Ulrike Kirchhoff „Das Geschenk der Schönheit“

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Ich finde, der Text ist ein Meilenstein: Hier wird Miterleben gewährt, das das geistig-seelische Verwobensein von Mensch und Natur zum Gegenstand hat. Detailreich, genau, liebevoll und eine neue Qualität des Natur und Mensch gemeinsamen „Erlösungsweges“ aufzeigend. Hier ist „Wahrnehmung“ (und ihre sukzessive) Vertiefung offenbar der Schlüssel, der die Tür zum „Märchenland“ öffnen kann. –

Wenn das vielen Menschen gelingt, ist die Welt eine andere und die Vernichtungs- und Reduzierungsmächte haben ausgespielt, weil dann die Brücke gebaut ist, über die die kosmischen Aufräumarbeiten in Gang kommen können. –

Die Fotografien sind von seltener Schönheit und Subtilität und gestatten visuell Ahnungen vom Leben jenseits der materiellen Halbillusion, aus dem sich diese speist. Was kann man als Mensch in Verkörperung mehr an Vermittlung leisten?

Vielleicht deutet Ulrike Kirchhoffs Text (man lese auch den zum Frühling) auf einen Zugang zur deutschen Volksseele, der noch zu selten genutzt wird: Unsere tiefe Naturverbundenheit kann uns ebenso Rettungspfad sein wie unser philosophischer Universalismus (Schelling, Novalis, Krause, Kirchhoff) und unsere großartige Musik und Kunst. Vielleicht ist es dieser Dreiklang aus Naturtiefenwahrnehmung, Kulturpflege und spiritueller Philosophie (in wechselseitiger Durchdringung), der sich weiter zu einem machtvollen Anrufungsklang aufbaut, dem der Kosmos im „rechten Augenblick“ antworten kann, darf und muss.

Wenn die weiblichen und männlichen Stimmen in gemischtem Chor das Hohelied des irdisch-kosmischen Lebens erinnern und „im Satz“ zum Ausdruck bringen, dann wird der Rubikon der Zeitenwende überschritten (sein). Keine Macht der Welt wird das Leben – und seinen Erlösungsdrang – dann noch aufhalten.