Jochen Kirchhoff in ‚Klang und Verwandlung‘ gegeben; und wir können also davon ausgehen, dass im Bereich der (kosmischen) Musikforschung und Musikkomposition noch ungeahnte oder halbgeahnte Dinge zum Vorschein kommen werden, wenn die Zeit dafür reif ist.

 

Verteidigung ist die beste Verteidigung

Guter Artikel zum Abrüstungsthema : ein gangbarer Weg wird deutlich – leicht erkenntliche Grundbedingungen vorausgesetzt.

https://www.heise.de/tp/features/Ein-Plaedoyer-fuer-Abruestung-3928876.html

Fabian Scheidler – das Ende der Megamaschine

http://www.actvism.org/opinions/fabian-scheidler-megamaschine/

zumindest eine klare Beschreibung in bestimmten Bereichen und das Beharren auf praktischer Friedenspolitik

kreative Gedanken zu konkreten politischen Projekten

Sehr klare und konsequente Gedanken zum Abschaffen von Atom-Waffen als nicht verhandelbares Ziel

Forderung nach Friedensjournalismus (in Nachfolge von J. Galtung)

http://www.megamaschine.org/ (sein aktuelles Buch)

Global Conflict „Panorama“ 2016

Das Heidelberger Institut für Internationale Konfliktforschung gibt jedes Jahr einen Bericht heraus, das sogenannte „Konfliktbarometer„, das den Zustand der Welt in Hinsicht auf Kriege und Konflikte deutlich macht.

http://www.n-tv.de/politik/In-kaum-einem-Land-herrscht-Frieden-article19719103.html

Bundesausschuss Friedensratschlag

http://www.friedensratschlag.de/?Startseite

und das Friedensjournal

Analysen und Standpunkte für konkrete Abrüstung und Friedenspolitik

mit friedenspolitischen Forderungen 2016

Rabindranath_Tagore

Der weltberühmte Dichter (und vielseitige Künstler):

„Doch es ist eine Sünde, den Glauben an den Menschen zu verlieren; diesen Glauben werde ich bis zuletzt retten.“

Tagore

Wo eigenes Denken nicht von Furcht geprägt ist,
und man erhobenen Hauptes sich bewegt;
Wo die Welt  nicht zerspalten ist durch enge, selbstgesetzte Mauern;
Wo Worte aus der Tiefe der Wahrheit kommen;
Wo rastloses Streben die Arme ausstreckt nach der Vollkommenheit;
Wo der klare Strom vernünftigen Denkens noch nicht versandet ist in der öden Wüste lebloser Gewohnheit;
Wo der menschliche Geist, von Dir geleitet, den Rahmen des  Denkens und Handelns ständig erweitert –
Zu diesem Himmel der Freiheit, mein Vater, erwecke und führe mein Land.

aus: Gitanjali, 1913

 

http://www.nonviolent-resistance.info

 

Helmut Friedrich Krause

Am 13. Juni jährt sich der Geburtstag von Helmut Friedrich Krause zum 112. Mal.

Warum wir der Redlichkeit des Autors des „Regenbogens“ und seiner Botschaft Vertrauen entgegenbringen können und sollten ?

Was wissen wir über Helmut Friedrich Krause und seine Arbeitsweise ?
  • er verfügte über ein breites geisteswissenschaftliches und naturwissenschaftliches Wissen und über eine ausgeprägte Rationalität
  • Grundlage seiner Schriften war lebenslanges, selbständiges Forschen
  • der „Tonfall“ seines Schreibens ist bestimmt ohne ein irgendwie geartetes Großtun mit (seinen) Fähigkeiten zuzulassen, ein Aufruf zur „Nachfolge“ fehlt
  • Gegner erfahren keine persönliche Herabsetzung, wenngleich Urteile gefällt werden
  • er nimmt eine klare Abgrenzung der geistigen Schauungen von der Möglichkeit rationaler Nachprüfung ohne Herabsetzung von Rationalität als solcher vor
  • er bemüht sich um eine widerspruchsfreie Darstellung einer Gesamttheorie, ja eines bis dato in dieser Dimension und Ausgeprägtheit unbekannten Panoramas, welche in sich trotz der komplexen Themen mit möglichster Einfachheit daherkomment: im Prinzip kann das erstmal jeder verstehen und aufnehmen (, der überhaupt will)
  • ein wissender Rückgriff auf Traditionen ermöglicht großräumige Einordnungen und die Schilderung weitreichende Zusammenhänge und erleichtert in Teilen eine Art Verifikation zumindest der allgemeineren naturphilosophischen Aussagen
  • die oftmalige Überarbeitung der Schriften – Helmut Friedrich Krause hat es sich alles andere als leicht gemacht
  • man könnte diese Liste fortsetzen

Wenn man sich nun der Lektüre des „Regenbogen“ befleißigt, kann man ganz sicher zu verschiedenen Haltungen kommen – von schroffer Ablehnung, über ein tolerantes Gewährenlassen bis zu immer wieder staunender Neugier und Anhängerschaft (im Sinne eines reflektierten Mitgehens und Erst-einmal-Hinnehmens und Für-möglich-Haltens von dargebotenen Informationen und Leitlinien).

In jedem Fall verdient es eine Persönlichkeit mit solch durchgearbeitetem Werk, unvoreingenommen wahrgenommen zu werden, gehört zu werden.

Andere Motive als das Überbringen einer Botschaft habe ich bei wiederholter Lektüre nicht feststellen können.

 

Bahro und Gruhl

Ein relativ neuer Youtube-Kanal mit einem gemeinsamen Auftritt von Rudolf Bahro und Herbert Gruhl.

Löwe und Lamm oder Tiger und Ziegenbock

http://www.n-tv.de/panorama/Tiger-freundet-sich-mit-Beute-an-article16458536.html

Tiere in ihrer Entwicklung

 

Gandhi Informations Zentrum

Gandhi Informations Zentrum

u.a. Antikriegsausstellungen, wichtiger denn je – wenn man zur Kenntnis nimmt, was alles „angeschoben“ wird und wurde.

Christian Bartolf, Leiter des Zentrums, wirkt sehr klar und konsequent.

Nochmal Daniele Ganser

Auf einen Versuch, Herrn Ganser per email zu erreichen, bekam ich ich eine sehr ermutigende automatisierte Antwort; sehr viele Menschen interessieren sich für die von ihm vertretenen Ansätze:

Danke für Ihr Mail. Das SIPER Institut in Basel wurde 2011 gegründet. Wir sind
stolz, dass wir in den ersten vier Jahren alle Emails beantworten konnten. Doch
seit die Vorträge von Institutsleiter Daniele Ganser auf Youtube zu den Themen
Energie, Krieg, Medien, Frieden und Terror in der Summe die Grenze von 2
Millionen Views überschritten haben, erreichen uns derart viele Mails, dass wir
leider nur noch 30% der Emails beantworten können. 70% der Mails werden nicht
beantwortet. Wir bitten Sie um Ihr Verständnis. Unten legen wir transparent dar,
nach welchen Kriterien wir Emails bearbeiten.

Das SIPER Institut verfolgt
auch in Zukunft zwei klare Visionen: a) 100% erneuerbare Energieversorgung und
b) Konflikte ohne Gewalt lösen. Wir leben in spannenden Zeiten! Wir grüssen Sie
freundlich

Dr. Daniele Ganser & SIPER Team



1.	Vortragsanfragen: Bitte
im Betreff das Email deutlich als „Vortragsanfrage“ kennzeichnen. Ihr Mail wird
beantwortet.

2.	Interviewanfragen: Bitte im Betreff deutlich mit
„Interviewanfrage“ kennzeichnen und Medienmarke angeben für die Sie arbeiten.
Ihr Mail wird beantwortet.

3.	Bücher: Leider können wir keine signierten
Bücher verschicken. Ihr Mail wird nicht beantwortet.

4.	Praktikastellen:
Leider haben wir keine freien Stellen. Ihr Mail wird nicht
beantwortet.

5.	Treffen: Leider sind Treffen mit Institutsleiter Daniele
Ganser derzeit nicht möglich. Sie dürfen ihn aber gerne vor oder nach
öffentlichen Vorträgen ansprechen. Ihr Mail wird nicht beantwortet.

6.	Videos
und Texte: Wir erhalten viele interessante Videos und Texte. Besten Dank. Wir
können diese leider nicht kommentieren. Ihr Mail wird nicht
beantwortet.

7.	Fragen: Wir erhalten spannende spezifische Fragen zu den
Themen Energie, Krieg, Medien, Terror und Frieden. Die Menge an Fragen ist aber
derart stark angewachsen, dass wir diese Emails leider nicht mehr beantworten
können.

Daniele Ganser

Hier ein Vortrag von Daniele Ganser – unabhängig vom Thema vermittelt Ganser auf sehr redliche Weise eine Haltung der Wahrheitsfindung und FRIEDENSFÄHIGKEIT, die unaufgeregt und nüchtern und zugleich orientiert keine Denkschablonen akzeptiert.

Er stärkt die persönliche Autorität des Einzelnen entlang klarer Maßstäbe.

http://www.danieleganser.ch/