Maaz Vortrag zur „Normopathie“

Einige Teilaspekte sind sicher richtig beschrieben, vor allem im „Kerngeschäft“ der Psychotherapie; eine Übertragung auf gesamtgesellschaftliche Verhältnisse ist natürlich fragwürdig und erinnert ein wenig an die Hybris der Physiker im kosmologischen Bereich.

Dennoch sind grundsätzliche Ansätze wie ‚Ende einer gesellschaftlichen Entwicklung‘, ‚Normopathie‘ als Charakterisierung der gesellschaftlichen Entwicklung nicht von der Hand zu weisen.

Die Unterscheidung von ‚Selbst‘ und ‚Ich‘ findet auf eigenwillige Weise statt, die nicht mit spirituellen Konzepten von Identität übereinstimmt.

Maaz hatte schon zu DDR-Zeiten und in der Wende-Zeit im Osten einen gewissen Namen. Interessant seine Feststellung von der dritten „Normopathie“, die er persönlich erlebt (NS, DDR, BRD) hat, weil auf diese Weise an die prinzipielle Gleichartigkeit in Hinsicht auf das je falsche Grundverständnis des Menschseins dieser Gesellschaften hingewiesen wird (abgesehen z.B. vom kaum antastbaren Wissenschaftsmythos und Materialismus).