Gunnar Kaiser zur Wissenschaft(lichkeit)

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Auch wenn die Grundstruktur des naturwissenschaftlichen Denkens hier nicht direkt in ihrer Haltlosigkeit (was tiefere Erkenntnisfragen betrifft) angegriffen wird, so bemüht sich Gunnar Kaiser doch um eine Verdeutlichung, die in unseren Tagen im Grunde jedermann gelingen könnte und sollte, der sich einen Rest Nüchternheit und Sachlichkeit im Denken und Nachdenken bewahrt:

Das Sankrosankte von Wissenschaftlichkeit und Naturwissenschaft allgemein führt zu einer Art Glaubenshaltung, die bereit ist, unmittelbare Wahrnehmung, Lebenserfahrung und Grundsätze des Miteinanders beständig außer Kraft zu setzen (so sie in Kraft gesetzt waren) – mit Hinweis auf fachliche Objektivität, Studien und monokausale „Zusammenhänge“. Eine Art ständige Gehirnwäsche findet medienwirksam statt und erzeugt einen „Verblendungszusammenhang“ (G. Kaiser) – der genaugenommen, Helmut Krause und Jochen Kirchhoff wiesen ja immer wieder darauf hin, Grundlage der abendländischen Natur ohnehin ist – nun eben in absurd gesteigerter Form.

Man könnte von inhärenter Kritik sprechen: G.K. bemüht sich mit sehr viel Engagement um die Einhaltung und Anwendung simpelster Regeln der Auseinandersetzung – Diskursoffenheit, Respekt vor anderen Zugängen und Meinungen, Belegpflicht und Überprüfungsmöglichkeit – und leistet damit einen Beitrag zur Kenntlichmachung der inneren Widersprüche der „öffentlichen Meinung“ in Sachen „wissenschaftsgestütze Politik“.

Man könnte kurz und knapp ergänzen:

Mittel- und langfristig muss es gelingen, das Primat von kosmologischer Philosophie und Metaphysik herzustellen – anders gesagt: den grundphilosophischen Rahmen wirkmächtig zu machen – von dem aus sich alle wesentlichen Elemente der Lebensgestaltung des Menschen und der Menschen ableiten; die Wissenschaft, gestellt auf ein „neues“ Fundament (der Wahrnehmung) des ganzheitlichen Weltzusammenhanges, ordnet sich dann wieder ein in das Geflecht der Erkenntnismöglichkeiten und dient einzig und allein dem geistigen Vorankommen der Menschheit und der naturzusammenhangbewussten Vereinfachung des materiellen Lebens.

Abgesehen davon, dass das „Technische“ dann eine ganz andere Wertigkeit und Entwicklungsrichtung erhält, wird es auch aus seiner Funktion als Erlösungsillusion „erlöst“ und dem Bewusstwerdungsprozess eingeordnet, denn das Seelische des für technik in Gebrauch genommenen Materiellen muss in seinem recht auf Entwicklung ebenfalls respektiert werden. –

Das Gesprächsvideo „The Great Reset – Erlösung durch Technik?“ mit Jochen Kirchhoff ist ein großartiger Beitrag zur Entzauberung des technischen Welt- und Selbsterlösungsparadigmas und weist in vielen Gedankengängen auf das Grundproblem menschlichen Bewusstseins und den inneren Lösungsweg unter Unterstützung durch kosmische Kräfte hin.